Huhu,
steh auf dem Schlauch Kann mir jemand nochmal mit eigenen Worten den Unterschied zwischen formalen / informalen zu den Objektiven / subjektiven Organisationsbegriff erklären.
- Formale Organisation: gibt die offiziellen Regelungen wieder
- Informale Organisation: Tatsächlich zeigt die Reglungen gelebten
und
- Objektiver Organisation: offizielle Reglungen und Strukturen
- Subjektiver Organisation: von den Mitarbeitern empfundene Reglungen und Strukturen
Ich seh da nicht den großen Unterschied ....
:confused:
Danke und lg Tanja
Frage zu den Organisationsbegriffen (ORG01)
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hummelchen74 -
4. Januar 2010 um 10:31 -
Erledigt
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Hallo Hummelchen,
was Du zur formellen Organisation schreibst, würde ich genauso sehen. Allerdings ist die formelle Organisation nicht etwas, was quasi von selbst entsteht. Du möchtest eine Erklärung in eigenen Worten, die ich dazu stark vereinfacht wie folgt versuchen würde:
Um zu organisieren, benötigt Du –bezogen auf die Betriebswirtschaftslehre- irgendeinen Ausgangspunkt, den Du organisieren möchtest. Das kann eine einzelne Tätigkeit, ein Ziel oder gar ein ganzer Prozess mit mehreren zusammengehörenden Tätigkeiten sein. Des weiteren benötigst Du ein Organisationsprinzip. Das Organisationsprinzip der BWL besteht aus einer Aufbau- und einer Ablaufkomponente. Du kannst die einzelnen Komponenten in Bezug auf den zu organisierenden Gegenstand isoliert betrachten. So erfolgt i. d. R. auch die Darstellung der Organisationslehre. Für das Studium ist das zweckmäßig, weil ein Abschnitt überschaubar wird. In der Praxis bringt dies aber Unsicherheiten hervor. Betrachtest Du beide Komponenten gleichzeitig in Bezug auf den zu organisierenden Gegenstand, so erhältst Du eine sehr zuverlässige Grundlage für Deine Organisation.
Um das besser zu verstehen, ziehst Du die mathematische Methoden zur Verdeutlichung heran. Ich schlage Dir vor, das anhand einer grafischen Funktion zu tun. Die sieht dann stark reduziert wie folgt aus:
Aufbau
|
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_.....x(aus Aufbau und Ablauf)
|
|___|______>Ablauf
Sowohl die Aufbau- als auch die Ablaufkomponente muss mit Merkmalen und Daten ausgefüllt werden. Dies wird in meiner Funktionsdarstellung lediglich angedeutet. Der Aufbau ist als etwas grundsätzlich aufsteigend und hierarchisches zu begreifen, während ein Ablauf eher horizontal fortschreitet. Jedem einzelnen Merkmal der in Deinem Lehrheft (oder vielleicht in den späteren der Organisationslehre) dargestellten Aufbau- und Ablauforganisation, gleich, ob Du Dich mit einer Stelle, einer Instanz, der Fließfertigung, der Werkbankfertigung etc etc beschäftigst, liegt dieses Funktionsprinzip zugrunde. Als Ausnahme dazu fällt mir spontan ein die Matrixorganisation, die auf einer mathematischen Matrix basiert, die aber in den Elementen der Matrix ebenfalls nicht ohne das Funktionsprinzip auskommen kann.
Die Ergebnisse daraus finden schließlich – sichtbar gemacht durch Regelungen jeder Art – Eingang in den Alltag jedes Mitarbeiters.
Den Gegensatz dazu stellt die informelle Organisation dar. Hier meinen Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen (Freundschaften, Neid, Kollegialität, Verbündung gegen Autorität), dass etwas so wäre, wie es ist, ohne das obige Funktionsprinzip anzuwenden. Folglich handeln die Menschen insoweit nicht rational. Das drückt sich dann dadurch aus, dass z. B. einem Mitarbeiter einer anderen Abteilung Informationen zugespielt werden, für das es nach den sichtbaren und betrieblich verbindlichen Regelungen zum Informations- und Instanzenweg keine Rechtfertigung gibt.
Ich hoffe, Dir mit dieser Darstellung in eigenen Worten zu helfen. Ich konnte in meinem Studium von diesen Überlegungen profitieren.
Grüße
Donald -
Oh vielen Dank für die tolle Ausführung. Das ist einfacher geschrieben als im Lernheft
Allerdings habe ich immer noch das Problem mit den Unterschieden:
So wie ichs oben geschrieben habe, steht es als Zusammenfassung in meinem Lernheft und
für mich sind formale und objektive Organisation gleich, sowie die informale mit den subjektiven. Warum gibt es diese Unterteilung nochmal? -
Sorry für die späte Antwort!
Die informelle Organisation gibt es an sich nicht. Dennoch ist es einer Führungskraft zu empfehlen, die informellen Beziehungen zwischen den Mitarbeitern zu erfassen. Das bestehende Beziehungsgeflecht transportiert nämlich die Auswirkungen von Führungsentscheidungen über die Abteilungsgrenze hinaus weiter. Das bedeutet, dass z. B. die Motivation gesteigert werden kann, wenn eine Entscheidung gegenüber einem Mitarbeiter der Abteilung von anderen Mitarbeitern, die verdeckt in Beziehung zu dem Betroffenen stehen, positiv bewertet wird. Auch eine umgekehrte Wirkung ist natürlich möglich. Die Auswirkungen schlagen sich auch wirtschaftlich nieder (höhere/geringere Arbeitsmenge, Fluktuation, Image etc). Deshalb ist es wichtig, die Beziehungen zu erfassen, was eben unter der Bezeichnung der informellen Organisation thematisiert wird. -
Danke nochmal.
Ich habe von meinen Fernlehrer eine Antwort bekommen
Inhaltlich beinhalten formale und objektive dasselbe, ebenso informelle und subjektive Orga.
Der Unterschied liegt nur im Blickwinkel: Einmal von außen(Formell/informell) und zum anderen von innen/im Unternehmen (objektiv/subjektiv)
Gruß -
Ok, gut. Hauptsache ist, dass Du damit was anfangen kannst. Ich meine, dass der Tipp des Fernlehrers Dir dabei hilft, das Verständnis herzustellen.
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Ich verschiebe ins Unterforum Einsendeaufgaben.
Mich würde interessieren, wie viele Studienbriefe zur Organisationslehre es bei ILS, SGD u. a. gibt, und ob welche ausdrücklich als Grundlagenhefte und als weiterführende Lehrbriefe ausgewiesen werden.
Grüße
Donald -
Hallo zusammen,
ich hätte zu der ersten Frage aus ORG01 auch noch ne Frage, bzw. steh ich auch gerade etwas auf dem Schlauch.
Bei der Teilfrage, welche Organisationsformen sich durch Gestaltungsvariablen bewusst beeinflussen lassen, meinen sie damit die Aufbau- und die Ablauforganisation? Hier könnte man ja die Prozesse bzw. Abläufe beeinflussen und somit Änderungen daran vornehmen. Oder denke ich gerade völlig in die falsche Richtung?
Vielen Dank
Sabine