Hallo,
kann mir vielleicht jemand bei der folgenden Aufgabe helfen?
Nehmen Sie Stellung zu folgenden Aussagen:
"Die zunehmende Arbeitsteilung hat den einzelnen Menschen immer abhängiger gemacht. Sie ist daher abzulehnen."
Danke & LG
Melanie
Hallo,
kann mir vielleicht jemand bei der folgenden Aufgabe helfen?
Nehmen Sie Stellung zu folgenden Aussagen:
"Die zunehmende Arbeitsteilung hat den einzelnen Menschen immer abhängiger gemacht. Sie ist daher abzulehnen."
Danke & LG
Melanie
Die Elemente der Arbeitsteilung z.B. nach Taylor sind:
Verhaltens- und Sozialwissenschaftliche Betrachtungsweisen gab es nicht. Dies war der traditionelle Ansatz der BWL nach Taylor, Ford, Babbage etc.
In die von Gutenberg geprägte BWL fand das mechanistische Menschenbild ebenfalls Eingang, dort tritt es im funktionalen System der Produktionsfaktoren auf. Zentralstes Ziel war Produktivität und es gab für alles funktionale Zusammenhänge.
Kritikpunkte:
Sie unterbindet individuelle Initiative, deshalb wurden die Handlungsspielräume erweitert um Anforderungen wie Flexibilität, Teamarbeit und Qualitäts- und Verantwortungsbewusstsein zu fördern.
Daher: Die Arbeitsteilung ist abzulehnen.
Arbeitsteilung ermöglicht
- kostengünstigere Massenproduktion durch Spezialisierung
- Spezialisierung erhöht Schnelligkeit der Produktion
- die Arbeitskraft des einzelnen wird dadurch besser genutzt
Die Arbeitsteilung hat mehr Vor- und Nachteile und ist daher zu begrüßen.
Zitat
Arbeitsteilung ermöglicht- kostengünstigere Massenproduktion durch Spezialisierung
- Spezialisierung erhöht Schnelligkeit der Produktion
- die Arbeitskraft des einzelnen wird dadurch besser genutzt
Ja, das ist das alte Bild. Aber Ford's Strategie ging irgendwann nicht mehr auf. Wir leben nicht mehr in den 20ern! Es zählt nicht mehr nur die Produktivität. Soft Facts bezogen auf die Mitarbeiter werden total vernachlässigt oder warum meinst du gibt es Konzepte wie Job Enlargement, Job Enrichment, Job Rotation, Teilautonome Arbeitsgruppen? Mitarbeitermotivation, Produktivitätssteigerung etc. ist schon lange keine Sache einer Top-Down-Strategie mehr. Durch ein kombiniertes Motivationssystem aus materiellen und immateriellen Anreizen (hier nur: materiell!) kann sicherlich ein gleicher Produktivitätsgrad erreicht werden. Gerade nicht erfassbare, immaterielle Dinge, die in einer informationsgetriebenen Gesellschaft die Übermacht darstellen werden total vernachlässigt. Ein heterarchischer Ansatz ist hier sicherlich ein besserer als eine Sture Hierarchie mit einem Kontrollorgan und dem untergebenen Mitarbeiter.
Das mag sein, dass es veraltet ist, aber hierbei handelt es sich offensichtlich um eine Einsendeaufgabe der Studiengemeinschaft Darmstadt. Die gleiche Aufgabe habe ich bereits eingesendet. Und die wollen diese Antwort so haben!
ZitatOriginal von Nicki
Das mag sein, dass es veraltet ist, aber hierbei handelt es sich offensichtlich um eine Einsendeaufgabe der Studiengemeinschaft Darmstadt. Die gleiche Aufgabe habe ich bereits eingesendet. Und die wollen diese Antwort so haben!
Gut dann ist es etwas anderes. Ich behaupte ja auch nicht, dass die Arbeitsteilung hundertprozentig abzulehnen ist. Aber als eigenständiger Ansatz ist diese in der heutigen Zeit einfach nicht mehr aktuell. Die gesunde Mischung aus traditionellen Erkenntnissen, verhaltenswissenschaftlichen und modernen Methoden hat sich in der heutigen Zeit als ziemlich effektiv erwiesen. Die wirtschaftswissenschaftlichen Ansätze sind sowieso nicht isoliert voneinander zu betrachten, sondern eben immer als eine Weiterentwicklung des vorherigen Ansatzes. Bei einer subjektiven Argumentation fällt es gerade bei so einem Thema besonders leicht, nur aus Sicht der industriell-orientierten Seite des Betriebes zu argumentieren oder eben aus Sicht einer humanisierten Betriebspsychologie und -soziologie.
ZitatOriginal von tekk
Gut dann ist es etwas anderes. Ich behaupte ja auch nicht, dass die Arbeitsteilung hundertprozentig abzulehnen ist. Aber als eigenständiger Ansatz ist diese in der heutigen Zeit einfach nicht mehr aktuell. Die gesunde Mischung aus traditionellen Erkenntnissen, verhaltenswissenschaftlichen und modernen Methoden hat sich in der heutigen Zeit als ziemlich effektiv erwiesen. [..]
Betrachtet man die "aktuelle" Wissenschaftliche Diskussion dazu. Dann ist ab 1990 ein Umschwenken weg von Taylor und hin zu zu voll oder teilautonomen Arbeitsgruppen erkennbar. Für einige ähem Dienstleister mag dieser Zeitraum zu kurz zu sein *ggg* Grundsätzlich ist eine extreme Arbeitsteilung (oder heute Prozesszerstückelung) in Zusammenarbeit mit hochqualifzierten Mitarbeitern grundsätzlich abzulehnen und zu innerorganisatorisch zu bekämpfen.
C.
Okay, vielen lieben Dank für eure Antworten! Da ich auch bei der SGD hat mir die Antwort von Nicki geholfen.
Gruß
Melanie
Ich würde sagen, dass der Begriff Arbeitsteilung in den Disziplinen BWL und VWL anders bewertet wird und auch mit anderer Bedeutung behaftet ist.
Sherlock,
recht hast du. Allerdings gehst du bei der Betrachtung von der Perspektive eines einzelnen Unternehmens aus. Hier gilt Taylorismus bzw. Fordismus.
In volkswirtschaftlichem Kontext betrachtet man Aggregate. D.h. ein ganzes Land spezialisiert sich auf die Produktion von Weizen, ein anderes auf Wein. Beide können durch ausschließliche Produktion des einen Gutes mehr produzieren (Transformationskurve). Die durch Spezialisierung erzeugte Mehrproduktion muss getauscht werden, um einen Warenkorb mit allen Gütern zu erhalten. Das Weizenland ist jedoch vom Weinland abhängig (und umgekehrt). Ricardos Theorie der komparativen Kostenvorteile steckt dahinter. Da in einer arbeitsteiligen Weltwirtschaft alle Länder profitieren überwiegt der gesteigerte Wohlstand. Die Abhängigkeit ist daher vernachlässigbar.
Zieht man neben den monetären Größen auch externe Effekte, z.B. Friedenssicherung & Völkerverständigung mit in die Betrachtung ein. Ist Arbeitsteilung strikt zu bejahen.
Gruß
Jörg
Danke "cezisj", dem kann ich nur beipflichten...
Leider kann ich den Thesen von "Markus" nicht ganz folgen...
mal ganz simpel: Herstellung eines Autos wäre doch ohne Arbeitsteilung nur mit immensem Aufwand im Vorfeld (Bildung wie Materialkunde, Lackbeschaffenheit, Motorkunde etc...) möglich. Und erst der Zeitaufwand, ganz zu schweigen von "wie programmiere ich als Bolzenanziehender Grobmotoriker ein Motorsteuergerät".