EU-Beitritt der Türkei

  • Wow, Du machst ja ganz schön Tempo, oder versteh ich Deine Ironie nicht?

    Das Zwinkern soll wohl bedeuten, das Du das wohl eher lustig meinst, oder?

    Die von Angie Merkel losgetreten Aktion ist meiner Meinung nach wiederlich.
    Auch verstehe ich Ihre Intention nicht. Da gibt es allelrlei Möglichkleiten der Spekulation. -- könnte mann eigentlich eine Umfrage von machen oder.. ? *lach*

    1. Sie befand (respektive: befindet) sich im Zustand der geistigen Umnachtung
    -- is mir als Begründung zu platt, aber wer mit Steinen wirft, net war ?

    2. Versuch ihr Profil zu stärken

    3. der nicht wirklich intelligent Versuch Wähler aus dem extremen rechten Lager
    zu gewinnen...

    4. und, und, und,

    oder?

    "Das Alter ist nämlich eine unheilbare Krankheit" Seneca

  • Ich würde da am ehesten vermuten, dass Frau Merkel hinsichtlich der nächsten Kanzlerkandidatur (die wohl sowieso wieder Herr Stoiber für die Union antreten wird...aber Frau Merkel darf noch hoffen) Bonuspunkte bei den deutschen Wählern sammeln will.

    Jedem klemmt momentan der Geldbeutel und überall wird propagiert, dass ein Beitritt der Türkei zur EU untragbare Kosten zur Folge haben wird.
    Also stellt sich Frau Merkel kumpelhaft auf die Seite der armen Deutschen und
    macht sich beliebt, indem sie gegen diesen Beitritt kämpft...

    @kalterkaffee:

    du hast völlig recht. So unglaublich viele Türken sind schon so gut wie Deutsche, gehören also zur EU. Ich würde eher sagen, alle Türken, die in die EU wollen kommen nach Deutschland und die, die nicht wollen bleiben am Bosporus.

    Kostet wahrscheinlich weniger auf diese Art und wurde bereits jahrzehntelang so praktiziert, warum also nicht weiterhin... :]


    Also, wenns ums die stabilen öffentlichen Finanzen I und II der EU-Mitgliedsländer geht, kann die Türkei nunmal nicht mithalten (wie viele andere auch nicht). Dies ist aber nicht (nur) die Schuld der Türken.
    Also - lieber eindeutschen, einholländern, einösterreichen als Aufnahme und zu hohe Folgebelastungen für die Mitgliedsstaaten.

    ein internationaler Gruss an alle,

    BAler

    ...i made it !!! :star: ...


    ...wenn du noch niemals deine Meinung geändert hast, fühle mal deinen Puls,
    denn wahrscheinlich bist du schon tot
    ...

  • Das ist doch alles totaler Humbug.

    Ein Land wie die Türkei zu unserer Europäische Gemeinschaft hinzuführen und eine Kooperation auf einer staatsgemeinschaftlichen Ebene samt kulturellem Austausch und gemeinschaftlich anerkannter juristischen Auffassung und fest verankerten Menschenrechten zu erreichen wäre ein sensationeller Erfolg sondersgleichen. Und dies auf vielseitige Art und Weise.

    1. hätte die EU den Vorwurf sie sei ethnozentrisch widerlegt, da sie auch auf verschiedene Kulturen und Regionen anwendbar ist.

    2. würde diese Kooperation ein Fortschritt für die Verbreitung von Menschenrechten und einen regen Austausch der Kulturen bedeuten und v.a. ein erfolgreiches Zusammenarbeiten verschiedener Kulturen auf engem Raum. Diese enge Interaktion würde auch ein gegenseitiges Verständnis und Anerkennung fördern.

    3. würden es sich auf Dauer auch ökonomisch rechtfertigen.

    4. auch im Sinne einer gemeinsamen Sicherheitspolitik wäre die Türkei ein nicht zu unterschätzender Faktor.


    Wenn die Türkei die Bedingungen erfüllt...Wieso nicht?

  • Zitat

    Original von Daxx
    1. hätte die EU den Vorwurf sie sei ethnozentrisch widerlegt, da sie auch auf verschiedene Kulturen und Regionen anwendbar ist.

    Welcher Vorwurf? Die EU ist eine Staatengemeinschaft, die von katholischen Regierungen gegründet wurde und auf der Weltanschaung des christlichen Katholizismus beruht. Welchen Vorwurf siehst du also darin das die EU auf dem christlich-europäischen Wertesystem basiert, das wohl von allen Europäern als solches akzeptiert werden kann? Der Beitritt eines Landes, dass dieses Wertesystems aufgrund seines geschichtlich-religiösen Hintergrundes gar nicht vollständig annehmen kann würde also nur zu einer weiteren Destabiliseierung des Systems führen?

    Von welcher ökonomischen Rechtfertigung sprichst du da eigentlich? Ich komm aus einer Grenzregion zu den neuen EU-Mitgliedern, uns wird jetzt langsam klar wie schlimm es wirklich in der nahen und mittleren Zukunft durch den EU Beitritt werden wird, was die wirtschaftlichen Realitäten anbelangt. Und wir sprechen hier von einem Zeitraum von 20 Jahren, so lange wird es wohl dauern bis sich die neuen Mitgliedsstaaten dem Restniveau wirklich angegelichen haben und in dieser Zeit, Arbeitsplatzverluste durch verlagerung hinter die Grenze. Pleiten im Handwerk durch Dumpingpreise von Anbietern hinter der Grenze. In Niederbayern merkt man es gerade extrem im Bäckerhandwerk - dort werden Brötchen und Gebäck aus der Tschechei, von Tschechischen Unternehmen importiert, zu Preisen, in denen hierzulande noch nicht einmal die Produktion zu bezahlen ist. Und wir reden hier nicht von Industrie-Brötchen sondern vom Bäckermeister um die Ecke der seinen Lebensunterhalt besteiten muss. O-Ton "Erst die Supermärkte und jetzt das!"

    Gut, das volkswirtschaftliche Niveau der neuen EU-Staaten liegt momentan bei 40-50% der alten Staaten. Die Türkei liegt bein 20%. Das kann man nicht mehr aushebeln. Ich muss eherlich sagen, das ich im Punkt der Europapolitik mit der alten, geschichtlich diktierten kohlschen Doktrin, erst die politische Einigung, dann die wirtschaftliche, wesentlich mehr übereinstimmte als mit dem Unsinn denn wir jetzt haben. Aber gut um die Wiedervereinigung zu bekommen mussten wir von dieser Position abrücken. Aber es jetzt durch eine, wieder rein politische Entscheidung, auch noch die Türkei mit ins Boot hohlen zu wollen, nein, da setzt es bei mir aus und ich bin mir durchaus darüber im klaren das ein Beitrittsprozess 10 - 15 Jahre dauern kann, aber selbst diese Zeitspanne erscheint mir eindeutig als zu kurz.

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  • Bei der Aufnahme der Beitrittsverhandlungen gehts nicht um eine
    Firmenübernachme, sondern um den Bau eines politischen Systems.

    Deswegen sind es andere Faktoren als die recht einläuchtenden wirtschaftlichen Negativ- Argumente, die die Aufnahmeverhandlungen begünstigt haben.

    Zitat

    Welcher Vorwurf? Die EU ist eine Staatengemeinschaft, die von katholischen Regierungen gegründet wurde und auf der Weltanschaung des christlichen Katholizismus beruht. Welchen Vorwurf siehst du also darin das die EU auf dem christlich-europäischen Wertesystem basiert, das wohl von allen Europäern als solches akzeptiert werden kann? Der Beitritt eines Landes, dass dieses Wertesystems aufgrund seines geschichtlich-religiösen Hintergrundes gar nicht vollständig annehmen kann würde also nur zu einer weiteren Destabiliseierung des Systems führen?

    Deiner Argumentation aus ihrer zukünftigen religöser Sonderstellung heraus halte ich für schlichtweg falsch und brandstifterisch. Damit fällst Du in den Kanon derjenigen, die sich gegen eine aufgeschlossene und couragierte Gesellschaft lehnen.

    Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist die Abwanderung von Arbeitsplätzern in Billiglohnländer auch sinnvoll. Arbeitsintensive Faktorleistungen werden dahin transferiert, wo Arbeit wenig kostet. Kapitalintensive Leistungen dahin, wo eine Volkswirtschaft in diese investieren kann.

    Diesem Effekt könnte nur mit einer wirksamen Außenhandelspolitik entgegnet werden. in wiewet sol Protektionismus erfolgreich ist, hat die GEsachichte gezeigt.

    Bis eine Anpassung der Türkei an die geforderten Kriterien erfolgt bleibt abzuwarten. Ich werde es mit Spannung verfolgen

    CU Wastel

    "Das Alter ist nämlich eine unheilbare Krankheit" Seneca

  • Ich kann Wastel nur vollkommen zustimmen. Vor allem halte ich am Gedanken des komparativen Vorteils fest.

    Des weiteren hast Du meinen Punkt 1 ein wenig misverstanden. Ich wollte damit deutlich machen, dass das Modell der EU seine Kompatibilität zu anderen Kulturen - und ja, die Türkei IST anders - beweisen würde, und so dessen Unabhängigkeit von ethnischen Differenzen zeigen würde.

  • Zitat

    Original von Wastel
    Deiner Argumentation aus ihrer zukünftigen religöser Sonderstellung heraus halte ich für schlichtweg falsch und brandstifterisch. Damit fällst Du in den Kanon derjenigen, die sich gegen eine aufgeschlossene und couragierte Gesellschaft lehnen.


    Welche Zukünftige religiöse Stellung? Die Stellung die die EU hat, ist Fakt. Wir sind ein Club christlicher Staaten. Und wenn man es härter ausdrücken will ein katholischer Club christlicher Staaten. Was eine aufgeschlossene und couragierte Gesellschaft angeht, so bin ich der Meinung, dass wir diese in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten mit Sicherheit, auf der Ebene die du meinst, nicht bekommen werden. Denn dazu müssten wir erstmal die Dämonen der dt. Geschichte loswerden. Denn zu einer aufgeschlossenen Gesellschaft gehört auch das man offen Kritik üben kann. In Deutschland geht das nicht, denn der kritisierte packt dann unter zuhilfenahme von Presse, Politik und Gesellschaft den Totschlagsknüppel aus. Rechtsextrem, Ausländerfeindlich, Antisemitisch - Brandstifterisch! Es reicht ein einziges Wort und die Sachdiskussion ist vom Tisch und wir fallen in die alten Muster zurück.
    Zudem muss ich ganz einfach sagen, dieser Multi-Kulti Gedanke der ja so offen propagiert wird, trifft bei mir auf taube Ohren. Ich halt es zwar generell mit dem alten Fritz "Jeder soll nach seiner Fasson selig werden." Aber auf staatlicher Ebene ist das faktisch nicht möglich und alle die dieses immer wieder in dem Heile Welt Glauben öffentlich herausposaunen liegen mMn ganz einfach falsch. Denn der unterschied der Kulturen ist vorhanden. Er lässt sich nicht nivellieren und er lässt sich nicht marginalisieren und kulturelle Unterschiede kann ich durchaus tolerieren ich kann mir Tatbestände herausnehmen und in meine eigene Kultur integrieren, aber es ist NICHT wünschenswert diese zu verschmelzen. Es ist wichtig das die Kulture ihre Eigenständigkeit bewahren. Dieser Schwachsinn von Wegen die Türkei mit ihrem säkulären Islam könnte integriert werden ist schlichtweg falsch. Es wäre Falsch für Europa das sich innere Schwierigkeiten heranholen würde und es wäre Falsch für die Türkei die sich zwangsläufig immer stärker dem europäischen Wertesystem unterordnen müsste, was nur zu noch mehr Schwierigkeiten führen würde.

    Was die generelle Kompatibilität des Systems EU zu anderen Kulturen anbelangt ~ glaubst du das wirklich? Das "westliche" Demokratiesystem, das wir in unsere Anmaßung von Größenwahn als einzig richtiges ansehen und das Amerika und Großbritannien gerade mit stolz geschwellter Brust und mit Feuer und Schwert anderen Ländern mit anderen Wertesystemen aufzwingen soll kompatibel sein? Soll seine Kompatibilität zu einem Staat beweisen, der in seiner Verfassung dem Generalstab zum Militärputsch auffordert und diesen auch noch legitimiert, wenn er die Prinzipien von Atatürk (hoffentlich richtig geschrieben) als gefährdet ansieht? Nein, die EU ist ein rein westlich-christliches Konstrukt, dass auch nur hier funktionieren kann. Das Grobkonzept – zusammenwachsen von Staaten auf politischer und wirtschaftlicher Ebene lässt sich vielleicht exportieren aber nicht die gesellschaftlichen/kulturellen Zusammenhänge die die EU ausmachen.

    Zitat

    Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist die Abwanderung von Arbeitsplätzern in Billiglohnländer auch sinnvoll. Arbeitsintensive Faktorleistungen werden dahin transferiert, wo Arbeit wenig kostet. Kapitalintensive Leistungen dahin, wo eine Volkswirtschaft in diese investieren kann.


    Die Argumentation ist naiv und gefährlich. Abwanderung gleich welcher Arbeitsplätze auch immer ist negativ für eine Volkswirtschaft die keine Vollbeschäftigung hat. Die BRD und auch alle anderen EU Staaten haben keine Vollbeschäftigung und werden diese wohl auch nie wieder erreichen. Warum negativ, weil wirtschaftliche Produktivität auf der einen und Kaufkraft auf der anderen Seite verschwinden. Um Henry Ford das Wort zu geben "Autos kaufen keine Autos" Kapitalintensive Leistungen kosten überall auf der Welt das gleiche. Daher ist es ilussorisch an diesem Wunschglauben festzuhalten. Deutschlands Ingenieure sind heutztage um keinen Deut besser ausgebildet als Ingenieure in Schwellenländern. Schlimmer noch Ingenieure, Softwareentwickler etc. kosten in diesen Ländern weniger von daher hat der Abwanderungsprozess dieser Arbeitsplätz ebenfalls schon längst, still und heimlich begonnen. Wer den Spiegel ließt weis, das mittlerweilen sogar Finanzjournalisten eines führenden Europäischen Magazins nach Indien verlagert wurden um über den europäischen Markt zu berichten. Englisch macht es möglich.

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  • Hallo Strolch,

    ich finde du argumentiert sehr rigoros, ich finde die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit in der Öffentlichkeit als einen wichtigen Pfeilér unserer Gesellschaft.

    Um eines Deiner Argumente der religösen Disharmonien zwischen Kulturen und der Ausschließbarkeit von freidlicher Coexistenz zu wiederlegen, einige Beispiele:

    1. Nach jahrhundertelangen Kämpfen zwischen den Kulturen Mitteleuropas haben wir die längste Friedensperiode seit Beginn der Geschichtsaufzeichnung.

    2. kulturelle Homogenität muss nicht mit religiöser Toleranz zwischen denselben ethnischen Gruppen führen -- Bsp. Irland, Spanien, Frankreich

    3. UNterschiede zwischen Kulturen werden auch in Zukunft Anlass für Spannungen sein. Auch innerhalb der verschiedennen Staatengemeinschaften gibt´s offensichtliche Spannungen.

    4. Religion ist, auf welcher Ebene auch immer, kein Grund für Fundamentalismus. Die Gründe des Fundamentalismus´ liegen nicht in der Religion, sondern in deren Ausübung durch den leider nicht vollkommenen Mensch.

    Sei gegrüßt

    Wastel

    "Das Alter ist nämlich eine unheilbare Krankheit" Seneca

  • Also auf gehts. Ein abschließendes Statement von mir, dann bin ich still:

    Natürlich argumentiere ich rigoros, ich bin von meiner Position überzeugt, wenn ich das nicht wäre, würde ich persönlich nicht diskutieren.

    Religionsfreiheit ~ dies ist ein Passus des Minderheitenschutzes, bei dem der Staat sich aber seit ehedem herausnimmt zu bestimmen was eine Religion ist. Ganz abgesehen davon, wie ich schon sagte "Jeder soll nach seiner Fason selig werden". Gegen die Religion an sich und die Freiheit ihrer Wahl habe ich mit Sicherheit nichts. Aber was man eben sehen und begreifen muss ist ganz einfach, das Religion ein wichtiges Motiv bei der Entstehung einer Kultur und deren Wertevorstellungen ist. Und wenn ich zwei gänzlich verschiedene Wertevorstellungen zusammenbringe, dann kann das auf die Dauer nicht klappen.

    Zitat

    1. Nach jahrhundertelangen Kämpfen zwischen den Kulturen Mitteleuropas haben wir die längste Friedensperiode seit Beginn der Geschichtsaufzeichnung.


    Ähm, hallo, das Argument ist wohl spätestens seit 1995 überholt. ein paar Schlagworte Kroatien, Bosnien, Kosovo, Tschetschenien. Gut auf dem Balkan hat es immer gekrieselt, aber Jogoslawien ist doch das perfekte Beispiel, ein Vielvölkerstaat mit grundsätzlich unterschiedliche Religionen. Muslimen, Katholiken und Orthodoxen und was war das Ende vom Lied, die unterschiede waren zu stark und das ganze System ist gewaltsam kollabiert. Ich will das jetzt nicht als Zukunftsvision für die EU mit der Türkei verstanden wissen, denn die Zahlenverhältnisse wären dort ganz anders, aber von der Systematik her kann man glaube ich durchaus einige, kritisch zu betrachtende, Vergleiche anstellen.


    Zitat

    4. Religion ist, auf welcher Ebene auch immer, kein Grund für Fundamentalismus. Die Gründe des Fundamentalismus´ liegen nicht in der Religion, sondern in deren Ausübung durch den leider nicht vollkommenen Mensch.


    Die Probleme liegen nicht in der Ausübung der Religion, sie liegen in der Auslegung durch die religiösen Führer ~ und das dadruch langfristig aufgebaute Gedankengebäude, das Moral und Ethik bestimmt ~ eben die Werte die eine Gesellschaft annimmt und die durch ihre Institutionen gestützt werden.

    Zitat

    3. UNterschiede zwischen Kulturen werden auch in Zukunft Anlass für Spannungen sein. Auch innerhalb der verschiedennen Staatengemeinschaften gibt´s offensichtliche Spannungen.


    Volkommene Zustimmung, aber wenn ich erhebliche Spannungen habe, warum gehe ich dann nicht den einfachsten Weg und trenne mich, Tschechien und die Slowakei? Indien und Pakistan? Wobei letzteren die Trennung wie man weis ja nichts gebracht hat.

    Zitat

    2. kulturelle Homogenität muss nicht mit religiöser Toleranz zwischen denselben ethnischen Gruppen führen -- Bsp. Irland, Spanien, Frankreich


    Auch hier kann ich dir zustimmen, allerdings hat das Argument keinerlei Einfluss auf die Diskussion.

    Und um abschließend, wenn du erlaubst noch einmal auf einen Punkt deines letzten Beitrages zurückzukommen

    Zitat

    . in wiewet sol Protektionismus erfolgreich ist, hat die GEsachichte gezeigt.


    Die Schweiz ist das mir bekannteste und erfolgreichste Modell von Protektionismus das mir bekannt ist und wenn man bedenkt, dass sie 1499 damit angefangen haben, denke ich doch das es wie überall ist, es gibt positive Beispiele und negative für jeden Punkt.

    So, das war es!

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  • @ Strolch Schade, dass Du Dich jetzt wo´s spannend wird zurückziehst.

    @ all: andere Stimmen wären auch interessant, also haut in die Tasten

    ---------------------------------------

    Zitat

    Religionsfreiheit ~ dies ist ein Passus des Minderheitenschutzes, bei dem der Staat sich aber seit ehedem herausnimmt zu bestimmen was eine Religion ist.

    Das Recht auf Ausübung seiner Glaubensrichtung ist kein Minderheitenschutz sondern, wie das Wort schon sagt, ein Freiheitsrecht. Es basiert auf dem Recht auf freier Persönlichkeitsentfaltung. Ebenso das Recht auf freie Meinungsäußerung ein Freiheitsrecht und kein Minderheitenschutz. Wäre dem nicht so, so wärest ja auch Du mit Deiner Meinung, ebenso wie ich hier, wohl eher schutzbedürftig und nicht mit dem natürlichen Recht ausgestattet Deine Meinung in solch einem Forum zu äußern.

    Zu diesem Ganzen Komplex der Konflikte, die sich aus der Ausübung von eligionen ergeben können, möchte ich Dich noch auf eines hinweisen. Die meisten Religionen bauen nicht auf den Hass oder die Ablehnung auf, sonndern das Gegenteil ist der Fall.

    Zitat

    ein paar Schlagworte Kroatien, Bosnien, Kosovo, Tschetschenien. Gut auf dem Balkan hat es immer gekrieselt, aber Jogoslawien ist doch das perfekte Beispiel

    ???? seid wann gehören die denn zu Mitteleuropa ??????

    Zitat

    Ich will das jetzt nicht als Zukunftsvision für die EU mit der Türkei verstanden wissen, denn die Zahlenverhältnisse wären dort ganz anders, aber von der Systematik her kann man glaube ich durchaus einige, kritisch zu betrachtende, Vergleiche anstellen.

    Du vergleichst jetzt doch wohl eher Äpfel mit getrockneten Datteln, oder?
    Weder Verfassung,also Ordnung, Enstehung noch geschichtliche Wirklichkeit geben einen Anlass die beiden System zu vergleichen. Klar, machen kann man alles. Mann kann genauso gut vergleichen, ob englische Autos, da sie für Linksverkehr gebaut werden sicherer/gefährlicher im Strassenverkehr sind als sonstwo auf der Welt. Der Vergleich hinkt also gewaltig.

    Zitat

    Volkommene Zustimmung, aber wenn ich erhebliche Spannungen habe, warum gehe ich dann nicht den einfachsten Weg und trenne mich, Tschechien und die Slowakei? Indien und Pakistan? Wobei letzteren die Trennung wie man weis ja nichts gebracht hat.

    neeneennee mein leiber, Du versuchst es immer wieder, was.
    Das Auftreten von Spannungen muss nicht den Ausgang nehmen, den Du hier als den natürlichen Weg zur Beilegung vertrittst. Brauchst Du jezt Beispiele? Die Liste wäre lang. Nur durch einige Differenzen in wenigen Bereichen von vielen wird sich kein Konflikt wie der zwischen Pakistan und Indien entwickeln. Die Slowakei und Tschechien haben ihre Souveränität nicht unter Aufgabe ihrer guten kulturellen und zwischenmenschlichen Beziehungen erreicht. Übrigens sind beide Länder auch in die EU. Wie würden sie diesen Schritt häten vollziehen wollen, wenn sich sich letzlich doch wiedervereinen würden. Die Souveränität bleibt erhalten.

    Zum Schluss will ich Dir noch mal deutlich machen, dass die Integration in Europa nicht die Aufgabe der politischen und gesellschaftlichen Souveränität bedeutet, sondern eine enge Kooperation auf vielen Ebenen, die das Leben der Menschen in Europa verbesseren soll.

    Die Schweiz ist sicher eines letzen Länder, die ihre Neuträlität bewahrt haben. Das hat jedoch nichts mit Protektionismus zu tun --> Protektionismus

    last but not least, rigeros ist was anderes als energisch.

    Bis die Tage

    Wastel

    "Das Alter ist nämlich eine unheilbare Krankheit" Seneca

  • Aua aua, naja da muss ich also doch noch einmal einen Kommentar abgeben, aber wenn man mir vorwirft die deutsche Sprache nicht zu beherrschen werd ich für gewöhnlich sauer.

    Zitat

    Die Schweiz ist sicher eines letzen Länder, die ihre Neuträlität bewahrt haben. Das hat jedoch nichts mit Protektionismus zu tun --> Protektionismus


    Wenn du mir schon verdeckt vorwirfst mir Halbwissen zu argumentieren, dann solltest du deine eigenen Argumente besser wählen. Die Schweiz wahrt ihre Neutralität, das ist richtig, hat aber mit den enormen Schutzzöllen, mit denen sie z.B. ihre eigene Landwirtschaft und Industrie vor ausländischen Wettbewerbern schützt rein gar nichts zu tun. Beispiel gefällig, weils erst vor kurzem nen ausführlichen Bericht dazu gab. In der Bodenseeregion werden vielfach Felder von Schweizer Landwirten gepachtet, da diese für die Einfuhr von landwitschaftlichen Erzeugnissen in die Schweiz keinen Zoll zu entrichten haben. Weitere Beispiel das Bankgeheiminss, das bröckelt zwar seit Jahren aber immer noch ist es ein wirksammer Wettbewerbsvorteil für Schweizer Banken im Privatkundengeschäft.

    Zitat

    , rigeros ist was anderes als energisch.


    Da magst du recht haben, rigoros bedeutet ja laut Duden "sehr streng" und im Kontext des dazugehörigen Nomens ergibt sich dann ein strenges festhalten an meiner Position, an der ich keinen Widerspruch zulasse, da ich nunmal von ihr überzeugt bin. Wie schon gesagt, ich bin der deutschen Sprache durchaus mächtig, auch wenn du das anders sehen willst.

    Zitat

    ???? seid wann gehören die denn zu Mitteleuropa ??????


    Wie definierst du denn Mitteleuropa? Das möchte ich mal von dir wissen? Nach deiner Aussage nehme ich mal an das es dann nur das historische, ehemalige RDR und Frankreich sind die du dazu zählst und aus deinem Geschichtsverständnis dazu wertest. Dann ist deine ursprüngliche Aussage aber mit Sicherheit keine Repräsentative.

    Zitat

    Das Recht auf Ausübung seiner Glaubensrichtung ist kein Minderheitenschutz sondern, wie das Wort schon sagt, ein Freiheitsrecht. Es basiert auf dem Recht auf freier Persönlichkeitsentfaltung. Ebenso das Recht auf freie Meinungsäußerung ein Freiheitsrecht und kein Minderheitenschutz. Wäre dem nicht so, so wärest ja auch Du mit Deiner Meinung, ebenso wie ich hier, wohl eher schutzbedürftig und nicht mit dem natürlichen Recht ausgestattet Deine Meinung in solch einem Forum zu äußern.

    Natürlich ist beides ein Schutz von Minderheiten, du kannst es gerne politisch Korrekt als Freiheitsrecht auslegen, aber der Inhalt ist und bleibt der selbe: "Du musst dich nicht der Meinung der Mehrheit anschließen, sondern darfts deine Minderheitenmeinung nach deinem freien Gewissen selbst ausdrücken ohne das du von der Mehrheit und dem Staat den diese bildet unterdrückt und verfolgt wirst."
    Also wenn das kein Schutz von Minderheiten ist...

    Zitat

    Du vergleichst jetzt doch wohl eher Äpfel mit getrockneten Datteln, oder?
    Weder Verfassung,also Ordnung, Enstehung noch geschichtliche Wirklichkeit geben einen Anlass die beiden System zu vergleichen. Klar, machen kann man alles. Mann kann genauso gut vergleichen, ob englische Autos, da sie für Linksverkehr gebaut werden sicherer/gefährlicher im Strassenverkehr sind als sonstwo auf der Welt. Der Vergleich hinkt also gewaltig.


    Offensichtlich bin ich nicht der einzige der sich mit den Feinheiten der dt. Sprache nicht auskennt, sonst hättest du den Nebensazt "einige, kritisch zu betrachtende, Vergleiche" nämlich gewürdigt, der eindeutig aussagt, dass die zu ziehenden Parallenen und Vergleiche eine kritische Würdigung, ausgehend vom unterschiedlichen Kontext zu erfahren haben. Aber lassen wir das, ich bin eben durchaus der Ansicht das man aus Fremden Fehlern lernen kann auch wenn beide Systeme nich 100% gleich sind, was du ohnehin niemals findest. Wenn du aber ein anderes Beispiel haben willst, nimm einfach den Deutschen Bund oder das Kaiserreich Österreich-Ungarn, die beide schließlich aufgrunf von Inneren Spannungen mehr oder weniger gewaltsam auseinandergebrochen sind. Erstere durch den Deutschen Bürgerkrieg 1866, letzteres durch mehr oder weniger gewaltarme innere Unruhen hervorgerufen von den Ereignissen des Ersten Weltkrieg wobei die Spannungen aber schon sehr sehr lange vorhanden waren.


    Zitat

    Das Auftreten von Spannungen muss nicht den Ausgang nehmen, den Du hier als den natürlichen Weg zur Beilegung vertrittst. Brauchst Du jezt Beispiele? Die Liste wäre lang.


    Möchtest du Gegenbeispiele, ich fürchte die Liste der Fälle die meine Position unterstützen wäre um einiges länger. Angefangen mit der jüngsten Geschichte und dem Krieg in Tschetschenien, dem Völkermord in Ruanda bis in die weite weite Vergangenheit und der Ausrottung des Neandertalers durch den Homo Sapiens. Die Antwort darauf liefert eben Darwin. Ich gestehe dir aber gerne zu, dass der Mensch in den Jahrtausenden seiner Existenz durchaus die Fähigkeit gezeigt hat sich positiv zu entwickeln, aber soweit wie du meinst, sind wir noch lange nicht.

    Zitat

    Zum Schluss will ich Dir noch mal deutlich machen, dass die Integration in Europa nicht die Aufgabe der politischen und gesellschaftlichen Souveränität bedeutet, sondern eine enge Kooperation auf vielen Ebenen, die das Leben der Menschen in Europa verbesseren soll.


    Ein hehrer Wunschtraum, die Realität sieht aber leider anders aus. Das Ziel der EU ist und soll auch, wie von Kohl ausgemalt die politische Vereinigung Europas unter einem Dach sein. Das Wunschziel der Europäer ist also eine Union nach dem Vorbild der USA, vielleicht auch ein wenig lockerer. Der erste konkrete Schritt dazu ist ja gestern glaube ich in Rom gemacht worden, die Verfassung wurde auf den Weg gebracht. Versteh mich nicht falsch, ich finde diese Entwicklung sehr gut, aber es zeigt doch das deine Aussage oben eben Falsch ist. Gut du kannst jetzt anführen, dass die Republik Bayern immer noch eine Vielzahl von souveränen Aufgaben in der Bundesrepublik hat und das auch Deutschland in einer politischen EU noch viele souveräne Rechte haben wird, aber es zeigt sich doch schon heute, dass wir grundsätzliche Rechte von souveränen Staaten abgegeben haben. Oder bestimmen wir unser Geldpolitik noch selber? Um einmal das populärste Beispiel zu nennen. Was das verbessern des Lebens in Europa anbelangt, stimme ich dir gerne zu, dies ist das Ziel der EU und auch das dies eine Menge Kooperation in allen bereichen bedeutet, allerdings wird dabei nicht die politische Souveränität erhalten bleiben und die gesellschaftliche, kulturelle Souveränität geht bei einem so eng zusammengewachsenen Staatenbund ohnehin verloren.

    Zitat

    @ Strolch Schade, dass Du Dich jetzt wo´s spannend wird zurückziehst


    wenn du das gerne möchtest bin ich gerne berit meinen Standpunkt hier weiterzuvertreten, mein Abschied beruhte nur auf der Annahme das wirlangsam beginnen uns im Kreis zu drehen und vom Thema abzukommen.

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  • Der Thread ist ja schon etwas älter. Trotz allem wollte ich nur kurz schreiben, dass ich es mit meiner Meinung so wie der Strolch halte.

    Ich glaube nicht, dass die Welt soweit ist, von sich behaupten zu können, sie wäre eine "reine Wertegemeinschaf"t (O-ton unseres Kanzlers).
    Wir werden jeden Tag eines besseren belehrt... und das hat nicht erst am 11 September angefangen, sondern entspringt aus uralter Geschichte .
    Nicht nur aus deutscher Geschichte, sondern aus weltlicher Geschichte.
    Religion - egal wie gläubig oder ungläubig die Welt heutzutage zu sein scheint- dient nur noch als Deckmantel dazu, seine Ansichten durchsetzen zu wollen.
    Und von daher finde ich den Streitpunkt sehr wohl gerechtfertigt.
    Ich denke da nur an die Aktion in Frankreich, wo Reporter festgehalten wurden, um das Kopftuchverbot an franz. Schulen rückgängig zu machen.

    Und die Türkei ( die nur zu 3 % in Europa liegt - da fragt man sich, WARUM überhaupt diskutiert wird) stellt ja nun nach Amerika die zweitgrößte Armee bereit.
    Die Frage ist : Warum ein Land in die EU holen, die 5 % ihres gesamten BIP für Aufrüstung ausgibt, während es sich die anderen EU Länder anscheinend nur noch zur Aufgabe machen, mit dem Rot-Kreuz Koffer in anderen Ländern den durch andere Nationen entstandenen Schaden zu minimieren?

    Warum ein Land ins Boot holen, das es rigoros verweigert einen anderen EU Staat anzuerkennen?
    Wenn ich die Gemeinschaft ( Gemeinschaft = ALLE involvierten Länder) nicht anerkenne, wieso sollte ich dann Teil von ihr sein wollen?
    Das ist eine Frage, der man sich stellen muss.

    Ich folge da der Auffassung von Stoiber, der von einem "Beitrittsautomatismus" sprach, der daraus resutiert.

    In Deutschland - oder der EU- herrschen momentan sehr viele wirtschaftliche Defizite, die Arbeitslosenzahl in Deutschland hat die 5 Millionen Marke überschritten, die Menschen sind desillusioniert, verärgert , zornig.
    In Dresden marschiert die NPD auf, die sich den Zorn der Mitmenschen aus dem Osten zunutzen macht, um ihre Propagandamaschine anzuheizen.
    Und wir wollen darüber diskutieren, die Grenzen der EU soweit auszuweiten, dass selbst erfahrene "EU-ler", die Ahnung von der Materie haben, Probleme haben, dieser Erweiterung zu folgen ?


    Die EU ist eine feine Sache und ich unterstütze den Gedanken mit vollstem Herzen !
    Aber wenn man sich die Entwicklung der EU anschaut, so findet man Höhen und Tiefen, die größtenteils auch daraus resultierten, dass das Gebilde "EU" zu schwammig für die Leute, zu wenig greifbar war.
    Ich finde man sollte jedem die Chance lassen, sich selber in diesem Gebilde wiederzufinden, bevor die EU so groß ist, dass man sich darin verliert.
    Gleichzeitig hat die Türkei die Chance, auch den Südosten zu "modernisieren" und von dieser Idee zu überzeugen... denn da herrschen Ausnahmezustände, die seinesgleichen suchen.