Zum Thema Bachelor vs. Diplom gibt es in hunderten Foren und anderen Internetseiten tausende Erklärungen und besorgte Anfragen unentschlossener Prä-Studis. Weil das so schön in Mode ist, reihe ich mich auch mal ein:
Ich habe meine Ausbildung als Industriekaufmann abgeschlossen, arbeite bereits seit knapp 1,5 Jahren im Controlling eines großen Unternehmens und möchte nun (mit dem "stolzen Alter" von 24 bei geplantem Semesterbeginn) neben dem Beruf studieren. In Frage kommen hierbei die Abschlüsse Bachelor of Arts (Business Administration) und der gute, alte Diplom-Kaufmann. Ob ein Master danach sinnvoll ist, wird die Zukunft zeigen.
Der private Bildungsträger FOM (in diesem Fall der Standort Essen) bietet beide Studiengänge an, jeweils auf auf 7 Semester genormt, wobei das 7. Semester vor allem zum Verfassen der jeweiligen Abschlussarbeit genutzt wird.
Nun hört man häufig, dass im Bachelor-Studiengang aufgrund des straffen Zeitplans wesentlich weniger Stoff vermittelt werden kann. Wie kann das sein? Die Studienzeit (an der FOM) ist identisch, die Inhalte unterscheiden sich in den ersten 4 Semestern ebenfalls nicht. In den Semestern 5 und 6 sind die Wahlfächer und Spezialisierungen unterschiedlich, aber kann man da wirklich noch ein so viel höheres Niveau in der gleichen Zeit erreichen, wenn der eigene Studiengang evtl. etwas andere Vorlesungen hat? Schlafen die Bachelor ihren Dornröschenschlaf, aus dem sie erst zur Thesis wieder wachgeküsst werden, oder wie kann man sich die Ansicht, dass der Bachelor so viel weniger wert sei, erklären und erst den Master dem Diplom gleichsetzen, obwohl man damit (weiterhin nur auf die FOM bezogen) knappe 2 Jahre länger braucht? Dass Studis an den Universitäten eine höhere Durchschnittsstudienzeit haben, mag auch einfach daran liegen, dass viele mit den für sie neu gewonnenen Freiheiten der Selbstverwaltung nicht klarkommen.