Beiträge von granti

    Hi,

    VI:
    Kostenminimierung:

    Eine bestimmte Isoquante muss erreicht werden. Graphisch verschiebt man die Kostengerade so lange, bis sie die Isoquante tangiert. Analytisch minimiert man die Kostenfunktion mit der Ertragsfunktion (incl. vorgegebenem Nutzenniveau) als Nebenbedingung.

    Ertragsmaximierung:
    Kein Bild gefunden... Graphisch: Es gibt eine Kostengerade und diverse Isoquanten... man wählt die Isoquante, die die Kostengerade tangiert. Analytisch: Man maximiert die Ertragsfunktion mit der Kostenfunktion (incl. vorgegebenem Budget) als Nebenbedingung.

    Also: Kostenminimierung bei bestimmtem Output-Ziel vs. Outputmaximierung bei bestimmtem Budget.

    Hi,

    ja, Wikipedia bringt nur dann was, wenn man ein Problem schon verstanden hat und sich sicher sein will...

    Die Indifferenzkurve kommt aus der Nutzenfunktion. Eine Indifferenzkurve markiert den optimalen Bereich einer Nutzenfunktion, wenn ein bestimmtes Nutzenniveau vorgegeben ist. Die Nutzenfunktion gibt Auskunft über die individuelle Wertschätzung der Güter, bzw. das Tauschverhältnis, welches ein Individuum eingehen würde.

    Das hier ist eine Nutzenfunktion:

    Wenn du einen Wert für U festlegst, bekommst du einen waagrechten Schnitt durch das Gebirge. Effizient ist aber nur die Gebirgsoberfläche, also bekommst du halt so eine konvexe Funktion als Indifferenzkurve.

    - granti

    Hi zusammen,

    mal ein paar Buchempfehlungen für VWL-Anfänger:

    Mikroökonomik: "Microeconomics and Behaviour" von Robert H. Frank
    Makroökonomik: "Macroeconomics" von Gregory Mankiw

    ...das sind die einzigen Bücher, die ich mir im VWL-Studium gekauft habe (im ersten/zweiten Semester; danach hat man des Prinzip verstanden und liest nur noch Bücher, wenn man etwas spezielles für Forschung braucht). Aller Anfang ist schwer, da ist ein gutes Lehrbuch unbezahlbar (vor allem, wenn die Professoren unerträglich sind und/oder man keine Zeit hat, die Vorlesung zu besuchen); und in der Bibliothek meiner Uni hatten sie nur 4-5 Exemplare, die vor der ersten Vorlesung schon für Monate vergriffen waren.

    Grundsätzlich rate ich aus eigener Erfahrung jedem (Anfänger) davon ab, deutsche VWL-Lehrbücher zu lesen... die sind wesentlich schlechter aufgebaut, die Sprache ist völlig unverständlich und nichts wird richtig erklärt, dafür haben sie dreimal so viele Seiten. Die beiden Bücher wurden damals von den Professoren empfohlen, die die Vorlesungen gehalten haben, mit dem gleichen Argument:
    Entweder du liest 800 Seiten eines deutschen Buchs und brauchst für jede Seite 5 Minuten um zu kapieren, was da beschrieben ist, oder du besorgst dir ein amerikanisches mit 300 Seiten, welches exakt die selben Dinge lehrt aber wesentlich einfacher zu verstehen ist (selbst für Leute, die nicht fließend englisch sprechen).
    ...ich weiss nicht, woran das liegt, aber es scheint in Deutschland wohl so ein unausgesprochenes Gesetz zu geben, wonach ein wissenschaftliches Buch nur dann als wissenschaftlich gilt, wenn alles möglichst kompliziert gestaltet wird... (das selbe gilt gem. Aussagen von Freunden auch für andere Studiengänge)

    Kleiner Nachteil: Diese Bücher sind (wie gesagt) in den Biblitheken schnell vergriffen und aufgrund der geringen Auflage ziemlich teuer, ich glaube so rund 60 Euro.
    Gebraucht geht's aber (ich hab die damals bei ebay für 15-20 Euro/Buch gekauft)... war nicht die aktuellste Auflage, aber wen interessiert das schon... viel ändert sich eh nicht. Und ein Lehrbuch (also Vorlesungsersatz) soll halt erklären, warum die Modelle so gestaltet sind, warum das unrealistisch ist usw. Das sind die Basics, eine Klausur, in der man rechnen muss, besteht man nur mit massig Übung.

    Grüße,
    granti

    Hi,

    Zitat

    Abgrenzung der Aufgabenbereiche von VWL und BWL anhand des WIrtschaftskreilaufes

    Also unter Wirtschaftskreislauf verstehe ich die Aufteilung einer Volkswirtschaft in (je nach Modell) bis zu 5 'Sektoren', nämlich Haushalte, Unternehmen, Banken, Staat und Ausland.

    Grundsätzlich (wirklich nur grundsätzlich, im Einzelfall verschwimmt das ganze etwas) kann man sagen, dass sich die VWL mit Vorgängen zwischen den Sektoren beschäftigt (Ausnahme wären beispielsweise einige Bereiche der Mikroökonomik), die BWL für Vorgänge innerhalb der Sektoren (Ausnahme hier wäre z.B. Marketing).
    Die Schweirigkeit besteht halt in der Abgrenzung, weil Wirtschaftsforschung i.d.R. ja oft nur Sinn macht, wenn man beides verbindet.

    Ich würde (auch als Grobgliederung) ausgehend von den 5 genannten Sektoren mal eine Karte erstellen, die etwas detaillierter ist (mit WiWi-Fachbereichen anstelle der Sektoren), mit Pfeilen kreuz und quer, das macht immer Eindruck :)

    Hi Alex,

    ich kann das schon nachvollziehen, wie erwähnt, ich fand die Übungen im Studium sehr wichtig, weil man da sozusagen sehr ausführlich formulierte Musterlösungen diktiert bekommt und nachfragen kann. Wenn ich Übungen nicht besuchen konnte, bin ich auch des öfteren mal ins Schleudern geraten.
    ...deswegen versuche ich ja, hier ein bisschen auszuhelfen.

    zu der Gleichung: Die Wurzel aus einer Zahl ist gleich der Zahl hoch 0,5. Man kann sich das umgekehrt erklären: Wenn man die Wurzel einer Zahl quadriert, kommt die Zahl raus. Wenn man z^0,5 quadriert, bekommt man z^0,5 * z^0,5 = z^1 = z.
    Frag mich aber nicht nach der Herleitung.

    Wenn der exponent negativ ist, kann man den Umkehrbruch mit positivem Exponenten bilden. Frag mich auch nicht, wo das herkommt, die Herleitung hab ich vermutlich mal in der 7. Klasse gelernt.

    ...bin kein Mathematiker, ich weiss nur, dass es so ist, nicht warum.

    Nehmen wir an, die musst 1 / Wurzel(x) ableiten. Wurzel(x) = x^0,5 und den Kehrbruch erreicht man durch Vorzeichenänderung, also x^-0,5

    x^-0,5 nach x abgeleitet ergibt -0,5 * x^-1,5
    kann man schreiben als -0,5 * x^-1 * x^-0,5

    das wäre dann: -1 / [2 * x * Wurzel(x)]

    Ich hab immer vermieden, mit Wurzeln und Brüchen zu rechnen, weil's aus meiner Sicht schwieriger ist als mit Exponenten.
    ...und: Nachdem die Produktions-/Nutzenfunktionen in der VWL recht einfach gehalten sind, wird da nie was extrem kompliziertes rauskommen... wie oben erwähnt: Meistens ist es eine Cobb-Douglas-Funktion (weil die halbwegs realistisch ist und nicht zu viele Annahmen an ein Modell erfordert), da sieht das Ergebnis immer gleich aus.

    - granti

    Hi alle,

    also ne Mischung aus Naturwissenschaften und Business oder Ökonomie ist sicher interessant, ich glaube, es gibt so gut wie niemanden, der das heutzutage beides drauf hat (btw: Die Klimadebatte zeigt genau den Mangel an Leuten, die nicht nur Fachidioten in der einen oder anderen Richtung sind).

    Wie du das machen willst, weiss ich allerdings auch nicht; da gibt's eigentlich nur eine Möglichkeit: Naturwissenschaftliches Studium (halte ich (als Wirtschaftswissenschaftler) allgemein für anspruchsvoller und zeitaufwändiger als ein Wirtschaftsstudium), und das Wirtschaftsstudium nebenbei machen. Geht schon, irgendwie. Bevor es Wirtschaftsinformatik als Studiengang gab, haben auch viele Leute gleichzeitig Informatik und BWL studiert. Ist halt einfach sehr viel mehr Arbeit, aber vermutlich machbar.

    Muss aber parallel erfolgen, ein Aufbau ist soweit ich weiss nur in verwandten Studiengängen möglich.
    Beispiel: Mathe Bachelor und VWL Master, oder VWL Bachelor und Psychologie Master. Sowas geht (mit dem ok der Fakultäten und Nachweis über zusätzlich besuchte Kurse), solche Leute sind übrigens gern gesehene Professoren (hatte in nem VWL-Seminar für recht fortgeschrittene Leute mal einen Professor, der Mathe studiert hat und die VWL so nebenbei im Gehen gelernt hatte :))

    @ Chrissy:

    Jo, Vorlieben sind hier der zentrale Punkt: Selbst wenn man zum Abschluss zufällig einen Beruf trifft, der gut bezahlt wird, ist man trotzdem zum Scheitern verurteilt, wenn einem diese Sache nicht wirklich Spaß macht (von Akademikern wird i.d.R. erwartet, dass sie ein kleines büschen mehr als 38 Stunden die Woche arbeiten).
    Das Banker-Beispiel zieht aber nicht, weil es da kein strukturelles Problem gibt. Die finden alle wieder Jobs (die meisten haben wohl schon neue).
    Kleines Beispiel: Vor rund einem Jahr sind in den USA massenhaft Investmentbanker entlassen worden. Gleichzeitig haben sich viele Asiatische Firmen über einen Mangel an Manpower beklagt. Jüngstes Beispiel: Der Staatsfonds von China hat sein Investmentvolumen begrenzt, weil sie kein Personal für due diligence Prüfungen finden können.
    ...der Markt wird früher oder später die einen mit den anderen zusammenführen, Problem gelöst. :)

    - granti

    ...ihr scheint ja alle ganz schön im Stress zu sein... Klausurpanik?

    @ Alex:

    Ableitungsregel für eine Variable mit Exponent: y = x^a, y' = a * x^(a-1)
    ...anders Formuliert: Du stellst den alten Exponenten einfach als Multiplikator in die Gleichung, und ziehst vom Exponenten 1 ab.

    Beispiel: Ableitung nach x^2 = 2 * x^1 = 2 * x

    Dein Beispiel: Ableitung von K^0,5 ist 0,5 * K^-0,5

    alle anderen Dinge bleiben gleich; in einer Summe gilt, dass nur die Summanden abgeleitet werden, in denen die fragliche Variable vorkommt.


    Mal ein Beispiel aus der Vollbeschäftigungseinkommen-Aufgabe oben:

    Y = (Ca + I + G - T) / (1 - c)

    jetzt ist nach der Ableitung von Y nach G gefragt:Man kann die Gleichung umschreiben als Summe:

    Y = (Ca + I - T) / (1 - c) + G / (1 - c)

    im ersten Summanden kommt G nicht vor, das fällt also alles raus. Interessant ist nur die Ableitung von

    Y = G / (1 - c) nach G

    kann man formulieren als:

    Y = [1 / (1 - c)] * G^1

    Ableitungsregel:

    Y' = 1 * [1 / (1 - c)] * G^0

    eine beliebige Zahl mit dem Exponenten 0 ist eins. Also

    Y' = 1 * [1 / (1 - c)] * 1

    oder kurz:

    Y' = 1 / (1 - c)


    Differenzieren ist extrem einfach und spart Arbeit... wenn man's mal kann, was etwas Übung erfordert.
    Ein VWLer im, sagen wir, 5ten Semester ist i.d.R. in der Lage das Ergebnis eines Lagrange-Maximierungsansatzes aus der Angabe abzulesen. Wenn man das alles 100mal gemacht hat, rechnet man solche Dinge im Kopf aus; Übung macht den Mathe-Meister... also, nur Mut!!

    grüße,
    granti

    hey ostyles,

    ich hab die Aufgaben/Skripte/was auch immer man als Fernstudent so bekommt noch nie angeschaut. Ich hab selber in München studiert, und da gibt's (wie wohl in jeder Uni und in fast jedem Studiengang) zur Vorlesung immer eine Übung, in der man kurz gesagt lernt, wie man die Klausur besteht.
    Ich bin teilweise auch gar nicht in die Vorlesungen gegangen (Bücher und Skripte lesen tut's auch), aber die Übungen fand ich immer wichtig und hab versucht, so wenige wie möglich zu versäumen (vor allem später im Studium, wenn man sich spezialisiert hat und Vorlesungen belegt, in denen einem kein Mensch mehr mit bloßen Mathekenntnissen helfen kann).

    Bei diesen Rechenaufgaben ist Übung halt sehr wichtig (gilt allgemein für Mathematikaufgaben), weil man erstens sicherer wird und zweitens, weil die Fragestellung in VWL-Prüfungen immer sehr ähnlich ist. Man kann also sehr viel Zeit sparen, wenn man sich nicht dauernd mit Ableitungen verhaspelt und /oder sich irgendwo verrechnet. Trotzdem sollte man nie aus den Augen verlieren, warum man eine bestimmte mathematische Methode anwendet.

    Ich glaub, du kriegst das schon hin, das ist definitiv machbar.
    Wenn du für die Übungsaufgaben Musterlösungen hast, dann versuch die vor der Klausur alle mal durchzurechnen, evtl. zweimal, ohne Vorlage und ohne Hilfe. Es gibt übrigens viele Lehrstühle in Deutschlands VWL-Fakultäten, die für ihre Studenten Klausuraufgaben und Lösungen auf der Lehrstuhl-Page zum Download anbieten, da musst du mal ein bisschen rumstöbern.

    -granti

    Hi ostyles,

    ich bin im Moment in Asien, das wird wohl nicht klappen :)
    Bin auch fertig mit dem Studium, ich schreib hier nur ab und zu mal was rein, weil ich mir so ein Forum als Student öfter mal gewünscht hätte (gerade für Fernuni-Leute, die keinen Asi haben, den sie in der Übung nerven können, ist sowas sicherlich sehr hilfreich)...

    Zur Aufgabe (wäre in nem eigenen Thread vielleicht besser aufgehoben):

    Geschlossene Volkswirtschaft mit Staat:

    Y = C + I + G - T
    Y = Ca + c*Y + I + G - T... bisschen umformen, um Y zu isolieren:
    Y = (Ca + I + G - T) / (1 - c)

    a) einsetzen:

    Y = 17 / 0,2 = 85, nach meiner Rechnung...

    b) dY / dG = 1 / (1 - c) = 1 / s = 5

    => Eine Einheit mehr G führt zu 5 Einheiten mehr Y.

    Kann man jetzt testen, indem man in die Gleichung bei a für G eine Einheit mehr einsetzt:

    Y = 18 / 0,2 = 90

    ...wenn ich nicht die komplette Gleichung versaut habe, müsste das so stimmen (ansonsten ist beides falsch :))


    EDIT: Hilfreich hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Multiplikator_(Volkswirtschaft)

    Grüße,
    granti

    Hi mariana, ramirez,

    ich kenne die Aufgangen nicht, dachte, es wäre nur die Produktionsfunktion gegeben.

    Wüsste auch nicht, was da für Formeln nötig wären; das ganze ist nur Analysis: Man hat irgendeine Funktion, und checkt, wie diese Funktion verläuft.

    Zur Illustration mal ein Bild einer Cobb Douglas PrdFkt auf Wikipedia:

    Der Bergausschnitt zeigt alle Kombinationen von Input und Output einer solchen Funktion; die Kombinationen auf der Bergoberfläche sind effizient.

    Die Grenzrate der (technischen) Substitution wäre hier eine Tangente in der waagrechten Ebene, entlang der bunten Linien (zeigt, mit welchen Faktorkominationen ein bestimmter Output erzielt werden kann).
    Die Grenzproduktivität von K wäre hier eine Tangente in der Ebene der rechten Würfelseite, also die senkrechten Linien auf der Gibrigsoberfläche (zeigt, wie sich der Output ändert, wenn man den Einsatz an K ändert und L konstant lässt).

    Grüße,
    granti

    @ RamirezTerrix: Faktisch ist hier nach 2 Ebenen der Veränderung gefragt: Der Grenzproduktivität (=Veränderung der Outputs bei Änderung des Faktoreinsatzes) und der marginalen Veränderung der Grenzproduktivität (=Veränderung der Veränderung des Outputs bei Änderung des Faktoreinsatzes).

    Mal ein Beispiel zur Veranschaulichung: Nehmen wie an, es gäbe nur einen Produktionsfaktor und eine Technologie der Form Y(K) = a + b * K (also eine Gerade). Die Grenzproduktivität (1.Ableitung, Steigung der Geraden) wäre konstant = b. Die Veränderung der Grenzproduktivität (2. Ableitung, Veränderung der Steigung) wäre 0, weil die GP ja konstant wäre, da die Steigung der Funktion sich ja nicht ändert.

    -granti

    Hi Angie09,

    MP bedeutet marginal productivity, auf deutsch Grenzproduktivität.
    Die Formeln stehen also für die Grenzproduktivitäten der beiden Faktoren in jeweils Firma 1 und 2.

    Im Pareto-Optimum (optimaler Faktoreinsatz) gilt, dass die Grenzproduktiviäten der eingesetzten Faktoren gleich sein müssen.
    Begründung: Die Grenzproduktivität besagt ja, wieviel zusätzlichen Output eine Firma mit einer zusätzlichen Einheit des Faktors produzieren könnte.
    Ist bspw. die Grenzproduktivität von K bei Firma 1 größer als bei Firma 2, dann könnte mit dem Transfer einer Einheit K von Firma 2 zu Firma 1 insgesamt eine größere Produktionsmenge erreicht werden; Firma 1 könnte mit diesem einen K mehr produzieren, als Firma 2 durch den Verlust einer Einheit K weniger produzieren würde.
    Erst wenn die GPs gleich sind, lohnt sich kein Faktortausch mehr => Pareto-Optimum.

    Analytisch:
    Setze MP(K,1) gleich MP(K,2) und setze die Anfangsausstattungen der beiden Firmen ein. Wenn die Gleichheit erfüllt ist, ist die Allokation Pareto-optimal.

    Man sieht sofort, dass das der Fall ist, weil sowohl die GPs als auch die Anfangsausstattungen der beiden Firmen gleich sind.

    Für die Edgeworth-Box brauchst du die Formeln nicht, letztendlich auch nicht die Produktionsfunktion (so genau kann das eh kein Mensch freihändig zeichnen):

    An den Achsen trächst du die Faktoren ab, gesamtmenge bestimmt die Länge der Achsen.
    Für jede der beiden Firmen zeichnest du die Anfangsausstattung als Punkt ein, die GRTS (Faktorsubstitutionsfunktion) als eine konvexe Funktion, die durch diesen Punkt verläuft; wie das aussieht, dürftest du ja wissen.
    In diesem Fall fällt die Anfangsausstattung beider Firmen auf einen Punkt, damit ist das Pareto-Optimum schon erreicht.

    Grüße,
    -granti

    Alex:

    Mal etwas ausführlicher; Ableiten ist wichtig in der VWL, brauchst du ständig:

    Y(N,K) = 200 * N^0.5 * K^0.5 = (anders formuliert) 200 * Wurzel(N) * Wurzel(K)

    erste Ableitung nach K:

    Y'(N,K') = 0.5 * 200 * N^0.5 * K^-0.5
    Y'(N,K') = 100 * N^0,5 * K^-0.5 = 100 * Wurzel(N) / Wurzel(K)

    einsetzen:

    Y'(N,K') = GP(K) = 100 * Wurzel(144) / Wurzel(100) = 100 * 12 / 10 = 120

    zweite Ableitung nach K:

    Y''(N,K'') = -0.5 * 0.5 * 200 * N^0.5 * K^-1.5
    Y''(N,K'') = -50 * N^0.5 * K^-1.5 = -50 * Wurzel(N) / (K * Wurzel(K))

    einsetzen:

    Y''(N,K'') = -50 * Wurzel(144) / (100 * Wurzel(100)
    Y''(N,K'') = -50 * 12 / 1000 = - 600/1000 = - 6/10 = -0.6


    Hier wird eigentlich nur eine Ableitungsregel benutzt:
    Die Ableitung von x^a = a * x^(a-1)
    Der Rest des Multiplikators bleibt gleich.
    In Summen werden nur die Summanden abgeleitet, die die abzuleitende Variable enthalten, der Rest fällt weg.

    Warum wird abgeleitet:
    Durch die erste Ableitung einer Funktion erhält man die Steigung der Funktion (an einem beliebigen Punkt) bzw. die Steigung der Tangente. Die Steigung ist aber nichts anderes als die Änderung des Funktionswerts bei einer marginalen Veränderung (bei großen Veränderungen klappt das nur bei Geraden) der Variablen. Grenzproduktivität von K: Wie stark verändert sich Y, wenn ich K marginal (um eine Einheit) erhöhe oder senke.
    Durch die zweite Ableitung erhält man die Krümmung der Funktion (an einem beliebigen Punkt) die besagt, um welchen Faktor sich die Steigung im Funktionsverlauf verändert, und in welche Richtung (Vorzeichen). Also: Veränderung der Grenzproduktivität an einem bestimmten Punkt.

    Viel Spaß damit :)

    -granti

    @ Gonzo:

    Guter Vortrag, hab nur 1-2 Ergänzungen:

    Dein Kontra zu 3. scheint mir plausibel, Händler A wird eben nicht wie Händler B behandelt... Profis bekommen bessere Preisinformationen und schnellere Abwicklung als kleine Leute und zahlen dafür. Kann man als Transaktionskosten verbuchen, die den Markt unvollkommen machen.

    Bei den Gegenargumenten zu 4. und 5. bin ich nicht unbedingt deiner Meinung:

    zu 4. und 5.: Die Informationen liegen offen und sind jedermann verfügbar (nicht veröffentlichte Informationen dürfen, wie du ja schon geschrieben hast, nicht für's Trading verwendet werden, frag mal den Rajaratnam von Galleon, lol). Da stellt sich jetzt die Frage, ob mit der 'Börse' ein theoretischer, unregulierter oder ein tatsächlich existierender Markt gemeint ist; im zweiten Fall würde ich sagen, dass die Transparenz gegeben ist.

    Dass die Informationen nicht für jeden den gleichen Wert haben, ändert m.E. auch nichts daran, dass der Markt transparent ist;
    Transparenz = Jeder Teilnehmer hat Zugang zu den gleichen Informationen.
    Transparenz bedeutet ja nicht, dass alle Marktteilnehmer die Informationen gleich gut verwerten können.

    Speziell zu Punkt 5: Ein Kleinanleger, der bei einer Bank ein Produkt kauft, ist letztendlich kein Marktteilnehmer an der Börse mehr; das ist ein anderer Markt...
    ...und: Aktionärsaktivismus ist auch transparent, weil das ganze über Preise oder Gerüchte geregelt wird, welche ja allen Marktteilnehmern auch bekannt sind (Gerüchte/Reden eines Investoren-Sprechers usw. vielleicht nicht unbedingt, da hast du Recht).

    Gruß,
    granti

    ostyles:

    Exponenten werden addiert bzw. subtrahiert...
    x^1,5 kann man also auch schreiben als x^1 * x^0,5 oder x*(Wurzel x).

    =>
    y = Wurzel x = x^0,5
    y' = 1 / (2 * Wurzel x) = 0,5 * x^-0,5
    y'' = -1 / (4 * x * Wurzel x) = -0,25 * x^-1,5
    usw.

    Grüße,
    granti

    @ all:

    Witzig, ich hab VWL studiert und diesen Begriff noch nie gehört, soweit ich mich erinnern kann... könnte aber daran liegen (was ich stark vermute), dass ich viele Vorlesungen auf englisch gehört hab...
    ...nebenbei bemerkt: Empfehlenswert. Briten und Amis versuchen tendenziell, Dinge möglichst einfach zu erklären, während man in Deutschland wohl nur als vollwertiger Akademiker gilt, wenn jedes zweite, benutze Wort entweder lateinischen oder griechischen Ursprungs ist.
    ...der amerikanische Prof nennt eine Fläche zwischen Geraden und Kurven oder Kurven und Kurven halt nicht 'Iklomytyr', sondern einfach 'area' oder sowas :)

    Kein Witz, ihr müsst nur mal die Lehrbücher (gerade auch für VWL), die von Deutschen geschrieben wurden mit denen aus dem angelsächsischen Raum vergleichen. Man lernt das selbe, aber aus dem Deutschen Buch mit hilfe einer extrem komplizierten Sprache und der dreifachen Seitenzahl.

    Zum Thema, und hier ist der springende Punkt: Wie das Ding heisst, ist ja eigentlich völlig wurst, man muss ja nur wissen, was das darstellt und was man damit machen muss.
    VWLer sind ja weder Mathematiker noch Sprachforscher, wichtig ist halt, dass man kapiert was dieses Modell darstellen soll und welche Annahmen dazu geführt haben, dass es so aussieht... und für die Klausuren sollte man halt ein bisschen darin rechnen können (im Falle der Bestimmung einer Rente bei ner konvexen oder konkaven Funktion beispielsweise durch Intergrieren statt einfache Dreiecksflächenberechnung)...
    ...jede Wette, dass keiner von euch in dem Studium versagen wird, weil er Begriffe wie 'Iklomytyr' nicht kennt...

    Grüße,
    -granti

    Hi galuma,

    ich hoffe du bist des Ableitens mächtig :D:

    Die Grenzproduktivität eines Faktors erhältst du, wenn du die Prd.-Fkt. partiell nach dem Faktor ableitest.

    Da müsste dann sowas rauskommen:
    GP(K) = 100 * N^0.5 * K^-0.5, oder anders formuliert:
    GP(K) = 100 * Wurzel aus N / Wurzel aus K
    GP(K) = 120

    marginale Veränderung von GP(K) ist vermutlich die 2te Ableitung von Y(N,K) nach K, also
    GP'(K) = -50 * N^0.5 * K^-1.5
    GP'(K) = -0.6, d.h. die Grenzproduktivität von K sinkt marginal um 0.6 bei einem Einsatz von (N,K) = (144,100),
    oder, im großen und ganzen formuliert: Bei diesem Faktoreinsatz (144,100) steigt der Output um 120, wenn man eine Einheit K mehr verwendet; allerdings um 0.6 weniger, als nach der letzten, zusätzlich verwendeten Einheit K.

    ...hab mich hoffentlich nicht verzettelt, ich empfehle dir stark, das nachzurechnen.

    Grüße
    -granti