Beiträge von Fundsachen

    Verstehen kann ich es auch nicht. Aber manchmal hilft mir die Vorstellung der Beweggründe, damit ich keine Pauschalurteile fälle. Ein Selbstmordattentat ist schliesslich das Äusserste, was jemand in dieser Situation tut. Die Frage des 'warum' muss also gestellt werden. Aber sicherlich ist die Medienberichterstattung hier sowieso schon von einer Seite geprägt, politisch und kulturell, meine ich. (Habt ihr ja auch bemerkt). Vielleicht ist es nicht verkehrt, dass ein Film wie Paradise Now auch bei der Pro-israelisch geprägten Medienlandschaft der USA jetzt für den Oscar nominiert ist. Ganz einfach um Pauschalurteile noch einmal zu überdenken, ihr Präsident X( lebt es ja nicht unbdingt vor, wie man sich kritisch mit etwas auseinandersetzt.
    Filme werden ja auch als Propagandamaterial eingesetzt, vielleicht helfen sie im Umkehrschluss auch dafür, kritischer zu denken. Auf der Website habe ich z.B. Eckdaten gesehen die über den Konflikt im Nahen Osten dort geschrieben wurden. Sicherlich ist dies ein Werkzeug für die breite Öffentlichkeit, denn wer die Nachrichten täglich verfolgt, weiss ja in etwa wie es um den Konflikt bestellt ist.
    Mein Gedankenansatz ist also, ob man mit Kultur (Filme z.B.) die Bevölkerung aufklären kann und vielleicht sogar ein wenig den Fanatismus aufweichen kann, jedenfalls dort, wo er noch nicht so verhärtet ist.

    Neulich habe ich mich mit Kumpels über die Intention von Selbsmordattentätern unterhalten, was sie dazu treibt und wie sie wohl im Alltag leben. Für mich ist es schwer vorzustellen, da man im Fernsehen immer nur über das entsetzliche Ergebnis ihrer Tat erfährt oder eben diese bedrohlichen Videos, die den Sendern als Drohgebärde zugespielt werden.
    Bei dem Film "Paradise Now" fand ich den Einblick mal ganz interessant, keine Ahnung ob das authentisch war, aber da der Film durchgehend ernsthaft ist und keineswegs reisserisch, könnte es schon sein. (Auf der Oscarnominierungsliste steht der glaub ich auch)
    Bei der aktuellen Diskussion um die Karikaturen ist die Frage für mich aktueller denn je geworden, wie diesen Menschen vermittelt werden könnte, dass das Attentat eben nicht die letzte Lösung sein kann, sondern vielmehr der Dialog. Was meint ihr dazu?

    Zitat

    Original von Markus
    Fundsachen:
    So verwerflich ist es auch nicht, mehr auf den Fang von vielen Stimmen zu gehen als sich die Zeit für Einzelne zu nehmen. Ethisch mag dies falsch sein, dennoch realistisch. Ideale zählen hier sicherlich nicht.

    Gruß
    Markus

    naja, es würde ja nicht jeder direkt mit Politikern reden wollen... aber ich finde halt, die die es wollen, sollten dazu genug Gelegenheit bekommen

    Also ich finde es eigentlich traurig, wenn für Gespräche mit den Wählern oder eben den Menschen eines Landes keine Zeit ist. Es kommt immer darauf an, wie man die Gewichtung für solche Gespräche legt. Wenn diese als Zeitraubend empfunden werden, bleibt keine Zeit, klar. Aber wenn die Meinungen einzelner, die auch repräsentativ empfunden werden können, als wertig betrachtet werden, so wie es in einer Demokratie meines Erachtens sein sollte, dann nimmt man sich die Zeit.

    Ist mehr eine Frage der Organisation, damit es auch nicht zur üblichen Stammtischpolitik kommt, sondern wertig bleibt. Durch Gespräche werden viele Dinge klarer, für beide Seiten. Diese Bürgernähe sollte wieder Einkehr halten.