Zeugnissprache

  • Hallo,

    habe von meiner Praktikastelle nun meine Zeugnis bekommen und da steht im letzten Absatz folgendes drin:

    xxx hat die ihr übertragenen Arbeiten zu unserer Zufriedenheit erledigt. Sie verfügte über das erforderliche Fachwissen und setzte es erfolgreich ein.
    Vorgesetzte und Mitarbeiter schätzten ihr kollegiales Verhalten.
    xxx zeigte Belastbarkeit und war gegenüber allem Neuen aufgeschlossen. Die Qualität ihrer Arbeit erfüllte stets unsere Ansprüche.


    Der erste Satz sagt schonmal aus, dass ich die Arbeiten nicht zur "vollen" bzw. zur "vollsten" Zufriedenheit erledigt habe, also sowas zwischen 3 - 4. Gegenüber meinem Professor hat sich mein Projektleiter anders geäußert, nämlich dass sie mit mir äußerst zufrieden sind und ohne mich das Projekt keinen Erfolg gehabt hätte.

    Kann mir jemand eine genaue Übersetzung dieses Absatz geben? Vielen Dank im voraus.

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    Ihre Frage ist so gut, das ich sie nicht mit meiner Antwort verderben möchte!

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  • Hi Con,

    der Anfang besteht aus meinem Geburtsdatum, den Zeitraum des Praxissemesters und der Tätigkeitsbeschreibung.

    xxx, geb. am xxx, absolvierte im Zeitraum von xxx ihr 2. Praxissemester im Hause von xxx.
    Sie unterstützte uns bei der Einführung von Software ... Zu ihren Aufgaben gehörten ...

    Und dann kommt der Absatz, den ich bereits hier eingetragen habe. Und das Ganze ist nicht als Tätigkeitsnachweis (was er eigentlich sein sollte) betitelt sondern hat die Überschrift Zeugnis.

    LG
    Jakky

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  • Hi,

    also entweder ist der Schreiber ein Neuling, oder man will dich bewusst im ausreichenden Bereich bewerten. Wie du richtig sagst fehlt voll und vollst, speziell der Absatz mit "kollegial" ist sehr negativ.

    Wie Con richtig sagt, setzt du am besten mal das Ganze hier rein - lösch Datum und Namen und zeig uns den Rest und du kriegst deine Benotung mit Nachkommastelle :-D.

    Wenn der von dir dargestelle Absatz alles ist, was über deine Leistung geschrieben wurde, solltest du um Neuerstellung bitten. Jede Internetguideline zum Zeugnisschreiben zeigt Standardbereiche die erwähnt werden sollen, einige fehlen bei Dir.

    Ich weiss nicht wie der Rest deiner Bewerbungsmappe aussieht, aber hiermit kannst du sicherlich nicht punkten. Ich hoffe du kriegst ein neues Zeugnis.

    Gruss,

    Andreas

    P.S.: Wer schreibt, der bleibt... :D (bitte selbst interpretieren)

    If Adam and Eve were Chinese, we would still be in paradise because they would have ignored the apple and eaten the snake!

  • Naja, mit der Firma hatte ich sowieso Probleme. Ich war ihr erster Student und die FH wird dort auch keinen Studenten mehr zulassen.

    Die Leute dort sind schon in Ordnung, nur der Chef nicht. Während meines 5 monatigen Praktikums war ich Nr. 4, die (fristlos) gekündigt wurde. Am 11.02. war das und mein Vertrag lief am 28.02. aus und Begründung war, dass ich mich emotional vom Projekt entfernt hätte, da ich so häufige Fehlzeiten (Krankheiten 1 1/2 Wochen über Sylvester und dann noch 2 Wochen nach der Abgabe der DA, vom Arzt bescheinigt) hätte und meine Arbeitszeit nicht einhalten würde.

    Die Arbeitszeit hab ich auch nicht eingehalten, trotz der 40 Stunden habe ich ständig überstunden geschoben. Und als ich diese für meine Diplomarbeit nutzen wollte, wurde mir gesagt, dass das Projekt doch im Vordergrund stehen würde und ich doch extra wegen des Projektes eingestellt worden sei und es nicht ginge, wenn ich eine Woche (hatte ungefähr 50 Überstunden) frei machen würde. Das ginge nicht. Einzige Regelung: Ich würde von 8 bis 13 Uhr arbeiten und dürfte dann gehen. Da hätte ich schließlich 3 Stunden mehr Zeit. Naja, ich habe mich bereits genug darüber aufgeregt.

    Das beste daran ist ja noch, dass ich eigentlich nur einen Tätigkeitsnachweis brauche. Den habe ich auch selbst verfasst und das ist eigentlich der Teil vor dem letzten Absatz. Nur haben die daraus ein Zeugnis gemacht. Aber ich habe bereits angerufen und werde es ihnen noch mal schriftlich mitteilen, dass ich nur einen Tätigkeitsnachweis benötige und kein Zeugnis.

    Mal sehen, was daraus wird.

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  • Hi,

    tut mir echt leid für dich. Besch***en, wenn man sich aufopfert und nicht die entsprechende Gegenleistung bekommt. Ich habe echt sehr viel Glück mit meiner DA-Firma...

    Wie geht's weiter?
    Die Bescheinigung ohne Leistungsbeschreibung wird dir vermutlich nur für die Anerkennung an der Uni weiterhelfen. Wenn du einem Arbeitgeber einen Tätigkeitsnachweis vorlegst, bei dem kein Wort über den Eindruck des ehem. Arbeitgebers über dich drinsteht kann er sich denken, das man dort eher der Meinung ist, du hättest die Erwartungen "im Groben und Ganzen zu unserer Zufriendeheit" erfüllt.
    Ich würde das Gespräch suchen und um ein Upgrade bitten; Speziell die Bereiche "kollegial" und "Neuem aufgeschlossen" wollte ich so nicht in meinem Zeugnis stehen haben. Wenn es das nicht gibt, behalte auf jeden Fall auch das Zeugnis, falls einmal ein Arbeitgeber danach fragen sollte.

    Ansonsten bleibt mir, dir viel Glück und ein Zeugnis cum laude zu wünschen.

    Gruß,

    Andreas

    If Adam and Eve were Chinese, we would still be in paradise because they would have ignored the apple and eaten the snake!

  • Hallo,

    die Firma ist echt das letzte, aber das weiß man ja nicht vorher. Mit meinem Diplomsemester hatte ich sowieso kein Glück, aber jetzt ist das ja vorbei und glaubt mir, es kann nur besser werden ;(

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  • Hallo
    bei einem Praktikanten - je nach Firma und Dauer - sind die Zeugnisbewertungen nicht ganz so wichtig, wie bei Angestellten. Gerade bei kleinen Firmen sieht man die Unkenntnis des Zeugniscodes auf den ersten Blick.a


    Ansonsten hat Andreas die Lage schon korrekt dagestellt. Mit diesem "Zeugnis" läuft Du sicherlich an vielen Stellen auf, die Formulierung ist nicht sehr anheimelnd. Auch schon deswegen, weil für ein Zeugnis wesentliche Faktoren (Kompetenz, ...) fehlen!

    Ich würde auf Korrektur des AZ bestehen. Der Tätigkeitsnachweis wirkt ein wenig dürftig bei späteren Einstellungsgesprächen (Was hat sie/er zu verbergen). Wenn Du bereits genügend positives Feedback (Referenzschreiben, AZ usw.) besitzt, schadet der Tätigkeitsnachweis natürlich weniger bis gar nicht.

    Dir noch viel Erfolg und mehr Glück beim ersten/nächsten Job!
    Con

  • Hallo,

    ich habe bereits schon einige Zeugnisse, da ich ja bereits eine Ausbildung gemacht habe und auch schon vor dem Studium 8 Jahre gearbeitet habe und die Zeugnisse sind definitv positiv zw. 1 und 2 :rolleyes:

    Daher hat mich dieses Zeugnis auch etwas geschockt 8o und mich auch persönlich etwas verletzt :(

    Aber gut, das Studium ist vorbei und das Praxissemester ist auch vorbei und die letzten Auswirkungen werden auch bald durchgestanden sein.

    Gruß

    Jakky

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  • Hallo Jacky,

    die Aussage des Kollegen "joejoe" ist falsch:

    Zitat

    sind gut. Somit kannst Du offensiv in einem Bewerbungsgespraech darstellen, dass das eine negativ Erfahrung war, aber dass Du daraus folgende positive Schluesse gezogen hast...

    Niemals - unter keinen Umständen - auf "schlechte" Firmen oder "negative Erfahrungen" beziehen! Niemals so ein Zeugnis ohne Not beilegen!
    Ein Geschmäckle bleibt immer übrig, dass auf Dich zurück fällt!

    Man bezieht in die Bewerungsunterlagen alles ein, was FÜR einen spricht! Interpretationsspielräume dürfen beim Berufseinstieg nicht bleiben, diese nagen an einer sonst passenden Darstellung.

    Grüße,
    Con

  • Ich muss, auch nach deinem (joejoe) durchaus nachvollziehbaren Einwurf, trotzdem Con rechtgeben.

    Mit Sicherheit weiss jeder Personaler das niemand perfekt ist, jedoch gehört es nunmal zum professionell sein dazu, sich (und später auch die Firma, bzw. deren Projekte, Produkte, sprich, seine eigene Arbeit) entsprechend präsentieren und verkaufen zu können. Man verkauft sich also immer zum bestmöglichen Preis.
    Dies ist in der Bewerbung nunmal auch so:

    Zitat

    Original von Consultant
    Niemals - unter keinen Umständen - auf "schlechte" Firmen oder "negative Erfahrungen" beziehen! Niemals so ein Zeugnis ohne Not beilegen!

    Con hat 100% Recht wenn er sagt das Zeugnis NICHT OHNE NOT beilegen. Speziell in der Situation die wir hier im Threas besprechen ist es so. Sie hat mehr als 10 Jahre Berufserfahrung, daher braucht sie ihre Diplomarbeit nicht als praktisch ausgeführte zu verkaufen. Sie kann eine Theoriearbeit am Lehrstuhl daraus machen. Somit umgeht sie das negative Zeugnis (bzw. eine Arbeitsbescheinigung ohne Bewertung). Die paar Monate fallen bei ihrer gesamten Arbeitserfahrung nicht ins Gewicht.

    Es lieg keine Not vor, daher sollte sie es auch nicht beilegen...

    MfG,

    Andreas

    If Adam and Eve were Chinese, we would still be in paradise because they would have ignored the apple and eaten the snake!