Beiträge von ethnolog1

    Hiermit möchten wir euch auf die kommende Studentenfortbildung Ethnomedizin aufmerksam machen. Seit 2003 treffen sich Studentinnen und Studenten aus den Fächern Medizin, Ethnologie, Psychologie u.a. aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz in regelmäßigen Abständen, um in der interdisziplinären Fortbildung das Thema Ethnomedizin in Theorie und Praxis zu erarbeiten. Die nächste Fortbildung ist vom 09.-11.Oktober 2009. Hier das Programm für die kommende Fortbildung.

    Programm


    Das Herz und seine heilenden Pflanzen - über die Rolle des Herzens bei traditionellen Völkern und in der modernen Zivilisation
    Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind trotz aller Fortschritte der modernen Medizin die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Ist der für die heutige Lebensweise typische Stress dafür verantwortlich? Oder ist die Ursache in falscher Ernährung, Fehlprogrammierungen der Psyche oder schädigenden Mikroorganismen zu suchen? Verstehen wir das Herz und seine Funktion nicht mehr richtig? Fest steht, dass man bei traditionellen Völkern und in den Zeiten vor der Industrialisierung Herzerkrankungen im modernen Sinn kaum kannte. Als »Herzmedizin« dienten dort Pflanzen, die auf der geistig-seelischen Ebene wirkten und das Herz wieder fröhlich machten. Neben diesen traditionellen, alten Herzpflanzen werden aber auch die pflanzlichen Mittel der modernen Kardiologie vorgestellt, wie Fingerhut (Digitalis), Maiglöckchen (Convallaria) oder Strophanthus.
    Referent: Dr. phil. Wolf-Dieter Storl (Ethnobotaniker & Kulturanthropologe)

    Duga - eine traditionelle Zeremonie aus dem kolumbianischen Amazonasgebiets
    Eine Duga wird durchgeführt, wenn wichtige Dinge zu besprechen sind, um Krankheiten zu heilen, Mythen zu erzählen und um Konflikte im zwischenmenschlichen Bereich zu lösen. In dieser Zeremonie wird mit dem Pflanzengeist des Tabaks (Nicotiana rustica) in Form einer alchemistisch verarbeiteten Paste (Ambil) gearbeitet. Diese Paste übt eine subtile Wirkung auf das Sprachzentrum des Gehirns aus, wodurch nach schamanischer Auffassung „Verständigung in Wahrheit“ entsteht oder, wie die Witoto sagen, „das Wort versüßt“ wird. Der Tabak fördert einen Bewusstseinszustand, in dem Herz und Verstand verbunden werden und somit Worte klar formuliert werden können. Fabio Ramirez wird während der Duga auch mit den Pflanzengeistern der Engelstrompete und mit anderen Medizinalpflanzen der Schamanen des kolumbianischen Urwaldes vertraut machen. Dabei geht es aber nicht um die Einnahme der Pflanzen, sondern um eine Annäherung an deren Wesenheiten.
    Referent: Dr. med. Fabio Ramirez, Kolumbien (Arzt und Ethnomediziner)

    Medizin in matriarchalen Gesellschaften
    Cécile Keller bietet eine Einführung in die "Matriarchale Medizin". Diese Medizin ist ganzheitlich und basiert auf Erfahrungswissen matriarchaler Gesellschaften. Auch heute gibt es noch lebende Kulturen in aller Welt, die das Wissen und die Anwendung dieser Heilweise weitergeben. Die Begriffe von Gesundheit und Krankheit unterscheiden sich wesentlich von der Auffassung der westlichen Schulmedizin und somit auch die Prinzipien und Wirkungsebenen von Heilung. Das Heilwissen und die Heilrituale in diesen Gesellschaften liegen weitgehend in den Händen der Frauen. Schamaninnen sind die ältesten Heilerinnen in matriarchalen Gesellschaften.
    Referentin: Dr. med. Cécile Keller (Frauenärztin und Co-Leiterin an der Internationalen Akademie HAGIA)

    Dem Geist auf die Sprünge helfen – mit Naturheilkunde logisches Denken und Kreativität unterstützen
    Wir leben in einer Zeit, in der geistige Beweglichkeit zum Überleben immer wichtiger wird. Naturheilmittel bieten eine Möglichkeit, die geistigen Fähigkeiten des Menschen zu unterstützen, um zum Beispiel die Lernfähigkeit anzuregen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und um angstfrei mündliche Prüfungen oder Vorstellungsgespräche zu bestehen. Max Amann wird uns einzelne Pflanzen vorstellen und praktische Rezepte aus der Phytotherapie und Homöopathie erläutern, mit denen man seine geistigen Fähigkeiten besser ausloten kann.
    Referent: Dr. rer. nat. Max Amann (Diplomchemiker und Heilpraktiker)


    Nähere Informationen zum Programmplan und über unsere ReferentInnen finden Sie auf unserer Homepage: http://studentenfortbildung.de/

    Wir freuen uns auf eine fruchtbare, inspirierende Arbeit mit Ihnen im ETHNOMED-Studenten-Team.
    ETHNOMED Fortbildungen e.V.
    E-Mail: studenten@institut-ethnomed.de

    p.s.: Die Fortbildungen finden jeweils im Mai und Oktober statt.

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    Die nächste Fortbildung ist vom 09.-11.Oktober 2009.


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    Programm


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    [FONT=&quot]Das Herz und seine heilenden Pflanzen - über die Rolle des Herzens bei traditionellen Völkern und in der modernen Zivilisation [/FONT]
    [FONT=&quot]Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind trotz aller Fortschritte der modernen Medizin die häufigste Todesursache in der westlichen Welt. Ist der für die heutige Lebensweise typische Stress dafür verantwortlich? Oder ist die Ursache in falscher Ernährung, Fehlprogrammierungen der Psyche oder schädigenden Mikroorganismen zu suchen? Verstehen wir das Herz und seine Funktion nicht mehr richtig? Fest steht, dass man bei traditionellen Völkern und in den Zeiten vor der Industrialisierung Herzerkrankungen im modernen Sinn kaum kannte. Als »Herzmedizin« dienten dort Pflanzen, die auf der geistig-seelischen Ebene wirkten und das Herz wieder fröhlich machten. Neben diesen traditionellen, alten Herzpflanzen werden aber auch die pflanzlichen Mittel der modernen Kardiologie vorgestellt, wie Fingerhut (Digitalis), Maiglöckchen (Convallaria) oder Strophanthus. [/FONT]
    [FONT=&quot]Referent: Dr. phil. [/FONT][FONT=&quot]Wolf-Dieter Storl (Ethnobotaniker & Kulturanthropologe) [/FONT]

    [FONT=&quot] Duga - eine traditionelle Zeremonie aus dem kolumbianischen Amazonasgebiets [/FONT]
    [FONT=&quot]Eine Duga wird durchgeführt, wenn wichtige Dinge zu besprechen sind, um Krankheiten zu heilen, Mythen zu erzählen und um Konflikte im zwischenmenschlichen Bereich zu lösen. In dieser Zeremonie wird mit dem Pflanzengeist des Tabaks (Nicotiana rustica) in Form einer alchemistisch verarbeiteten Paste (Ambil) gearbeitet. Diese Paste übt eine subtile Wirkung auf das Sprachzentrum des Gehirns aus, wodurch nach schamanischer Auffassung „Verständigung in Wahrheit“ entsteht oder, wie die Witoto sagen, „das Wort versüßt“ wird. Der Tabak fördert einen Bewusstseinszustand, in dem Herz und Verstand verbunden werden und somit Worte klar formuliert werden können. Fabio Ramirez wird während der Duga auch mit den Pflanzengeistern der Engelstrompete und mit anderen Medizinalpflanzen der Schamanen des kolumbianischen Urwaldes vertraut machen. Dabei geht es aber nicht um die Einnahme der Pflanzen, sondern um eine Annäherung an deren Wesenheiten. [/FONT]
    [FONT=&quot]Referent: Dr. med. [/FONT][FONT=&quot]Fabio Ramirez, Kolumbien (Arzt und Ethnomediziner) [/FONT]

    [FONT=&quot] Medizin in matriarchalen Gesellschaften [/FONT]
    [FONT=&quot]Cécile Keller bietet eine Einführung in die "Matriarchale Medizin". Diese Medizin ist ganzheitlich und basiert auf Erfahrungswissen matriarchaler Gesellschaften. Auch heute gibt es noch lebende Kulturen in aller Welt, die das Wissen und die Anwendung dieser Heilweise weitergeben. Die Begriffe von Gesundheit und Krankheit unterscheiden sich wesentlich von der Auffassung der westlichen Schulmedizin und somit auch die Prinzipien und Wirkungsebenen von Heilung. Das Heilwissen und die Heilrituale in diesen Gesellschaften liegen weitgehend in den Händen der Frauen. Schamaninnen sind die ältesten Heilerinnen in matriarchalen Gesellschaften.[/FONT]
    [FONT=&quot]Referentin: Dr. med. Cécile Keller (Frauenärztin und Co-Leiterin an der Internationalen Akademie HAGIA) [/FONT]

    [FONT=&quot] Dem Geist auf die Sprünge helfen – mit Naturheilkunde logisches Denken und Kreativität unterstützen [/FONT]
    [FONT=&quot]Wir leben in einer Zeit, in der geistige Beweglichkeit zum Überleben immer wichtiger wird. Naturheilmittel bieten eine Möglichkeit, die geistigen Fähigkeiten des Menschen zu unterstützen, um zum Beispiel die Lernfähigkeit anzuregen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und um angstfrei mündliche Prüfungen oder Vorstellungsgespräche zu bestehen. Max Amann wird uns einzelne Pflanzen vorstellen und praktische Rezepte aus der Phytotherapie und Homöopathie erläutern, mit denen man seine geistigen Fähigkeiten besser ausloten kann. [/FONT]
    [FONT=&quot]Referent: Dr. rer. nat. Max Amann (Diplomchemiker und Heilpraktiker) [/FONT]


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    Nähere Informationen zum Programmplan und über unsere ReferentInnen finden Sie auf unserer Homepage:


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    [FONT=&quot]Wir freuen uns auf eine fruchtbare, inspirierende Arbeit mit Ihnen im ETHNOMED-Studenten-Team.[/FONT]
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    ETHNOMED Fortbildungen e.V.
    [FONT=&quot]E-Mail: studenten@institut-ethnomed.de[/FONT]


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    ETHNOMEDIZIN STUDENTEN-FORTBILDUNG
    international * interkulturell * interdisziplinär


    Hallo liebe KommilitonInnen,
    seit 2003 treffen sich Studentinnen und Studenten aus den Fächern Medizin, Ethnologie, Psychologie u.a. aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in regelmäßigen Abständen, um in der interdisziplinären Fortbildung das Thema Ethnomedizin in Theorie und Praxis zu erarbeiten. Zum 5-jährigen Jubiläum findet die nächste Fortbildung nicht in München, sondern auf dem Land – im Paterzeller Eibenwald – statt.
    Wer Interesse hat, sollte sich am Besten jetzt gleich Bewerben, da nur noch wenige Plätze frei sind.
    Die Fortbildung ist vom 10.-12.Oktober 2008 und stellt eine ideale Ergänzung zum Studium dar!

    Der Paterzeller Eibenwald soll der Bestand mit den meisten alten Eiben in Deutschland oder sogar in Mitteleuropa sein. Seit alters her zählt die Eibe zu den geheimnisvollsten Baumarten. Magische Kräfte wurden ihr zugeschrieben. Für die Kelten und Germanen war sie ein heiliger Baum. Die Rune Eiwaz ist der Eibe zugeordnet und steht für Transformation. Erstaunlich ist auch ihr enormes Regenerationsvermögen. In der modernen Medizin erhofft man sich, aus der Eibe einen Wirkstoff für die Krebstherapie zu gewinnen. Daher steht sie im Volksglauben für ewiges Leben, für Tod und Wiedergeburt. Wir werden natürlich nicht nur in der freien Natur sein, sondern haben auch einen schönen Raum im Seminarhaus Eibenwald zur Verfügung.

    Folgende Referentinnen und Referenten haben bereits zugesagt:

    Laura Pacheco, Heilerin und Chiropraktikerin, Peru
    Laura Pacheco ist Heilerin der Mochica, einer Prä-Inka-Kultur Perus. Sie hatte in jungen Jahren einen schlimmen Verkehrsunfall mit Knochenbrüchen, Lähmungserscheinungen und Nervenausfällen. Verletzungen im Gehirn bedrohten ihr Leben, die Schulmedizin war machtlos. Nach langer Suche fand sie einen erfahrenen alten Heiler der Mochica. Fasziniert von dem Behandlungserfolg, bat sie den Heiler, ihr dieses Wissen zu vermitteln. Es folgten viele Jahre des intensiven Lernens und Praktizierens. Der Lehrer sprach nicht über sein Wissen, er schulte Laura durch Fühlen, Beobachten und Anwenden. Laura Pacheco möchte diese alte, sehr effektive Heilmethode gerne an engagierte und interessierte Menschen weitergeben.

    Saira Serikbajewa, Heilerin & Maria Gavrilenko, Professorin für Sprachen, Kasachstan
    Saira Serikbajewa steht seit früher Kindheit mit der traditionellen Medizin ihres Volkes in Verbindung und arbeitet seit 20 Jahren als Schamanin. Die Kasachen sind ein Nomadenvolk, das seit Urzeiten eine Vielfalt von Heilverfahren aus der Natur entwickelt hat. Diese wurde durch die medizinische Erfahrung anderer Völker Zentralasiens, Chinas, Indiens und des arabischen Orients ergänzt. Die Therapie, die Saira und Maria demonstrieren werden, ist die Wachstherapie. Diese alte Heilweise hilft, den Patienten zu reinigen und zu heilen: auf der physischen, emotionalen, mentalen und geistigen Ebene.

    Dr. phil. Wolf Dieter Storl, Ethnobotaniker, Deutschland
    Wolf-Dieter Storl berichtet von den indigenen Wurzeln der europäischen Heilpflanzenkunde. Im ländlichen Raum wurde nicht nur das Wissen um die endemischen Kräuter, sondern auch verschiedene Rituale, die das Sammeln bzw. Ausgraben, Zubereiten und Einnehmen von Heilpflanzen begleiten. Träger dieser „kleinen“ Tradition waren vor allem die Frauen. Dieses Heilsystem war in einem archaischen Weltbild eingebettet, das sich erheblich von der kulturellen Matrix der „großen“ Tradition der offiziellen Kloster-, Apotheker- und Ärztemedizin, unterschied. In diesem Seminar wollen wir etwas über diese Heilkunde erfahren, indem wir, während einer Exkursion in freier Natur, endemische Pflanzen im ethnomedizinischen Kontext vorstellen.

    Hardy Hoffmann, Runen- und Meditationsexperte, Deutschland
    In unserer Heimat wurden Runen seit uralten Zeiten eingesetzt, um das Wissen um die Kräfte der Natur zu erlangen. Hardy Hoffmann spezialisierte sich auf die Techniken der Natur-Religionen der alten Nordmeervölker Europas. Er ist eine führende Größe im Bereich der Runen-Magie und hilft uns mit dem Wissen unserer Vorfahren die eigene Intuition zu schulen und Vorsehung zu erkennen. Dieses uralte Wissen soll hier zu neuem Leben erweckt werden.

    Dr. phil. Gerhard Tucek, Österreich
    Gerhard Tucek wird im Rahmen der Supervision auf die therapeutischen Fähigkeiten im Prozess des Heilens eingehen und an Hand von Beispielen aus der Ethnomusiktherapie erläutern. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die interkulturelle Therapieforschung und die klinische Forschung. Er ist Ethnologe und Musiktherapeut, sowie Leiter des Studiengangs für Altorientalische Musiktherapie, sowie Lehrbeauftragter an der Universität in Wien.

    Die Ethnomedizin ist ein interdisziplinäres Arbeitsfeld, in dem unterschiedliche Modelle aus Naturwissenschaften, Sozial- und Geisteswissenschaften aufeinander treffen. Ethnomedizin beschäftigt sich mit Definitionen und Interpretationen von Gesundheit und Krankheit in unterschiedlichen Kulturen, sowie den daraus resultierenden kulturspezifischen Heil- und Behandlungsmethoden.
    Die studienbegleitende Fortbildung wendet sich seit 2003 europaweit an StudentInnen und SchülerInnen, die sich diesem interdisziplinären und interkulturellen Diskurs in Theorie und Praxis stellen möchten und deren Tätigkeit in Zukunft im praktisch therapeutischen, ethnologischen oder anderweitig wissenschaftlichen Bereich angesiedelt sein wird. Auf einer soliden Basis von Wissen, Erfahrung und (Selbst-)Reflektion können sich therapeutische und beratende Kompetenzen optimal entfalten.


    Nähere Informationen zum Programmplan und über unsere ReferentInnen finden Sie auf unserer Homepage:
    Studentenfortbildung Ethnomedizin

    Wir freuen uns auf eine fruchtbare, inspirierende Arbeit mit Ihnen im ETHNOMED-Studenten-Team.

    ETHNOMED e.V. Studentenfortbildung • Melusinenstr. 2 • D-81671 München • Deutschland • Fax: +49-89-40 90 81 29 • E-Mail: studenten@institut-ethnomed.de

    Das Institut für Ethnomedizin - ETHNOMED e.V.
    * ist ein anerkannter wissenschaftlicher, gemeinnütziger Verein zur Förderung der Wissenschaft, Forschung und Bildung, des öffentlichen Gesundheitswesens und der Weltgesundheit. VR 17295 München.
    * ist eine offene Plattform und ein Netzwerk von über 10.000 internationalen Wissenschaftlern, Forschern, Praktizierenden, Vereinigungen, Interessenten, traditionellen Heilern und Schamanen sowie über 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern.
    * unterstützt Projekte zur Revitalisierung traditioneller ethnischer Heilverfahren und deren Integration und verhilft den Botschaftern traditioneller Völker auf einer internationalen Plattform Gehör zu finden.

    ETHNOMEDIZIN STUDENTEN-FORTBILDUNG seit 2003
    international * interkulturell * interdisziplinär

    Hallo liebe Kommiliton/Innen,
    wir möchten euch noch einmal auf die interdisziplinäre Fortbildung Ethnomedizin aufmerksam machen. Es sind nur noch sehr wenige Plätze frei und wer Interesse hat, sollte sich am Besten jetzt gleich Bewerben, damit die Anmeldung für den nächsten Termin vom 23.-25. Mai 2008 noch klappt.

    Hier seht ihr schon mal das Programm und die vielfältigen Themen der Mai-Fortbildung:

    * Naturerfahrung - wie wirkt Natur auf den Menschen
    * Altes Wissen in der Heilkunst von heute - Pflanzenexkursion zum Botanischen Garten
    * Ayurveda als Medizinsystem
    * Wahr-Nehmungen und Bedeutungen im Ayahuasca-Ritual
    * Vom Sufismus zur modernen Medizin

    Kurzbeschreibung der Beiträge:

    Naturerfahrung - wie wirkt Natur auf den Menschen.
    Ausgehend vom Naturverständnis der klassischen Antike entwickelt Reinhard Falter einen nachvollziehbaren Weg, Natur in ihrer Ganzheit als Wesenheit zu erfahren, ihr Bedeutung zu geben und Sinn aus ihr zu gewinnen. Auf ganz unsentimentale Art gelingt es ihm, das Gefühl für das Verbundensein des Menschen mit der Natur zu schulen und in neuen, starken Bildern auszudrücken. Solange der Mensch sich außerhalb der Natur setzt, richtet er Schaden an der Natur an, indem er sich selbst schädigt. Maßnahmen zum Schutz der Natur vor dem Menschen müssen in die Irre gehen, denn nur ein vertieftes Verständnis, das den Menschen als intergralen Teil der Natur sieht, ist demnach in der Lage, das gesamte Beziehungsgefüge auf diesem Planeten zu schützen. Referent: Reinhard Falter, Historiker M.A. und Naturphilosoph

    Altes Wissen in der Heilkunst von heute - Pflanzenexkursion zum Botanischen Garten
    Die Therapie mit Heilpflanzen blickt inzwischen auf eine jahrtausendealte Tradition zurück und steht auch heute noch im Mittelpunkt einer naturheilkundlichen Praxis. Während man in unserer Zeit zur Hauptsache die Heilkraft auf Wirkstoffe zurückführt, kannte man in alter Zeit ganz andere Wege der Heilmittelerkenntnis wie die Signaturenlehre oder das Wirken geistartiger Wesen in der Natur, die einem das Wissen offenbaren. Diese andere Betrachtungsweise der Natur erklärt viele überlieferte Heilindikationen, beispielsweise aus dem Bereich des Sympathiezaubers oder der Schutzmagie. Auf der ganzen Welt hat sich in der Volksmedizin dieses Wissen erhalten können. Wir wollen während unserer Exkursion der Frage nachgehen, ob dieses alte Wissen wirklich veraltet ist oder ob wir auch heute noch davon profitieren können. Der Botanische Garten mit seiner Vielzahl an gebräuchlichen, aber auch seltenen Heilpflanzen bietet hierfür einen idealen Rahmen.
    Referent: Olaf Rippe, Heilpraktiker, Natura Naturans

    Ayurveda als Medizinsystem
    Der Begriff Ayurveda stammt aus dem Sanskrit und kann als „Wissenschaft vom Leben“ übersetzt werden. Ayurveda ist ein komplexes Medizinsystem, das in Indien eine ernstzunehmende Alternative zu schulmedizinischen Behandlungen darstellt, diese aber auch sehr gut ergänzen und begleiten kann. Im ersten Teil der Veranstaltung soll auf die historische Entwicklung sowie einige Grundkonzepte der ayurvedischen Medizin eingegangen werden. Im zweiten Teil wird die Situation in Deutschland besprochen und diskutiert: Ayurveda wird hierzulande vor allem mit „Wellness“ und „Entspannung“ in Verbindung gebracht. Woran liegt das? Wieviel Potential hat Ayurveda im Westen und wo ergeben sich Grenzen in der Anwendbarkeit, wenn ein Medizinsystem in einen anderen Kulturraum verpflanzt oder teilweise überführt wird? Es wird außerdem ausreichend Raum für Fragen geben und - falls Interesse besteht - auch für einen kurzen Praxisblock.
    Referentin: Sylvie Peipe, Ethnologin M.A. und Ayurvedatherapeutin

    Wahr-Nehmungen und Bedeutungen im Ayahuasca-Ritual
    Die Schamanen und Ayahuasceros im südamerikanischen Tiefland benutzen ein Getränk, das einen Wechsel in der Wahrnehmung bewirkt und ihnen einen Zugang zur „anderen Realität“ bzw. einen Blick auf die andere Seite der Wirklichkeit („el otro lado“) ermöglicht. Wahrnehmung ist immer kulturell determiniert. Dies trifft sowohl auf die Sicht des Schamanen, als auch auf die Betrachtungsweise des Forschers zu. Für den Schamanen sind seine Ausführungen keineswegs die Repräsentation einer symbolischen Welt. Seine Erzählungen und Erfahrungen finden für ihn nicht in einer „Wirklichkeit in Anführungszeichen“, sondern in einer neben der Alltags-wirklichkeit gleichberechtigte Realität statt. Bestimmte Lieder und Gesänge sind dabei wichtige Träger von Information und spielen eine zentrale Rolle, die Welt der Menschen und die der Geister zu verbinden. Mit meinem Beitrag möchte ich versuchen, einen Zugang zur bedeutungstragenden Ebene hinter diesen Ritualen aufzuzeigen.
    Referent: Florian Rubner, Ethnologe M.A. und interkultureller Coach

    Vom Sufismus zur modernen Medizin
    Wir gehen in drei Erfahrungs- bzw. Reflexionsebenen:
    • Praktische Selbsterfahrung mit den regulationsmedizinisch wirkenden Übungen der Altorientalischen Musiktherapie (anhand einer Übung, sowie der Auswertung von Messdaten)
    • Darstellung der Integration Altorientalischer Musiktherapie in einen modernen klinischen Rahmen anhand von Videobeispielen.
    • Überlegungen hinsichtlich einer möglichen Integration zunächst kulturfremder therapeutischer Ideen und Techniken in das eigene (Er)leben jenseits von “Exotismus” und romantischen Idealisierungenen
    Am Beispiel der klinischen Anwendung der Altorientalischen Musiktherapie in Europa wird der Grundfrage nachgegangen, inwieweit Individuen bzw. Gesellschaften eine Kultur verstehen lernen können, deren Teil sie nicht selbst sind. Es wird die Frage nach den Grundlagen eines solchen Verständnisses gestellt. Voraussetzung für den verstehenden Zugang zu einer anderen Kultur ist, diese zunächst nach ihren eigenen Werten und Idealen zu rezipieren. Gleichermaßen ist zu bedenken, dass auch bei der Reflexion kultureigenen Techniken immer die eigenen erkenntnisleitenden Interessen den Blickwinkel des Beobachters bestimmen. Somit vermag niemand "objektive" Aussagen über kulturelle Strukturen zu machen. Diese Erkenntnis ist wesentlich für einen konstruktiven Umgang mit “Tradition”.
    Referent: Dr. phil. Gerhard Tucek, Ethnologe und altorientalischer Musiktherapeut

    Die Ethnomedizin ist ein interdisziplinäres Arbeitsfeld, in dem unterschiedliche Modelle aus Naturwissenschaften, Sozial- und Geisteswissenschaften aufeinander treffen. Ethnomedizin beschäftigt sich mit Definitionen und Interpretationen von Gesundheit und Krankheit in unterschiedlichen Kulturen, sowie den daraus resultierenden kulturspezifischen Heil- und Behandlungsmethoden. Die studienbegleitende Fortbildung wendet sich seit 2003 europaweit an StudentInnen und SchülerInnen, die sich diesem interdisziplinären und interkulturellen Diskurs in Theorie und Praxis stellen möchten und deren Tätigkeit in Zukunft im praktisch therapeutischen, ethnologischen oder anderweitig wissenschaftlichen Bereich angesiedelt sein wird. Auf einer soliden Basis von Wissen, Erfahrung und (Selbst-)Reflektion können sich therapeutische und beratende Kompetenzen optimal entfalten.

    Diese Fortbildung ist eine ideale Ergänzung zum Studium! Die nächsten Termine sind jeweils im Mai und im Oktober 2008 und 2009. Wir freuen uns auf eine fruchtbare, inspirierende Arbeit mit Ihnen im ETHNOMED-Studenten-Team.

    Weitere Informationen, die aktuellen Termine, sowie die ReferentInnen – finden Sie auf
    unserer Homepage: https://www.study-board.de/www.studentenfortbildung.de
    oder direkt zum Flyer: https://www.study-board.de/www.studentenf…m_2008_2009.pdf

    ETHNOMED e.V. Studentenfortbildung • Melusinenstr. 2 • D-81671 München • Deutschland • Fax: +49-89-40 90 81 29 • E-Mail: studenten@institut-ethnomed.de

    Hiermit möchte ich euch auf eine spannende Fortbildung für StudentInnen der Medizin, Psychologie, Ethnologie und anderer Fachrichtungen aufmerksam machen. Eine Ideale Ergänzung zum Studium! Die nächsten Termine sind jeweils im Mai und im Oktober 2007 und 2008. Wer Interesse an alternativen Heilverfahren, traditionellen Therapieformen, fremden Völkern sowie der Ethnomedizin bzw. Medizinethnologie im Allgemeinen hat, sollte mal auf die Homepage schauen... der nächste Termin ist vom 15.-17.Oktober 2007. Eine frühzeitige Anmeldung ist ratsam, da die Plätze in der Fortbildung begrenzt sind.

    Die Ethnomedizin ist ein interdisziplinäres Arbeitsfeld, in dem unterschiedliche Modelle aus Naturwissenschaften, Sozial- und Geisteswissenschaften aufeinander treffen. Ethnomedizin beschäftigt sich mit Definitionen und Interpretationen von Gesundheit und Krankheit in unterschiedlichen Kulturen, sowie den daraus resultierenden kulturspezifischen Heil- und Behandlungsmethoden. Die studienbegleitende Studentenfortbildung wendet sich europaweit an StudentInnen und SchülerInnen, die sich diesem interdisziplinären und interkulturellen Diskurs in Theorie und Praxis stellen möchten und deren Tätigkeit in Zukunft im praktisch therapeutischen, ethnologischen oder anderweitig wissenschaftlichen Bereich angesiedelt sein wird. Auf einer soliden Basis von Wissen, Erfahrung und (Selbst-)Reflektion können sich therapeutische und beratende Kompetenzen optimal entfalten.

    Zielsetzung der Studenten-Fortbildung:


    • Erwerb von solidem Grundlagenwissen im Bereich der Ethnomedizin.
    • Einblicke in internationale, ethnomedizinisch relevante Diskussionsbereiche.
    • Interdisziplinärer Austausch und Reflektion.
    • Die ExpertInnen der Fortbildung begleiten interkulturelle Begegnungen und Diskussionen mit traditionellen HeilerInnen und vermitteln auch Grundkenntnisse in anderen Teilbereichen der Ethnomedizin, z.B. Ethnobotanik, Ethnopsychologie und Ethnotherapie.
    • Die praktischen Übungen, wie auch Diagnose- und Heilverfahren werden u.a. von traditionellen HeilerInnen angeleitet. Für die interkulturelle Kommunikation und Interpretation stehen wissenschaftlich kompetente und feldforschungserfahrene ExpertInnen unterstützend zur Seite.
    • Interaktive Tiefeninterviews und Übungen sollen die Wahrnehmung von kultureigenem und kulturfremdem Verhalten schärfen, kulturelle und persönliche Muster aufdecken und somit die soziokulturellen Aspekte beim Umgang mit Gesundheit, Krankheit und Heilung bewusst machen.

    [b] Die Studenten-Fortbildung Ethnomedizin wird in verschiedenen Elementen und Schwerpunkten abgehalten:
    Element 1: Grundlagen der Ethnomedizin
    Element 2: Systeme der Heilung
    Element 3: Heiler-Werkstatt
    Element 4: Supervision und Herzrede
    Element 5: Interaktion/ Kurzvorträge der Teilnehmer [b]

    1. Ethnomedizinische Grundlagen
    Wer sich ethnomedizinisch fortbilden und das Erlernte in den Praxisalltag integrieren will, benötigt handfestes theoretisches Rüstzeug. Eine kompetente Vermittlung ethnomedizinischer Grundlagen schärft den Blick für Charakteristika von Heilerpersönlichkeiten, für unterschiedliche Heilverfahren und die jeweils kulturspezifischen Auffassungen von Gesundheit, Krankheit und Heilung. Ethnologen mit Feldforschungserfahrung tragen zu einem umfassenden und vertieften Verständnis bei.

    2. Systeme der Heilung
    International renommierte Wissenschaftler gehen auf konkrete Konzepte und Definitionen von Gesundheit, Krankheit und Heilung in verschiedenen indigenen Traditionen ein. Sie berichten vom aktuellen Dialog zwischen schulmedizinischen Vertretern und traditionellen Heilern und schaffen eine Brücke zwischen den Kulturen, dem westlichen Medizinsystem sowie anderen Disziplinen des Gesundheitswesens. Von ihnen angeleitet diskutieren die Teilnehmer und Dozenten die daraus resultierenden Fragestellungen und erarbeiten Möglichkeiten und Grenzen einer Integration. Für die Übersetzung ins Deutsche wird gesorgt.

    3. Heiler-Werkstatt
    Außereuropäische Heiler und Schamanen gewähren den Teilnehmern Einblicke in ihr Wissen, ihren jeweiligen kulturellen Hintergrund, wie auch ihre Diagnoseverfahren und Ritualtechniken. Der Erfahrungsaustausch über verschiedene Konzepte von Diagnose und Heilung fördert die interkulturelle Verständigung. Wer bereit ist, "Unerwartetes zu erwarten" und offen für Antworten ist, wo sie weder gesucht noch erwartet werden, macht eine fruchtbare Interaktion und verständnisvolle Begegnung möglich. In diesem Prozess kommt den Teilnehmern der aktive Part zu. Sie werden gefordert, das Gezeigte und Geübte vor dem kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund der Heiler zu verstehen.

    4. Supervision und Herzrede
    Die sogenannte "Herzrede" oder "das Herz auf der Zunge tragen" ist eine heroische Rede, die unreflektiert aus dem Herzen strömt und zur eigenen Supervision führt. So können persönliche Themen auf verschiedenen Ebenen angesprochen, emotional erarbeitet und in den Gruppenprozess eingebunden werden. Die Supervision dient neben der (Selbst-)Reflektion auch der Integration des Erfahrenen.

    5. Interaktion
    Aus der Teilnehmerschaft werden Übungen bzw. Themen für Kurzvorträge vorgeschlagen, die der Gruppe präsentiert und anschließend diskutiert werden. Hier werden die Teilnehmer aufgefordert, sich selbst aktiv in die Fortbildung einzubringen. Jede/r sollte ein Referat, eine praktische Übung oder eine aktuelle Forschungsarbeit vorstellen. Somit partizipiert die Gruppe an den Erfahrungen, dem Wissen und den Spezialgebieten der Kommilitonen. Wir freuen uns auf eine fruchtbare, inspirierende Arbeit mit Ihnen im ETHNOMED-Studenten-Team.

    Weitere Informationen, die aktuellen Termine, sowie die ReferentInnen – finden Sie auf unserer Homepage: Institut-ETHNOMED oder direkt zum Flyer: https://www.study-board.de/www.institut-e…s/studifobi.pdfETHNOMED e.V. Studentenfortbildung • Melusinenstr. 2 • D-81671 München • Deutschland • Fax: +49-89-40 90 81 29 • E-Mail: studenten@institut-ethnomed.de

    Das Institut für Ethnomedizin - ETHNOMED e.V.
    * ist ein anerkannter wissenschaftlicher, gemeinnütziger Verein zur Förderung der Wissenschaft, Forschung und Bildung, des öffentlichen Gesundheitswesens und der Weltgesundheit. VR 17295 München.

    * ist eine offene Plattform und ein Netzwerk von über 10.000 internationalen Wissenschaftlern, Forschern, Praktizierenden, Vereinigungen, Interessenten, traditionellen Heilern und Schamanen sowie über 100 ehrenamtlichen Mitarbeitern.
    * unterstützt Projekte zur Revitalisierung traditioneller ethnischer Heilverfahren und deren Integration und verhilft den Botschaftern traditioneller Völker auf einer internationalen Plattform Gehör zu finden.