Ich möchte mal alle Sozialwissenschaftler hier im Forum (so es denn überhaupt welche gibt) dazu anregen, hier ihre Lieblingswerke vorzustellen. Ich mach gleich mal den ersten Schritt:
- Dialektik der Aufklärung - Adorno/Horkheimer
Ein Klassiker der Sozialphilosophie und das Hauptwerk der kritische Theorie. Schwer zu lesen, aber sehr empfehlenswert. Besonders das Kapitel über die Kulturindustrie.
Adornos Talent die Gesellschaft schwarz und ohne Hoffnung zu zeichnen mag selbst in linken Kreisen nicht immer auf Gegenliebe stoßen. Zumindest aber eignet es sich hervorragend, seine intellektuellen Zähne mal daran abzuwetzen. Klasse!
- Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit - Berger/Luckmann
Ebenfalls ein Klassiker der Sozialphilosophie und der Wissenssoziolgie. Grob gesagt gehen die Autoren der Frage nach, in wie fern das, was wir als gesellschaftliche Wirklichkeit empfinden (beispielsweise die Vorstellung, dass Menschen seit jeher egozentrisch/kapitalistisch gewesen sind) nur Konstruktionsleistung eben jener Gesellschaft ist. Das Buch geht -wenn ich mich recht entsinne- dabei auch stark auf die Rolle von Institutionen ein.
- Traumzeit - Hand Peter Duerr
Um auch mal was nicht so philosophisches zu nennen. Dieses Buch ist einfach schön zu lesen. Duerr versucht einen geschichtlichen Abriß über eben jene Dinge zu verfassen, welche gerade noch auf oder schon jenseits der Grenzen von Zivilisation stehen. Konkret handelt es sich dabei um Dinge wie Hexerei, Drogen u.v.a.
Duerr war übrigens einer der stärksten Kritiker Norbert Elias' und seiner Entwicklungsvorstellung von Zivilisation.
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Das solls erstmal gewesen sein.