Was sind eigentlich Opportunitätskosten?

  • Kann mir mal jemand erklären was eigentlich Opportunitätskosten sind?? Also bitte, ich schreibe nämlich einen Test, und habe die fragen mitbekommen. Eine davon ist gerade die. Ich kann das nicht so direkt abschreiben, denn der Professor erwartet von uns das wir es mit eigenen Worten beschreiben. (Woher soll ich denn eigene Worte gerade über das haben!). Wie logisch.

    Danke ihnen....

  • Hi,

    als Opportunist wird im Allgemeinen jemand angesehen, der jede sich bietende günstige Gelegenheit zu seinem Vorteil nutzt, ohne dabei eigene Wertvorstellungen oder Konsequenzen zu berücksichtigen.
    Generell, charakterlose Person, welche nur zweckmäßig zu ihrem eigenen Vorteil handelt.

    Opportunität ist Zweckmäßigkeit in einer Situation.

    Opportunitätskosten sind sogenannte Verzichtskosten.

    Als Bsp.:
    Dir gehört ein Geschäft und Du investierst Dein Geld in Immobilien:
    Das Geld in den Immobilien ist fest und kann also nicht anders angelegt werden.
    Du verzichtest also auf mögliche Gewinne durch Aktien, andere Wertpapiere oder Zinsen.

    Diese entgangenen Gewinnmöglichkeiten stellen also Opportunitätskosten dar.

    Man kann Opportunitätskosten auch als Alternativkosten oder Nutzungskosten bezeichnen.
    Da nicht immer genügend Zeit und Geld zur Verfügung steht, um alles zu produzieren was gewünscht ist (z. B. durch Engpass in der Produktion),
    müssen wir uns entscheiden. Mit dem Entscheid für eine Alternative (A) verzichtet man dem entsprechend automatisch auf die anderen Alternativen (B).
    Der entgangene B-Deckungsbeitrag je Engpasskapazitätseinheit repräsentiert die Opportunitätskosten der Mehrproduktion des Gutes A.

    Ganz komplex kann man Opportunitätskosten als Kosten ausdrücken, die entstehen, wenn man z. B. bei Kapital oder Zeit auf eine anderweitig Verwendung verzichtet.

    Bsp.:

    Du willst eine Maschine kaufen
    A) kostet 650000 möglicher Gewinn/Jahr 65000
    B) kostet 420000 möglicher Gewinn/Jahr 42000

    Wir legen einen möglichen Zinssatz von 4% zugute:

    Maschine Gewinn/Jahr = 10%
    A 650000 65000
    B 420000 42000
    Zins 4%

    Maschine.."Gewinn/Jahr".."Opportunitätskostenbei 4%".."Differenz
    "
    650000........65000...............26000........................39000
    420000........42000...............16800........................25200

    Differenz A <-> B für 5 Jahre zu 4 % angelegt
    230000 => 279830; Gewinn = 49830 Differenz Maschine B + Gewinn = 75030

    Wenn Du Dich für Maschine A entscheidest, dann hast du zwar den höheren Gewinn, aber da beide Möglichkeiten auch bei der Bank angelegt werden können sieht das Ganze etwas anders aus.

    Hier müsste man B bevorzugen.
    Maschine B wird mit einem Teil des Kapitals gekauft. Der Rest wird angelegt und als Vorteil zur Maschine B zugerechnet.

    Gruß
    hape