BWL-Studium nach Ausbildung?

  • Hallo!

    Ich befinde mich zur Zeit im dritten Lehrjahr in Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Habe nach dem Abi erst einmal diesen Weg gewählt, um Erfahrung in der Praxis zu sammeln. Nach nunmehr 2,5Jahren Praxis bin ich überzeugt, diesen Beruf weiter machen zu wollen. Nur leider ist eine Ausbildung zwar etwas wert, aber nur bedingt viel.

    Mir stehen zwei Möglichkeiten offen, weiter zu verfahren:

    1. weiter arbeiten und nach 2 Jahren Berufspraxis die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter zu machen (Dauer 3 Jahre, Kosten mind. 3.000@, erfolgt neben dem Beruf, dh. 3-4mal die Woche 17-20Uhr Unterricht, sehr harte Prüfungen)

    2. Beginn eines BWL-Studium, Spezialisierung Steuer-/Prüfungswesen, Rechnungswesen an einer Fachhochschule, Dauer 4 Jahre, Abschluss Diplom


    Leider habe ich so garkeine Ahnung, für was ich mich entscheiden soll und suche nun Erfahrungen bzw. allgemeine Meinungen zu diesen Thema. Ich habe zwar noch ein gutes Stück Zeit, aber die geht meist schneller rum als man das möchte.

    Vielleicht kann mir hier jemand in der Hinsicht ein paar Tips geben bzw. Denkanstöße, worauf man bei der Entscheidung noch achten sollte.


    Vielen Danke, chrissy

  • Hey Gast!
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  • Kommt darauf an, wohin deine berufliche Reise dich führen soll. Wenn als Zielpunkt der Steuerberater da ist, dann ist ein Studium ja nicht unbedingt zwingend nötig.
    Negativpunkt für das Studium ist eben die fehlende Entlohnung. Was den Bilanzbuchhalter angeht, eine Freundin von mir hat den gemacht, für mich waren die Unterlagen die ich gesehen habe ungefähr das selbe wie das BWL Grundstudium + leichte Vertiefung Rechnungswesen/Steuern (das leicht hier bitte in der Relation zum Studium sehen).
    Das Pro ist mit Sicherheit der akademische Grad, der aber sein wir mal ehrlich in der Gesellschaft heutzutage auch nicht wirklich viel zählt, wenn du nicht gerade Promoviert hast.

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  • Berufliche Zukunft sollte so weitergehen wie bisher...spätere Weiterqualifizierung zum Steuerfachwirt etc. natürlich nicht ausgeschlossen. Momentan geht es mir aber um die Erweiterung des Wissens auf ein Level, mit dem ich auch mein Tätigkeitsfeld erweitern kann. Eine abgeschlossene Ausbildung ist zwar gut, aber sie erfüllt ( so meine bisherigen Erfahrungen in unserer Kanzlei, Gesprächen mit Steuerberatern etc...) nicht das, was sich ein Steuerberater bei Neueinstellung wünscht. Erledigung von Buchführung und Einkommensteuererklärungen schön und gut, aber bei der Erstellungen von Jahresabschlüssen (von ganz einfachen mal abgesehen) fehlt es einfach an notwendigem Wissen. Ich bin meiner Meinung nach noch nicht an dem Punkt wo ich sagen kann, dass ich jetzt aufhören möchte mit "lernen" und Wissen erweitern und suche somit nach geeigneten Möglichkeiten, das Wissen zu vertiefen.

    Klar fehlt bei einem Studium die Entlohnung, aber durch eine abgeschlossene Lehre ist es mir ja durchaus möglich, bei meinem jetzigen bzw. anderen Steuerberatern weiter zu arbeiten. Semesterferien gibt es auch noch und nebenbei wird immer mal jemand gebraucht. Unsere Kanzlei hat z.b. eine Studentin im Praxissemester genommen und danach für 1-2 Tage die Woche behalten, in den Ferien hat sie auch länger gearbeitet, womit man sich das nötige Kleingeld durchaus verdienen kann. Und das vielleicht als ausgelernte Kraft noch besser als bei einem Aushilfsjob woanders.

  • :falschesForum:

    -> Wirtschaftswissenschaften!


    In deinem Fall wäre doch eigentlich ein Vollzeitstudium auf Bachelorbasis mit Schwerpunkt Controlling / Steuern / Finanzmanagement optimal. Das könntest du auch in 6 Semestern durchziehen und hättest somit eine Weiterqualifizierung die weitere Wege nach oben zulässt. Ich denke mal, dies sollte die beste Möglichkeit sein, da das Grundlagenstudium in zwei Semestern abgearbeitet wird und danach eine Kernfokussierung stattfindet.

    Gruß

    Markus

    I don't always know what I'm talking about but I know I'm right!


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  • @carolina:

    Zitat


    Das mit dem Bachelor (Vorschlag von Markus) würde ich mir allerdings gründlich überlegen. Erstens sind die Bacherlor-Abschlüsse noch immer recht "umstritten" bzgl. der Anerkennung / Gleichsetzung. Das wird sich sicherlich noch ändern. Aber du musst bedenken, dass du ein Fach studieren willst, durch das du an die deutsche Steuergesetzgebung (und somit in irgendeiner weise an Deutschland) gebunden bist. Ich sehe da keinen vorteil darin, einen international gültigen Abschluss zu machen, der in Deutschland selbst noch nicht die selbe Anerkennung genießt wie das gute alte Diplom... Natürlich kannst du auf einem bachelor aufbauen (MAster), das würde dich allerdings 10 semester kosten insgesamt, statt 8 fürs FH-Dipl.

    Irgendwie vergleichst du hier Äpfel mit Birnen. Klar ist das Diplom hier noch anerkannter nur gibt es Studiengänge auf Diplombasis jetzt schon so gut wie gar nicht mehr. Zum nächsten Semester sollten sie im BWL-Bereich auch so gut wie eliminiert sein, oder es wird einen vorgeschriebenen Wechsel in die neue PO geben. Und das du im BA Studiengang nicht an die deutschen Steuergesetze gebunden bist stimmt natürlich nicht. Den es wird sicherlich nicht nur International Taxation geleehrt. Und der Mastervergleich hinkt natürlich, denn diese zwei Semester soll nur bedingt neuer Stoff vermittelt werden, es geht doch vielmehr um eine internationale Ausrichtung, die Steigerung von sozialer und interkultureller Kompetenz und um Networking. Natürlich für FHler interessant sind auch die bessere Promotionschancen.

    Gruß

    Markus

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  • Hallo,

    warum nicht Beruf und BWL-Studium parallel? - Mit einem Fernstudium ist das machbar, wenn du zum Verzicht auf Freizeit bereit bist.

    Im Fernstudium gibt es sowohl den klassichen Diplom-Kaufmann bzw. Betriebswirt als auch Bachelor- und Master-Studiengänge.

    Viele Grüße
    Markus

  • Machbar ja, aber dafür kenne ich mich zu gut :rolleyes:

    1. Ganz oder garnicht, wenn dann möchte ich mich voll drauf konzentrieren können. (und keine Tage wie "hey heut kann ich wieder nicht lernen weil ich arbeiten muss" haben)

    2. Ich möchte nicht tagtäglich bzw. wöchentlich n Stapel skripte durcharbeiten, sondern "Unterricht", in dem Fall Vorlesungen haben, wo mir alles erläutert wird und ich auch mal ne Zwischenfrage stellen kann.

    3. Ich bin für ein Fernstudium nicht geeignet. Dafür fehlt es mir definitv an Disziplin. Nicht dass ich die nicht habe, die brauche ich auch in der Ausbildung, aber glaube die reicht nicht für ein Fernstudium aus.

    Über die Alternative habe ich mir natürlich auch schon Gedanken gemacht, aber eigentlich recht schnell ausgeschlossen. (davon mal abgesehen das ich von sgd und ils seit einer Anfrage nach Infomaterial (!) ständig mit Infopost und Anmeldeformularen bombadiert werden...macht diese Einrichtungen nicht sympatischer)

    Zum Thema Bachelor: ich hab mir eigentlich gesagt (davon mal abgesehen, dass ich gern in meinem Wohnort studieren möchte) wenn Bachelor 3 Jahre dauert und Diplom 4, dann kann ich auch die 4 Jahre machen. Das Jahr macht es am Ende wahrscheinlich auch nicht mehr. Mir ist außerdem zum momentanen Zeitpunkt nicht bekannt, dass unsere FH BWL auf Bachelor umstellt nächstes Jahr. bzw. ich hoffe doch sehr, dass das eine Jahr noch Diplom bleibt.

  • OK, nach deiner Sebsteinschätzung kommt ein Fernstudium dann eher nicht in Frage.

    Daher nur noch eine kurze Anmerkung: SGD und ILS bieten gar keine akademischen Fernstudiengänge an, sondern nur Kurse mit eigenen oder ggf. IHK-Abschlüssen.

    Aber es gibt auch FernFHs/Unis und Präsenz-Institute, die akademische Studiengänge anbieten.

    Viele Grüße
    Markus

  • Hi!
    Es gibt nicht nur die Möglichkeit ein Fernstudium zu absolvieren, sondern auch ein berufsbegleitendes Studium an einer FH (wie z.B. der FOM).

    Ich habe genau den Weg gewählt, d.h. Berufsausbildung zum Steuerfachangestellten und nun ein berufsbegleitendes Studium (Kosten rd. 11.000 €, aber dafür volles Gehalt) an der FH (Schwerpunkt: Steuern + Rechnungslegung). Mag hart klingen (ist es im Grunde auch), kann diesen Weg aber empfehlen, wenn man Berufserfahrung sammeln will und gleichzeitig einen (Fach-)Hochschulabschluss erwerben will. Leider wird die Berufserfahrung nicht angerechnet, was bedeutet, dass nach Erlangung des Diploms man noch mind. 2 Jahre (Regelstudienzeit >7 Sem.) warten muss, bevor man zur StB-Prüfung zugelassen wird.

    Grüße
    JC