Nachfragemacht des Handels

  • Nachfragemacht im Handel (Widerlegung der unzutreffenden Pauschalbehauptung “der” Nachfragemacht “des” Handels. Einführung der Begriffe "originäre Nachfragemacht" und "derivative Nachfragemacht" sowie einer konsequenten Individualisierung der sozialen Beziehung zwischen zwei Partnern beim einzelnen Kauf-Verkauf-Akt mit nur drei möglichen Konstellationen: Nachfragerübermacht, Anbieterübermacht oder Pattsituation)

    Quelle:Theorie und Ideologie der Nachfragemacht des Handels. In: Wirtschaft und Wettbewerb, Heft 3/1974, S. 1-5.

  • Die Nachfragemacht des Handels, bedeutet im Endeffekt, das der Handel die Nachfrage steuert.
    Wenn du heutzutage dein Produkt bei Edeka verkaufen willst, musst du dem Unternehmen (Edeka) erstmal einen großen Haufen Geld in die Hand geben um Regalplatz zu erwerben.
    Wenn Edeka oder auch die anderen Handelsunternehmen (Absatzmittler) sich weigern deine Produkte in ihr Sortiment aufzunehmen hast du keine Nachfrage nach deinen Produkten, da sie prinzipiell niemand kaufen kann, wenn die Absatzmittler deine Produkte prominent in ihren Regalen platzieren, dann hast du prinzipiell viel Nachfrage (wenn dein Produkt in Ordnung ist :D)
    Der Handel kann also die Nachfrage nach deinen Produkten durch die Listung oder Delistung der selbigen Steuern. Das heist die Marktmacht liegt nicht bei den Produzenten, sie liegt auch nur bedingt bei den Konsumenten sondern eigentlich beim Handel, der die Nachfrage kanalisiert.

    Ein Zitat
    "Die zunehmende Nachfragemacht des Handels hat zur Folge, daß die Interessen des Handels bei der Gestalltung und Einführung von neuen Produkten wesentlich stärker zu berücksichtigen sind als in der Vergangenheit."
    Quelle: Meffert, Heribert: Marketing, 8.Aufl. S.319

    Ein Beispiel dafür ist, dass Computerspiel nun primär in DVD-Boxen verpackt werden, da die weniger Platz im Regal brauchen und der Handel somit auf gleicher Fläche mehr anbieten kann.

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