Hallo,
Caps, Floors und Collars (simultane Zinsober- und Zinsuntergrenze) sind Sicherungsinstrumente bei der Finanzierung.
Folgendes Beispiel:
Du willst heute einen Kredit aufnehmen, der variabel verzinst wird. Grund dafür ist, dass die Zinsen heute sehr niedrig sind.
Für die Zukunft besteht jedoch das Risiko, dass die Zinsen wieder steigen. Von daher möchtest du dich absichern. Du bist bereit einen Zinsanstieg bis zu einer bestimmten Höhe mitzumachen (Cap) danach aber nicht mehr. Steigt der Zins nun über den Cap wird dir die Differenz wieder gutgeschrieben.
In Zahlen:
Du zahlst heute den 1-Jahres Euribor: 2,3%
Du kaufst einen Cap für 0,1% p.a. im Voraus für die gesamte Laufzeit
Deine gesamten Finanzierungkosten liegen also immer bei Euribor, maximal jedoch bei 3% (zzgl. der einmaligen Kosten für den Cap)
Steigen die Zinsen jetzt beispielsweise auf 4% tritt folgendes ein:
Du zahlst den 1-Jahres-Euribor: 4%
Du erhälst die Differenz zw. Euribor und Cap (4%-3%): -1%
Deine Nettobelastung: 3%
Der Floor funktioniert analog, nur dass du dich hier gegen fallende Zinsen absicherst.
Bei Collar hast du sowohl einen Cap als auch einen Floor, d.h. die Zinsen bewegen sich nur noch innerhalb einer bestimmten Spanne. Dafür ist der Collar billiger als ein Cap oder ein Floor.
Ein Cap kann als Call Option auf steigende Zinsen gewertet werden, ein Floor als short-call auf fallende Zinsen.
Weiteres findest du auf meiner Homepage http://www.bankstudent.de unter Skripte =>Bankbetriebslehre =>4. Semester
Viele Grüße
Jens
Webmaster http://www.bankstudent.de