Hi ihr Lieben!
Ich hab ein XXL-Problem! Ich hab meine letzte Musik-Klausur total in den Sand gesetzt und um meine Zeugnisnote verbessern zu können, muss ich jetzt total kurzfristig eine GLF (Gleichwertige Leistungsfeststellung = Referat, das zählt wie eine Klausur) vorbereiten, die ich schon am kommenden Donnerstag halten muss. Dass die Musik-Arbeit bei mir so schlecht lief hat schon seine Gründe und obwohl ich mir schon sämtliche Bücher und Kopien zu meinem GFS-Thema durchgelesen hab, versteh ich einfach nur total wenig.
Mein Thema: Programm-Musik (im Gegensatz zu absoluter Musik) allgemein und dann noch speziell am Beispiel des 1. Aktes der "Symphonie fantastique" von Berlioz.
Vielleicht kennt sich hier ja irgendjemand mit Berlioz aus und kann mir weiterhelfen. Ihr würdet mir damit wirklich sehr helfen. Ihr braucht ja auch nicht alles zu beantworten.
Also ich komm erst mal zu dem Teil, den ich wirklich gar nicht versteh. Das hier hab ich aus Büchern + Kopien zusammengefasst:
1. Satz
* der langsame Teil, die „Rêveries“, ist für eine klassische langsame Einleitung zu ausdauernd und stellt eigentlich einen Satz für sich dar, der „die gleiche Zeitdauer beansprucht wie der ganze Sonatenteil“ („Passions“), es handelt sich ja „um die erste Szene, das Eröffnungs-Tableau“ (Dömling) der imaginären Oper. Über die Eröffnungsmelodie, die Berlioz als Zwölfjähriger für die für ihn unerreichbare „Estelle“ komponiert hat. Diese „Estelle-Melodie“ enthält die Seufzermotive, die in der Idée fixe am Schluß von Vorder- und Nachsatz in ihrem ersten Abschnitt zu finden sind; ferner in ihrem Mittelabschnitt, und im dritten Teil der ersten Durchführung.
Betrachtet man „Rêveries“ ohne die Überleitung zu „Passions“, so findet man in den drei Teilen mit der Tempofolge „Largo – più mosso – Tempo I eine Reminiszenz an die „Französische Ouverture“. Das 2. Thema in „Passions“ (T. 150-166) kann auch als Schlussgruppe der Exposition angesehen werden; dann hätte dieser Satz nur ein Thema, nämlich die „Idée fixe“.
Das „Religiosamente“ von T. 511 bis Schluss stellt einen dreimaligen plagalen Schluß dar, eine musikalische Wendung aus der Sakralmusik.
---> So. Jetzt hab ich aber keine Ahnung, was das konkret heißen soll. Kann mir das hier irgendjemand möglichst einfach erklären? Ich find das alles nur total konfus und versteh eigentlich überhaupt nicht, was das genau heißen soll.
Dann hab ich etwas gefunden, das man vielleicht als "Fazit bezeichnen könnte":
*Ziel sind folgende Erkenntnisse:
* Berlioz hält sich in der „Symphonie fantastique“ nirgendwo streng an vorgegebene Formen.
* In der Melodie- und Periodenbildung legt Berlioz eine ausgesprochene Abneigung gegen gerade Zahlenverhältnisse an den Tag.
* Sein Mittel der Verknüpfung und des Zusammenhalts der Sätze untereinander ist die immer wiederkehrende Idée fixe, die auch in stark variierter Form immer erkennbar bleibt. Auch auf die Melodiebildung anderer Themen nimmt die Idée fixe Einfluß, bzw. färbt auf sie ab.
--> So ungefähr versteh ich das ja schon, aber das mit den Zahlenverhältnissen und so ist mir noch unklar. Eigentlich ist alles noch ziemlich unklar.
Dann noch die Unterschiede:
* Programm-Musik – absolute Musik:
* Die Symphonie fantastique gilt als erstes bedeutendes Werk der Programm-Musik.
* Von uns Deutschen wurde schon immer behauptet, wir würden uns mit Programm-Musik schwer tun und würden absolute Musik bevorzugen, weil bei der absoluten Musik außermusikalische Elemente fehlen und dadurch unsere Empfindungen und unsere Fantasie viel weniger eingeschränkt sind, als bei der Programm-Musik.
Bei dieser nämlich, sind auch außermusikalische Elemente vorhanden, ihr liegt ein Programm, also eine Geschichte, zugrunde. Das Programm ist eine Art Inhaltsskizze, die das Verständnis der Musik erleichtern soll.
Ein Punkt, wegen dem viele Leute Berlioz kritisierten, weil sie der Meinung waren, ihre Fantasie würde durch das Programm zu sehr eingeschränkt und sie könnten ihre Gedanken nicht frei entfalten.
Für Berlioz jedoch, waren außermusikalische Elemente etwas selbstverständliches.
Das liegt auch an Berlioz’ französischer Herkunft, denn in der Musik französischer und italienischer Komponisten waren programmatische Elemente gang und gäbe.
---> Die einzigen wirklichen Unterschiede, die ich rausfinden konnte, waren, dass eben bei der Programm-Musik ein Programm vorliegt. Aber wenn meine Aufgabe eigentlich auch ist, herauszufinden, was an der Programm- Musik so anders war, dann kann es ja wohl kaum alles sein. Es muss doch noch mehr Unterschiede geben, oder?
Dann hab ich noch folgendes über diese Symphonie gefunden:
* Symphonie fantastique:
* Titel eigentlich ein Widerspruch in sich, denn:
Symphonie: klassisches Formprinzip mit einer feststehenden Satzfolge.
Fantasie: mehr oder weniger unkonventioneller Ablauf eines Stücks.
(Henry Barraud dazu: „Berlioz ist romantisch an der Oberfläche, im Kern aber klassisch.“)
* Die fünfsätzige Form entspricht den fünf Akten der Tragödie,
auch die französische Grand opéra hat fünf Akte.
* In dieser Symphonie arbeitet Berlioz mit der sogenannten „idée fixe“. Es ist dies eine Art von Motiv, das sich durch alle Sätze seiner Sinfonie zieht, und Veränderungen im Tempo, in der Klangfarbe, im Rhythmus erfährt, die seinen Charakter völlig verändern, dem jeweiligen Gefühl anpassen, aber doch immer erkennbar lassen.
---> Sind diese Sachen überhaupt wichtig? Oder hab ich vielleicht viel wichtigere Sachen vergessen?
Dann hab ich auch noch etwas über die damaligen Zustände gefunden, ich weiß aber nicht, ob das für mein Thema überhaupt relevant ist:
* Hintergrundinformationen:
Im 19. Jahrhundert kreierten viele Künstler in ihrer Fantasie eine neue Wirklichkeit, die ihren Lebensvorstellungen besser entsprach, als die Realität.
Berlioz jedoch, war nicht in sich gekehrt, sondern voller Leidenschaft. In seinem Leben gab es sehr viele Enttäuschungen, Anerkennung fand er erst nach seinem Tod.
Die Symphonie fanastique gilt als Spiegelbild seiner Seele. (Haupttitel des Werks: Episode aus dem Leben eines Künstlers.)
Das ist eigentlich alles, was ich bis jetzt zu den Thema finden konnte. Die Biographie von Berlioz wird ja für mein Thema keine große Bedeutung haben.
Ich les mir heute abend noch einen Auszug aus einem weiteren Buch durch, allerdings stehen darin vorallem Informationen zu den letzten Sätzen, für mich ist ja aber nur der 1. Satz von Bedeutung.
Ich hoffe, hier kann mir irgendjemand weiterhelfen,
Liebe Grüße,
Jemima