Zuviel "vermögen" für bafög

  • Mir stinkts im Moment gewaltig!

    Ich möchte dieses Wintersemester anfangen zu studieren und bin bisher immer fest davon ausgegangen, dass ich Bafög bekommen werde. Mein Vater war Schreiner und ist jetzt Rentner, meine Mutter Altenpflegerin. Da kann mn sich ja den Verdienst schon etwa ausrechnen. Wir haben kein Haus oder sonstige Eigentümer.

    Jetzt habe ich meinen Zivildienst so gut wie fertig und dadurch eben auch Geld verdient und dieses ohne irgendwelche Befürchtungen gespart.
    In den letzen Wochen habe ich jetzt erfahren, dass das Bafög ab einem "Vermögen" von 5200 € wegfällt, bzw. stark gekürtz wird. Da ich bisher darüber nachgedacht habe , zu Studiumsbeginn ins Studentenwohnheim zu ziehen und mir da schon sicher war, dass es mit dem Geld knapp werden würde ist das jetzt noch ein härterer Rückschlag.
    Von meinen Berechnungen her werde ich dann nach dem Zivildienst , also anfang Mai 2500 bis 3500 € über dem Freibetrag liegen.
    Der Erste Gedanke ist dann ja : kein Porblem ; überweise ich eben das überschüssige Geld einem Kollegen oder den Eltern, dann passt es ja., aber so wie ich das mitbekommen habe , überprüft das Bafög Amt dann meine Kontenbewegungen der Letzen 6 Monate oder länger und wenn ich dann nicht beweisen kann, wo das abgehobene Geld hingewandert ist ,wird es mir wieder als Vermögen dazugerechnet.
    Das heißt, falls ich in meiner Situation ein Zimmer im Studentenwohnheim nehmen würde, müsste ich mein angespartes Geld dafür verwenden, wofür eigentlich das Bafög da ist, bzw so lange dann von dem angesparten geld leben bis die 5200 € Grenze erreicht ist und dann neu bafög beantragen. Das ist ja wohl der letzte Mist.
    Jeder der unsere Verhältnisse kennt hätte 0 Zweifel daran, dass ich Bafög bekommen müsste, wie ich ja auch bis vor kurzem.

    Ich befürchte, ihr habt da auch keine Lösung parat ?

  • Also du kannst dich ja einmal mit deinem später zuständigen Amt in Verbindung setzen und die Fragen stellen, aber um ehrlich zu sein sehe ich das genauso wie du. Ich glaube da gibt es wohl keine andere Möglichkeit. Du musst dann deinen Antrag wohl oder übel immer mal wieder updaten.

    Gruß
    Markus

    I don't always know what I'm talking about but I know I'm right!


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  • tja, bafög...
    am einfachsten ist es, du haust das geld auf den kopf, sammelst die quittungen und reichst sie ein, dann bekommst du auch bafög!kauf dir n laptop, wohnungseinrichtung oder sonst was!
    wer geld spart, ist der dumme!

  • die situation hatte ich auch. im prinzip gilt was stromberg gepostet hat. eine einfache überweisung reicht nicht aus. geld auf andere überweisen ist nicht drin.

    d.h. im klartext entweder selbst ausgeben oder abheben und zinslos "unterm kopfkissen" bunkern, falls es dir möglich ist von freunden, verwanten, bekannten entsprechend quittungen zu sammeln, damit du eine ausgaben zumindest vortäuschen kannst. das ist dann zwar gemogelt, aber du wirst das geld später natürlich sinnvoller verwenden können, als jetzt um jeden preis shoppen zu gehen...

    bedenke aber bei deinen berechnungen die abzüge einzukalkulieren. so kannst du z.B. bei bausparverträgen 10 % abziehen, für LV´s gelten mWn änlichen regeln...

    mfg
    tarantel

    "Politiker, so sagt man, benutzen Ökonomen wie Betrunkene Laternen.
    Sie suchen nicht Licht, sondern Halt"

    Alfred Marshall

  • die Situation kenn ich... aber das Amt muss nicht zwangsläufig die Kontobewegungen nachprüfen. Sie können es allerdings tun. ;(

    Ich würde dir empfehlen, so bald wie möglich anzufangen, kleinere Beträge an deine Eltern zu überweisen oder bar abzuheben und später auf ein Sparbuch o.ä. von jemand anderen einzuzahlen.
    Quittungen sammeln ist auch gut! Frag in deinem Bekanntenkreis rum, wer sich in letzter Zeit irgendwas gekauft hat oder es vorhat und ob du die Quittung haben kannst.
    Es müssen aber "Haushaltsgegenstände" sein wie Möbel o.ä. bzw. Sachen, die man eben braucht (Auto zähltja komischerweise auch dazu).
    Also wenn du deine DVD Sammlung aufstocken willst, zählt das nicht ;)

    Wenn du so bald wie möglich anfängst, kriegst du das vielleicht noch hin! Und gib dein Geld, das du noch verdienst, gleich aus! (bzw. bunker es irgendwo) Das, was schon länger gespart ist, musst du eben auch nach und nach kleiner werden lassen.

    "Gute Gedanken zu haben ist eine Sache, ihnen entsprechend zu handeln eine andere" (Mahatma Gandhi)

  • was meinst du mit " kleinere beträge" ?

    bzw wie viel kann man da zb. jeden zweiten tag abheben, ohne dass sie rechungen sehen wollen

    @ zebemba : ich bekomme jetzt zum beispiel für den rest mines zivis noch 500 euro gehalt und 690 euro entlassungsgeld :/

    wenn ich das Geld dann gleich abhebe ist das doch eigentlich das Selbe, als wenn ich etwas, das ich schon jahreangelegt habe abhebe oder nicht?

  • ja im Prinzip schon...
    Ich weiß auch nicht, wie streng das alles kontrolliert wird.
    Ich selbst hab 2 Monate vor Beginn des Studiums angefangen, ein wenig Geld zu meinen Eltern zu verfrachten. Das war aber nicht so viel. (insgesamt so 300€)

    Ich denke nur, wenn du das Geld schnell abhebst (aber in kleineren, ungleichmäßigen Beträgen) fällt es nicht so auf.

    Kleinere Beträge würde ich sagen, sind so um die 50€ ?? Also z.B. Du hebst heute 30€ ab, übermorgen 60€, überweist in einer Woche 46,75€ und so weiter. Dann machste mal Pause und hebst dann wieder ab.
    Bei Nachfragen würd ich dann immer erst anfangen mit Klamotten (braucht man immer), Haushaltsgegenstände oder Freizeitvergnügen wie Essen gehen (dann warst du eben jeden Tag beim Italiener - sollen sie erst mal nachweisen) oder Kino.

    Und wenn du keine Quittungen hast, am besten viele kleinere Dinge, von denen man die Quittung nicht aufbewahrt, angeben.


    Alle Angaben ohne Gewähr!

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  • Also mal zum aktuellen Wissensstand:

    ich habe mich jetzt schon mit mehreren Leuten unterhalten und viele Raten mir einfach das Girokonto als vermögen anzugeben und fertig.
    Ich hab zwar noch ein depot bei union investment das eben die 5200 knapop übersteigt aber viele die ich gefragt habe meinen, dass die vom bafög amt solche sachen im normalfall nicht überprüfen, weil es so viele baföganträge gibt.

    Jetzt bin ich eben am überlegen, weil ich nicht wirklich weiß in wievielen fällen die wirklich nachprüfen und was passieren würde wenn sie es tun.

  • das amt wird halt aufmerksam, wenn sie die freistellungsaufträge sehen, die du bei banken o.ä. hast!
    wenn du es nicht angibst und sie irgendwann dahinter kommen, wirst du das geld, das du zuviel bekommen hast innerhalb kurzer zeit auf einen schlag zurückzahlen müssen, außerdem wird sich vermutlich die kripo bei dir melden und dich zum verhör einladen.das hängt aber von der schadenssumme und dem jeweiligen amt ab!ich kenne ämter, da wird alles unter 5000 € eingestellt, kenne aber auch jemanden der musste wg 500 € zum verhör!wenn die strafe dann höher als 75 tagessätze ist, gilst du als vorbestraft!

  • was wäre denn wenn das amt beim antrag herausfindet dass ich ca 6000 euro als wertpapierer hab?

    gibts dann schon ne strafe oder gibtsd anne infach weniger bafög?

  • weiß jemand ob die grundsätzlich die feibeträge prüfen oder nur in speziellen fällen?
    ich kenn leute die meinen dass es für das amt viel zu viel arbeit wäre das bei allen baföganträgen zu überprüfen

    was meint ihr?

  • Hi,
    sicher werden die nicht jeden einzelnen Fall genau ueberpruefen. Jedoch, wenn der kleinste Verdacht aufkommt, dass du mehr hast, nehmen die deinen Fall auseinander und ueberpruefen alles haargenau. Du solltest dir das gut ueberlegen, wenn du das Risiko eingehen moechtest. Evtl. musst du denn alles spaeter zurueck zahlen, plus ne saftige Geldstrafe.

    Gruss malottki

    Tell me what you eat and I tell you who you are.(Brillat-Savarin)

  • Und wenn du Lehrer oder einen anderen Beruf, der insbesondere vom Staat (z.B. Vermessungsingineur) nachgefragt wird, ergreifst, würde ich es mir zweimal überlegen, denn wenn du vorbestraft bist, kriegst du keinen Job und das ist in den letzten Jahren schon einigen passiert...

  • wie läuft da denn ab?

    wenn ich bafög beantrage und sie finden bevor sie gesagt haben wieviel ich bekomme heraus dass ich noch vermögen habe dann ha ihc ja nix zu zurückzahlen oder?

  • Zitat

    Original von Patrick10000
    wie läuft da denn ab?

    wenn ich bafög beantrage und sie finden bevor sie gesagt haben wieviel ich bekomme heraus dass ich noch vermögen habe dann ha ihc ja nix zu zurückzahlen oder?

    Dir sollte dennoch klar sein, dass es, egal ob vor oder nach Auszahlung den Tatbestand des Betruges erfüllt. Ein nicht gerade unwichtiger Punkt, nicht wahr? ;) Die Entscheidung über deinen Bescheid hat nichts damit zu tun, dass du Vermögen gezielt nicht angibst um dir einen Vorteil zu verschaffen.

    Gruß
    Markus

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  • Hallo,

    ich kann dazu folgendes sagen: Ich habe bis vor einem Jahr 19 Euro (!) Bafög pro Monat bekommen. Ein Jahr nach meinem Studiumsbeginn kam das Bafögamt mit einer Auskunft des Bundesamts für Finanzen (BaFin) und hatte meine Freistellungsaufträge überprüft. Sie haben die Zinsen, die ich bekommen habe, mit einem üblichen Marktzins verglichen und dann ausgerechnet, wie viel Vermögen ich zum Zeitpunkt der Antragstellung gehabt haben müsste. Damit lag ich dann ihrer Meinung bei Studienbeginn über der Freigrenze. Ich konnte aber nachweisen, dass ich von dem Geld Wohnungseinrichtung, Laptop, etc. gekauft hatte, so dass der Vorwurf gegen mich fallen gelassen wurde.
    Wollte damit nur sagen, dass die Höhe keine Rolle spielt. Ich hatte ca. 100 Euro Zinsen und hätte damit nur knapp über dem Freibetrag liegen können. Das BaFin gleicht die Daten auch automatisch ab, einer Anfrage des Bafögamts bedarf es dazu nicht.

    Nimm jeden Tag als ein Leben für sich.