WInfo vs. WIng - Entscheidungshilfe

  • es gibt 3 mögliche richtungen, die ich an der fh studieren könnte:

    a) mittelstandsökonomie: (fällt allerdings von anfang an weg, da betriebswirte eigentlich die schlechtesten berufsaussichten der drei studiengänge haben)

    b) wirtschaftsinformatik
    c) technische bwl (abschluss wirtschaftsingenieur)

    sind alles bachelorstudiengänge

    interessieren würde mich mehr technische bwl, allerdings bin ich nicht gerade das mathegenie, und da dürfte doch recht viel mathe dran kommen wegen grundlagen der physik und elektrotechnik.

    und bei winf stört mich eigentlich, dass hauptsächlich nur gecodet wird und kaum hardwarelastige themen behandelt werden.

    vielleicht studiert hier wer eins der fächer und kann mir ein wenig berichten, was da so alles gelehrt wird und welche arbeiten man so im berufsleben zu tun hat. war auch schon am tag der offenen tür letzte woche aber so wirklich schlauer bin ich jetzt auch nicht.

    solche phrasen wie "Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik bietet den Absolventen eine an Wissenschaft und Praxis orientierte Ausbildung, die der Entwicklung der Informationsverarbeitung in Wirtschaft und Verwaltung Rechnung trägt und gleichzeitig die solide Ausgangsbasis für ein weiterführendes Masterstudium bildet." sind einfach nciht aussagekräftig, wie ich finde...

    MFG

  • An welche FH soll es denn gehen?

    Was man derzeit behaupten kann ist sicherlich, dass Wirtschaftsingenieure sehr gefragt sind und Wirtschaftsinformatiker in round about 2 Jahren auf gleichem Level nachgefragt werden. WIng wird dann natürlich ein wenig zurückgehen (meine Meinung), aber sicher ist das auch nicht, jedenfalls fangen das sehr viele an zu studieren, was aber nichts schlechtes bedeuten muss.

    Zu WIng: Wenn du sagst, du bist nicht so der Mathefreund da würde ich dann sehr sehr vorsichtig sein denn Fächer wie Mechanik, Statik, Physik Grundlagen, ETechnik, Mathe 1-2 (wenn nicht noch mehr Mathekurs), Statistik, Thermodynamik, Automatisierungstechnik usw. bestehen zum Großteil wirklich nur aus Mathe. Klar viel physikalische Verständnis ist gefragt, aber es ist auch genug Mathematik. Das würde ich mir glatt zwei mal überlegen.

    Und zu WInfo, naja, es kommt wie bei Wing erstens auf die Verteilung der Fächer an, bei uns ist es 50% BWL und 50% Informatik. Das die Hardware kürzer kommt ist auch klar, denn du studierst ja nicht theoretische Informatik oder dergleichen. Und ich glaube kaum, dass du auf Assembler oder so stehst ;) Bei uns ist es derzeit so, dass man ungefähr ein Programmierfach pro Semester hat, Hardcorecoden ist das aber nicht, v.a. weil man Databaseprogramming nicht als reines Programmieren sehen sollte oder kleine Projekte in Java, C# auch nicht. 3 reine Prog-Kurse hat man aber wohl oder übel. Bei uns alle in Java.

    Wenn du genaueres wissen willst, einfach nachfragen.

    Gruß
    Markus

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  • Also ich studiere Wirtschaftsinformatik, habe aber damals ein Praktikum an der örtlichen Fachhochschule gemacht, wo ich sehr viel mit Wings zutun hatte.

    Warum hab ich mich letztlich für Wirtschaftsinformatik entschieden? Nun zuerst wollte ich Informatik studieren, aber da ich einen sehr ausgeprägten Wunsch habe mal mein eigener Chef zu sein, dachte ich mir Wirtschaftswissen ist nicht das schlechteste dafür.
    Warum kein Wing? Ich hab mich lange durch Studienverlaufspläne gequält um mich zwischen Wing Etechnik oder Winfo zu entscheiden. Wirtschaftsinformatik hat mit Programmieren ziemlich wenig zutun, eigentlich besteht mein Studiengang (Uni) aus weniger Programmierung als der Wing Studiengang an der FH hier. Es geht eher darum Informationssysteme zu gestalten bzw. zu verstehen. Wirtschaftsinformatik ist eher eine Strukturwissenschaft, was besonders zu Beginn des Studiums dazu führt, dass man den Sinn hinter bestimmten Veranstaltungen schwer erkennen kann, der Aha Effekt sollte dann gegen Ende des 3. Semesters einsetzen.
    Mir persönlich hat es nichts ausgemacht, wenngleich Wing sehr weniger abstrakt einsteigt, da man zumindest eine grobe Vorstellung hat, wo man Themen anwenden könnte.

    Von den Berufsaussichten wirst du sowohl als Wing, als auch als Winfo eine gute Aussicht haben, zumal die beiden in vielen Feldern eh konkurrieren um die Jobs. Ich denke der Trend zu durchdachteren Softwaresystemen wird den Bedarf an Winfos in den kommenden Jahren eher noch vorrantreiben.
    So die Glaskugel hat gesprochen :D

  • Hallo,
    Vielleicht hilft dieser Hinweis bei deiner Überlegung.

    Wer möchte nicht gerne da studieren, wo andere Urlaub machen? In Konstanz am schönen Bodensee ist dies möglich. Wollt ihr mehr erfahren, dann schaut doch unter http://www.wirtschaftsinformatik-konstanz.de mal bei uns vorbei und informiert Euch.

    Grüße vom Bodensee,
    SEO

  • Also ich würde Dir zum Betriebswirt raten, aus dem einfachen Grund da Misch-Studiengänge wie WiInf und WiIng zunehmend immer schwerer eine Anstellung bekommen.

    Bei den WiInf ist es noch nicht so schlimm wie WiIng, die sind nahezu arbeitslos, wenn sie fertig sind, da sie im Prinzip nur im techn. Einkauf bzw. im techn. Vertrieb eingesetzt werden können. Ich bin gerade in der Bewerbungsphase und kann nur sagen, dass mir von einer Reihe von Unternehmen (meist Maschbauer oder Elektroindustrie) gesagt wurde, dass sie nur noch reine BWLer oder Ings einstellen, aber keine Woll-Milch-Säue, da einfach die Qualifikation dieser zu schlecht ist. WiInf bzw. WiIng verfügen zwar über Grundwissen in beiden Richtungen aber über kein Fachwissen, dass eigentlich dringend in irgendeiner Tätigkeit benötigt wird.

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein (1879-1955)

  • ich hatte ursprünglich vor dann den master in bwl zu machen nach dem winfo bachelor. das sollte genügen als qualifikation...

  • Ich studiere Wirtschaftsinformatik (FH Gelsenkirchen/Bocholt), aber wahrscheinlich hätte ich heute eher reine BWL gewählt, wenn ich noch mal bei Null anfangen könnte.

    Im Grundstudium ist der Anteil bei uns noch 50/50% BWL und Informatik.

    Im Hauptstudium ändert sich das, da sind nur noch 25-30% BWL.

    Mich stört auch ein wenig, dass in unserem Informatikteil sehr viel gecodet wird (Java). Das ist nicht so sehr meine Stärke, ich muss auch noch dazu sagen, dass mein Informatik- bzw. EDV-Unterricht vor dem Studium bereits in den 90er Jahren stattfand, da war alles noch anders. Die Informatik ist nun mal schnelllebig. Bei uns haben es die Leute mit Informatikausbildung (z.B. Fachinformatiker) wesentlich leichter.

    Ein bisschen mehr Hardware-Anteil hätte ich mir auch gewünscht, denn das liegt mir mehr als "Coden". Und mehr BWL im Hauptstudium auch, denn ich bin Kaufmann. Etwas mehr Querverbindungen, z.B. Anwendung der IT bezogen auf die Wirtschaft, hätte ich mir auch gewünscht.

    Der Wechsel zu BWL in den unteren Semestern schied damals für mich aus, da sowohl BWL als auch Winfo SEHR mathe-lastig bei uns sind, und das ist auch nicht meine Stärke. Und mein allgemeines Interesse an der EDV ist vorhanden, möglichst auch in meinem späteren Beruf.

    Zu Wing kann ich nichts sagen, mit einigen hatte ich zwar zusammen BWL-Vorlesungen, aber persönliche Kontakte ergaben sich nicht. Nur so viel: Physik ist bei denen eine sehr große Hürde, die Mathematik natürlich auch.

  • Das Gleiche hab ich auch erlebt mit WiIng.

    Dort lag die Quote im Grundstudium bei ca. 70/30 (techn./bw) und im Hauptstudium bei (90/10). Das ist mir ehrlich gesagt nicht das richtige Mischungsverhältnis. Habe dann nach 2 Semestern den Absprung zu reiner BWL gemacht. Dort habe ich mich durch techn. geprägte Schwerpunkte (Prozessmanagement/Qualitätsmanagent) das Wissen in dem Maße angeeignet, wie ich es mir eigentlich von einem WiIng vorgestellt habe.

    Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Wahl so genau richtig war. Denn ich habe gerade in den Bewerbungsgesprächen festgestellt, dass das eigentlich genau das ist was gerade Industrieunternehmen suchen. Hab von vielen gehört, dass die richtigen "Mischlinge", wie WiInf oder WiIng absolut unbrauchbar im Alltag sind da einfach die konkrete Spezialisierung zum Einem und was noch frapierender ist der erwartete Generalismus auf der Anderen Seite in keinster Weise vorhanden sind. Oft hörte ich das in KMU höchstens zwei "Mischlinge" gebraucht werden. Einer im technischen Einkauf einer im technischen Vertrieb.

    Dies führt sogar so weit, dass viele Unternehmen keine "Mischlinge" mehr einstellen. Zum Teil schaffen sogar die ersten FH's auch diese Studiengänge wieder ab, da sie keine potentiellen Arbeitslosen ausbilden wollen.

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein (1879-1955)

  • Zitat

    Original von florijan
    Habe dann nach 2 Semestern den Absprung zu reiner BWL gemacht. Dort habe ich mich durch techn. geprägte Schwerpunkte (Prozessmanagement/Qualitätsmanagent) das Wissen in dem Maße angeeignet, wie ich es mir eigentlich von einem WiIng vorgestellt habe.

    Das wäre an unserer FH nicht ganz so einfach gewesen. Wenn reine BWL, dann hätte ich es auch ganz gern mit einer technischen Spezialisierung (IT) gemacht. Bei uns werden nur die BWL-Schwerpunkte Marketing (wäre evtl. auch noch was für mich gewesen), Controlling (habe es nicht so damit) oder Tourismus (für mich völlig irrelevant) angeboten.

    Bei uns war das so, dass der vierte BWL-Studienschwerpunkt Wirtschaftsinformatik leider ganz abgeschafft wurde, stattdessen führten sie den eigenständigen Winfo-Studiengang ein. Und der ist wie gesagt sehr techniklastig.
    Der alte BWL-Studiengang mit Winfo-Schwerpunkt wäre eher auf mich zugeschnitten gewesen.

    Gruß
    Michael

  • Da hatte ich Glück, dass ich eine FH hatte (Kempten) die ca. 15 Schwerpunkte zur Auswahl stellt von denen man frei 2 wählen kann.

    Es ist sogar so, dass einige WiIng kurz vor knapp im 6ten Semester, wechseln und sich doch noch zum Abschluss in BW hinreissen lassen, da sie merken die Berufsaussichten sind einfach zu schlecht.

    Und muss sagen habs nie und nimmer bereut, habe nach dem Studium knapp 10 Stellenangeboten auf Grund meiner Spezialisierung und doch universellen Einsatzfähigkeit (Prozess- und Projektmanagement etc.) bekommen. Konnte mir echt die Rosine rauspicken.

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit; aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Albert Einstein (1879-1955)

  • leute leute, ihr macht es mir wirklich nicht einfach mit meiner entscheidung

    die einen sagen winfos sind im kommen, die anderen sagen das geht so weit zurück, dass die studiengänge schon teilweise nimmer angeboten werden, jetzt bin ich verwirrter als vorher...

    mal angenommen ich mach jetzt bachelor winfo. fehlt mir dann viel wissen um z. B. noch ein master in bwl oder sowas zu machen (immerhin ist der dann ja auf leute spezialisiert, die ne bwl ausbildung haben) ?

    MfG

  • florijan:

    Naja, das kann ich so nicht halten. WIng hat eine absolute Blütezeit. Diese geht sicherlich gerade ein wenig bergab, ab das waren def. die Aufsteiger schlechthin in den letzten Jahren. WInfo ist wieder im kommen, da führt wohl auch kein Weg daran vorbei. Und wenn Du die Flexbilität schon ansprichst, so sind die Hybride def. sehr flexbiel einsetzbar. Man sollte halt als WIng od. WInfo nicht unbedingt zu einer Bank gehen. gerade im Projekt- und Prozessmanagement werden sie sehr gerne eingesetzt. Da haben doch gerade die reinen BWL-Studenten ihre Schwächen, weil sie mit diesen Sachen meistens nicht direkt konfrontiert werden! Oder sagen wir es anders: Nicht zwangsläufig. Eins muss dennoch klar sein, man kann aus allem etwas machen, man darf es nur nicht zu schwarz sehen. Und Ingenieurwissenschaften sowie die Informatik, werden die nächsten Jahre sicherlich mehr gefragt sein denn je, davon bin ich überzeugt. Klar kann der reine Informatiker besser Java programmieren, aber daüfr können sie meistens keine Präsentationen halten und ordentlich schreiben ;) Klischee auf Klischee, ne. Das Studium hat def. nicht zwangsläufig etwas mit seinem späteren Arbeitseinsatz zu tun, da reicht es auch wenn nur 50% abgedeckt sind. Und ganz ehrlich: Ich glaube kaum dass derzeit die Berufsaussichten für BWL-Absolventen von No-Name-Hochschulen besonders gut sind, diese sind jedenfalls nicht besser als deine beiden kritisierten Bereiche. Dies ist auch ein Fakt. Die Zeiten ändern sich, das gilt es festzuhalten, aber das hat glaube ich nicht all zu viel mit diesen drei Studiengängen zu tun. Es ist doch alles vielmehr eine Frage der Qualifikation, außerdem schafft man als WIng/WInfo sehr leicht den Absprung auf das reine BWL-Gleis im Job, dies ist sicherlich aus dieser Sicht einfacher als umgekehrt.

    @dood:

    Der Master ist eine weiterführende Ausbildung. D.h. es wird so gut wie nichts wiederholt. Das ist ja Sinn der Sache. Bachelor BWL und dann Master BWL ist vll. nicht so sinnig, da kann es zu Überschneidungen kommen, aber die MBA Programme an sich, aber auch die M.A. Programme richten sich ja gerade an Leute die aus fachfremden Richtungen kommen.

    Gruß
    Markus

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