• Hey Leute!

    ich bin jetzt am Ende der 12.Klasse angekommen und mache mir so langsam Gedanken, was ich studieren will. Mein Fokus liegt dabei auf VWL oder Wirtschaftswissenschaften.

    Jetzt bin ich aber am Überlegen, welche Vor- und Nachteile beide Studienrichtungen haben. Ich will später in Richtung Bankenwesen gehen - oder auch zu einer Institution wie der Zentralbank.

    Also hier meine Fragen:

    1. Was sind die Vor- bzw. Nachteile von VWL gegenüber Wirtschaftswissenschaften?

    2. Hier würden mich einfach persönliche Erfahrungen von VWL bzw. WiWi Studenten mit ihrem jeweiligen STudiengang interessieren.

    Viele Grüße,

    Gentle Man

  • Hi Gentle Man,

    ich hab VWL studiert; WiWi kenne ich als Studiengang nicht (wird in München, wo ich studiert habe nicht angeboten, soweit ich weiss).

    Wenn du zu einer Zentralbank willst, ist VWL sicher die erste Wahl.

    Bei Geschäftsbanken kommt es wohl auf den Bereich an, in dem du arbeiten willst; je nachdem sollte man sich eine Mischung aus VWL-, BWL- und Statistikvorlesungen zusammenstellen.

    Ich weiss, dass man als BWLer oder VWLer auch gute Möglichkeiten hat, das Studium auf fachfremde Veranstaltungen auszuweiten, bsp. Jura, Statistik, Informatik, Psychologie... VWL- und BWL-Veranstaltungen kann man (abgesehen von den Pflichtsachen) auch in jedem der beiden Studiengänge relativ frei zusammenstellen.

    Es grüßt der Granti


  • Zum allgemeinen Verständniss:

    Die Wissenschaft heisst Wirtschaftswissenschaft.
    Sie wird üblicherweise unterteilt in VWL und BWL.

    Das heisst: Es gibt kein "entweder VWL oder WiWi", da ja die VWL ein Teil der Wirtschaftswissenschaften ist und die Wirtschaftswissenschaften unbedingt auch die VWL enthalten.

    Das heisst für dich stellt sich wohl eher die Frage: BWL oder VWL?

    Auf diese Frage die sich wohl jeder stellt, der die Wahl hat, gibt es keine pauschale Antwort, sondern es heisst - wie so oft im Leben - "Kommt drauf an.."

    Was willst du später einmal machen? Wo willst du studieren (FH/Uni)?
    Im Grundstudium sind sich die beiden Studiengänge recht ähnlich, es gibt mehr gemeinsame als unterschiedliche Fächer..
    VWL ist mathematisch etwas anspruchsvoller, viele Schwerpunkte sind auch sehr interessant, einige aber evtl. für die Praxis unbedeutend. Das heisst (meine persönliche Meinung) als mittelmäßiger BWLer hast du u.U. auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen als ein mittelmäßiger VWLer.

    Aber auch als BWL Student hast du je nach dem auch immer wieder VWL Vorlesungen (Mikro, Makro, Volkswirtschaftspolitik,..) d.h. du kommst nicht daran vorbei, andersrum hast du auch als VWL Student Fächer wie Produktion und Buchführung, die typischerweise eher der BWL zuzurechnen wären.

    Es gibt regelmäßig von der Zeit einen Studienratgeber, der dir vielleicht etwas mehr Aufschluß geben kann. An der Universität ist idR ein Wechsel (von BWL nach VWL oder umgekehrt) unter gewissen Voraussetzungen möglich, falls du später merkst, die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Da du wahrscheinlich noch nicht sagen kannst was genau du einmal machen willst (diese Vorstellung kristallisiert sich ja bei der Mehrzahl der Studenten erst im Verlauf ihres Studiums heraus) würde ich mich einfach im persönlichen Bekannten-/Freundeskreis umhören, Tage der offenen Tür an den Hochschulen nutzen oder so einfach mal einer Vorlesung lauschen und vielleicht einmal einen Blick auf die Fächerkombinationen der Studiengänge werfen (meist auf den Fakultätsseiten der jeweiligen Uni online ersichtlich).

  • Grundsätzlich würde ich dafür plädieren, entweder VWL bzw. BWL, an einer anerkannten Hochschule, mit Schwerpunkt Finanzwesen bzw. Bankwirtschaft. Dann solltest Du schon gut gewählt haben ;)

    Gruß
    Markus

    I don't always know what I'm talking about but I know I'm right!


    E-Mail: markus at study-board.com


    Skype und MSN auf Anfrage

  • Also ich würde zuerst nach deinen Abi eine Banklehre antreten und nebenher ein BWL im gleichen Zuge über die SGD Fernstudium in Darmstadt machen das ist ganz einfach und schafst du wenn du nicht auf den Kopf gefallen bist.
    Vorteil du hast einen erlernten Beruf in der Branche als Bänker und ein BWL Studium was du brauchst um Führungsposition zu übernehmen.
    Nach der Lehre und dem BWL Studium was 2,5 Jahre geht würde ich 1 Jahr praxis machen und dann ein WIWI anschließen mit Bachelor etc. ähnl. versuchen mich am Markt schon in einer Firma zu plazieren - heist - du machst dies über die Firma direkt mit praxisbegleitung - Das geht und du verdienst in der Regel ein paar Mark weiterhin.
    Vorteil du solltest dann mit ca. 26 so gut wie fertig sein mit allen und ein potentielles Wissen über den Markt verfügen.
    Empfehlung neben den WIWI würde ich dir anraten den Versicherungskaufmann oder fachmann zu absolwieren. Das ist ganz nützlich um durch die Vielzahl an produkten auf den Markt neben den Bankengeschäft mithalten zu können - Konvergenz der Märkte (Verschmelzung) ist auch hier heute ein großes Thema.
    So hast du mit denke ich mal 28 Jahren dann soviel Wissen das du in einer guten Finanzkanzelei wohl mehr verdienst wie jemals in einer Bank zu verdienen ist.
    Für Fragen stehe ich gerne zur Diskusion!

  • selten so einen schlechten rat gelesen

    erstmal ist das sgd studium sauteuer (und nicht gerade anerkannt- dient meist eher als notnagel) und würde dich bei diesem szenario dein komplettes gehalt als bankkaufmann kosten.
    zweitens will doch nicht jeder wiwi in die bankenbranche (die derzeit auch mit am wenigsten arbeitsplätze für absolventen bereit stellt), und drittens ist eine ausbildung vor dem studium einfach unsinn, denn der dir vermittelte inhalt und praxisbezug rechtfertigt NIEMALS eine Verzögerung des akademischen Abschlusses um 3 Jahre.
    Bei deinem Szenario ist man mit 28 fertig und hat eine stressige Zeit in der man diverse Inhalt bis zu 3 mal von verschiedenen Stellen vermittelt bekommt (warum nicht einmal richtig in der Uni/FH anstatt von verschiedenen Institutionen)

    djwene, mit 28(!!!!!) haben die meisten BWLer bereits ihre Promotion hinter sich (vorausgesetzt sie machen das, ansonsten mit 24-25 Studium zu Ende), in deinem Szenario hat man nur einen Bachelor (den niedrigsten akademischen Abschluss).

    Das Studium an einer Hochschule (mit 1-2 Praktika) ist doch viel viel mehr wert als Fachwirte etc..
    Ausserdem musst du dich noch nicht so früh spezialisieren, der Vorschlag von Markus ist doch auch ein sehr schlechter Ratschlag. Keine Begründung der Entscheidung, einfach nur gedankenlos dahin gesagt..

  • Die Wissenschaft heisst Wirtschaftswissenschaft.
    Sie wird üblicherweise unterteilt in VWL und BWL.

    Das heisst: Es gibt kein "entweder VWL oder WiWi", da ja die VWL ein Teil der Wirtschaftswissenschaften ist und die Wirtschaftswissenschaften unbedingt auch die VWL enthalten.

    Das heisst für dich stellt sich wohl eher die Frage: BWL oder VWL?


    Was willst du später einmal machen? Wo willst du studieren (FH/Uni)?

    Ja - das mit WiWi war eigentlich speziell auf Frankfurt bezogen, aber das hat sich jetzt auch geklärt;) Verständnisfehler meinerseits:o

    Die BWL oder VWL Frage ist ja die schwierigste Frage, die es zu klären gibt, da man in meinem Alter noch nicht die wirklich konkreten Vorstellungen hat, was man machen will, z.B. Managment: Ich kann mir nichts Konkreteres darunter vorstellen :( (Versteht mich dann hier nicht falsch - ich hab mich vorher schon informiert über diese Dinge).

    Einen Entschluss habe ich aber schon gefasst - ich möchte an ner Uni studieren:)

    MFG Gentle Man

  • moién,

    am besten wäre es wohl, wenn du erstmal mit bwl oder vwl an einer uni anfängst und nach den ersten 2-3 semestern wirst du ja genug fachkentnisse haben um dich endgültig für einen studiengang entscheiden zu können. danach kannst du dich für die fächer entscheiden, die du für deinen späteren beruf brauchen wirst.

    @ granti: kannst du mir sagen welche kombi möglichkeiten es in dem bereich wiwi mit psychologie gibt?

    JAKE: inwiefern ist vwl denn mathematisch anspruchsvoller als bwl? habs nämlich bisher immer ehr umgekehrt gehört ...

    salutis
    sodalis

    [SIZE=3]Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit, non novit.[/SIZE]

  • Wenn du BWL machst, hast du einen Teil VWl dabei. Ich habe BWL gemacht und fand VWL nicht so klasse. Ist halt schwerer greifbar (trotzdem machbar). Ich würde sagen es kommt ganz darauf an, was dich persönlich interessiert und was du nach dem Tudium machen möchtest.

  • @ granti: kannst du mir sagen welche kombi möglichkeiten es in dem bereich wiwi mit psychologie gibt?

    Das weiss ich nicht genau, weil's mich persönlich nicht sonderlich interessiert hat; letztendlich sind die beiden Studiengänge sich aber sehr ähnlich; der gemeinsame Nenner ist das "Erforschen von menschlichem Verhalten" in der Theorie und die statistisch/empirische Datenauswertung zum Testen der Theorien...
    Ein Freund von mir hat Psychologie studiert, und es hat mich dann doch verwundert, wie viele Gemeinsamkeiten VWL und Psychologie haben.

    JAKE: inwiefern ist vwl denn mathematisch anspruchsvoller als bwl? habs nämlich bisher immer ehr umgekehrt gehört

    Ich darf doch?
    VWL basiert grundsätzlich auf Mathe; die Theorien sind i.d.R. irgendwelche Maximierungsprobleme (mir unter auch ziemlich kompliziert), für die "Praxis" braucht man sehr viel Statistik.
    In BWL sind nur Teilgebiete derart analytisch...
    Es gibt natürlich auch thematische Überschneidungen beider Studiengänge, z.B. im Bereich der Investitions- und Finanzierungstheorie in BWL...
    Ansonsten ist BWL ja auch Marketing, Rechnungswesen und sowas... dafür braucht man überhaupt kein (oder nur wenig) Mathe.

    - granti

  • Hallo,:)

    ich studiere VWL an der Uni Bonn und kann dir etwas zu dem Studiengang VWL an unserer Uni erzählen. Grundsätzlich würde ich dir empfehlen,an einer Uni zu studieren,vorallem wegen deinen Interessen/Schwerpunkten, die du dir legen möchtest und wie es nun mal ist und die FHer es vieleicht nicht gerne hören,Uni-Absolventen werden nun mal gegenüber FHern bevorzugt.

    An unserer Uni besteht Grundsätzlich die Möglichkeit,dich auf deine beiden Schwerpunkte zu spezialisieren.

    Für die Spezialisierung in Richtung EZB hast du als VWLer klare Vorteile gegenüber einem BWLer. An unserer Uni werden sehr viele Vorlesungen angeboten,durch die du dich darauf spezialisieren kannst, beispielsweise Europ. Wirtschaftspolitik, Geldtheorie- und Geldpolitik, Außenwirtschaft, Monetary Economics, International Economics and Finance usw...

    Für die Spezialisierung im Bankwesen werden hier an der Uni Vorlesungen zu Bankmanagement, Internationale Bankleistungen, Option Pricing, Risikomanagement, Kredite: Derivate & Märkte usw. angeboten!!!

    Du siehst,schon Anhand der Titel der Vorlesungen kannst du dich in deine beiden Bereiche an unserer Uni stark spezialisieren.

    Darüber hinaus würdest du mit VWL an der Uni Bonn wohl die renommierteste Universität in diesem Bereich aussuchen. Wir sind hier allerdings auch stark Analytisch ausgerichtet und falls du in Mathematik deine schwierigkeiten haben solltest,dann würde ich dir doch eine andere Universität empfehlen.

    Letzendlich musst du dich selbst für ein Studienfach und die entsprechende Uni entscheiden, aber ich hoffe ich konnte dir einige Tipps geben...wenn du noch fragen haben solltest,schreib mich einfach an.

    Viele Grüße :besserwisser:

  • P.S.: Keine Panik vor der Mathematik, im Grundstudium werden dir zwei reine Mathematikvorlesungen angeboten und drei Statistikvorlesungen und der Besuch dieser ist zwingend notwendig für deinen weiteren Verlauf dann an unserer Uni,falls du dich dafür entscheidest.

  • Darüber hinaus würdest du mit VWL an der Uni Bonn wohl die renommierteste Universität in diesem Bereich aussuchen.

    Als Münchener VWL-Absolvent empfinde ich das als Beleidigung, hehe, aber ok.

    Ich denke für ein VWL-Studium sollte man in erster Linie an eine große Uni gehen, weil dort halt mehr angeboten wird; soo viele Leute studieren VWL auch nicht, ich glaube in München machen so um die 50 Leute pro Semester nen VWL-Abschluss, und München ist von der Studentenzahl wohl eine der 3-4 größten Unis Deutschlands; kein Vergleich zur BWL-Absolventenzahl...
    ...und ein VWL-Studium kann ziemlich langweilig (und eventuell auch ziemlich nutzlos) sein, wenn man an einer Uni studiert, an der's nur 2-3 Lehrstühle gibt.

    Bonn kenne ich jetzt überhaupt nicht, aber die Uni München hat beispielsweise einen Finanzmarkttheorie-Lehrstuhl, der seinesgleichen sucht (Prof. Sven Rady, falls der Mann da noch arbeitet). Nur so als Beispiel.

    Ansonsten d'accord, und die Mathematik ist wirklich machbar (wie Bukurosh geschrieben hat: Man wird sehr ausführlich eingeführt in das Thema, mit ner Vorlesung im ersten Semester, ansonsten wird in Übungen auch alles nochmal erklärt).

    VWL ist mathe-technisch m.E. für jeden machbar; im Hauptstudium kann das zwar vereinzelt sehr kompliziert werden (war bei mir so), aber man kann das mit vertretbarem Aufwand schaffen.

    Grüße,
    Granti

    EDIT: Bzgl. Uni und FH:
    Man sollte da glaub ich zwischen den Studiengängen differenzieren.
    Ein Elektrotechnik- oder Maschinenbauingenieur der FH steht einem der Uni meiner Erfahrung nach (Freundeskreis) in nichts nach, während Geisteswissenschaftler (also die, die Experten sind aber nix können :-), wie bspw. auch die WIWIs) bevorzugt werden, wenn sie von Unis kommen.
    Kann sich aber auch ändern, und letztendlich sagt der durchschnitt ja nix über dein persönliches 'Schicksal' auf dem Arbeitsmarkt aus.

    3 Mal editiert, zuletzt von granti (20. Juli 2009 um 04:34)