hallo mareike!
der eva dient ja dazu, den shareholdern zu zeigen, was mit ihrem kapital geschehen ist, das sie in ein unternehmen investiert haben. ist der eva positiv, so deutet es darauf hin, dass mit ihrem eingesetzten eigenkapital wert geschaffen wurde, weil der gewinn die kosten des kapitaleinsatzes übersteigt. (nopat > wacc*invested capital) da heutzutage der wettbewerb um das eigenkapital der investoren sehr groß ist, sind die unternehmen natürlich bestrebt, einen möglichst hohen, aber auch wahrheitsgetreuen eva auszuweisen, denn realistische prognosen sind bei investoren anhaltspunkt für die qualität des managements. der eva setzt sich aus buchwerten zusammen, die aus der bilanz abgeleitet werden. nun ist es aber zumindest nach hgb-regelungen verboten, in der bilanz werte anzusetzen, die über den anschaffungskosten liegen. sollte jedoch der beizulegende zeitwert einer sachanlage über diesen anschaffungskosten liegen, so muss dieser übersteigende betrag in die stillen reserven gebucht werden. diese sind aber für den shareholder nicht ersichtlich und daher wird ihm nicht das tatsächliche vollständige vermögen angezeigt. da der eva aber genau darauf abstellt, dem investor möglichst genaueste informationen über die unternehmenslage zu bieten, müssen diese stillen reserven bei der berechnung des eva hinzugerechnet werden, da es de facto vermögen darstellt, welches nur nach dem hgb nicht ausgewiesen werden darf. für die shareholder bedeutet die bewertung nach dem fair value ein erheblicher informationsgewinn über die tatsächlichen verhältnisse.
auf die ausschüttungsfrage hab ich leider auch keine richtige antwort. kann ich mir nur so erklären, dass der eva in der wertorientierten steuerung auch als interne steuerungsgröße herangezogen wird. d.h. das management wird danach beurteilt und vor allem entlohnt, wie hoch der in ihrem verantwortungsbereich erwirtschaftete eva ist. damit findet sich das gesamtunternehmensziel, den eva zu steigern, im zielsystem des einzelnen verantwortlichen wieder und er wird versuchen, den eva hoch zu halten. wenn dadurch investoren angelockt werden und die aktienkurse steigen, werden höhere dividenden ausgeschüttet (?). mit aktienkursen usw kenn ich mich aber leider nich aus, deswegen weiß ich nich, ob das richtig ist...
Beiträge von nane101
-
-
meine frage bezieht sich auf die conversions und equity equivalents, die für die eva-herleitung eingesetzt werden. unter ifrs werden einige von ihnen bereits vorweggenommen, wie zb, dass nicht aktivierte immaterielle werte für die berechnung des eva als aktiva hinzugerechnet werden, um bilanzpolitische maßnahmen rückgängig zu machen. meine frage:
ist es bei einer ifrs-rechnungslegung aufgrund dieser conversions überhaupt nicht mehr möglich, bilanzpolitik zu betreiben, sobald über den eva gesteuert wird??? also hat das unternehmen gar nicht die möglichkeit, die spielräume auszunutzen, die es bei immateriellen werten hat, weil am ende ohnehin alles aktiviert wird?
und für wen gelten diese conversion überhaupt? werden sie intern für vergütungssysteme vorgenommen, oder kann sich diese jeder analyst aufgrund der externen zahlen errechnen? es gibt soviele beiträge zum eva im internet, aber diese grundlegenden fragen werden leider nirgendwo beantwortet.
vielen dank schonmal!!!