Seltsame Früchte der Liberalisierung der HS-Landschaft

  • Dass ich nicht gerade ein Freund der Hochschulreform und -umstrukturierung der letzten Jahre bin ist allsamt bekannt. Nun hab ich aber doch so naja seltsame Auswirkungen entdeckt.

    An meiner alten HS und auch durch Erzählungen von Freunden an anderen HS werden die "guten" Profs. von größeren und anscheinend auch mit mehr Geld ausgestatteten HS abgeworben.

    Habt Ihr so etwas ähnliches auch schon erlebt???
    Bzw. wie steht Ihr zu einer solchen Praktik???

    Ich meine klar es ist offener Wettbewerb aber führt, dass nicht zwangsläufig nach einer gewissen Zeit zu einer Konzentration von sehr guten Dozenten an wenigen Standorten.
    Und wer mag dann schon an eine Provinz-HS gehen mit dem guten Wissen, dass dort nur durchschnittliche Dozenten sind. Wo ich doch wo anders die Besten haben könnte??
    Ich denke besonders die kleineren oder Provinz-HS werden zum Teil Opfer dieser Personalpolitik werden und die ein oder andere es kurz oder lang nicht mehr geben und ihre Pforten schließen.

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein (1879-1955)

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  • Das ist dann wohl so etwas wie nationale Globalisierung. Aber vielleicht kann man ja bei einem Teil der guten Proffessoren hoffen, dass sie an ihrem Standort bleibe, und zwar nicht des Geldes wegen, sondern weil es ihnen dort einfach gefällt und sie Spaß haben, wäre schön, wenn es so etwas noch gibt.

    Vor allem bei den Profs +40 wird das wohl so sein, wenn sie Kinder haben und dann nicht unbedingt von der Provinz, wo sie sich eingelebt haben, ein paar Hundert Kilometer weiter weg ziehen.

    Allerdings könnte ich mir ein Szenario mit der Konzentration der Profs in Zukunft "gut vorstellen". Das sind ja auch alles ambitionierte Leute, die dahin gehen werden, wo es am meisten reizt. An die FHs/Unis die hier im Lange gut sind sowie im Ausland.

    Mal schauen ob man dazu demnächst was im Netz oder der Zeitung liest!

  • Zitat

    Vor allem bei den Profs +40

    Denke eher 50+ bei denen wo ichs mitbekommen habe die waren Mitte 40

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein (1879-1955)

  • Ich als Ultra-Liberalist sehe das natürlich positiv ;)

    Eine ganz neue Praktik ist dies ja nicht, gerade der Klinsch vor 2-3 Jahren in Mannheim/FFM (???) ging auch durch die Presse. Die nahmen sich ja gegenseitig die Leute weg. Aber mMn ist dies auch legitim. Dass die kleinen, nicht so potenten Hochschulen darunter leiden werden ist aber leider auch ein Fakt. Aber ich denke einmal da wird sich in den nächsten Jahren sowieso noch einiges wandeln müssen, gerade bzgl. der wohl größer werdenden Studentenzahlen, z.B. des Doppelabiturjahrgangs in Bayern ~2010/11 (??). Da werden die NC's auch mal wieder ordentlich zulegen. Es wird mehr und mehr Realität werden, dass immer mehr Studenten ausgesperrt werden. Die Tophochschulen werden die Topleute konzentrieren, stärker denn je, eigentlich ist dies doch schon jetzt in vollem Gange. Finde ich aber nicht schlimm. Mit größerer Flexibilisierung werden die Provinz-FH's auch immer mehr an Bedeutung verlieren, das steht fest, denn die derzeitigen Gründe für die sog. Provinz-FH's sind doch i.d.R. folgende: Angst vor Massenbetrieb, geringerer Schwierigkeitsgrad, schwächerer NC, örtliche Nähe (List unvollständig und ohne Sortierung sowie Wertung). Es gibt unterschätzte Kaderschmieden, aber alles in allem treffen obige Kriterien wohl zu. Gerade aus diesen Gründen wird ihnen mehr und mehr der Rang abgelaufen werden. Das passt aber auch in das jetzige Zeitalter und ist gar nicht so beängstigend wie es vll. klingen mag. Sozialromantik ist nun mal vorbei. Ich sehe das alles einfach mal strikt positiv. Auch wenn bei uns schon eine Prof's das weite suchten um irgendwelche Institute zu leiten usw. usf.

    Gruß
    Markus

    P.S. Meine Absatztaste hat wohl geklemmt ;)

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  • Ich denke auch, dass eine "richtige akademische Ausbildung" im Zuge dieses Ganzen wieder zu dem wird was es ganz früher einmal war. Die Ausbildung der Elite.
    Ein gewisses HS-Sterben wird einsetzen und wenige Elfenbeintürme aus der Landschaft hervorragen.

    Gerade der Doppel-Abitur-Jahrgang in 3 Jahren wird, das System in Bayern zum Platzen bringen, da nahe zu alle HS von sich bereits aus sagen, dass sie der Verdoppelung nicht gewachsen sind.

    Ich gehe einmal davon aus das in den jetzt kommenden Jahren davor die Zulassungsvoraussetzungen sprich die NC's bzw. die Plätze noch mehr gestrafft werden. Schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb der HS heraus.

    Man muss ja schließlich davon aus gehen, dass ein hoher %-Satz derer die keinen Studienplatz bekommen es erneut versuchen. D. h. die Bewerberzahl ebbt langsam in einer langen Bewegung nach unten auf das Normal-Niveau ab und verschwindet nicht so schnell wie sie kam.

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein (1879-1955)