Probleme beim Sammeln und Prüfen von Angeboten

  • Hallo an alle,

    bräuchte eure Hilfe bei folgender Aufgabe:

    Im Mittelpunkt des Beschaffungsvorgans steht das Sammeln und Prüfen von Angeboten potentieller Lieferer. Erläutern Sie ausführlich die Probleme, die sich für den Einkaufssachbearbeiter daraus ergeben.

    Folgende Punkte sind mir eingefallen. Bin mir aber sicher, das noch ein Paar Sachen fehlen. Nur welche?

    Problem der Vorauswahl: da es meist zeitlich nicht möglich ist, alle möglichen Lieferer anzuschreiben, muss der Bearbeiter eine Vorauswahl treffen. Sein Problem, nach welchen Kriterien soll er Lieferer ausschließen?

    Lieferantenbeurteilung durch Fragebogen:
    Zeitaufwendige Nachbearbeitung durch fehlende Angaben und Unklarheiten

    Problem der Nachauswahl: aus allen Lieferern die eine vorher festgesetzte Mindestpunktzahl erreicht haben, muss eine engere Auswahl getroffen werden. Problem: nach welchen Kriterien soll der Bearbeiter vorgehen. Zeitaufwändig

    Problem der Wirtschaftlichkeit: Wie viel Zeit und Geld kann in eine Anfrage investiert werden, damit sie noch wirtschaftlich ist.

    Danke im Voraus an alle

    Melanie

  • Hallo,

    Als Kriterien sind zu nennen:

    Soft Factors
    Diese Gruppe von Kriterien stellen in erster Linie Faktoren dar, die ein Unternehmen charakterisieren, die aber nicht oder nur schwer fassbar sind. In Audit-Checklisten erscheinen solche Faktoren als persönliche Eindrücke bei einem Besuch vor Ort, d.h. werden situationsspezifisch und auf subjektive Art erfasst.
    Als Soft Factors konnten ermittelt werden:

    - Flexibilität,
    - Vertrauenswürdigkeit,
    - Zuverlässigkeit,
    - Betriebsklima,
    - Unternehmenskultur,
    - informelle Dienstwege,
    - Arbeitsmotivation, Arbeitszufriedenheit,
    - Beziehungsnetz der einzelnen Mitarbeiter.

    Auch wenn diese Faktoren völlig subjektiv sind, so stellen sie doch die Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit, denn Probleme in einem dieser Bereiche sind nur schwierig oder gar nicht zu lösen.
    Die wichtigsten Fragen, die in diesem Zusammenhang bezüglich dem Unternehmen des Lieferanten geklärt werden müssen, sind:

    Kann zu diesem Unternehmen eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut werden?
    Ist es möglich, mit diesem Unternehmen kurz- und langfristig gemeinsam zu planen?
    Spricht man - semantisch gesehen - die gleiche Sprache?
    Spürt man die Bereitschaft des Unternehmen, sich für eine Zusammenarbeit zu engagieren und entsprechend den möglicherweise zusätzlichen Aufwand einer Zusammenarbeit in Kauf zu nehmen?
    Werden alle Hierarchiestufen in die Zusammenarbeit mit eingeschlossen oder sind nur einzelne Beteiligte daran interessiert?
    Bereits aus der Art der Fragestellungen ist ersichtlich, dass sich diese nicht über Internet beantworten lassen. Sie zeigt zudem auch, dass die Fragen nicht mit jedem potentiellen Lieferanten, sondern erst nach einer Vorselektion effizient geklärt werden können. Aus den bereits genannten Gründen wird hier nicht weiter auf die Soft Factors eingegangen.


    Fakten
    Die Fakten bilden zusammen mit den Soft Factors ein Lieferantenprofil. Die Fakten beinhalten als wichtigste Hauptkategorien:

    - Allgemeine Angaben,
    - Produkte,
    - Qualität,
    - Service,
    - Logistik,
    - Technologie,
    - Ökologie.

    Jedes Unternehmen wird die einzelnen Punkte anders gewichten. Einzelne Unterpunkte werden von manchen Unternehmen gar nicht oder nur sehr am Rande berücksichtigt werden. Die Kriteriensammlung soll deshalb als eine ausführliche Vorlage dienen,welche individuell von jedem Unternehmen und auch individuell für einzelne Bedürfnisse zusammengestellt werden kann.


    Indem man diese Kriterien mit einander vergleicht könnte man Lieferanten ausschließen. Diese Kriterien könnte man evtl. in einer Excelliste, bzw. Automatisch über Systeme wie SAP R3 erfassen.

    Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen.

    Gruß

    Denny

    Nichts ist unmöglich, bis man sich selber davon überzeugt hat.

  • Hi,
    er muss das Angebot prüfen, indem er ein Angebotsvergleich unter Berücksichti-gung der Art der Ware, Beschaffenheit und Güte der Ware, Menge, Preise bzw. Preisnachlässe und der Liefer- und Zahlungsbedingungen macht. Zu berücksichtigen sind auch die Serviceleistungen (z.B. Kundendienst) und der Standort des Lieferers (Transportrisiko). Um die Angebote sinnvoll zu vergleichen, sollte er dies anhand eines Kalkulationsschemas machen. Ausserdem müsste er den Lieferanten bewerten, die Waren müssen schliesslich termingerecht, in der gewünschten Qualität und Menge, sowie möglichst preiswert angeliefert werden. Die Lieferantenbewertung ist ein Prozess der planmässigen Sammlung und Gewinnung, Auswahl, Aufbereitung und Beurteilung von Lieferanteninformationen. Bei potenziellen Lieferern kann er also nur auf die Lieferanteninformationen bauen, die von aussen an ihn herangetragen werden.

    Gruss Petra