Beiträge von Oeconomicus

    Ja, da die Sparquote als exogen definiert ist, ist folglich auch die Konsumneigung exogen definiert, da sie ja nur eine Restgröße darstellt. c=(1-s)y

    Das die Erhöhung der Sparquote keinen langfristigen Wachstumseffekt zur Folge hat, liegt daran, dass wir von einer neoklassichen Produktionsfunktion ausgehen, die bekanntlich ein abnehmendes Grenzprodukt hat und die Kapitalbindungsgerade (Break-Even-Line) eine Elastizität von 1 hat. Daher müssen sich diese irgendwann wieder schneiden und somit ist der Endpunkt des Niveaueffekts gegeben. Darüber hinaus bringt eine erhöhte Sparquote langfristig wie eben schon erwähnt keinen Wachstumseffekt, sondern eben nur ein Niveaueffekt, in dem Sozialprodukt/Output steigt und dieses mit Erreichen des Steady State (gleichgewichtigem Wachstumspfad) endet.

    Best Regards,
    Christian

    Zitat

    Original von ManuelFH
    Also, ehrlich gesagt fallen mir dazu zwei sachen ein!

    a) Y=(A,K,L)

    Sparquote, Technologischer Fortschritt und Bevölkerungswachstum, nur dass dumme ist, wir haben nur die Erhöhung der Sparquote mit Auswirkungen auf den Steady-State besprochen, somit halte ich die ALternative als unwahrscheinlich, oder


    Mal etwas ganz grundsätzliches: Mit der Beeinflussung der Sparquote kommt kein langfristiger Wachstumseffekt zustande, sondern nur ein Niveaueffekt! Somit fällt das Instrument ganz unabhängig von der politischen Ausgestaltung schon mal aus!

    Technischer Fortschritt kommt in Frage, es ist aber grds. exogen gegeben und iste eine wichtige Modellrestriktion. Wenn man diese umgeht ist es möglich durch die politische Maßnhamen TF und somit auch langfristiges Wachstum zu generieren.

    Bevölkerungswachstum hat auch einen langfristigen Wachstumseffekt, aber nur in den aggregierten Größen, nicht in den Pro-Kopf-Größen. Da dies auch exogen vorgegeben ist, fällt grundsätzlich auch weg. Umgeht man wieder einmal die Restriktion dann kann der Staat durch Maßnahmen die das Bevölkerungswachstums födern das Wachstum in den aggregierten Größen beeinflussen.

    Zitat

    Original von ManuelFH
    b) beinflußung des Einkommens (auf die Sparquote, -> Konsum steigt???), erhöhung der Steuer (konsum sinkt, investionen sinken) und ..??

    Meiner Meinung nach ist aus dem Solow Modell keine politische Maßnahme möglich, da dieses Grundmodell der Wachstumstheorie so mit Restriktionen zugepflastert ist, dass keine Möglichkeiten bleiben.
    Es sei denn man, befreit sich von ein paar Restriktionen. Hier besteht die Möglichkeitl um die Erweiterung um einen F&E Sektor, wie es Romer (1991) usw. in der Neuren Wachstumstheorie getan hat. Dort hat die Erhöhung und die Beeinflussung (politisch durch Fiskalpolitik möglich) der Sparquote einen Wachstumseffekt. Allerdings sind wir dann wieder weg vom Solow Modell.

    Würde mich mal interessieren, welche drei Möglichkeiten sich dein Prof da ausgedacht hat. So wie du die Aufagbenstellung schreibt und ohne die Restriktionen des Modell über Bord zu werfen ist es innerhalb des Modells nicht möglich!

    Also, schreib mal bitte unbedingt, wenn dein Prof das aufgelöst hat.

    Best Regards,
    Christian

    Wunderbar, es scheint sich ja mal ein Ansatz einer Diskussion in dem Thread breit zu machen. :D

    Hier noch mal die Ausgangsfrage:

    Zitat

    Sollte der Staat wegen der hohen Arbeitslosigkeit Arbeitsplätze zu Lasten des Haushaltsdefizits schaffen?

    Es ging nicht darum, was in der Realpolitik vor sich geht respektive ging, sondern ob der Staat es tuen sollte. Daraufhin habe ich die ökonomischen Dogmen widergegeben, die in den jeweiligen Jahren einschlägig waren.

    Es ging also in meinem Text nicht darum, ob die Politik in der Vergangenheit zu Adenauers Zeiten danach handelte. Somit falsifiziert deine Kritik, wie es in der Realpolitik damals zuging, meine Aussagen nicht.

    Das einzige worauf ich mich festnageln lasse ist meine Aussage zu unserem derzeit noch amtierenden Bundeskanzler und seine grundssätzliche Ausrichtung der Politik.

    Zitat

    auch das der bk schröder zu beginn neoklassisch regierte und nun seit einigen monaten eher kaynes folgt halte ich für fragwürdig.

    Meine Aussage lautete um mich mal selbst zu rezitieren " eher neoklassisch " und nicht neoklassisch. Wenn man von neoklassisch in diesem Themenzusammenhang spricht ist sind grundsätzliche Liberalisierungstendenzen damit gemeint, wie man an der Hartz-Gesetzgebungen, Privratisierungen, weitreichende Haushaltskonsolidierungen...usw.

    Zitat

    ich erinnere nur an lafontaine der zu beginn schröders amtszeit finanzminister war der nun ein linksbündis mit der pds gründet. neoklassisch kann man ihn wohl kaum nennen, für ihn wären staatsschulden für niedrigere arbeitslosigkeit kein problem gewesen
    als er zurücktrat folgte ihm hans eichel.

    Nun rate einmal, warum unser ehemaliger Bundesfinanzminister im März 1999 seinen Rücktritt erklärt hat. ;) Genau, weil er primär nicht mit Schröders eher tendeziell liberalen Finanz- und Wirtschaftsansichten leben konnte, denn Lafontaine ist wohl das absolute Gegenteil von neoliberal. Somit wäre eine weiterer Kritikpunkt widerlegt.

    Zitat

    Eichel begann den neoklassischen sparkurs der bundesregierung, den sie zwar nun nicht mehr ganz so streng nehmen aber hartz 4 ist auf jedenfall nicht im sinne von kaynes !

    Genau, in letzter Zeit wird der von Schröder am Anfang seiner Regierungszeit vorgegebene Sparkurs nicht mehr ganz so eng genommen, was unter anderem ein Blick auf die Nettokreditaufnahme des Bundes seit 2001 belegt. Die Kreditaufnahme (Verschuldung) wurde wieder weiter hochgefahren, was man als antizyklisch im Hinblick auf unsere wirtschaftsliche Situation seit 2001 ansieht. Zudem hatte BK Schröder Anfang 2003 (14. März) und 2004 weitere "Konjunkturprogramme" (Zitat Schröder) angekündigt.

    Was ich noch kurz ganz Allgemein anführen will ohne jeglichen Bezug zu deinen Aussagen ist , dass man unter Keynes nicht nur "deficit spending" verstehen sollte und es grundsätzlich nur um tendenzen geht, da noch kein Kanzler auch nur im entferntesten Sinne nach Keynes gehandelt hat, da man darunter nicht nur die Schuldenaufnahme in Krisen versteht, sondern auch das zurückzahlen dieser in Boomphasen!

    Würde gerne noch ein bißchen ausführlicher auf deine Aussagen eingehen, dazu fehlt mir allerdings momentan die Zeit.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Chriostian

    So eine spezifische Seite im Web kenne ich leider auch nicht aber, aber wenn du in die Zeitungen schaust, dann drängen sich schon ein paar sehr aktuelle Themen auf, die typische VWL-Themen sind:

    • Geldpolitik der EZB
    • Arbeitsmarktreformen
    • Globalisierungswirkungen
    • Steuerpolitik
    • ...

    Wie du siehst gibt es viele aktuellen VWL Themen die momentan Hochkonjunktur haben.

    Grüße,
    Chris

    Hey Leute,

    sitze gerade an Finanzmanagement bei der Herleitung des Gewinnkapitalisierungsmodell von dem einfachen Gewinnmodell und dem Dividendenmodell unter dem Present-Value Konzept.

    Und zwar hänge ich gerade bei der Herleitung von...

    ...zu...

    ...indem man den Grenzwert der ersten Gleichung bilden soll und dann auf die zweite Gleichung kommen sollte. Wo ich nicht ganz durchblicke, ist wie man auf den Nenner von i - g kommt.

    Kurze Notation:

    i : Zins
    g: Gewinnwachstumsrate
    e: konstante Thesaurierungsquote

    Habe nun schon in mehreren Büchern nachgelesen, aber so ganz ist der Groschen noch nicht gefallen.

    Könnte es zwar auswendig lernen, will ich aber nicht, will das verstehen :D

    Also, vielelicht kann mir da ja einer weiterhelfen.

    Chris

    Du hast leider nicht geschrieben in welchem Modellrahmen du dich befindest. Ich gehe mal davon aus respektive leite es mir aus deinen Aussagen her, dass du dich im ersten Modell im klassischen Ricardo Modell und im zweiten im Heckscher Ohlin Modell bewegst?!?

    1. Grds. richtet sich der Außenhandel im Ricardo Modell nach dem komparativen Vorteil, d.h. die Opportunitätskosten des einen Landes für ein Produkt ausgedrückt im anderen Produkt im Vergleich zu den Opportunitätskosten des anderen Landes.

    Auf die Transformationsgerade bezogen heißt das, dass ein Land das Produkt exportiert, welches jeweils über die andere Transformationskurve des anderen Landes hinausgeht.

    2. Grds heißt das im Heckscher-Ohlin Modell,...

    l/r = Lohn/Zinssatz: Kosten der Produktionsfaktoren im Verhältnis.

    ...wenn l/r > 1, dann ist Arbeit relativ teuer.
    ...wenn l/r < 1, dann ist Boden relativ teuer.

    Was meinst du mit Kaptial/Arbeitsverhältnis?? das verbauchte, benötigte oder einsätzbare Kapital/Arbeits...???


    Best Regards,
    Chris

    Wenn wir mal von weiteren Absprachen in Tarifverträgen usw. absehen kann er nicht fristlos kündigen, da gem. §626 BGB ein "wichtiger Grund" vorliegen muss. Somit richtet sich die Kündigungsfrist nach §622 BGB.

    Best Regards,
    Chris

    Die USt ist schon einmal nicht vollkommen kostenneutral wie du es beschreibst. Du kannst zwar mittels des Vorsteuerabzugs einen Teil der USt neutralisieren, allerdings musst du dennoch den Mehrwert, deswegen auch umgangssprachlich "Mehrwertssteuer", also zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis versteuern. Daher kann die USt schon einmal nicht kalkulationsneutral sein.

    Best Regards,
    Christian

    Stichwort: multiple Geldschöpfungsmultiplikator

    Um dir das an einer schönen Grapfik zu erläutern.

    Formel: M = [ (c + 1) / (c + a) ] x Sichtguthaben

    ...wobei c die Bargeldneigung (in deinem Fall 0) und a für den Reservesatz (in deinem Fall 10%=0,1) darstellt.

    Falls du weitere Erläuterungen brauchst, meld' dich einfach noch einmal.


    Best Regards,
    Chris

    Hey Leute,

    Ich möchte euch mal an einem super Beitrag aus dem Spiegel.de Forum teilhaben lassen:


    Denke es wird den ein oder anderen mal interessieren, da diese "Polemik" ja schon teilweise fester Bestandteil unserer Medienkultur geworden ist.


    Grüße,
    Christian :D

    Hey,

    Gemeinkosten sind Kosten, die sich nicht genau und direkt auf eine Kostenstelle oder -träger zuordnen lassen, z.B. Energiekosten.

    Progressive Kosten sind Kosten, die überproportional steigen zur Mengensteigerung.

    Proportionale Kosten sind Kosten, die im gleichen Maße wie die Menge steigen.


    Grüße,
    Christian

    Um hoffentlich vielleicht mal ein bißchen Licht ins Dunkel zu bringen:

    Zunächst die Notation:

    FE= Faktoreinkommen
    T= indirekte Steuern
    Z = Subventionen
    D = Abschreibungen
    Ex = Warenexport
    Im = Warenimport

    Also das BIP kann man auf zwei Arten berechnen:

    Einmal über die Vewendungsseite, das wäre dann BIP = I + C + Ex - Im. Dafür wird dann also auch der Außenbeitrag, bei einer offenen Volkswirtschaft benötigt.

    Desweiteren kann man das BIP auch ohne den Außenbeitrag über die Entstehungseite berechnen. BIP = FE + T - Z + D.

    Das BIP ist nicht identisch mit dem Volkseinkommen, welches nur die Summe der Faktoreinkommen an das Inland darstellt! Volkseinkommen = FE

    Hoffe ich habe deine Frage richtig verstanden und dir helfen können?

    Grüße,
    Christian


    /////// EDIT: 18:00 Uhr

    Habe eben beim Statistischen Bundesamt gelesen, dass die das BIP in Deutschland im ersten Quartal um 1% gestiegen ist und wir zum ersten Mal seit vier Jahren wieder Spitze in Europa sind bezüglich der Wachstumsrate des ersten Quartals 2005. Juhu, wir sind Europameister :D