Hi!
Also, da ich gerade in letzter Zeit wieder einige tolle Erfahrungen beim Studium gesammelt habe, lass ich jetzt mal den ganzen Ärger der letzten 6 Monate vom Stapel und freu mich natürlich über jedwede Form der Beipflichtung
1. Dein Prof ... der Selbstdarsteller
Ist schon geil, wie lebenslang verbeamtete Wissenvermittler die Hochschulen nutzen, um gewinnbringend Ihr Ego aufzupolieren.
Klassisch:
Wenn Sie meine Prüfungen bestehen möchten, dann kaufen Sie mein Buch!
(Das kostet nur 65€, ist ätzend geschrieben und, wie praktisch, gleich bei der Sekretärin zu haben.) Irgendwie, muss ich ja auch den Müll verschachern, schliesslich verdien ich hier nur 5000 Euronen im Monat. Ach übrigens: Ich erwarte im Prüfungsfall eine wortgetreue Kopie sonst gibts höchstens eine 4.
Modern:
Die private Website der Frau Professorin ist ganz klar eine Arbeit für die studentische Hilfskraft. Die wird zwar aus Hochschulmitteln bezahlt und soll die werte Dame zwar bei Lehraufgaben unterstützen aber was solls, schliesslich muss die Welt wissen, was sie schon alles Tolles verfasst und auf welchem öffentlichen WC sie schon Vorträge gehalten hat.
2. Mutti wird 80
Stell Dir vor, Deine Hochschule betreibt ein soziales Forschungsprojekt, dass von einer Pro-Rektorin geleitet wird und bietet Dir einen Honorarvertrag für die Pflege der zugehörigen Website an.
Stell Dir vor, die HS zahlt Dir vorweg einen Etat von 400€ für diese Arbeit. Aber die benannte Pro-Rektorin vergisst Termine, was Sie Dir in die Schuhe schiebt, okkupiert Dich für Aufgaben ausserhalb Deines Tätigkeitsfelds wie z.B. die Erstellung von Präsentationen für Lehrveranstaltungen und schafft es in 6 Monaten Dir nur 50% des Arbeitsmaterials für Deine eigentliche Aufgabe zu übermitteln.
Stell Dir vor, Ihr macht einen Termin, weil Ihr bei der Ansicht seid, dass es so nicht weitergehen kann.
Stell Dir vor, Du wartest vor Ihrem Büro auf Sie und blätterst etwas in den Büchern aus Ihrer Produktion, die Sie vor dem Eingang aufgestellt hat und findest ein 600 Seiten Werk mit dem Titel "Moral und Ethik und wie die Hochschulen zu deren Vermittlung beitragen können".
Stell Dir vor, Ihr redet relativ angenehm über die Probleme und Sie verspricht verstanden zu haben und Dich nur noch für Deine eigentlichen Aufgaben einsetzen zu wollen. ...Du verlässt den Raum mit einem recht angenehmen Gefühl.
Stell Dir vor, Sie ruft Dich zurück, da Sie noch etwas wichtiges vergessen habe und Du gehst wieder zu Ihr und Sie erzählt Dir lang und breit vom kommenden 80zigsten Geburtstag Ihrer Mutter und dass Sie hierfür eine Geburtstagszeitschrift plant die Du entwerfen sollst und drückt Dir dafür einen Stapel Fotos aus Muttis Jugendjahren in die Hände und weist Dich darauf hin, Sie habe Dir die dazugehörigen Texte bereits via Email geschickt.
Stell Dir vor, Sie sagt dabei nichts über Geld und Du fragst wie das denn finanziert wird und Sie sagt "Sie sind ja in letzter Zeit zu recht wenig gekommen." Du fragst, ob Sie damit meine, dass es aus den Hochschulmitteln zu finanzieren sei und Sie bestätigt das ohne mit der Wimper zu zucken.
Du sagst äusserst freundlich, dass Du dafür gern eine schriftliche Anweisung hättest, um nicht irgendwann Ärger zu bekommen und zu wissen, dass das seine Richtigkeit hat.
Sie wird mega rot, keift Dich an das dies ganz klar zu Deinen Aufgaben gehöre und Du Dir als kleiner Student genau überlegen solltest wo Du Deine Nase hineinsteckst und überhaupt hätte Sie persönlich die Gelder für das Projekt von den Investoren (Land, Unternehmen, angagierte Privatleute) eingeworben, es wäre somit Ihres und Sie könne damit machen was Sie wolle und die Zusammenarbeit mit Dir wäre hiermit beendet.
Dir fällt die Kinnlade runter und Du fragst Sie, ob denn die "Investoren" für Ihre Mutter gezahlt hätten und ob diese den im Interesse der Hochschule liege.
Sie verfärbt sich noch etwas mehr, wiederholt Ihre mündliche Kündigung , befiehlt Dir alle gemailten Daten vom Mutti-Projekt zu vernichten und Dich nie wieder blicken zu lassen.
Du sagst, Du würdest die Unterlagen erst vernichten wenn Du Dir sicher sein kannst, dass Sie nicht in der Lage ist Dir etwas an zu haben.
ENDE---------------------------------------------------------------------------------
Ergo traue nie Deinen Profs und besonders dann nicht, wenn Sie aus dem Sozialbereich kommen, Verwaltungsfunktionen bekleiden und Bücher über "Moral und Ethik" schreiben.....
Ich hab die Schnauze sowas von voll und da wundert sich einer, wenn das Bildungssystem vor die Hunde geht. Klar gings hier nur um 200-300€ Arbeitswert aber Sie wird nicht die einzige Person sein die so handelt und das macht dann ganz fix einige neue Bücher für die Bibiliothek, einen neuen Computer oder ....
Und wenn ich als Psychologiestudent in die Bibo latsche und mir wieder erzählen lassen muss, dass Lehrbücher teuer sind und daher nur 2 Stück für 40 Studenten existieren krieg ich die Krise und ahne warum....
Das ich da keinem engagierten Förder mehr eine Spende für Hochschulprojekte empfehlen möchte, dürfte damit auch klar sein.....
Es ist doch einfach nur peinlich...oder sehe nur ich das so?
Freue mich auf Eure Meinungen und Kommentare!
Greetz
Moses