- Offizieller Beitrag
Was sonst jedes Unternehmen hütet wie seinen Augapfel, soll nunmehr preisgegeben werden. Dies fordern zumindest zahlreiche Großabnehmer in Verhandlungen von ihren Lieferanten. Wenn intern sämtliche Wirtschaftlichkeitsreserven gehoben wurden, der Preisdruck aber nicht nachlässt, richtet sich der Blick auf die Wertkette. Abnehmer fordern Einblick in die Kostenstruktur der gesamten Supply Chain. Dieser unternehmensübergreifende Austausch von Kosteninformationen wird Open Book Accounting genannt. Die Transparenz über sämtliche Kosten in den einzelnen Stufen der Wertkette soll beim Aufspüren von Kostenersparnissen helfen. Dabei gewinnt dieser Ansatz als Alternative zum Preisdiktat à la Lopez erheblich an praktischer Bedeutung. So liegt beim Automobilproduzenten Nissan der Anteil von Lieferanten, die ihre Kosteninformationen teilen, bereits bei knapp 80 Prozent.