IFW06 Aufgabe 6

  • Hallo Leute ich komme mit folgender Aufgabe so gar nicht klar.

    Der Chemiebetrieb Bana Chemie AG produziert seit 40 Jahren bananenbasierte Körperpflegemittel. Das Unternehmen wird geführt von einem Mitglied der Inhaberfamilie. Er wird es in 5 Jahren an seinen Sohn weitergeben. Es gibt eine Hierachie über viele Stufen. Der Mitarbeiter sind weisungsabhängig und haben nur geringen Entscheidungsspielraum - sie erhalten ihr Wissen für ihr wichtigstes Mittel, um ihre Position zu halten. Vor fünf Jahren wurde ein Qualitätshandbuch erstellt, in dem alles Wichtige aufgeschrieben wurde. Es umfasst 50 Seiten und ca. 100 Ausdrucke von Regeln, die von der Geschäftsleitung inzwischen ergänzt worden sind. Ein Beratungsunternehmen hat nun vorgeschlagen, dass ein Wissensmanagement eingeführt werden soll. Das soll vor allem dazu dienen, den Kunden mehr aktuelle Information über die Produkte zu bieten, ohne dass alles mehrfach aufbereitet werden muss. Gleichzeitig soll es der Schulung der Händler dienen . Immer häufiger werden neue Produkte auf den Markt gebracht und die Schulungen kosten sehr viel Geld. Deshalb soll es nicht notwendig sein, die Mitarbeiter mit vielen Informationen zu versorgen. Es betrifft ja ohnehin nur die Externen - Kunden und Händler.

    Das Beratungsunternehmen hat die Geschäftsleitung überzeugt, dass es am besten ist, wenn die IT-Abteilung zuerst die Software bereitstellt und dann alle Dokumente automatisch eingesammelt werden. Die Software bietet eine Versionsverwaltung, eine hervorragende Unterstützung, sobald mehrere Mitarbeitene an einem Dokument arbeiten und und andere Vorteile. Als der Betriebsrat das erfährt, gibt es sofort Ärger. Das Projekt wird zuerst ganz gestoppt. Aber der Vertrag mit dem Softwarehersteller ist einzuhalten. Also wird die Software implementiert und eine kurze Information an die Mitarbeitenden verteilt, dass sie bitte ihre Dokumente hochladen.

    Ein Jahr später informiert soch der Geschäftsführer in der IT-Abteilung. Es sind 15 Dokumente in dem neuen System, 3 davon von den Administratoren zu Testzwecken hochgeladen, den Rest hat eine Praktikantin eingepflegt, die drei Wochen im Vertrieb tätig war. Der Ärger ist groß. Die Geschäftsleitung verklagt das Beratungsunternehmen.

    a. Was wurde hier falsch gemacht? Denken Sie dabei auch an die Besonderheiten eines Wissensmanagement Projekt.
    b. Halten sie ein Change Management für angebracht? begründen sie ihre antwort.
    c. Was empfehlen sie bezüglich der Softwareeinsatzes, umdie situation im zweiten jahr zu ändern?
    d. Suchen sie mindestens drei beschreibungen zu von praxisbeispielen heraus, die sie auf die situation übertragen können. nennen sie auch solche, die sie gefunden haben, die aber nichts beigetragen haben. schreiben sie eine begründung, warum das praxisbeispiel etwas zur lösung des problems beiträgt oder nicht. geben sie die quellen der praxisbeispiele an.
    solch eine übersicht macht sich gut im anhang eines berichts zur begründung für die freigabe von budgets oder ähnlichem. bauen sie ihre übersicht so auf, dass sie dafür geeignet ist.

    HOFFE ihr könnt mir dafür n paar Tipps geben, DANKE :)

  • Hi,
    hoffe es hilft etwas:

    a)
    Wissensmanagement ist zu einem bedeutenden Thema in der betrieblichen Praxis geworden.
    In einem Wissensmanagement stehen die Erfassung von neuem Wissen und die Nutzung des neuen bzw. vorhandenen Wissens im Vordergrund. Wird dafür jedoch nur die technische Infrastruktur bereit gestellt, die organisationalen und personalen Voraussetzungen werden nicht geklärt, entstehen häufig Intranet- und Wissensdatenbanken-Ruinen.

    Spätestens hier sollte der BR ins Boot genommen werden denn, einige Aspekte:

    • Warum soll ein Mitarbeiter seine wichtigste Ressource (sein Wissen) abgeben?
    • Hier existiert ein Schutzbedürfnis nicht nur für tariflich bezahlte Mitarbeiter/Innen, sondern auch für außertarifliche bezahlte Mitarbeiter/Innen.
    • Wann dient ein Intranet der Kontrolle der Mitarbeiter/Innen und wann wird gemeinsam neues Wissen generiert?
    • Wie soll sich ein Betriebsrat bei der Einführung eines Intranets/ einer Wissensdatenbank verhalten?
    • Wo sind Schutzbedürfnisse der Mitarbeiter/Innen?

    Es fand scheinbar keine Kommunikation statt und auch keine Entwicklung eines Unternehmenskonzeptes, z. B.;

    • Warum soll Wissensmanagement überhaupt eingeführt werden?
    • Was soll mit Wissensmanagement verbessert werden?
    • Welche Prioritäten (Ziele oder Veränderungen) werden gesetzt?

    Bei der Einführung des Wissensmanagement sind all die das Unternehmen ausmachenden Geschäftsprozesse in ihrer Gesamtheit zu erfassen und möglichst detailliert zu beschreiben. Damit kann man dann, u. a. folgende Überlegungen anstellen:

    • Die Implementierung in das Unternehmen ("Wer macht wann was?").
    • Es müssen Rollen und Verantwortlichkeiten festgelegt werden.
    • Alle Mitarbeiter müssen dementsprechend informiert und geschult werden.

    http://www.brainguide.com/upload/publica…_1311535460.pdf

    b)
    Ich denke ein Change Management wäre praktisch, denn durch das implementieren der Software und einer minimalen (kurze) Information kann es zu Problemen kommen.

    Fehlendes Problemverständnis der Mitarbeiter: „Veränderungen sind doch gar nicht nötig, es läuft doch alles gut.“
    => Angst um Arbeitsplatz

    Mangelhafte Kommunikation und dadurch unzureichende Information der Mitarbeiter
    => Spätestens wenn das erste Dokument hochgeladen wurde und das funktioniert nicht, wird auf Stur geschaltet.

    Keine aktive Beteiligung der Mitarbeiter
    => Angst vor zusätzlicher Arbeit
    usw.

    Change Management (Definition finde ich passend):
    "Es ist zwar nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird - wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden."

    Ziele des Change Managements:
    Im Mittelpunkt des Change Managements steht der Mensch!

    • Positive Einstellung der Mitarbeiter bezüglich Veränderungen erreichen
    • Prozesse effektiv steuern und implementieren
    • Risiken von Änderungen minimieren
    • Neue Positionierung im Wettbewerb

    Dialog ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor

    • Kommunikation und Partizipation (= Dialog) sind für einen erfolgreichen Wandel in Change Projekten sehr wichtig
    • Beide tragen dazu bei, die erforderliche Änderungsbereitschaft sowie Änderungsfähigkeit und damit die notwendige Akzeptanz für Veränderungen unter den Betroffenen herzustellen.

    http://www.economics.phil.uni-erlangen.de/lehre/bwl-arch…ange/change.pdf

    c)
    Aus eigener Erfahrung, wir haben gerade eine SharePoint-Softwareeinführung hinter uns.

    Durch die Beschreibung gehe ich davon aus, dass die Software funktioniert.
    Dann ist eine intensive Schulung wichtig.

    d:)
    Anbei ein Beispiel:
    Aus Fehlern lernen Wissensmanagement bei General Motors -*Teil*B*-

    Bei d) must Du mal im Internet schauen, oder in Deinem Arbeitsheft (Index oder Literaturangabe) ob da etwas hilfreiches dabei ist.


    Gruß
    hape