Wirtschaftsvergleich Maschine / menschliche Arbeit

  • Hallo,

    ich stehe schon wieder mal vor einer Aufgabe die mir Kopfschmerzen bereitet. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Die Aufgabe lautet wie folgt:

    Die KLR kann Daten für Vergleichs- und Entscheidungsrechnungen liefern. Ein Beispiel für derartige Rechnungen sind Wirtschaftlichkeitsvergleiche. Nehmen Sie folgenden Wirtschaftsvergleich vor:

    Situation:

    Ein Verlag hat seinen Zeitschriften häufig Prospektmaterial beizulegen. Mit dieser Tätigkeit wurden bisher zahlreiche Aushilfskräfte beschäftigt, die für das Beilegen von 1.000 Beilagen einschließlich der Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung 30 € erhielten.
    Dem Verlag wird nunmehr eine Maschine angeboten, die das Beilegen unterschiedlicher Beilagen automatisch vornimmt. Es ist daher zu entscheiden, ob es kosten-günstiger ist, die Maschine zu erwerben oder die bisher tätigen Aushilfskräfte weiter einzusetzen.
    Man geht davon aus, dass sich für die absehbare Zukunft das Volumen des beizulegen Prospektmaterials innerhalb der Kapazität der angebotenen Maschine bewegen dürfte.

    Weitere für die Entscheidung erforderliche Informationen:

    a)Anschaffungswert der Maschine 50.000 €. 50 % dieses Betrages sind innerhalb von 7 Jahren abzuschreiben, und zwar soll jedes Jahr mit einem gleich hohen Betrag belastet werden.

    b)Lohn – einschließlich der Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung – für einen Arbeiter, der die Maschine ständig zu bedienen hat, 3.500 € je Monat.

    c)Zinsen für das von der Maschine gebundene Kapital in Höhe von 12 %. Es wird unterstellt, dass im Hinblick auf die Gesamtlebensdauer des Aggregats im Durchschnitt 50 % des Kapitals in der Maschine gebunden sind. (Da die Abschreibungen nämlich in die Preise der abgesetzten Produkteinheiten einkalkuliert werden, fließen die zunächst in der Maschine gebundenen Mittel über die Erlöse langsam in das Unternehmen zurück.)

    d)Maschinenstundensatz – Wartung, Energie sowie ein durch die Nutzung bedingter Werteverzehr (nutzungsbedingte Abschreibung) – 90 €.

    e)Kapazität 3.600 Beilagen je Betriebsstunde. Die Maschine könnte in dem Betrieb voll ausgelastet werden, ja sich würde nicht einmal ausreichen, um alle anfallenden Arbeiten abzuwickeln. Auch nach einem möglichen Erwerb der Maschine müssten fünf Aushilfskräfte weiter beschäftigt werden.

    f)Die monatliche Arbeitszeit beträgt 160 Stunden.

    Aufgabenstellung:

    Berechnen Sie, ob es für den Verlag kostengünstiger wäre, das Prospektmaterial den Zeitschriften maschinell beilegen zu lassen.


    Danke im Voraus für eure Hilfe. :o

    mfg
    Sabine

  • Zwei Ansatzmöglichkeiten: Kosten Maschine = Kosten menschl. Arbeit und damit errechnen bei welcher Menge Kostengleichheit herrscht, dh. ab welcher Menge die Maschine kostengünstiger wird. (Es wird ja nicht gesagt, welche Menge zu bearbeiten ist) ODER: Die Kosten der Maschine in fixe und variable Anteile zerlegen und anschließend die Kosten zb. für die 160 Std pro Woche ausrechnen und dem die Kosten für die GLEICHE MENGE für die Menschl. Arbeit ausrechnen und vergleichen.
    Ist abgesehen von der Kostenaufsplittung (Maschine) eigentlich nicht schwer.
    Gruß Dörte

    :hae:

  • Ok, hab´s nicht nachgerechnet, aber setz es doch mal in´s Verhältnis zur gesamten Arbeitsstundenzahl x 3.600 Stk, dh. es werden auch sehr viele Stk bearbeitet ==> je Stück müßte es günstiger sein als bei menschlicher Arbeit.
    Gruß Dörte

    :hae:

  • Mmmh. Es fällt mir etwas schwer. Die Kosten für die Maschine aufzudröseln ist eine Sache, aber wie soll ich die Kosten vergleichen, wenn ich die Kosten für die Aushilfskräfte gar nicht wirklich berechnen kann. Ich weiss ja gar nicht wie viele es waren... Und ich weiss auch nicht wie viele Prospekte eingelegt werden müssen, z.B. pro Monat....

    Ich ahne schon, dass ich viel zu sehr um die Ecke denke, aber der Anfang fällt mir wirklich schwer. :(

    Ein Anstoss für den Beginn wäre mir schon eine große Hilfe glaub ich.

    Danke und viele Gruesse,

    Kaddy

  • Guten Morgen.

    Sehr nett, dass du dich meldest. Die Nummer des Heftes war KOKA01 von der sgd. Ich habs aber dann einfach mal so probiert und das Ganze auf 1000 Beilagen runtergerechnet, unabhängig davon um wie viele Aushilfen es sich handelt. Hat irgendwie geklappt. :) Und richtig wars auch noch. :D

    Dennoch vielen, vielen Dank dass du mir helfen wolltest.

    Kaddy

  • ich ärger mich jetzt schon ne Weile mit der Aufgabe 5 da rum. Hab mir Gedanken gemacht wie ich da am besten drauf komme, aber die Abschreibung und die Zinserträge verwirrt mich dann doch etwas.
    Wäre nett wenn da jemand mal so en Krümmel vorlegen könnte wie der Lösungsansatz aussieht.

    3600Stück x 160h = 576000Stück pro Monat = 6 912 000 Stück im Jahr = 48 384 000St.in 7J.
    160h x 90€ = 14400€ Betriebskosten pro Monat = 172 800€ im Jahr = 1 209 600€ in 7J.
    12% * 25000€ =3000€ Zinsen(1Jahr) 25000 (1 + 0,12)7=55267,04€ in 7J.= 30267,04€Zinsen
    12 * 3500 = 42000€ Lohnkosten pro Jahr = 294000€ in 7Jahren

    Gesamtkosten=1209600€ - 30267,04€ + 294000€ - 25000€ = 1448332,96€
    Kosten bei 1000Stück = 1448332,96/ 48384000 * 1000 = 29,93€
    Die Maschine ist für den Verlag bei der angesetzten Dauer der Nutzung kostengünstiger.

    3 Mal editiert, zuletzt von EnricoStrauss (21. Dezember 2008 um 21:05)

  • Hi Enrico.

    Also deine Lösung solltest du nochmal überdenken. ;)

    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du die gleiche Aufgabe hattest wie ich.

    Als Erstes solltest du herausfinden, wie hoch die monatl. Abschreibung ist.

    Der Arbeitslohn für den "Maschinenbediener" musst du noch hinzurechnen.

    Die Zinsen, die pro Monat anfallen, musst du auch noch draufrechnen.

    Den Werteverzehr pro Maschinenstunde im Monat auch noch hinzu.

    Wenn du dann die Kosten für 1000 Beilagen ausrechnest hast du den ersten Vergleichswert (die von dir ermittelten monatl. Kosten durch monatliche Anzahl von Beilagen)

    Die Aushilfe erhält 0,03 Euro pro Beilage. Den Betrag, der bei 576000 Beilagen fällig wäre kannst du leicht ausrechnen. Das ganze dann auf 1000 Beilagen runterrechnen. Schon hast du den zweiten Vergleichswert.

    Probiers mal. Ich hoffe das ist so für dich nachvollziehbar. Sonst einfach wieder melden.

  • Hallo zusammen,

    anbei meine Lösung. Ich hoffe ihr könnte das so nachvollziehen:

    Variante A (Maschine):

    * Kapazität der Maschine im Jahr:
    160 Std./Monat x 12 Monate x 3.600 Beilagen je Std. = 6.912.000 Beilagen im Jahr

    * Kosten der Maschine im Jahr:
    25.000 € / 7 Jahre = 3.571,43 € Abschreibungsbetrag im Jahr
    3.500 € x 12 Monate = 42.000 € Lohnkosten des Mitarbeiters der die Maschine bedient
    90 € pro Std. x 160 Std. / Monat x 12 Monate = 172.800 € Werteverzehr im Jahr
    12 % Zinsen von 25.000 € = 3.000 € Zinsen pro Jahr
    Gesamtkosten der Maschine im Jahr = 221.371,43 € pro Jahr

    Gesamtkosten der Maschine pro Jahr 221.371,43 €
    Geteilt durch die Anzahl der Beilagen pro Jahr 6.912.000 Beilagen
    ________________________________________________________________
    = Kosten je Beilage 0,03 €
    =========================================================

    Variante B (Aushilfen):

    6.912.000 Beilagen / Jahr : 1000 Kapazität / Aushilfe = 6.912 benötigte Aushilfen/ Jahr
    6.912 Aushilfen x 30 € = 207.360 € Kosten für die Aushilfen / Jahr
    207.360 € Kosten : 6.912.000 Beilagen = 0,03 € je Beilage

    Beide Varianten weisen die gleiche Höhe von Kosten je Beilage auf.

    Gruß und schöne Weihnachten
    Sabine

  • Hallo,
    ich hänge auch gerade bei der Aufgabe.
    Könntet ihr mir vielleicht sagen, wie die Ergebnisse sind? Versuche dann mal selbst auf den Lösungsweg zu kommen.
    Vielen Dank im Voraus.
    Relana

  • hallo. Sorry ich muss jetzt aber noch mal nachhacken.

    Die 0,03€ stimmen zwar aber das auf 1 Beilage runterzurechnen!
    Ich habe es auf 1.000Stk gerechnet und da kommen bei mir
    bei der Maschine 32,03€ und per Hand eben die 30,00€
    wenn man dies nun auf die 6.912.000 Stk rechnet bekommt man schon einen unterschied von 14031,36€ und das ist doch mehr als man für das per Handeinlegen benötigt.

    Sehe ich das falsch?

    Dann wollte ich noch fragen ob die fünf Aushilfskräft die trotz der anschaffung der maschine noch benötigt werden mit in die berechnung einfliesen oder können die unter den Tisch fallen?

    MfG Marcel

  • Also ich habe es ähnlich gemacht wie Swulff, allerdings habe ich bei der Variante Maschine bereits 0,0320 € / Stck. ausgewiesen, um zu dokumentieren, dass die Maschine schon hier geringfügig teurer ist.
    Allerdings sollte der Vergleich in meinen Augen mit Vorsicht zu genießen sein, da man nicht errechnen kann, wie viele Aushilfen man benötigt. Das Einstellen, Verwalten usw. bringt doch weitere Kosten mit sich, oder bin ich hier auf dem Holzweg? Es müsste in meinen Augen einen Richtwert geben, welcher die zu "schaffenden" Beilagen pro Stunde wiedergibt, um ein anständiges Ergebnis zu erzielen.

    Kann natürlich auch sein, dass ich total daneben liege....

    Anregungen????