Falls es noch interessiert: Soweit ich die Keynes-Theorie in Erinnerung habe (war kann das schon von sich behaupten), liegt das daran, dass er die Inflation in die Berechnung mit aufnimmt.
Die neoklassische Phillips-Kurve soll zeigen, dass sich der Beschaeftigungsgrad indirekt proportional zu den Loehnen entwickelt... ergo: geringere Loehne, mehr Beschaeftigung...
Keynes argumentiert hier 'intertemporal' und sagt letztendlich, dass sich ein bestimmter Beschaeftigungsgrad (aufgrund der durch exogene Schocks entstandenen Preis-Lohn-Spirale) bei verschiedenen Lohnniveaus einstellen kann, und deshalb kann es keinen funktionellen Zusammenhang geben.
Letztendlich beides irgendwo korrekt, kommt auf den Analysezeitraum an: voellig statisch vs. unendlich dynamisch.
Beiträge von granti
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Hi,
ich rechne das hier mal mit dem Lagrange Ansatz aus:
Kostenfunktion lautet: 20 * L + 80 * K = Gesamtkosten
Die zu minimierende Funktion lautet (minimiere die Kostenfunktion unter der Nebenbedingung, dass die Produktionsfunktion gilt):
F = 20L + 80K - z * (10*K^0.5*L^0.5 - 140) z ist eine Variable in diesem Loesungsansatz, die aber fuer die Loesung (hier) keine Rolle spielt
Das Ding wird jetzt partiell nach K, L (und z, hab ich mir gespart) abgeleitet und die Ableitungen = 0 gesetzt:
dF/dK = 80 - 0.5 * z * 10 * L^0.5/K^0.5 = 0 Ableitung nach K^0.5 ist 0.5 * K^-0.5, oder 0.5 * 1/K^0.5
dF/dL = 20 - 0.5 * z * 10 * K^0.5/L^0.5 = 0Aus den ersten beiden Gleichungen ergibt sich nach Vereinfachung folgendes (Gleichungen dividieren, alles rechts vom Minus auf die andere Seite, kuerzen):
80/20 = L/K
oder
L = 4 * K
Das Ergebnis ist schon mal intuitiv richtig: Aus der Produktionsfunktion ergibt sich, dass die Grenzproduktivitaeten von K und L gleich sind. Wenn eine Einheit K nun viermal so viel kostet wie eine Einheit L, dann werden im Optimum 4mal so viele Einheiten and L eingesetzt wie Einheiten an K.
Das kannst du jetzt in die Produktionsfunktion einsetzen:
140 = 10*K^0,5*(4*K)^0,5
140 = 10*K^0,5*2*K^0,5*
140= 20*K
=>K=7Gemaess der Gleichung
L = 4 * K
ist L = 28
Berechnungen ohne Gewaehr, kann sein, dass ich mich irgendwo verwurstelt habe.
Gruesse,
granti -
Hi narzisse,
koennte fast stimmen, letztendlich kommt bei so einer Aufgabe als Ergebnis stets raus, dass das Verhaeltnis der Grenzproduktivitaeten gleich dem Verhaeltnis der Faktorpreise ist.
Vorgehensweise:
Minimierung der Kostenfunktion (die so aussieht: K = p(A)*A + p(K)*K)
unter der Nebenbedingung, dass die Produktionsfunktion gilt (duerfte wahrscheinlich ungefaehr so aussehen: P = Zahl * A^irgendwas * K^irgendwas)Jetzt kann man entweder die Produktionsfunktion in die Kostenfunktion einsetzen und aufloesen, oder (einfacher) nen Lagrange Ansatz bilden und gleich partiell nach A und K ableiten.
Dann kommt man nach aufloesen irgendwann zu obigem Ergebnis (Verhaeltnis der Grenzproduktivitaeten = Verhaeltnis der Faktorpreise). Das kann man dann, wie du schon richtig bemerkt hast, in die Funktion einsetzen und die Werte berechnen.
Konkreter kann ich's leider nicht erklaeren ohne konkrete Angaben.
Zu deinen Fragen:
- "...das Grenzprodukt Kapital, ist das jenes, in welchem ich Kapital als Variable lasse und mir die Arbeit als Konstante denke?"
Genau. Misst also, um vieviel sich der Output aendert, wenn man einen Faktor marginal aendert und alles andere konstant haelt. Mathematisch die partielle Ableitung der Produktionsfunktion nach einem Faktor. Eigentlich handelt es sich hier um die Grenzproduktivitaet, nicht das Grenzprodukt, weil es hier um Outputveraenderungen geht, nicht um Ertragsveraenderungen. Bei konstanten Preisen spielt das aber keine Rolle.
- "Jetzt meine Fragen, also stimmt das so? Falls ja, warum ist das so?"
Eine Produktionsfunktion laesst viele verschiedene Kombinationen zu, einen bestimmten Output zu erreichen, allerdings gibt es immer nur eine Kombination, die die Kosten minimiert. Diese ist dann erreicht, wenn die letzte eingesetzte Menge eines Faktors (im Verhaeltnis) genau das bringt, was sie kostet. Anders formuliert, ausgehend vom kostenminimalen Gleichgewicht: Wenn du beispielsweise Arbeit durch Kapital ersetzen willst, um die gleiche Menge zu erreichen, nimmst du eine bestimmte Menge Arbeit raus und ersetzt sie durch eine bestimmte Kapital. Geht, ist aber ausgehend vom Gleichgewicht teurer. Man tauscht also quasi die Faktoren so lange aus, bis das kostenminimale Verhaeltnis gefunden ist.
Gruss, Granti
Nachtrag: Grundsaetzlich empfiehlt es sich in der VWL, nicht einfach nach Schema x zu rechnen (obwohl das meistens funktioniert), sondern darueber bescheid zu wissen, warum man das genau so macht und unter welchen Bedingungen das geht, sonst kommt man bei Aufgaben, die das Schema x verlassen, schnell ins Schleudern. Logisch ist das alles ganz und gar nicht, es ist alles 'zurechtdefiniert', sozusagen.
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Ah, BWLer, hihi... nix fuer ungut, der Volkswirt eilt zur Hilfe herbei (falls es nochmal jemanden interessieren sollte):
Die Grenzproduktivitaet ist (hier) der zusaetzliche Output der entsteht, wenn man eine Einheit mehr an Produktionsfaktor einsetzt, also die partielle Ableitung von m nach r1 und r2:
dm/dr1 = 2
dm/dr2 = 3Grenzproduktivitaet: Produktivität
Ableitungsregeln: Differentialrechnung -
Hi Minimalist,
du hast doch sicher irgendeine Nutzenfunktion zur Hand? Ohne konkrete Funktion laesst sich natuerlich nicht die Form der Funktion beweisen.
Die ganze Sache ist eine Definitionsgeschichte: Man verwendet Nutzenfunktionen, die die Realität so gut wie möglich beschreiben sollen, ohne zu kompliziert zu werden.
Man nimmt an, dass bei Guetertausch ein Saettigungseffekt eintritt (abnehmende GRS), ein 'Mehr ohne Verzicht' aber immer bevorzugt wird (hoehere Indifferenzkurve). Resultat: CES-Produktionsfunktion (Cobb-Douglas z.B., oder Leontieff). Daher kommen die konvexen Indifferenzkurven.
Wenn du die Funktion hast (wenn nicht, denkt dir mit obiger Begruendung die Cobb Douglas Funktion aus), ist der mathematische Beweis einfach:
Nutzenniveau konstant halten, und dann Variable 1 nach Variable 2 ableiten (oder andersrum); die 2. Ableitung gibt dir die Kruemmung der Indifferenzurve, unabhaengig vom Wert der Nutzenfunktion.
Wenn der Wert positiv oder 0 ist, hast du die (strenge) Konvexitaet bewiesen.
Grantiger Gruss
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Hi Kerstin,
komme aus dem Fonds Management Bereich... keine Ahnung worauf deine Arbeit spezialisiert ist, aber wenn' um den toten Markt dieser Instrumente geht, solltest du zusätzlich ein bisschen Recherche betreiben über die Beziehung zwischen Tradern und Brokern (Banken)... sehr interessant... es gab extrem viele Trader, die das vorausgesehen haben, und trodzdem Pleite gegangen sind, weil ihr Broker nicht zahlen konnte... das hat dann den Markt getötet.
Grüße,
granti -
@ Angelika:
Das liegt im Auge des Betrachters. Am besten für wen?
Wenn das hier ne klassische VWL-Frage ist, würde ich sagen, der Marktpreis (freier Wettbewerb) ist optimal, weil es bei freiem Wettbewerb keinen Wohlfahrtsverlust gibt. Ergo: Für alle in der Summe am besten. -
siehe dein anderer Beitrag: "Um wie viel verändert sich der Gewinn, wenn ich den Güterpreis marginal (=eine mindest-Geldeinheit) verändere.
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bonnd, keine Ahnung, ob das Ergebnis richtig oder falsch ist, rechnen darfst du selber... die Aussage ist: 'Um wie viel steigt die Nachfrage, wenn ich den Preis marginal (z.B. kleinste Geldeinheit) senke.
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ok, du hast recht. Das Problem ist, wenn ich eine Aufgabe lese, halte ich mich an die einfachst denkbare Lösung. Ich weiss nicht ob du Schüler, Stundent oder Doktorand bist, du hast die Schüler-Antwort bekommen. Ich muss wissen, welches Niveau von dir verlangt wird, um detaillierter antworten zu können.
Man kann die Arbeitsproduktivität einfach (siehe oben) darstellen, oder so, wie sie wirklich ist (da wird's dann so kompliziert, dass ich es als Volkswirt nicht kenne, weil's nicht meine Spezialisierung war).
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Hi Schnuggel,
die Formel lautet Arbeitsproduktivität = Ausbringungsmenge / Arbeitsstunden.
Wenn also die Arbeitsproduktivität sinkt und der Output gleich bleibt, muss die Anzahl der Arbeitsstunden gestiegen sein.
Grüße,
Granti -
Ist d) wirklich eine Antwortmöglichkeit? Dann würde ich auf jeden Fall d) nehmen, das ist NIE falsch.
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Naja, in einer offenen Volkswirtschaft (mit Staatsaktivität, das hatte ich auch unterschlagen) lautet die Gleichung halt:
Y = C + I + G - T + EX - IM
in die Gleichung setzt ihr jetzt die ganzen Angaben ein und löst sie nach Y auf. Dadurch lässt sich a) berechnen.
b) ist dann evtl. schon aus der Gleichung ersichtlich (als Faktor), kann diese Gleichung aber gerade nicht geistig visualisieren -
viiiiel zu faul zu schreiben und rechnen, nur ein paar tips:
Ihr müsst ausgehend von Y = C + I den genzen anderen Mist in die Gleichung einsetzen. dadurch lässt sich a) lösen.
b) Y nach G ableiten
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Hi all,
kurze Antwort zu den Fragen (man kann das sicher anders sehen, aber nur schwer begründen):
1. Richtig, weil Arbeitskräfte, die durch Maschinen ersetzt werden nicht innerhalb weniger Stunden ihr Know-How ändern können.
2. Falsch. Welchen Sinn hat ein hoher Beschäftigungsgrad, wenn Gehälter durch Inflation abgewertet werden? (Btw: Der Professor mag etwas anderes behaupten, in dem Fall gilt es, dessen Argumentationslinie zu verfolgen).
3. Ich weiss nicht, was hier mit 'angebots-orientiert' gemeint ist, ich vermute mal: Alles - Keynes.
Es gibt definitiv einen Trade-off zwischen Effizienz und Vermögensverteilung (das ist kein Zufall: die Effizienz ist das Ergebnis individuellen Handelns von Leuten, die mehr verdienen wollen als der Durchschnitt).
Grundsätzlich würde ich sagen: Richtig.@ Kirsche: Du hast recht, ich hatte das oben erwähnt: Arbeiter werden dann durch Maschinen ersetzt, wenn es billiger ist. Die Arbeitslosen sterben dann aber nicht, sondern können etwas anderes machen, was den gesamtwirtschaftlichen Output erhöht, weil nicht nur ihr alter Job durch Maschinen getätigt wird, sondern nocht etwas dazu kommt.
Technischer Fortschritt ist langfristig die einzige Möglichkeit, wie Wirtschaftswachstum entstehen kann, und das kann diverse Formen annehemen; z.B. auch ein Auto, das nur 1l Sprit auf 100 km verbraucht, was Ressourcen freisetzt, die anderweitig eingesetzt werden können.Das Problem der Arbeitslosigkeit besteht darin, dass Menschen sich nicht schnell genug an Märkte anpassen können.
Das ist die ökonomische Analyse, politikfrei. Wie man solche Probleme lösen kann ist ja seit jeher ein Streitthema.
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Ist das inhuman? Wenn du konkrete Fragen hast, werde ich sie dir gerne beantworten, aber ein 'Thema erklären' = einen Aufsatz schreiben
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Hi criZZ:
c2) Du meinst statt Abgaben sicher Transfers/Subventionen; Abgaben kassiert der Staat von den Haushalten
c3) Kann ich nicht beantworten, da die Hälfte der Frage fehlt
Das gleiche gilt für
3a) Keine Ahnung, sehe nur ein Drittel der Grafik
3b) 1: Keine Ahnung, was eine Definitions- und eine Verhaltensgleichung ist. Herzlich willkommen in der Welt der VWL-Prüfungen. Wird schon halbwegs stimmen.
2: Hier musst du das ganze halt einsetzen:
Y = 40m + 0.75*Y + 60m
0.25 * Y = 100m
Y = 400m3: Y = C + I nach i ableiten
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Hi,
a) ist falsch; welche Rente größer ist, hängt davon ab, wie Angebot und Nachfrage in diesem Markt verlaufen
d) ist m.E. auch richtig, ich erkanne auch faktisch keinen Unterschied zu c)- granti
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Keine Ahnung, wie man das anders erklären kann...
Nehmen wir an, du bist das Individuum, und es gibt nur 2 Güter, z.B. Brot und Fahrräder. Deine Nutzenfunktion erklärt, in welchem Verhältnis du bereit wärst, Brot gegen ein Fahrrad zu tauschen. Alle denkbaren Kombinationen sind die Gebirgsoberfläche.
Wenn nun ein bestimmtes Nutzenniveau vorgegeben ist, ist das eine 2-dimensionale Geschichte: In welchem Verhältnis würdest du Fahrräder gegen Brot tauschen, wenn ein bestimmtes Nutzenniveau erreicht werden soll. Das ist dann die Indifferenzkurve, die Gebirgsoberfläche für einen bestimmten waagrechten Schnitt. -
HI,
1. Schwer zu sagen, vermutlich schon (ein wenig). Die Frage hier ist, ob die Zahlungen an die Bundeswehr im Inland oder im Ausland ausgegeben werden. Selbst bei Auslandseinsätzen ist denkbar, dass ein Teil des Geldes wieder in Deutschland (bei Waffenproduzenten oder Zulieferern (Maschinenbau) landet. Und alles, was im Inland an Geld ausgegeben wird, beeinflusst den preisindex.
2. Ich glaub du musst bei der BIP-Berechnung die Vorleistungen abziehen. Das BIP wäre in diesem Fall also 2,60 + 0,40 + 2,90