Hallo,
ich habe jetzt während meines BWL-Studiums einen interessanten Nebenjob bei einer Unternehmensberatung angeboten bekommen, bin aber mit der "Bezahlung" etwas unsicher; vielleicht kann mir ja einer von Euch helfen?
Für den Job müsste ich mich teilselbständig machen. Welche Konsequenzen hat das steuerlich für mich? Welche Konsequenzen hat es für mich als Bafög-Empfänger? Ist so etwas zu empfehlen?
Danke für Eure Ratschläge!
Studium und teilselbständig?
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Condor -
30. September 2004 um 12:03 -
Erledigt
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Hallo Condor,
teilselbständig gibt es so begrifflich nicht. Entweder Du hast ein Geschäft, dass Du ggfs. auch nebenstudientechnisch betreust oder Du hast keins...
Zu den Bafög-Geschichten:
Wenn Du Bafög erhälst, wird Dein Einkommen angerechnet. Wenn Du zuviel verdienst, wird es gestrichen. Dies geht auch rückwirkend. Natürlich sind diese Einkommen meldepflichtig.Zu den Steuern:
DU machst bei den wahrscheinlich ja nicht zu hohen Summen eine Einnahmen/AusgabenRechnung (auch Überschussrechnung). Dies musst Du dann mit Deinem pers. Steuersatz versteuern.Ob das zu empfehlen ist, hängt von Deinem Einkommen und Deinem Unternehmerischen Risiko ab. Auch der Return of Education kann in diese Betrachtung einfliessen. Grundsätzlich (wenn es keine studentische Beratung ist) schon sehr, sehr, sehr Merkwürdig. Das einzige was ich von einer U-Beratung erwarte ist, als Praktikatn, eine leistungsgerechte Bezahlung (Strategie-Beratung ca. 2000 Euro/Monat brutto) und keine GbR gffs. noch mit Haftung auf privates Vermögen (kopfschüttel). Wirkt ohne die Details zu kennen sehr abstruss auf mich und ich komme aus dem Beratungsgeschäft.
Überlegs Dir gut, welche rechtlichen Verpflichtungen Du eingehst und lasse dies dann (bei Nichtverstehen oder zweifeln !) vom StB bzw. RA des geringsten Misstrauens sauber überprüfen.
mfg
Consultant -
Hallo Consultant,
danke für Deine schnelle Antwort, die leider in der Art ausgefallen ist, wie ich es befürchtet habe...
Ich versuche mal, detailliertere Angaben zu dem Jobangebot zu machen:
Ich soll der U-Beratung im IT-Bereich u.a. helfen, ein Onlineprojekt zu realisieren. Die Beratung ist bei uns in der Stadt bekannt, hat u.a. mit den Hochschulen hier Kooperationsverträge abgeschlossen. Die Stelle ist im Bereich des Minijobs angesiedelt (Restriktion ist ja gehaltlich die Bafög-Einkommensgrenze); ich kann aber dort nicht auf Lohnsteuerkarte arbeiten sondern soll mich "teilselbständig" machen und für meine Arbeit ihr Rechnungen schreiben. Sie hat auch einen anderen Studenten angestellt, der auf der selben Basis arbeitet (Dessen Namen erfahre ich allerdings nicht). Von GbR war bis jetzt noch keine Rede...
Hilft Dir das, um dieses Angebot estwas besser einschätzen zu können ?
Grüsse
Condor -
Hallo,
vom Aufwand (Anmeldung usw.) ist die GbR die beste Lösung. Natürlich musst Du für ALLE (!) geschäftlichen Risiken mit Deinem jetzigen (und späteren!) Privatvermögen haften. Ohne GbR wirds nichts, die hast Du automatisch, wenn Du ein Gewerbe anfängst.
Eine GmbH (25.000 Euro Startkapital) oder ähnliches passt ja sicherlich (?) nicht.
> Stelle ist im Bereich des Minijobs angesiedelt
??? Was ist den das für eine Beratung Dafür würde ich den Aufwand (steuerlich usw.) nicht betreiben. Hinzu wäre die Frage an Dich, was Du an Bafög verlierst. Dies musst Du ja selbstredend von Deinem "Einkommen" abziehen. Was soll den da noch unter dem Strich übrig bleiben. Hinzu hast Du da auch noch ein weiteres Gesetz am Hals (ScheinselbstständigenG). Nochmal der Begriff "Teilselbstständig" soll Dir die Angst nehmen, er existiert nicht. Entweder Du hast Einkünfte aus selbst. Arbeit oder nicht. Ein Wahr oder Falsch Zustand. Vergleich: Du bzw Deine zukünftige Frau kann auch nicht teilschwanger werden.
Bei Rechnungen läufst nachher auch noch hinter Zahlungsaussenständen hinterher... Hinzu haftest Du auf Deine Arbeit (ja wahrscheinlich Werksvertrag auf Stundenbasis) für FÜNF Jahre...
Frage: Warum soll es nicht über Lohnsteuerkarte gehen? Selbst bei uns (großer Laden) geht das innerhalb von ein paar Tagen.
Fazit: Mysteriös. Ich würd die Finger davon lassen.
Mfg
Consultant -
Zitat
Original von Consultant
vom Aufwand (Anmeldung usw.) ist die GbR die beste Lösung. Natürlich musst Du für ALLE (!) geschäftlichen Risiken mit Deinem jetzigen (und späteren!) Privatvermögen haften. Ohne GbR wirds nichts, die hast Du automatisch, wenn Du ein Gewerbe anfängst.Äh, braucht man für ne GbR nicht immer zwei Personen? Denn der Normalfall ist doch wohl das Einzelunternehmen bzw. wenn man kein Handelsgewerbe betreibt der klassische Freiberufler ohne Gesellschaft
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Jo, allerdings würde ich darauf bestehen, dass der Auftraggeber mit im Boot sitzt, sonst zockt der mich gffs. gnadenlos ab. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Habe ich leider oben nicht genau genug definiert. Danke für den Hinweis.
mfg
C -
Bitte denke daran, Selbstständig heißt eigentlich:
- Arbeite selbst
- Tue diese ständigBei Unternehmenberatungen hast du keine festen Feierabendzeiten, vor allen Dingen in Projekten in der heißen Endphase, vor einem Abgabetermin.
Aus der Vergangenheit kenne ich einige Studenten, die haben ihr Studium wegen so etwa aufgegeben und habe dann eine eigenen Firma aufgemacht. Die Firma ging kaputt und die Leute waren auf der Strasse, hatten keinen Job und das Studium war auch futsch.
Und nun?? Überlege es dir gut.