- Offizieller Beitrag
Verdienen Spitzen Manager zuviel? 0
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Unser neuer Bundespräsident hat Recht. Horst Köhler vermisst bei einigen Spitzenkräften der Unternehmen Instinkt, Verantwortungsbewusstsein und - was das Schlimmste ist - "unternehmerisches Bewusstsein", wenn sie, wie er sagt, zweistellige Millionenbeträge abgreifen.
Kritik an der Gier der Spitzenmanager ist mit dieser Äußerung Köhlers am Abend nach seiner Wahl in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Als diese Mitte verstehen sich die Parteien CDU, CSU und FDP, die Köhler zu ihrem Kandidaten gemacht hatten. Der frühere IWF-Chef ist nicht verdächtig, linkslastig oder systemkritisch zu sein. Er wird als ehemaliger Sherpa Helmut Kohls und Banker in Staatsdiensten mit seiner Kritik von denen, die gemeint sind, eher ernst genommen als sein Vorgänger Johannes Rau, dessen gleichmacherische Impulse aus christlichem, aber nicht aus Unions-Milieu notorisch waren.
Die fetten Einkünfte von Spitzenmanagern sind nicht nur in Deutschland in der Kritik. Gerade wird Richard Grasso, der ehemalige Chef der New Yorker Börse, in den USA auf Herausgabe eines Teils seiner üppigen Entlohnung von 187 Mio. $ verklagt. Der früher in Leitartikeln deutscher Provinzzeitungen gegeißelte spezifisch deutsche Neidkomplex kann es also nicht sein, der die Gier der Manager zum Thema macht.