Hallo,
ich habe hier eine Fragestellungen die ich irgendwie nicht lösen kann bzw. steh ich seit ein paar Tagen auf dem Schlauch. Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben und mir etwas helfen.
Hier die Fragestellung
Es ist beabsichtigt, die Volkswirtschaft der EU-Länder in Zukunft wirksamer
von den höheren Preisniveausteigerungen des Auslandes (z.B. Japan, USA)
zu schützen, die im Euro-Raum zu (importierter) Inflation führen.
Für welche der folgenden Maßnahmen würden Sie sich entscheiden ?
Führen Sie bitte kurze Begründungen für Ihre Entscheidungen auf, wenn
das nach Ihrer Absuicht erforderlich ist.
-Aufwertung
-Erhöhung der auf Güterexporte erhobenen Zölle
-Abwertung
-Erhöhung der auf Güterimporte erhobenen Zölle
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, bin schon ziemlich genervt
von dieser Frage und kriege es partout nicht auf die Reihe
Danke
Hans - Peter
Preisniveausteigerungen - importierte Inflation
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Hans-Peter -
19. Mai 2008 um 16:26 -
Erledigt
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Hallo Ha-Pe (ich bin mal so frei),
grundsätzlich würde ich mich der Frage mit folgenden Instrumenten nähern: Mundell-Fleming-Modell, realer Wechselkurs und Theorie der Währungsregime!
Damit lässt sich eine importierte Inflation recht gut nachvollziehen (über den Preisanstieg (Inflation) im Ausland > Anstieg des realen Wechselkurses (in europäischer Notierung, d.h. lambda = (EP*)/P ), was eine reale Abwertung der eigenen Währung entspricht > Anstieg der Exporte, Absinken der Importe (PCA positiv) > erhöhte Nachfrage im Inland (durch die zusätzliche Nachfrage aus dem Ausland) > Rechtsverschiebung der IS-Kurve > Anstieg des Zinses (höher als Auslandsniveau) > Kapitalimporte > Aufwertungsdruck :stop:!!!
An dieser Stelle kommt das Währungssystem ins Spiel! Bei festen Wechselkursen muss die ZB Devisen aufkaufen und eigene Währung auf den Markt bringen, um den Wechselkurs stabil zu halten! Nun ist mehr Geld auf dem Markt, ohne dass die Produktion im Land gestiegen ist: Folge ist Inflation - bedingt durch Inflation im Ausland!
Bei einem flexiblen Wechselkurssystem sieht die Reaktion anders aus: durch den Aufwertungsdruck gehen Exporte zurück und Importe steigen wieder an (da ausländische Güter wieder relativ billiger werden). Das führt zu einer Rückverschiebung der IS-Kurve. Der Nachfrageschock hat also keine Auswirkungen auf inländische Wirtschaft, man sagt, bei flexiblen Kursen ist man gegen Nachfrageschocks abgeschirmt!
Da Europa (EU) mit Japan und der USA ihre Wechselkurse (meines Wissens, USA definitiv) frei schwanken lassen, muss es keine Maßnahmen treffen, um sich zu schützen.
Angenommen, das Regime wäre ein Fixkursregime, dann würde eine Aufwertung bzw. Exportzölle den realen Wechselkurs stabilsieren, sodass die Inflation nicht über die Schiene der Leistungsbilanz durchschlagen könnte. Allerdings steckte in der Aufgabe schon ein "wenn
das nach Ihrer Absicht erforderlich ist" drin. Also meiner Meinung nach eine Fangfrage!Antwort ohne Gewähr, aber die Antwort kam wahrscheinlich eh zu spät (und dient mir eher in meiner eigenen Klausurvorbereitung :D)