Qual der Wahl - Schwerpunkte BWL

  • Ich kann jetzt ab diesem Semster zwei Schwerpunkte wählen fürs Hauptstudium. Leider bin ich auch während der Semesterferien auf keinen grünen Zweig gekommen:

    sicher werd ich Logistik nehmen, aber für den zweiten quäle ich mich hin und her zwischen Controlling, Informatik, Recht und Personalmanagement.
    Die meisten würden bestimmt sagen: nimm was dir liegt. Ich mache mir trotzdem am meisten darüber Gedanken, mit was ich wohl am besten später einen Arbeitsplatz bekomme.

    Recht macht mir super viel Spaß und liegt mir auch, jedoch denke ich, dass ein Unternehmen eher einen Volljuristen nimmt als jemanden mit diesem Schwerpunkt weil man da einfach zu wenig Wissen hat.

    Controlling wird laut Stellenanzeigen in unserer Region am häufigsten gebraucht. Interessiert mich aber nicht so wie die anderen drei.

    Informatik liegt mir, aber auch hier denke ich, dass man eher auf den "richtigen" Informatikstudenten zugreifen würde.

    Mit Personalmanagement befürchte ich, dass ich hier in der Gegend ebenfalls keine Chance habe weil es nicht so riesige Unternehmen gibt. Dort wo ich bis jetzt gejobbt habe, hat das meist jemand als Nebentätigkeit gemacht und nicht als Hauptaufgabe.

    Ich weiß nicht, ob ich das alles etwas zu eng sehe. Aber ich möchte am Ende nicht dastehen und mir eingestehen müssen, dass ich auf das falsche gesetzt hab. Gut, eine Garantie gibt es nie, aber trotzdem möcht ich nichts unsinniges machen.

    Ich hab auch schon mit vielen gesprochen, die schon fertig sind mit dem Studium aber so wirklich konnten die mir nicht weiterhelfen, weil die meist in die Großstädte wie München gegangen sind und ich eher regionsnah bleiben möchte (hab schon eine Wohnung etc.) Ich ziehe also nicht einen Umzug in Erwägung. Daher war es für die nicht so das Thema, was sie wählen sollen zwecks Arbeitsplatz sondern die haben sich rein auf das gestürzt, was sie interessiert hat.

  • Nein mach wirklich das was Dir liegt, weil in dem bist Du gut und vor allem Du kannst Dich und andere dafür begeistern. Es hat keinen Sinn etwas zu wählen, was Du nicht magst, Du mußt schließlich ca. 40 Jahre lang in dem Zweig bleiben. Weil ein Wechsel zwischen den Fachrichtungen ist verdammt schwer.

    Deine HS hat übrigends komische SW's. Da läßt sich ja kaum eine sinnvolle Kombi der SW's zu. Da passt am ehersten noch Log+Winf bzw.. Wichtig ist auch sehr häufig die Kombi von verschiedenen SW's zu sinnvollen Paare. Geht bei Dir leider schlecht.

    Zitat

    Controlling wird laut Stellenanzeigen in unserer Region am häufigsten gebraucht. Interessiert mich aber nicht so wie die anderen drei.

    Kann Dir nur eines sagen nimm auf keinen Fall Controlling, wenn Du nicht als potentieller Harz IV-Empfänger enden magst. Die Flosken: "das wird momentan am meisten gebraucht" etc. ist absoluter Selbstmord. Du musst zu jederzeit antizyklisch Studieren um eine Arbeitsplatzgarantie zu "erahnen". Sprich das nehmen was jetzt überhaupt nicht gebraucht wird. Weil Du musst auch beachten, dass Du nicht sofort in den Arbeitsmarkt eintritst
    Z. Zt. machen laut einer Umfrage 80% aller BWL-Studys Controlling als SW. Und z. Zt. sind 40% aller offenen Stellen im Controlling, d.h. nach Adam Riese werden zwangsläufig 50% aller Controlling-Studys arbeitslos oder müssen sich in anderen Bereichen umsehen und dort gegen die spezialisierten BWL'er sich durchsetzen, was natürlich verdammt schwer ist.

    Zitat

    Recht macht mir super viel Spaß und liegt mir auch, jedoch denke ich, dass ein Unternehmen eher einen Volljuristen nimmt als jemanden mit diesem Schwerpunkt weil man da einfach zu wenig Wissen hat.


    Naja, ein versierter BW ist besser und billiger als ein Volljurist. Du wirst sicherlich nicht als Anwaltsersatz eingesetzt, dass ist klar aber gerade bei Vertragsgestaltungen und Geschäftsbedingungen auszuhandeln etc. in diesem Bereich bist du als BW mit juristischem Grundwissen einem Volljuristen um Weiten voraus.

    Zitat

    Informatik liegt mir, aber auch hier denke ich, dass man eher auf den "richtigen" Informatikstudenten zugreifen würde.

    Du sagst dass in Deiner Region eher kleine Unternehmen sind. Da würde ich auch hier den Vorteil beim BWL sehen im Gegensatz zum Vollinformatiker. Ein Unternehmen nimmt sich lieber Dich der auch fortgeschrittene EDV-Themen übernehmen kann und ggf. für ein schwieriges Projekt mal kurz einen Berater sich holt. Kommt langfristig dem Unternehmen billiger als ein reiner Inf. und einen BW zu beschäftigen.

    Zitat

    Mit Personalmanagement befürchte ich, dass ich hier in der Gegend ebenfalls keine Chance habe weil es nicht so riesige Unternehmen gibt. Dort wo ich bis jetzt gejobbt habe, hat das meist jemand als Nebentätigkeit gemacht und nicht als Hauptaufgabe.


    Sehe ich wie Controlling for get it. Hier kommt noch erschwerend hinzu im Perso-Bereich sind i.d.R. die Löhne am niedrigsten innerhalb der bw-Bereichen.

    Also ich würd sagen entscheide Dich zwischen WInf und Recht. Nimm auf jeden Fall dass was Dir liegt und mit dem Du dich am meisten Identifizieren kannst.

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein (1879-1955)

  • Stimme dem zu: Mach das, was dir Spass macht, wo du dich wohl fühlst.

    Stehe im Moment vor einer ähnlichen Entscheidung. Mache den Betriebswirt als Weiterbildung. Stand zwischen Marketing und Wirtschaftsinformatik. Wobei mir Info auch mehr liegt und ich mich freiwillig tage-, wochenlang etc. damit beschäftige. Innerlich habe ich mich also entschieden.

    Das Problem welches ich sehe, ist das ich Branchenfremd einsteige. Habe Bürokauffrau gelernt. Da ich den Betriebswirt abends mache, habe ich aber tagsüber noch Zeit. Ich bin am überlegen ob ich zeitgleich noch ne Ausbildung zum Fachinformatiker machen soll, damit ich nicht mehr branchenfremd bin.

    Der einzige Haken, den ich im Moment dabei sehe, ist das ich noch ne kleine Tochter habe und wahrscheinlich weit über sechzig Stunden in der Woche on Tour bin. Habt ihr da vielleicht noch ein paar Ideen. Mütter können soweit ich weiß, auch auf Antrag ne Teilzeitausbildung machen, wenn sie noch keine Ausbildung haben. Das ist das Problem. Ich habe eine Ausbildung.

    Für Ideen bin ich sehr dankbar! :stick:

  • Zitat

    Interessant. Kann man diese Umfrage irgendwo einsehen, bzw. inwiefern ist sie representativ? Mit so einer krassen Zahl hätte ich nicht gerechnet.

    Sorry hab mich verschrieben ist keine Umfrage sondern eine Erhebung. Sprich die Zahlen entsprechen der Realität. Müßte es bei Deinem zuständigen statistischem Landesamtes geben Bereich Bildung/Hochschulwesen.

    So weit ich die Zahlen noch im Kopf habe (für Bayern). Man muss hier dazu sagen in Bayern gibt es oft Doppel-Schwerpunkte deshalb ist die Gesamtsumme über 100%.

    ca. 80% Controlling
    ca. 50% Personalmanagement
    ca. 50% Marketing
    ca. 35% Logistk
    .
    .
    .
    .

    Sprich also, Du tust Dir verdammt schwer einen vernüftigen Arbeitsplatz zu bekommen, wenn Du einen High-Runner wählst. Machst Du dann noch ein paar Schnitzer, wie zusätzliches Semester oder theoretische Diplomarbeit, kannst Du davon ausgehen, dass Du als Betriebswirt keinen Job bekommst, weil Du im Vergleich zu anderen mit der selben Qualifikation die schlechteren Karten hast. Hab dieses Phänömen bei mehereren Kommilitonen beobachtet sind jetzt zum Teil seit 3 Jahren arbeitslos.

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein (1879-1955)

  • florijan hat recht: ich hab zwar bisher nur in ein paar reinschnuppern können aber in Controlling sitzen 3x so viele Leute drin wie bei den anderen. Das macht doch keinen Sinn...

    Ich fühl mich momentan sowas von hilflos und fehl am Platz. Ich denke mir manchmal, hätte ich lieber einen soliden Beruf wie Arzthelferin, Kindergärtnerin etc. gelernt, dann müsste ich mich jetzt nicht so rumquälen. Das soll um Gottes Willen nicht abwertend klingen, im Gegenteil. Ich glaube, dass man so glücklicher leben kann als es bei mir zur Zeit ist.

    Ich hab das Gefühl, ich kann von allem nur ein bisschen aber nichts richtig super. Ich würde am liebsten später zu einer Bank, da aber der entsprechende Schwerpunkt hammerhart ist, kann ich das gleich vergessen. ?(

    Ich weiß echt nicht, was ich tun soll. Meine Eltern halten mich sowieso für den größten Versager......

  • Genau!
    Aus meiner Erfahrung kann ich folgendes sagen.
    Nach Abschluß meiner Ausbildung als Hfw habe ich micht entschlossen BWL mit Schwerpunkt Absatz7Personalwesen per Fernstudium zu studieren.
    Ich beziehe mein Gehalt als Filialleitung weiterhin, bilde mich aber in dem Bereich,der mir durch die tägliche Arbeit im Handel und durch die Aus- und Weiterbildung von KEH und HFW Spaß macht, weiter.
    Ein Vollzeitstudium kam für mich nicht in Frage aus meiner Lebenssituation heraus.
    Hast du mal überlegt per SGD oder ILS zu studieren? Diese bieten ebenso BWL- Logistik an.

    :rolleyes:

  • Um ein Fernstudium zu machen, müsste ich einen Arbeitsplatz haben. Den hab ich aber aufgegeben weil dort Bedingungen herrschten, die nur noch menschenverachtend waren (es ist wirklich nicht übertrieben).
    Ansonsten sah damals die gesamte Lage (hab IT Beruf gelernt) mehr als schlecht aus. Darum hab ich mich fürs Studium entschieden - es war keine Notlösung, ich wollte es wirklich.

    @alexchill: genau, so hab ich es gemacht.