- Offizieller Beitrag
An deutschen Schulen und Universitäten wird geschummelt, was das Zeug hält. Angeblich sind je nach Fachbereich bis zu 30 Prozent der an deutschen Universitäten eingereichten Hausarbeiten aus dem Internet kopiert. Die Software Plagiarism-Finder durchsucht das Web nach möglichen Quellen.
Dozenten haben es angesichts 200.000 abgabefertiger Dokumente, die im Internet zum Download angeboten werden, nicht leicht, ihren Schützlingen bei Verdachtsfällen auf die Schliche zu kommen. Abweichende Literaturangaben, Insiderwissen, das dem Studenten nicht zur Verfügung steht, oder abrupte Stilwechsel in der Arbeit nähren zwar mitunter eine Vermutung, der Beweis ist aber nur mit erheblichem Zeitaufwand und Geschick zu bewerkstelligen. Systematische Versuche, den Copy-Paste-Schummlern auf die Schliche zu kommen, gab es bisher nur im englischen Sprachraum: Die Suchmaschine https://www.study-board.de/www.turnitin.com erstellt vom fraglichen Dokument einen digitalen Fingerabdruck und durchsucht anhand dessen die hauseigene Datenbank.
Der Plagiarism-Finder der Mediaphor AG soll einen ähnlichen Dienst nun auch für Dozenten, Lehrer und Professoren im deutschsprachigen Raum leisten. Das Windows-Programm setzt einen Internetanschluss voraus und durchsucht mehrere ausgewählte Texte gleichzeitig innerhalb weniger Minuten im Netz nach ähnlich lautenden Quellen.
Einen aus Hausarbeiten.de kopierten Text führte das Programm tatsächlich auf das Original zurück. Die identischen Textstellen zeigt der Plagiarism-Finder an und verlinkt diese auf den Ursprung im Web. Die Software kostet 98 Euro, eine kostenlose Testversion bietet der Hersteller auf seiner Homepage zum Download an. (akr/c't)