Welcher Test geeignet?

  • Hallo Leute!

    Ich habe folgendes Problem (stark vereinfacht dargestellt):

    Mittels Fragebogen wurde ein Persönlichkeitsfaktor einer Person erhoben (mit vier Subfaktoren).
    Den selben Fragebogen habe ich auf "Fremdbeurteilung" umgeschrieben und hab damit mehrere Leute diese erste Person bewerten lassen.
    Nun möchte ich wissen ob bzw. in wie weit die Fremdbewertungen mit der Eigenbewertung übereinstimmen.

    Welcher statistische Test ist dafür geeignet?

    Ich hoffe, dass ich hier jemanden finde der in der Lage ist mir zu helfen.

    lg & danke, Othmar

  • Hey Gast!
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  • hallo othmar

    ertsmals finde ich es heikel einen fragebogen einfach von selbst auf
    fremdurteil umzubasteln, ob du damit valide und reliable meßwerte erhältst
    ist fraglich.

    außerdem kann man keine statistische aussagen bei nur einer person machen,
    wie will man dies auf andere verallgemeinern, mit einer one-man-show.

    sollten fremd -und selbsturteil übereinstimmen, sagt dies nichts über zukünfige
    vergleiche dieser art aus, sondern gilt nur für diese person.

    solltes du dich aber auch nur für diese person interessieren, würde
    ich einen sog." fisher-pitman-test für eine stichprobe" machen,
    damit testest du ob die fremdurteile, das sind ja mehrere, im mittel mit dem
    selbsturteil übereinstimmen.

    schick doch einfach mal die daten.

    gruß
    hebbel

  • Hallo Hebbel!

    Natürlich hast du mit deinen Kritiken recht.
    Das Umschreiben des Fragebogens war allerdings die einzige Möglichkeit um die Bewertungen vergleichbar zu machen. Die Reliabilität sollte sich doch mit zB. Chronbach Alpha testen lassen, oder?

    Was deine anderen Punkte betrifft muß ich weiter ausholen. Das mit der einen Person hab ich nur geschrieben um mein Problem vereinfacht darzustellen, was aber wohl ein Fehler war.

    Es geht bei meiner Fragestellung um Sensation Seeking, was mit Risikobereitschaft übersetzt wird. Verwendet wurde der "Sensation Seeking Skale V" von Zuckerman welcher aus vier Faktoren besteht (gesamt 40 Fragen, 10 pro Faktor).
    Insgesamt habe ich die Eigenbewertungen von 25 Personen die von je 10-12 verschiedenen anderen Personen "fremdbewertet" wurden, wobei jeder nur einen einzigen Fragebogen ausgefüllt hat (gesamt 267 "Fremdbewerter")
    Die 25 Eigenbewerter wurden aus einem Sample von 250 Personen ausgewählt und zwar in einer linearen Abfolge vom "High-Sensationseeker" hin zu dem mit den geringsten Sesnsation-Seeking-Werten.
    Es soll also letztlich auch geprüft werden ob das Maß der Risikobereitschaft Einfluß auf dessen Erkennbarkeit durch Fremdpersonen hat.

    Was meinst du (und auch die anderen Leser) jetzt dazu?

    Danke auf jedenfall für deine bisherige Unterstützung!

    lg, Othmar

    PS: Ich hab die Daten nicht hier auf meinen Computer, könnte sie dir aber am Montag schicken wenn du sie immer noch haben willst!

  • hallo othmar

    spontan würde ich dir raten mittle die fremdurteile und korreliere sie mit
    den selbst urteilen,
    ich befürchte aber das die sache etwas komplizierter ist.

    bin bei einer kurzen recherche z.B. auf den namen :
    "Atzmueller Michaela, Wien" gestoßen, sagt dir das vielleicht etwas?

    du solltest dir in erster linie ( dies auch ein rat an alle andere !) klar darüber sein
    welcher effekt dich interessiert, hypothesen geleitet.
    diesen dann erstmal rein descriptiv zu erfassen versuchen,
    die dazugehörige inferenzstatistische absicherung ergiebt sich erst in zweiter linie,
    ob mit einen gängigen verfahren , oder einen speziell " ich sag mal gebastelten"


    da die 25 vpn "linear" ausgewählt wurden
    kann ich mir z.B. vorstellen das die übereinstimmung in den extremen bereichen
    höher ist als im mittleren, was eine einfache korrelation nicht entdecken würde

    bilde doch einfach mal die differenz zwischen fremd- und selbsturteil, quasi als art fehler und korreliere diese dilfferenz mit dem selbsturteil.
    ich schau mir mal die zuckerman skala an, und versuch mir dann vorzustellen
    wie du sie umgeschrieben hast.

    man sollte aber nicht eine "neue" skala als meßinstrument einsetzten, und
    gleichzeitig versuchen die reliabilty abzuschätzen, das geht nicht.
    ich würde mir z.B. mal die streuung in den einzelnen fremdurteiler gruppen
    anschauen, diese sollten homogen sein, aber was wenn nicht?
    ist das dann chaos oder ein bestimmter effekt?

    würde mich freuen wenn du mir die daten mailst , würde gern damit etwas
    " rumspielen" , natürlich mit allem respekt.


    viele grüße
    hebbel

  • Sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde!

    Ja natürlich sagt mir der Name Michaela Atzmüller was. Die 25 Eigenbewertungen die ich in meiner Arbeit verwende stammen von ihr ;)

    Und da liegt auch das Problem mit den Daten. Sie gehören der Uni und ich darf sie dir nicht schicken. Ich hätte natürlich an sich kein Problem damit, aber ich kenne dich nicht und du hast so gut wie nichts von dir in der Benutzerliste angegeben.
    Ich will dir nichts unterstellen, aber sollten die Daten irgendwo mal auftauchen, dann reißt mir mein Prof. den A.... auf.

    Der Weg die Fremdbeurteilungen zu mitteln und mit den Eigenbewertungen zu korrelieren ist auch jener den mein Prof. für richtig hält. Allerdings kommt dabei nichts raus, was er nicht glauben kann/will.

    Du hast vorgeschlagen die Differenz zwischen Fremd und Eigen mit der Fremdbewertung zu korrelieren. Ich verstehe nicht wie mir das hilft festzustellen, ob die Übereinstimmung in den extremeren Werten höher ist. Wie sehe ich das in einer Korrelation?
    Dies ist aber ein wichtiger Punkt, da es, graphisch dargestellt, so aussieht, als ob niedrige bis mittlere Sensationseekingwerte besser erkannt werden, und die höheren Werte alle unterschätzt werden.

    Ich danke dir auf jeden Fall mal für deine bisherige Hilfe, und vielleicht fällt dir, oder auch jemand anderem hier im Forum noch was dazu ein.

    Lg, Othmar

  • hallo othmar

    korreliere die differenz nicht mit dem fremd, sondern selbsturteil,
    da die differenz bei niedrigen selbsturteilen auch niedriger ausfällt
    und bei hohen höher, müßte eine positive korrelation entstehen.

    fremd selbst diff
    10 - 7 = 3
    8 - 4 = 4
    5 - 4 = 1
    4 - 3 = 1
    1 - 0 = 0


    wenn die daten der uni gehören, frag ich mich wem die uni gehört?aber sei ruhig mistrauisch, aber bitte auch gegenüber deiner eigenen
    arbeit, da sie hilft den weg zu einem "gläsernen Menschen" zu beschreiten.
    mag sein, daß sie heute noch ein party gag ist, aber die ziele sind sicherlich andere.

    gruß
    hebbel

  • Hallo hebbel!

    Ich habe nun deinen Vorschlag befolgt und fremd-selbst=diff für jeden Fremdbewerter berechnet, dann je Film den diff-Median (Daten sind nicht Normalverteilt) berechnet und diese Mediane mit den Selbsturteilen korreliert.
    Das Ergebnis waren für alle 4 Risikofaktoren und den Gesamtwert höchstsignifikante negative Korrelationen (positiv werden sie wenn ich selbst-fremd=diff rechne).
    Aber was genau sagt mir nun dieses Ergebnis? Ich kann deiner Logik da leider nach wie vor nicht ganz folgen. ;(

    Ich habe ja schon geschrieben, dass, wenn man die Werte graphisch darstellt, es so aussieht, als würden hohe Selbstbewertungen von den Fremdbewertern unterschätzt (je höher desto stärker scheint die Unterschätzung)
    Hast du eine Idee wie man diesen Umstand auch rechnerisch darstellen könnte?

    Danke für deine Unterstützung!

    Lg, Othmar

  • hallo othmar

    das ergebnis sagt dir:
    je höher das selbsturteil umso größer ist der unterschied zwischen fremd-
    und selbsturteil.

    es ist schwer einen rat zu erteilen,
    wenn man über die probleme die du hast nur mutmaßungen anstellen
    kann .

    mach doch mal folgendes
    nimm die selbsturteile und wiederhole die prozedur
    die du beschrieben hast mit einer konstant als fremdurteil
    zB den mittelwert aus den selbsturteilen
    dann würden hohe selbsturteile unterschätz
    und niedrige überschatzt korreliere und du hast eine hohe negative korrelation
    das bedeutet aber daß ein fremdurteil nicht differenzieren kann
    ein fremdurteil gar nichts bedeutet weil es ja jedem denselben wert
    zuspricht. mach das ganz dann nochmal mit dem betrag der diff.

    die fremdurteile sollten über alle situationen der selbsturteile
    diegleiche verteilung und varianz aufweisen
    im mittel sollten sie sich unterscheiden
    ist fremdurteil überhaupt möglich
    ist selbsturteil überhaupt möglich
    du operierst ohne UV , also nichtexperimentell
    mit zwei variablen die beide nichts bedeuten müssen
    an der SSS V kann man so seine zweifel haben

    eine korrelation alleine sagt nichts
    du hast auf der einen seite ein rater-problem (fremdurteil)
    und auf der anderen seite ein testtheoretisches (selbsturteit)
    was interessiert also
    willst du das selbsturteil am fremdurteil validieren, auf der suche nach dem
    "wahren wert"
    oder unterschiede zwischen selbst und fremdwahrnehmung analysieren.

    ohne kenntnis des backgrounds und des versuchsplans
    kann ich eigentlich gar nichts raten, sondern nur raten.

    viele grüße hebbel