Beiträge von Daniela Stein

    Es handelt sich um ein Gedankenspiel, welches auch konzeptionelle Elemente der Buchhaltungsmechanik enthält, einer physikalischen Analyse eines Geldsystems mittels der Potentialtheorie. Es ergibt sich eine Darstellung, welche unter bestimmten Bedingungen das Ergebnis der Quantitätstheorie spiegelt - mit dem Haken, dass dann die Geldmenge in vielen Situationen langfristig konstant bleibt.

    Am ehesten würde man damit die Diffusion in Gasen unter Nichtberücksichtigung des Energie-Erhaltungssatzes vergleichen können, wobei die abgeleiteten Potentiale auch in Feldtheorien eine wichtige Rolle spielen.

    Nun bin ich aber gespannt, lieber granti. Denn ich frage ja nicht nach der Lösung popeliger Klausuraufgaben, sondern schneide einen topaktuellen Bereich der theoretischen Ökonomie an.

    Meine Frage richtete sich übrigens nicht umsonst an Geldtheoretiker - die sollten, eingedenk ökonomischer Arbeitsteilung am ehesten ein Gefühl für die Konsequenzen haben. Mal ganz abgesehen davon, dass diese Fragen an sich schon reichlich Lektüre voraussetzen.

    An die Geldtheoretiker, die hier vielleicht anwesend sind. Ich möchte mal ein paar Meinungen zu folgendem Gedankenspiel. Alles außer der Bemerkung, dass es prinzipiell sinnlos sei, bitte. Ich bin selbst weniger bewandert in der modernen Geldtheorie.

    Also:

    Gäbe es Unterschiede in der Betrachtung einer (A) wachsenden Geldmenge, deren Grundeinheit konstant ist und einer (B) konstanten Geldmenge, deren Grundeinheit flexibel ist?

    (Im Sinne der Quantitätstheorie) : Entspräche also die Ausweitung einer Geldmenge um 1% in ihren Konsequenzen der entsprechenden Verkleinerung der Grundrecheneinheit? Wenn eine Verdoppelung der (A) Geldmenge nichts anderes bedeutet als eine Verdoppelung der nominellen Preise bei gleichbleibenden realen Preisen, würde dann eine Halbierung der Grundrecheneinheit der (B) Geldmenge die realen Preise ebenfalls unberührt lassen? Das müsste so sein, weil auch in der Cambridge-Gleichung nur das Preisniveau als endogene Größe übrig bliebe. Würde das die Quantitätstheorie ad absurdum führen?

    Welche Bedeutung käme unter Beachtung der Werterhaltungsfunktion dem Zinskonzept unter (B) zu? Wäre ein Kapitalmarkt unter (B) derselbe wie unter (A)? Welcher Zusammenhang besteht zwischen der bloßen mathematischen Idee einer solchen (B)-Geldmenge und der realen Frage nach einem stabilen Wertäquivalent der (A)-Geldmenge? Hätte es einen "metaphysischen" Aspekt, dass nun nicht mehr der Begriff des Wachstums im Vordergrund stünde, sondern nur noch die Relation zu einer ewig gleichen Bezugsgröße?


    Ich freue mich sehr auf Antworten. Auch über Quellenangaben zum Thema konstante Geldmengen, falls es das überhaupt gibt.