Hallo,
ich habe ein sehr sehr kompliziertes Problem und ich brauche einfach die Meinung von Studenten um es zu lösen, da ihr ja nun mal etwas besser wisst wie Studieren in Deutschland dann letzten Endes in der Realität aussieht. (ich weis, dass der Text sehr lang ist, aber mein Problem bedarf solch einer langen Erörterung, bitte seit euch nicht zu schade dafür das ganz zu lesen, so überdramatisch sich das auch anhört aber es hängt wirklich mein Schicksal davon ab)
Ich ( 18 ) habe mich nie so wirklich auf dem Gymnasium wohlgefühlt, ich konnte nie wirklich definieren was es war, aber ich war mir auch sicher, dass sich Glück etwas anders anfühlen musste. Da ich schon immer viel Musik gemacht habe dachte ich mir, dass ein Auslandaufenthalt in England vielleicht ganz hilfreich sein könnte mir dabei zu helfen mich angemessen in meinen englischen Texten zu artikulieren. Das beschloss ich dann auch für ein Jahr. Dort wurde ich dann sehr von dem dort herrschenden Schulsystem überrascht. Das erste was ich tun musste, war zwischen Fächern wie Photography, Drama, Product and Design, Fashion, music technology,..... zu entscheiden und mir 4 Fächer rauszusuchen die ich dann jeweils in vier Stunden pro Fach über die Woche verteilt also 4 Fächer meiner Wahl, 16 stunden die Woche, unterrichtet bekam. Ich entschied mich für Photography, Film studies, Music technology und Psychology. Fächer von denen ich noch nie in meinem Leben gehört hatte, Themen über die ich noch nie nachgedacht hatte, weil das deutsche Schulsystem einen immer gekonnt und konsequent durch den kranken Wahn nach blanker theory und unendlichem allgemeinem Wissen vom realen Leben ferngehalten hat. Wie auch immer hier bekam ich plötzlich die Möglichkeit geboten die Dinge zu tun für die ich mich wirklich interessierte und das auch noch den ganzen Tag, Woche für Woche.
Ich hatte wirklich hochwertige Lehrkräfte, die für einen da wahren und eher als Freund fungiert haben und nicht als feind so wie das in Deutschland oft der Fall ist. In photography hatten wir unseren eigenen Dunkelraum mit allen notwendigen Chemikalien und 20 „enlarger“n. Bis zu Ende des Jahres hatten wir dann prachtvolle Kunstwerke produziert. In music technology hatten wir 30 Computer mit midikeyboards, der besten Music Software und unser eigenes Aufnahmestudio mit high quality mics jederzeit für uns zugänglich, als „Schulaufgaben“ mussten wir diverse Stücke am pc komponieren und ein Song einer Band unserer Wahl aufnehmen. In film studies konnten wir unglaublich moderne Kameras ausleihen und hatten Zugang zu 10 Hightech Mac PCs mit der besten Videobearbeitungssoftware, jeder Raum in dem Gebäude war wie ein Kino aufgebaut und wir verbrachten unsere ganze zeit damit filme zu analysieren und zu lernen wie wir das auch so hinbekommen. „Schulaufgabe“ war dann die Geschichte für einen ganzen Film zu schreiben, einen Aufsatz über den style des Filmes und eine Szene aus dem film zu verfilmen. Psychology habe ich nach ein paar Wochen aus Zeitmangel aufgegeben ^^. Was ich aber mit diesem Abschnitt zeigen wollte ist, dass man in England einfach die Möglichkeit dazu bekommt zu lernen was man auch wirklich lernen will, und dass das Prinzip die Schulstunden praktischer aufzuziehen eine ungeheuer positive Auswirkung auf einen selber als Mensch hat. Man bekommt plötzlich das Gefühl, dass man etwas schaffen kann, dass alles machbar ist, wenn man sich nur richtig reinhängt und vor allem bekommt man schon zu früher zeit einen Einblick in sein späteres Leben. Ich habe dieses Jahr einen richtigen Song produziert, einen Film angefangen und alles notwendige Grundwissen für photography gelehrt bekommen. Das sind dinge mit denen ich mich identifizieren kann, es tut gut sagen zu können dass man solche skills hat. Nicht wie in Deutschland wo man Tag für Tag wieder von der schule nach hause kommt an die wand schaut und sich fragt, was man eigentlich tut und was einen eigentlich ausmacht: „Yeah ich hab ne 2 in Latein und ne 3 in Bio, mein Gott fühl ich mich gut. Das bin ich eine 2 in Latein und eine 3 in Bio“
Wie auch immer die oben beschriebenen Erfahrungen habe ich alle auf einer englischen Highschool gesammelt, wenn wir das nun zum Gymnasium vergleichen dann erkennen wir hoffentlich alle denn unterschied. Ich habe jetzt noch 2 Monate übrig von meinem 1 jährigen Aufenthalt und ich spiele wirklich mit dem Gedanken in England zu bleiben und meine schulische Karriere hier fortzusetzten. Englische Universitäten sollen noch mal ein Stück besser sein und es werden Kurse in wirklich allen erdenklichen fächern angeboten, von Zirkusartistik bis zum disk jokeying. Nur habe ich das Problem, dass mir Deutschland als Land sehr gefällt, sowohl die Menschen als auch die Landschaft, moderne Städte, alte Städte und vor allem vermisse ich meinen besten freund. Deshalb die Frage:
KANN MIR EIN STUDIUM IN DEUTSCHLAND NUR ANNÄHERND DIE SELBEN QUALITÄTEN UND FREIHEITEN BIETEN?
Ich würde gerne Musik und Film studieren. Vielleicht kann ich ja so ein Leben auch in Deutschland haben, nur weis ich davon noch nichts. Das würde dann nämlich heißen, dass ich schulisch aber auch sozial zufrieden wäre.
Ich schreibe das hier ins Forum, weil ich denke, dass ihr als Studenten wesentlich mehr Ahnung und Einblicke in das ganze habt als ich. Bitte helft mir.
mfg
ENGLAND ODER DEUTSCHLAND? Bitte helft mir!!! bitte
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Mal ganz ehrlich, du hast dich mit der Wahl deiner "Schulfächer" mehr oder weniger auf ein Ziel festgelegt, da gefällt mir der Universale Ansatz des Deutschen Gymnasiums aber besser - aber wie heist es so schön, jedem das seine.
Was die Freiheit des Studiums angeht, nun so wie sich das anhört willst du auf eine Kunsthochschule, die allgemein wohl eher dazu angehalten sind die Kreativität der einzelnen zu formen und fördern - inwieweit du ein solches Studium mit dem an anderen Hochschulzweigen vergleichen kannst entzieht sich meiner Kenntnis - prinzipiell sind die Unterschiede je nach Studienfach jedoch an Deutschen Hochschulen enorm - Jura und BWL sind zum beispiel stark genormt, während du bis vor kurzem bei einem Geisteswissenschaftlichen Magisterstudium noch sehr frei in der Zusammenstellung deiner Fächer und der Wahl deiner Kurse in diesen warst.
Schau dir doch einfach mal die Übersichten der für dich in Frage kommenden Studiengänge an und vor allem stell dir die Frage was du in Zukunft (nach Schule und Studium machen willst) -
Wie kann ich mir denn am besten einen Überblick über die angebotenen Kurse in Deutschland verschaffen? Bis jetzt weis ich nur wo meine Interessen liegen. Gibts da irgendwelche schlauen Internetseiten oder so?
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Da musst du dich schon etwas durcharbeiten, am besten auf den Seiten der in Frage kommenden Unis/FHs gucken und suchen ob da ein passender Studiengang dabei ist. So hab ich es gemacht... Oder googeln.
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ja nur mein problem ist, dass ich aufgrund meiner fehlenden kenntnisse nicht weis welche unis in frage kommen und welchen nicht, ein verzeichniss aller in deutschland exestierenden unis wäre da ganz hilfreich. Ich habe ja auch schon ein paar gefunden und ich habe auch informationen was in den entschprechenden kursen behandelt wird, aber sagt mir das leider nicht in welcher form das behandelt werden wird. Meine befürchtung ist nämlich, dass zum schluss alles nur auf theorie beschränkt ist und ich tag für tag in einen raum gehe und läuten zuhöre. gibt es da irgendwie eine möglichkeit etwas mehr in diese richtung herauszufinden?
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Naja, Unis sind dafür bekannt, dass meist nur Theorie behandelt wird. Dann wären FHs eventuell hilfreicher... Ein Verzeichnis aller deutschen Unis kenne ich nicht, aber in jeder großen Stadt gibts eine
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okay cool vielen dank
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Schmeiß google an und such nach Kunsthochschule
Wenn du eine gute Übersich der dt. Unis und FHs willst, schau mal oben links im Menü und klick auf LINKS Rubrik Hochschulen da haben wir ein paar Jahren mal alles zusammengetragen was es so gibt! -
hi!
ich komme ursprünglich aus england, hab aber die letzten 9 jahre in deutschland verbracht. ich hab mich jetzt auch für ein studium in london entschieden (eben auch wegen der vielfältigkeit) und bin auch da angenommen worden. nun sind wir aber leiderleider mit der tatsache konfrontiert, dass man als EU student nur einen grant vom staat erhält, um die horrenden tuition fees zu bezahlen, bis wir das alles später mal zurückbezahlen können. das problem ist, dass das leben in england nunmal unwarscheinlich teuer ist..natürlich ists in london warscheinlich am teuersten, aber das leben in england ist im vergleich zu deutschland nur für gutsituierte bequem zu finanzieren. und für uns eu students gibt es leider keinen maintenance grant.
deswegen überlegs dir gut!wenn du das womöglich selbst finanzieren kannst, das ist dann echt super für dich, aber wenn nich ist es ziemlich schwierig, sich einen weg durch den kredit&finanzierungsdikicht zu schlagen..auslandsbafög gibts zum beispiel nur für diejenigen, die ein jahr schon in deutschland studiert haben..
wegen freunden..ja, auch besten freunden..würde ich eine solche chance nich wegschmeißen!und wenn er dein bester freund ist, dann bleibt er das auch wenn du drüben bist!!es ist schwer, soetwas zurückzulassen, aber es geht!und drüben lernst du ja dann eh soviele neue leute kennen!und dein freund wird ja auch warscheinlich nich ewig in eurer heimat sitzen bleiben..
ich wünsch dir viel glück und durchhaltevermögen!
rock'n'roll!
laura