Vom Dotcom zum Cluster: Wie Ex-Intershop-Mitarbeiter Jena zum Software-Standort macht

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    Für Anleger war es ein teurer Alptraum. Nach jahrelangem explosionsartigem Höhenflug fielen die Aktien des "Neuen Marktes" in den Jahren 2000/2001 ins Bodenlose. Die Goldgräberstimmung der späten 1990er Jahre schlug in tiefe Enttäuschung um. Unter den am stärksten betroffenen Unternehmen war die Jenaer Intershop Communications AG, Pionier der Softwareentwicklung für den Internethandel und einst Vorzeigeunternehmen der deutschen New Economy. Wer Ende 2000 Intershop Aktien im Wert von 10 000 Euro besaß, bekam dafür Ende 2005 noch knapp 27 Euro. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz kürte Intershop 2006 zum "größten Kapitalvernichter" unter den börsennotierten Unternehmen. Also außer Spesen nichts gewesen in der deutschen New Economy? Dieser Frage sind Guido Bünstorf vom Jenaer Max-Planck-Institut für Ökonomik und Dirk Fornahl von der Universität Karlsruhe anhand des Beispiels Intershop nachgegangen. Dabei haben sie die Entwicklung nicht aus Anlegersicht betrachtet, sondern eine regionale Perspektive eingenommen. Das Fazit der beiden Ökonomen, nachzulesen im Journal of Evolutionary Economics*, ist auf den ersten Blick überraschend positiv: Das Wachstum von Intershop und die darauf folgende Krise, in der zwei Drittel der Intershop-Jobs in Jena abgebaut wurden, haben Jena zu einem ernsthaften Standort für die Softwareentwicklung gemacht.

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