Der Thread ist ja schon etwas älter. Trotz allem wollte ich nur kurz schreiben, dass ich es mit meiner Meinung so wie der Strolch halte.
Ich glaube nicht, dass die Welt soweit ist, von sich behaupten zu können, sie wäre eine "reine Wertegemeinschaf"t (O-ton unseres Kanzlers).
Wir werden jeden Tag eines besseren belehrt... und das hat nicht erst am 11 September angefangen, sondern entspringt aus uralter Geschichte .
Nicht nur aus deutscher Geschichte, sondern aus weltlicher Geschichte.
Religion - egal wie gläubig oder ungläubig die Welt heutzutage zu sein scheint- dient nur noch als Deckmantel dazu, seine Ansichten durchsetzen zu wollen.
Und von daher finde ich den Streitpunkt sehr wohl gerechtfertigt.
Ich denke da nur an die Aktion in Frankreich, wo Reporter festgehalten wurden, um das Kopftuchverbot an franz. Schulen rückgängig zu machen.
Und die Türkei ( die nur zu 3 % in Europa liegt - da fragt man sich, WARUM überhaupt diskutiert wird) stellt ja nun nach Amerika die zweitgrößte Armee bereit.
Die Frage ist : Warum ein Land in die EU holen, die 5 % ihres gesamten BIP für Aufrüstung ausgibt, während es sich die anderen EU Länder anscheinend nur noch zur Aufgabe machen, mit dem Rot-Kreuz Koffer in anderen Ländern den durch andere Nationen entstandenen Schaden zu minimieren?
Warum ein Land ins Boot holen, das es rigoros verweigert einen anderen EU Staat anzuerkennen?
Wenn ich die Gemeinschaft ( Gemeinschaft = ALLE involvierten Länder) nicht anerkenne, wieso sollte ich dann Teil von ihr sein wollen?
Das ist eine Frage, der man sich stellen muss.
Ich folge da der Auffassung von Stoiber, der von einem "Beitrittsautomatismus" sprach, der daraus resutiert.
In Deutschland - oder der EU- herrschen momentan sehr viele wirtschaftliche Defizite, die Arbeitslosenzahl in Deutschland hat die 5 Millionen Marke überschritten, die Menschen sind desillusioniert, verärgert , zornig.
In Dresden marschiert die NPD auf, die sich den Zorn der Mitmenschen aus dem Osten zunutzen macht, um ihre Propagandamaschine anzuheizen.
Und wir wollen darüber diskutieren, die Grenzen der EU soweit auszuweiten, dass selbst erfahrene "EU-ler", die Ahnung von der Materie haben, Probleme haben, dieser Erweiterung zu folgen ?
Die EU ist eine feine Sache und ich unterstütze den Gedanken mit vollstem Herzen !
Aber wenn man sich die Entwicklung der EU anschaut, so findet man Höhen und Tiefen, die größtenteils auch daraus resultierten, dass das Gebilde "EU" zu schwammig für die Leute, zu wenig greifbar war.
Ich finde man sollte jedem die Chance lassen, sich selber in diesem Gebilde wiederzufinden, bevor die EU so groß ist, dass man sich darin verliert.
Gleichzeitig hat die Türkei die Chance, auch den Südosten zu "modernisieren" und von dieser Idee zu überzeugen... denn da herrschen Ausnahmezustände, die seinesgleichen suchen.