KRE03Ü SGD Aufgabe 6

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich hänge an der Aufgabe 6 der Einsendeaufgabe (naja... und eigentlich auch 9 :cool:).

    Aufgabenstellung:
    Bei welchem Kalkulationsverfahren (Divisions-, Äquivalenzziffern- oder Zuschlagskalkulation) ist die Vollkostenrechnung einwandfrei möglich? Warum ist sie aber auch hier abzulehnen?

    Ich habe mich bereits, zusätzlich zum Lernheft, im Internet eingelesen, aber dennoch komme ich nicht auf die Lösung :(

    Wenn mir vielleicht jemand einen Lösungsansatz geben kann?

    Vorab vielen dank!!!
    Grüße, Alexiel

  • Die Divisionskalkulation ermittelt die Selbstkosten je Leistungseinheit, indem sie die Summe der
    während einer Abrechnungsperiode angefallenen Kosten durch die Zahl der hergestellten Leistungseinheiten
    dividiert wird. Sie wird nur bei Massenfertigung angewandt.

    Die Äquivalenzziffernkalkulation ist eine spezielle Form der Divisionskalkulation für Betriebe
    ohne Einzelkosten, wie Hotels, oder Unternehmen mit Sortenfertigung. Sie ermittelt die Selbstkosten
    durch Gewichtung der für eine Hauptsorte bekannten Kosten und benötigt wie die
    Divisionskalkulation keinen vorgeschalteten Betriebsabrechnungsbogen.

    Die Zuschlagskalkulation schlägt Gemeinkosten mit Hilfe von zuvor im Betriebsabrechnungsbogen
    ermittelten Zuschlagssätzen auf Einzelkosten auf. Sie ist das wesentliche Verfahren der
    Vollkostenrechnung und das bekannteste Kalkulationsverfahren. Sie eignet sich für nahezu alle
    Produktions- und Dienstleistungsbetriebe sowie für Einzel-, Serien- oder Baustellenfertigung

    Die Zuschlagskalkulation ist das einzige Verfahren, in dem die Vollkostenrechnung einwandfrei(!) möglich ist.
    Sie ist aber auch hier abzulehnen, weil das Problem der Zurechenbarkeit der Gemeinkosten auf die Kostenträger
    auch bei diesem Kalkulationsverfahren nicht gelöst werden kann. Die Gemeinkosten können, nur anhand der
    Zuschlagssätze auf die einzelnen Träger verteilt werden und diese basieren häufig auf Schätzungen oder
    fehlerhaften Verteilungsschlüsseln.
    So kommt also auch bei der Zuschlagskalkulation nur eine ungenaue Kostenverrechnung zustande,
    da sich die Gemeinkosten nie genau auf die Kostenstellen verteilen lassen,
    was „verwässerte“ Gemeinkostenzuschlagssätze zur Folge hat.
    Und mit diesen wiederum rechnet ja die Kostenträgerstückrechung bzw. die Zuschlagskalkulation.

    Hoffe es hilft.

    Gruß
    hape

  • Vielen Dank Hape!
    Das ist eine super Antwort und wesentlich umfangreicher als ich erhofft habe.

    Für mich noch zum Verständnis noch kurz anders herum:
    Die Vollkostenkalkulation rechnet ja mit den gesamten Kosten der Unternehmung.
    Daher kommt die Äquivalenzziffernkalkulation nicht in Frage; weil ohne Einzelkosten.

    Die Divisionskalkulation kommt nicht in Frage, da zwar mit allen Kosten gerechnet wird,
    jedoch diese auf die hergestellten Leistungseinheiten umgelegt werden. Wie Du schon
    schreibst, sehr ungenau und nur möglich bei Massenfertigung, da ungenaues Ergebnis.

    Passt das so ungefähr?

    Schöne Grüße,
    Alexiel

  • Ganz krass, ja und nein.

    Denn je nach Anforderung kann jede Art von Kalkulation eingesetzt werden.
    Man muss nur schauen welches Produkt ich habe und wie ich meine Kalkulation berechnen muss.
    Im Prinzip so einfach und genau wie nötig.

    Äquivalenzziffernkalkulation
    Das Kostenverhältnis zwischen den einzelnen Sorten wird durch Äquivalenzziffern quantifiziert.
    Zur Bildung von Äquivalenzziffern setzt man das Haupt- oder Basiserzeugnis gleich 1,00 und wichtet die anderen Sorten entsprechend ihrer grundlegenden Verbrauchs- und somit Kostendifferenzierung mit spezifischen Faktoren (Äquivalenzziffern)
    Die Erzeugnisse müssen gleichartig sein (z.B. Biersorten, Zigarettensorten).
    Sie müssen aus ihrer technologisch gleichartigen Struktur eine grundsätzlich gleichartige Kostenstruktur und -höhe aufweisen.

    Man könnte auch bei der Bierherstellung mit einer Vollkostenkalkulation arbeiten.
    Warum aber, wenn man den Aufwand nicht braucht.

    Divisionskalkulation
    z. B. einstufige Divisionskalkulation (es gibt noch weitere Divisionskalkulationen)
    eignet sich nur für homogene Massenproduktion in sogenannten Einproduktunternehmen. Es wird für eine kostenrechnerische Betriebsdimension nur ein Kostenträger abgegrenzt die Differenzierung in Einzel- und Gemeinkosten ist nicht erforderlich. Die Stückkosten ergeben sich aus der Division der Gesamtkosten durch die in der Abrechnungsperiode produzierte und abgesetzte Menge.

    Auch hier könnte man mit einer Vollkostenkalkulation arbeiten.

    Wer es ganz genau will, wird dies wahrscheinlich auch tun.

    Gruß
    hape

  • Nochmals vielen Dank Hape!!
    Dank Deiner Hilfe konnte ich die Aufgabe lösen und hab's auch verstanden :)

    Einen guten Wochenstart wünsch ich Dir!

    Gruß, Alexiel