Wer kann Helfen?

  • Hallo miteinander!

    Irgendwie habe ich einen Hänger bei VWL02.

    Kann mir jemand auf die Sprünge helfen????

    Aufgabe 5. Fragen zu Zielen des magischen Vierecks.
    c.)Suchen Sie Argumente für und gegen das Ziel des Wirtschaftswachstums.

    Freu mich über jede kleine Lösungshilfe!

    Habt schonmal Dank im Vorraus.

    Grüße, KIM

  • Hey Gast!
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    Hier findest Du die Antworten

    Egal, ob es sich um eine Frage zu einem bestimmten Thema in eurem Studium oder um allgemeine Ratschläge handelt - wir haben die Antworten, die ihr sucht. Also zögert nicht und klickt auf den Link! Wir freuen uns darauf, euch zu helfen.

  • a) Zielbeziehung bei Forderung nach außenwirt. Gleichgewicht u. Preisniveaustab. ist harmonisch; Zielbeziehung außenwirt. Gleichgewicht u. Vollbeschäftigung ist indifferent;
    b) saisonale u. friktionelle Arbeitslosigkeit wird als unvermeidlich angesehen
    c) - Schaffung von Arbeitsplätzen - Lebensstandard jedes Einzelnen kann erhöht werden - Befriedigung nach Konsumgüter kann besser erfüllt werden - daraus folgt: Unternehmen können höhere Investitionen tätigen;)

  • Hallo weiß nicht ob du noch Antworten zu VWL02 brauchst aber wenn doch dann ist hier meine Lösung:Hallo Leute,

    Aufgabe 1:
    Die Europäische Zentralbank beschließt eine Erhöhung der Leitzinsen und setzt den Zinssatz für Wertpapierpensionsgeschäfte um 0,3 Prozent nach oben.


    a.) Welches Gremium kann diese Entscheidung treffen.

    Diese Entscheidung kann vom EZB – Rat getroffen werden. Er ist das oberste Beschlussorgan der Europäischen Zentralbank und trifft die meisten Entscheidungen mit einfacher Mehrheit, wobei jedes Mitglied eine Stimme hat. Er legt die Richtlinien der Geldpolitik und die Leitzinsen fest und stellt Zentralbankgeld bereit.

    b.) Durch welche Regelungen wird die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank gewährleistet (Geben Sie bitte eine ausführliche Antwort).

    Von einer unabhängigen Zentralbank kann dann gesprochen werden, wenn sie ihre geldpolitischen Entscheidungen frei von Beschränkungen und Einmischungen sowie ohne den Einfluss durch die Regierung, das Parlament oder andere Institutionen Interessengruppen treffen kann. Die Unabhängigkeit erstreckt sich auf verschiedene Bereiche der Geldpolitik, so dass die Zentralbank - Unabhängigkeit in die folgenden vier Komponenten aufgeteilt werden kann:
    1. Funktionelle Unabhängigkeit

    Dieser Bereich umfasst eine Reihe von Aspekten, die Einfluss darauf haben, ob die Zentralbank ihr Ziel oder ihre Ziele unbeeinträchtigt verfolgen kann. Der erste Aspekt betrifft die Frage, ob die Bank allein befugt ist, über ihre geldpolitische Strategie zu entscheiden, und ob sie über die dafür nötigen Instrumente verfügt. Dieses Kriterium ist heute in den Industrieländern im Allgemeinen erfüllt. Bei Notenbanken, die ein von der Regierung vorgegebenes direktes Inflationsziel verfolgen, entfällt definitionsgemäß das Kriterium der autonomen Festlegung der Strategie. Ein zweiter wesentlicher Aspekt ist, inwieweit die Geldpolitik der Zentralbank durch die Wechselkurspolitik eingeschränkt ist. Die Wechselkurspolitik fällt in den meisten Ländern in die Kompetenz der Regierung. Die Festlegung eines externen Wechselkursankers kann den Spielraum der Notenbank, je nach genauer Ausgestaltung des Wechselkurszieles oder Zwischenzieles, erheblich einschränken. Dies kann bei kleinen offenen Volkswirtschaften ganz bewusst als Mittel zur Selbstbindung im Rahmen einer umfassenden Stabilitätspolitik eingesetzt werden. Andere Überlegungen gelten für große, offene Volkswirtschaften wie den Euroraum. Ein drittes zentrales Element der funktionellen Unabhängigkeit ist die Frage, ob die Zentralbank gezwungen werden kann, der Regierung Kredit zu geben. Der EG-Vertrag sieht in dieser Hinsicht ein striktes Verbot vor.

    2. Personelle Unabhängigkeit

    Mehrere Aspekte sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung: Wer bestellt die Notenbankspitze? Was sind die Kriterien für die Ernennung der Notenbankleitung? Müssen die Mitglieder der Notenbankleitung ihre Aufgabe hauptberuflich ausüben? Wie lange ist die Amtszeit der Notenbankleitung? Sind die Mitglieder der Notenbankleitung vor einer vorzeitigen Abberufung geschützt? Sind mehrere Amtszeiten möglich? Wer bestimmt die Konditionen der Dienstverträge der Notenbankleitung? Sind die Mitglieder der Notenbankleitung explizit vor Weisungen und Beeinflussungsversuchen geschützt? Diese Kriterien der personellen Unabhängigkeit bei allen Mitgliedern des EZB-Rates – gemessen am politisch und praktisch Machbaren und im internationalen Vergleich – im hohen Maße erfüllt sind. Es kann daher davon ausgegangen werden kann, dass die Entscheidungen des EZB-Rates nach sachlichen Kriterien im Rahmen des gesetzlichen Auftrags des Eurosystems und im Hinblick auf das Gesamtinteresse des Eurogebietes unabhängig getroffen werden. Um die Unabhängigkeit des Führungspersonals zu gewährleisten, wird das Führungspersonal für einen langen Zeitraum gewählt: EZB – Direktoren für 8 Jahre, Präsidenten der nationalen Zentralbaken für mindestens 5 Jahre. Ein Mitglied des EZB – Rates kann nur aufgrund schwerwiegenden Gründen auf Antrag des EZB – Rates oder des Direktoriums durch den Europäischen Gerichtshof enthoben werden. Um Interessenkonflikte zu vermeiden, darf kein Mitglied des EZB – Rates ohne ausdrückliche Ausnahmegenehmigung entgeltlich oder unentgeltlich eine andere Beschäftigung annehmen.
    3. Institutionelle Unabhängigkeit

    Dieses Kriterium stellt primär die Frage nach dem rechtlichen Rang der Notenbanksatzung. Je schwieriger die Satzung änderbar ist, desto besser ist die Unabhängigkeit der Notenbank geschützt. Der EG-Vertrag verankert die Unabhängigkeit des Eurosystems – einschließlich seiner Teile – gesetzlich im “europäischen Verfassungsrang”. Eine Änderung ist nur durch Einstimmigkeit aller Mitgliedstaaten nach einem entsprechenden Ratifizierungsverfahren möglich. Die Unabhängigkeit des Eurosystems ist daher sehr fest verankert. Dieser hohe Schutz unterstreicht das Vertrauen, das dem Eurosystem durch den europäischen Gesetzgeber entgegengebracht wird. Sie bedeutet, dass die EZB und die nationalen Zentralbanken keine Weisungen aus der Politik erhalten dürfen. Die EZB darf nicht die Defizit im Haushalt der Gemeinschaft oder eines Mitgliedslandes finanzieren.

    4. Finanzielle Unabhängigkeit

    Dieser letzte Aspekt besagt, dass die Zentralbank über die nötigen finanziellen Mittel verfügen soll, um ihren Aufgaben uneingeschränkt nachkommen zu können. Die finanzielle Unabhängigkeit besteht darin, dass die EZB einen eigenen Haushalt hat und selbst über den Einsatz ihrer Mittel, mit denen sie von Mitgliedsländern ausgestattet wird, entscheiden kann.

    Der EG-Vertrag gewährt dem Eurosystem einen im internationalen Vergleich sehr hohen Grad an formaler Unabhängigkeit. Dies gilt sowohl für die EZB als auch für die nationalen Zentralbanken. Das Eurosystem hat daher nahezu optimale formalgesetzliche Voraussetzung für den Aufbau stabilitätspolitischer Glaubwürdigkeit. Aufgrund des langjährigen Vorbereitungs- und Konvergenzprozesses im Vorfeld der Währungsunion sollte auch davon ausgegangen werden, dass sich die politischen Entscheidungsträger mit dem Konzept der Notenbankunabhängigkeit und der Übertragung der Geldpolitik auf die europäische Ebene weitgehend identifizieren.
    c.) In welcher Situation wird die Zentralbank diese Maßnahme ergreifen und welche Wirkung erwartet sie? Bitte stellen Sie den Wirkungszusammenhang zwischen Ziel und Maßnahme ausführlich dar.
    d.) Geben Sie an, welchem Ziel eine Erhöhung bzw. eine Senkung der Leitzinsen durch die EZB jeweils dient. Begründen Sie, warum eine Erhöhung des Leitzinses sicherer zum Erfolg führt als eine Senkung.
    Unter Leitzins versteht man den von der zuständigen Zentralbank festgelegten Zinssatz zur Steuerung der Geldpolitik.
    Leitzinsen geben die Bedingungen an, zu denen sich Kreditinstitute bei Noten- und Zentralbanken mit Geld versorgen. Die Noten- und Zentralbanken können daher durch die Festsetzung ihrer Zinssätze die Zinsverhältnisse am Geldmarkt und die allgemeine Zinsentwicklung entscheidend beeinflussen.
    Je nachdem, wie diese Geldmarktsteuerung wahrgenommen wird, lässt sich eine Zielrichtung ablesen:

    • Die Anhebung eines Leitzinses steht für eine restriktivere Geldpolitik, um die Inflation niedrig zu halten.
    • Die Senkung eines Leitzinses bedeutet im Gegenzug eine expansivere Geldpolitik, um Kredite billiger zu machen.

    Eine Zinsänderung überträgt sich über verschiedene Wege auf die Wirtschaft. Da dies sehr langsam geschieht, schlägt sich eine Leitzinsänderung erst mit einer Verzögerung von etwa einem Jahr auf Wachstum und Inflation nieder. Das Ziel jeder Zentralbank ist es, für ein stabiles Preisniveau zu sorgen und die Inflationsrate niedrig zu halten.
    Bei einer Zinserhöhung geben Banken die gestiegenen Kosten an ihre Kunden (Unternehmen und Verbraucher) in Form höherer Kredit- und Guthabenzinsen weiter. Kredite werden teurer und damit unattraktiver, gleichzeitig lohnt sich das Sparen wieder mehr. Unter dem Strich investieren die Unternehmen weniger, weil die Finanzierung teurer wird. Die Bürger nehmen weniger Kredite für Konsum oder Hausbau auf und sparen mehr. Dadurch sinkt die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, und die Anbieter können die Preise nicht mehr so leicht erhöhen.
    Zudem gewinnen Anleihen bei einer Leitzinserhöhung für Anleger durch eine höhere Verzinsung an Attraktivität im Vergleich zu Aktien. Die Aktienkurse sinken oder steigen langsamer. Dadurch sinkt das Vermögen der Aktienbesitzer, die deswegen ihren Konsum einschränken. Auch Unternehmen erhalten bei niedrigerem Börsenkurs schwerer Kredite.
    Da eine Zinserhöhung oft mit einer Aufwertung des Euro einhergeht, wirkt die Geldpolitik auch über den Wechselkurs: Europäische Waren werden im Ausland teurer und Importe billiger; der Druck auf die Preise wird gebremst. Zudem wird die Nachfrage nach Arbeitskräften schwächer, weil sich die Absatzchancen von Unternehmen durch den schwächeren Konsum verschlechtern. Auch dies dämpft die Lohnforderungen und bremst damit den Preisauftrieb.
    Eine Leitzinserhöhung dämpft das Wirtschaftswachstum. Die EZB selbst verweist auf Studien, wonach das Bruttoinlandsprodukt im Euro-Raum nach einer Zinserhöhung um einen ganzen Prozentpunkt im ersten Jahr etwa 0,3 Prozent geringer ausfällt. Gleichzeitig liegen die Verbraucherpreise etwa einen Zehntelprozentpunkt niedriger.
    Derartige Signalwirkungen haben im Eurosystem die Zinssätze für die Einlagenfazilität und die Spitzenrefinanzierungsfazilität sowie der Mindestbietungssatz der Hauptrefinanzierungsgeschäfte.
    Eine Erhöhung des Leitzinses wird also dann durchgeführt, wenn

    • eine deutliche Überschreitung des EZB - Zielkorridors (knapp unter 2 Prozentpunkte) für Inflation besteht;
    • die Gefahr der wirtschaftlichen Überhitzung (Beispiel: Immobilienblase in USA) zu hoch ist;
    • das Geldmengenwachstum (nicht gleichbedeutend mit Inflation) zu stark ist, da ein langfristiger Zusammenhang zwischen Geldmengenwachstum und Inflation besteht;
    • die Wechselkurspolitik es erfordert (die Nachfrage nach Staatsanleihen soll steigen).

    Das Ziel der Erhöhung des Leitzinses ist die Preisniveaustabilität, soweit dies mit anderen volkswirtschaftlichen Zielen wie Wirtschaftswachstum und hoher Beschäftigungsstand vereinbar ist.


    Aufgabe 2:


    Als langfristige Maßnahme hätte die Zentralbank auch eine Erhöhung der Mindestreservesätze beschließen können. Beantworten Sie dazu folgende Fragen:

    a.) Was versteht man unter einem Mindestreservesatz?

    Die Mindestreserve ist eine minimale Einlage von Geschäftsbanken bei der Zentralbank, zu welcher sie von dieser verpflichtet werden. Die Mindestreserve ist ein geldpolitisches Instrument der Zentralbanken zur Steuerung der Nachfrage der Geschäftsbanken nach Zentralbankgeld. Sie wird von der Zentralbank festgelegt in Prozent der Einlagen der Kunden der jeweiligen Geschäftsbank.

    Die Mindestreserve ist ein mengenwirksames (liquiditätspolitisches) Instrument der Geldpolitik. Sie ermöglicht es der Zentralbank, die Geschäftsbanken bei ihrer Krediterteilung von ihren eigen Krediten bei der Zentralbank abhängig zu machen, indem sie die Mindestreservepflicht erhöht oder senkt. Die Geschäftsbanken sind im Gegenzug auf Zentralbankgeld angewiesen, zum Beispiel durch das Hauptrefinanzierungsinstrument der Europäischen Zentralbank.
    Unterhält eine Geschäftsbank bei der Zentralbank einen Betrag, der die Mindestreserve übersteigt, so ist der überzählige Betrag eine Überschussreserve. Dieser überschüssige Betrag kann durch den Geldschöpfungsmultiplikator zur Geldmehrung bei der Bank führen.


    Dieser überschüssige Betrag (Kreditschöpfungsbetrag) kann der durch den Geldschöpfungsmultiplikator zur Geldmehrung bei der Bank führen:

    Kreditschöpfungsbetrag = Überschussreserve/(Barreserve + Mindestreservesatz)

    Geldschöpfungsmultiplikator = 1/(Barreservesatz + Mindestreservesatz)

    Durch den Geldschöpfungsmultiplikator als geldtheoretisches Modell kann man das Zusammenspiel von Zentralbank, Geschäftsbanken und Haushalten bei der Entwicklung der Geldmenge erklären.
    Das Modell geht dabei von einer Vervielfachung des von der Zentralbank aufgegebenen Zentralbankgeldes durch die Geschäftsbanken aus. Ausgangspunkt ist dabei das von der Zentralbank produziertes Bargeld. Diese gibt sie über Geschäftsbanken an die Haushalte weiter, und stellt damit zunächst die gesamte umlaufende Geldmenge dar. Die zweite Annahme ist, dass die Haushalte zumindest ein Teil ihres Geldes als Sichteinlage auf ein Bankkonto einzahlen, statt es in Form von Bargeld zu halten. Die ursprüngliche Geldmenge wird dadurch nicht verringert, nur ein Teil davon in Buchgeld umgewandelt. Durch die übliche betriebliche Tätigkeit der Geschäftsbanken – Geld zu einem niedrigen Zins zu entleihen und zu einem höheren Zins zu verleihen – wird die anfängliche Geldmenge vermehrt. Diese besteht nun aus Bargeld, Buchgeld und den erhaltenen Krediten der Haushalte.

    Der Mindestreservesatz wird von der Zentralbank bestimmt und bezeichnet das proportionale Verhältnis zwischen der Mindestreserve und dem Volumen an Sichteinlagen, das Geschäftsbanken dem Nichtbankensektor ausgestellt haben.

    Der Mindestreservesatz der EZB beträgt zur Zeit in den meisten Fällen 2,00%, bestimmte sind mindestreservefrei, d. h. der Satz beträgt 0%. Für die Steuerung der Geldschöpfung spielt dieser Satz aber eine untergeordnete Rolle, bisher wurde er noch nie geändert.

    Unter einer Überschussreserve versteht man den Betrag, um den die Zentralbankeinlagen einer Geschäftsbank ihre sich aus der Mindestreservepflicht ergebene Mindestreserve übersteigt. Die Überschussreserve ist nur sehr gering

    b.) Warum ist die Auswirkung dieser Maßnahme auf die Geldmenge wesentlich größer als der Betrag, den die Banken durch die Erhöhung nun zusätzlich als Mindestreserve halten müssen?
    c.) Erklären Sie, wie sich diese Maßnahme auf die Rentabilität der Geschäftsbanken auswirken
    kann.

    Die wichtigsten Funktionen des Mindestreservesystems sind die Stabilisierung der Geldmarktsätze und die Vergrößerung der strukturellen Liquiditätsknappheit im Bankensystem.

    Jedes Kreditinstitut ist verpflichtet, einen bestimmten Teil seiner kurz- und mittelfristigen Einlagen (Giro-, Termin- und Spareinlagen) nicht wieder auszuleihen, sondern als unverzinsliches Guthaben bei der Bundesbank zu unterhalten. Ursprünglich dient diese Mindestreserve allein der Sicherheit des Kunden und der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit der Bank. Die Bundesbank kann die Höhe der Mindestreserven (den Prozentsatz) innerhalb bestimmter Grenzen verändern. Damit sind die Mindestreserven heute zu einem wichtigen Mittel der Kredit- und Konjunkturpolitik geworden. Durch eine Erhöhung der Mindestreservesätze werden z.b. die für die Kreditvergabe verfügbaren Mittel der Banken knapper.

    Je höher der Mindestreservesatz, desto weniger Geld können die Geschäftsbanken (auch unter Berücksichtigung des Multiplikationseffektes) verleihen. Je weniger Geld verliehen wird, desto geringer ist die Zinssumme, die sie daran verdienen. Wobei bei der Zinssumme auch der Kompensationseffekt von steigenden Zinsen durch die Verknappung der Geldmenge berücksichtigt werden muss.

    Unter der Annahme, dass die Höhe des Mindestreserve - Solls, die freiwillige Haltung reservefähiger Aktiva übersteigt, d.h. die Kreditinstitute über keine ausreichenden Überschussreserven verfügen, müssen die Kreditinstitute für die Beschaffung von Zentralbankgeld entweder Kredite bei der Bundesbank in Anspruch nehmen oder sich Liquidität beispielsweise über den Verkauf von Wertpapieren verschaf­fen. Durch die Mindestreserveerhöhung steigt die Nachfrage nach Zentralbankgeld an und die Bankenliquidität wird eingeschränkt. Der Mindestreserve kommt in diesem Zu­sammenhang auch die Aufgabe zu, unerwünschte Bankenliquidität, die durch Devisenzu­flüsse
    begründet ist, abzuschöpfen bzw. zu kompensieren. Auf dem Geldmarkt wirkt die Mindestreservepflicht als eine Art Liquiditätspuffer, da das Mindestreserve - Soll nicht tagtäglich, sondern nur im Monatsdurchschnitt zu halten ist. Für die Kreditinstitute be­steht die Möglichkeit, diese Gelder für kurzfristige Dispositionen zu nutzen. Es kommt somit ohne weiteres Eingreifen der Bundesbank nicht nur zu einer Verstetigung des Liquiditätsbedarfs, sondern auch der Zinsentwicklung.

    Die zweite Hälfte der geldpolitischen Doppelfunktion ist der Einfluss der Mindestreserve und die damit verbundene Möglichkeit der Bundesbank auf die Geld- und Kreditschöp­fung Einfluss zu nehmen. Mit Hilfe eines Multiplikators lässt sich die Kapazität der Giralgeldschöp­fung bestimmen. Einfach beschrieben liegt ein inverser Zusammenhang zwi­schen dem Multiplikator und der Geld-, sowie Kreditschöpfung vor. Im Rahmen einer restriktiven Geldpolitik führt eine Anhebung der Mindestreservesätze zu einer Verkleine­rung des Multiplikators. Es ergibt sich, wie bereits vorher beschrieben, eine Verringerung der Bankenliquidität. Die Kreditinstitute werden fortan ihre Kredite zu höheren Zinsen anbieten, wodurch letztlich die Kreditnachfrage und somit das Wachstum der Geld- und Kreditmenge gedrosselt wird. Im umgekehrten Fall führt eine Senkung der Mindestreser­vesätze zu einer Erhöhung des Multiplikators. Die Ausweitung der Geld- und Kredit­schöpfung ist jedoch maßgeblich vom Kreditangebot der Banken und der Kreditnach­frage der Nichtbanken abhängig. Die Mindestreserve stellt somit ein wichtiges geldpoliti­sches Instrument der Bundesbank dar, um die Nachfrage nach Zentralbankgeld und somit die Geldmengenentwicklung zu kontrollieren und die Entwicklung der Preise zu stabili­sieren.

    Wenn beispielsweise ein Kunde bei einer Bank 10.000 EUR einzahlt, der Mindestreservesatz der EZB 5% beträgt, die Kassenreserve 2500 EUR ist, bedeutet es: die Bank kann davon nur 7000 EUR – (10000 – 500 – 2500 EUR) verleihen.

    Erhöht die EZB den Mindestreservesatz auf 10%, muss die Bank bei einer Einzahlung von 10000 EUR eine Mindestreserve von 1000 EUR (zusätzlich Kassenreserve) halten. So kann die Bank nur noch 6500 EUR "ausgeben".

    Somit verringert die EZB das Geldvolumen auf dem Markt.


    Aufgabe 3:

    In einem Zeitungsbericht war neulich zu lesen, die jüngere deutsche Generation habe nicht mehr die große Reiselust ihrer Eltern. Viele junge Leute blieben lieber zu Hause, als in ferne Länder zu Reise.

    Nehmen Sie einmal an, dass diese Angaben richtig sind.

    Erklären Sie die Auswirkung auf die deutsche Leistungsbilanz. Nehmen Sie dazu die Abb. 5.1 und 5.2 zu Hilfe und gehen Sie bitte auch auf Veränderungen der Teilbilanz ein.


    Zahlungsbilanz





    Kapitalbilanz





    Leistungsbilanz




    Handelsbilanz

    Dienstleistungsbilanz

    Übertragungsbilanz

    Bilanz des kurzfristigen Kapitalverkehrs

    Bilanz des langfristigen Kapitalverkehrs

    Bilanz der ungeklärten Beträge





















    Im Rahmen der zunehmenden Globalisierung und steigendem Handel zwischen allen Ländern der Erde muss der Betrachtung des Außenhandels einer Volkswirtschaft mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Außenwirtschaftliche Beziehungen werden in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung als Außenbeitrag einbezogen.

    Die Handelsbilanz ist die rechnerische Gegenüberstellung der Ein – und Ausfuhr aller Waren einer Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraumes. Zur Ermittlung der Handelsbilanz sind an den Rohdaten der Ein– und Ausfuhr noch Korrekturen für die Veredelungsgeschäfte und reinen Lagergeschäfte sowie für Transportleistungen vorzunehmen. Letztere, da die Einfuhren gemäß den Regeln des Internationalen Währungsfonds „Free on board“ zu bewerten sind. Sie ist Teil der Leistungsbilanz und somit auch Teil der Zahlungsbilanz.

    Übersteigt die Summe der Ausfuhren die Summe der Einfuhren, so spricht man von einer aktiven bzw. positiven Handelsbilanz oder von einem Handelsbilanzüberschuss, im umgekehrten Fall, also wenn die Importe die Exporte übersteigen, von einer passiven oder negativen Handelsbilanz bzw. einem Handelsbilanzdefizit.

    Die Dienstleistungsbilanz ist ein Teil der Zahlungsbilanz. In ihr werden alle Zahlungseingänge und Zahlungen einer Volkswirtschaft im grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen erfasst. Die wichtigsten Positionen der Dienstleistungsbilanz sind Verkehrsdienstleistungen, der Reiseverkehr, Finanzdienstleistungen und die technische Dienstleistungen (z. B. EDV – Dienste). Übersteigt der Dienstleistungs – Export den Dienstleistungs – Import, so spricht man von einer aktiven Dienstleistungsbilanz, bzw. von einer passiven im umgekehrten Fall.

    Aufgrund der Reiselust der Bundesbürger hatte die deutsche Dienstleistungsbilanz in 1997 ein Defizit von schätzungsweise 60 Milliarden DM. Es lag daran, dass der Urlaub vielmehr im Ausland als im Inland verbracht wurde. Die schon seit den 70er Jahren fast durchgehend negative Dienstleistungsbilanz wurde nach 1990 immer stärker belastet. Hauptgrund hierfür ist die große Reiselust der Deutschen und die daraus resultierende Nachfrage von Dienstleistungen im Tourismusbereich im Ausland. So stieg das Defizit im Reiseverkehr von 28,4 Mrd. DM (1989) auf 49,7 Mrd. DM (1994). Für das Leistungsbilanzdefizit spielte neben der Handelsbilanzdefizit auch das Defizit der Dienstleistungsbilanz eine entscheidende Rolle.

    Wenn die Bundesbürger nicht oder weniger ins Ausland reisen, ihren Urlaub stattdessen im Inland verbringen, kann es zu einem Überschuss der Dienstleistungsbilanz führen. Dies wiederum hat eine positive Auswirkung auf die gesamte Leistungs- und Zahlungsbilanz.

  • Hallo Zhaan76,

    danke für Deine Ausführung, aber das habe ich schon bewälltigt. Aber für andere ist es sicher eine große Hilfe. :GroupHug:

    Lieben Gruß, Kim