Studentendemonstrationen gegen Studiengebühren und Mittelkürzungen

  • Mich wundert eigentlich, warum das hier noch nie angesprochen wurde. Aber ich finde es recht interessant, dass sich so langsam eine richtige Protestwelle gegen Studiengebühren und großflächige Mittelkürzungen durchsetzt.

    In Hessen waren sie heute dran, ein kleiner Bericht dazu aus der Frankfurter Rundschau:

    Klick

    In Bayern und insbesondere in München gehts ab morgen für wohl längere Zeit los. Informationen dazu gibt es hier:

    http://www.denkstopp.de

    Hach ist das schön, dass ich so etwas noch miterleben darf :)

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    Hier findest Du die Antworten

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  • Jo, das war vor einer Woche mal. Die Threads existieren aber nicht mehr :) Das was oben steht ist aktuell. Und es sind Real-Life Demos und keine Online-Demo.

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  • Mal sehen ob ich hingehe. Aber es wird wohl darauf rauslaufen, dass ich eher nach Hause fahre als in der Kälte stehe. Es werden zig tausende Leute erwartet, die machen das dann schon :)

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    • Offizieller Beitrag

    Hier gabs ein Thema, in dem es um eine Blockade/Attacke auf eine CDU HP ging. Den Beitrag habe ich aber gelöscht da es mir nicht ganz legal vorkam.

    Ja bei uns wurde auch schon demonstriert, da wohl 2.5 Millionen Euro für die FHOOW gekürzt werden u. auch keine neuen Profs mehr eingestellt werden.

    Könnt ja auch mal auf http://schwarzes-bildungsloch.de schauen.

    MfG

    Jens

  • In ganz Bayern werden bis 2008 auch rund 500 Millionen Euro gestrichen, sowas ist schon beängstigend. Als Begründung heisst es nur es muss gespart werden und Universitäten sollen sich auf ihre Kernkompetenzen stützen, was im Endeffekt heisst es müssen Fachbereiche geschlossen werden. Es ist definitiv der falsche Weg. Aber eine ICE Trasse zwischen den Metropolen Nürnberg und Ingolstadt (wenn ich mich recht erinnere) für eine Milliarde kann finanziert werden. Der neue Bildungs- und Wissenschaftsminister übernimmt sich wohl ein bisschen mit seinem Amt.

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  • Es geht ja nicht nur darum Studiengebühren kategorisch abzulehnen. Die Idee finde ich gar nicht mal so schlecht wenn das Geld an die Universitäten fließt! Was einfach halsbrecherisch ist, ist der Sachverhalt dass die staatlichen Förderungen eben einfach mal um effektive 20-25% gekürzt werden. d.h. es können weniger Profs. bezahlt werden, Studiengänge müssen verkleinert und abgeschafft oder ausgelagert werden! Und das zu einem Zeitpunkt an dem die Universitäten eh schon total überbelegt sind. Z.B. ist der Planwert bei uns ungefähr 7000 Studenten. Real studieren aber 15000 an unserer FH. Und dies ist deutschlandweit kein Einzelfall. Da stellt sich dann eben schon mal die Frage wie immer weniger Personal mit immer mehr Studenten fertig werden will. Und die jetzt schon teilweise miserablen Ausstattungen würden sich wohl noch nach unten toppen, und das alles ist einfach nicht Sinn eines Studiums.

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  • München lebt und geht auf die Strasse. Die Demo war insgesamt anscheinend ein Riesenerfolg. 20000-40000 Leute waren da und legten ein Pfeiffkonzert sondersgleichen vor der bayr. Staatskanzlei hin.

    Noch ein paar Stimmen dazu:

    Artikel aus der SZ: Gegen die Brandrodung der Universitäten

    Bildergallerie zum Artikel

    Und noch von offzieller Seite:

    Die Reden zur Demonstration:

    Alex Nawrath (Studentischer Senator der LMU) - Abschlusskundgebung
    Florian Friesdorf (TU Vorsitzender Fachschaftsrat) - Auftaktkundgebung
    Florian Friesdorf (TU Vorsitzender Fachschaftsrat) - Abschlusskundgebung

    Im Laufe des Abends gibt es hier noch ein paar Fotos des Massenspektakels: Hier klicken

    Edit: Links

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  • Und hier noch die hochoffizielle Pressemitteilung:

    "Spardiktat führt zu Kahlschlag"
    40 000 Studenten protestierten gegen Kürzung im Bildungswesen
    [20.11.2003]
    Mit einer überwältigenden und friedlichen Großdemonstration haben 40.000 Schüler und Studenten aller Münchner Hochschulen am Donnerstag gemeinsam gegen die geplanten Einschnitte in das bayerische Bildungswesen protestiert. Unter dem Motto "Lauf um dein Studium" taten die Studenten der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), der Technischen Universität München (TU) und der Münchner Fachhochschule zusammen mit wissenschaftlichen Mitarbeitern der Universitäten und Schülern aus ganz München ihrem Unmut lautstark kund. Oberbürgermeister Christian Ude stellte sich hinter die Demonstranten. "Zur Durchlöcherung des Bildungsangebotes in München darf es nicht kommen", forderte Ude auf der Abschlusskundgebung am Odeonsplatz. Prof. Bernd Huber, Rektor der LMU, warnte vor "einer massiven Verschlechterung der Studienbedingungen". Dies gefährde die "Zukunft der Universitäten und der Bildung in Bayern". Auch TU-Präsident Prof. Wolfgang A. Hermann, FH-Präsidentin Prof. Marion Schick und Prof. Dieter Häberle, Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter, stellten sich geschlossen in eine Reihe mit den Studenten und gingen mit dem Vorgehen der Staatsregierung hart ins Gericht. "Welches Ziel haben Sie, Herr Minister, außer der Abwicklung eines Teiles der bayerischen Hochschullandschaft", wendete Schick sich an die Adresse von Wissenschaftsminister Thomas Goppel. Bereits im Vorfeld hatte die Präsidentin die Professoren der FH München dazu aufgerufen, die Demonstration zu unterstützen. "Ein Spardiktat führt zu willkürlichem Kahlschlag", fasste Oberbürgermeister Ude die Enttäuschung der Studenten zusammen. "Da ist von nachhaltiger, vorausschauender und verantwortungsvoller Politik nichts zu spüren", kritisierte er die Staatsregierung.
    Große organisatorische Kooperationsbereitschaft erfuhr die Demonstration von der Münchner Polizei, die für eine weiträumige Sperrung der Münchner Innenstadt sorgte und den geordneten Ablauf des Marsches unterstützte. Dafür bedankten sich die Demonstranten mit anhaltendem Applaus. Schützenhilfe bekam die Großdemonstration in München von zahlreichen Protestaktionen in anderen bayerischen Universitätsstädten, darunter Regensburg, Deggendorf, Würzburg und Nürnberg.
    "Das ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang der Proteste", sagte Moderator der Demonstration Moritz Küffner. Geplant sei eine Reihe von Aktionen in der Öffentlichkeit. In der Aktionswoche von 24.11 bis 28.11.2003 findet am Mittwoch eine 24-Stunden-Vorlesung mit hochkarätigen Professoren der Münchner Universitäten im Audimax der LMU statt.

    Mein Lieblingsbild von heute: Klick

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  • hmmmm habe ja nicht so den ueberblick ueber das was in BRd so passiert;

    aber hier in France; streiken die Studenten wohl um einiges heftiger; wenn ich die Nachrichten richtig aufgefasst habe; dann sind einige UNI im Streik; d.h. keine Vorlesungen lassen die stattfinden; teils Hungerstreik und riesige Demos ueberall; da Frankreich im Rahmen der EU angleichung einen STudiengang; der wohll auch finanziell vom Statt unterstuetzt wird streichen will......

    Die franzosen sind wirklich um einiges streiklustiger.... obs was bringt ist ne andere sache...

    gruesse kathy

    Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum! ;)

  • In Berlin wird auch gestreikt. Hier in München noch nicht, da sie sich langsam annähern wollen. 5% statt 10% Mittelkürzungen, was meiner Meinung nach trozdem nicht hinnehmbar ist!

    Und hier mal wieder ein paar Pressemitteilung zu einigen Aktionen, für alle die es interessiert:

    Trauermarsch
    Bilder zum Trauermarsch
    Bericht zur 24 Stunden Vorlesung
    Bilder zur 24 Stunden Vorlesung

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  • Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt ist die Lage hier in Berlin ja besonders interessant und nach Besetzungen der Büros der PDS, unseres Finanzsenators und des Wissenschaftssenators in der vergangenen Woche ist es heute Abend etwa 30 Studenten tatsächlich gelungen das Rote Rathaus zu besetzen:

    Die erste Pressemitteilung dazu:

    Zitat

    Forderungskatalog der BesetzerInnen des Roten Rathauses

    Wowereit in London - Studierende im Roten Rathaus

    Wowereit befindet sich derzeit inLondon, um mit WirtschaftsvertreterInnen zu verhandeln.
    Jetzt wird umverteit.
    Wir betreiben weiterhin das Konzept der nachhaltigen Aufklärung in öffentlichen Räumen. Studierende der Berliner Universitäten besetzen seit Dienstag den 2.12.2003, 21:15 Uhr den Festsaal des Roten Rahthauses.
    Wir fordern die Umsetzung der auf den jeweiligen Vollversammlungen der streikenden Berliner Universitäten beschlossenen Forderungen. Auch mit dieser Aktion solidarisieren wir uns mit allen vom allgemeinen Sozialabbau betroffenen Gruppen. Desweiteren rufen wir den Regierenden Bürgermeister Wowereit, den Finanzsenator Sarrazin und den Wissenschafts- und Kultursenator Flierl dazu auf, sich endlich mit den Studierenden zusammenzusetzen.
    Wir fordern sie dazu auf, uns als gleichberechtigte VerhandlungspartnerInnen anzuerkennen, um gemeinsam mit je zwei Studierenden und je drei Delegierten aus den Gremien der streikenden Berliner Universitäten in Verhandlungen zu treten

    Wenn meine eigene Seite jetzt gehen würde, dann könntet ihr darauf noch mehr zum Thema nachlesen, aber Sunhost *grmpf*

    [SIZE=1]Rund 500€/ Semester sind auch für ärmere Studenten keine Zumutung. Sie brauchen dafür keine Darlehen aufzunehmen. Sie müssen nur jeden Monat für hundert Euro auf etwas verzichten oder 2 Nachhilfestunden geben. - T. Goppel (CSU)[/SIZE]

  • Allgemeine Links zu dem Thema als auch persönliche Stellungnahmen finden sich übrigens unter diesem Link

    Wenn ihr den User 'Impi' anklickt könnt ihr auch sehen, wie ich so ungefähr darüber denke.

    Kohl, Köhler, Kokolores!

  • So uns hat es anscheinend als erste und richtig hart getroffen. Ging schneller als ich gedacht habe, aber die bayerische Politik ist ja bekannt für ihre schnelle und rationale Handlungsweise. Besonders toll wenn es keine Lehrbeauftragten mehr gibt und man jetzt in zu kleinen Räumen mit über 200 Leuten sitzen muss, auch wenn eigentlich nur 120 reinpassen. Aber wir können uns ja trösten: Die FH in München ist die beste in Deutschland, deshalb machen uns die Mittelkürzungen ja nichts aus
    :iro2

    Mal ein paar Fakten:

    • Sechs Fachbereiche haben für das nächste Semester KEINE Lehrbeauftragtenmittel mehr zur Verfügung KONSEQUENZ: Ausfall von Lehrveranstaltungen (Umfang wird erst bis Anfang des Semesters geklärt sein). Fachbereiche wie Tourismus, die einen sehr hohen Anteil an Lehrbeauftragten haben (über 50%), werden von dem Ausfall an Lehrveranstaltungen besonders stark betroffen sein.
    • Kürzung der Sachmittel in den Fachbereichen um -60% !!! Um sich der Dimension bewusst zu werden, sollte man wissen, dass nach der Kürzung, die Sachmittel, die pro Student zur Verfügung stehen, z.B. im Fachbereich 04 1993 noch 400% höher waren!!
    • Der Studiengang "Übersetzen und Dolmetschen" wurde gestrichen!
    • Der erwartete Globalhaushalt für das SS 04 belief sich auf 9,3 Mio Euro (incl. Mittel, die im letzten Semester durch die Haushaltssperre zurückgehalten wurden), es stehen dieses Semester aber nur noch 3,6 Mio Euro zur Verfügung.
    • Es stehen keine Gelder für die Anschaffung neuer Bücher an der Bibliothek mehr bereit.
    • Die Fachbereiche werden in den Semesterferien einen Notfallplan erstellen, um den Betrieb soweit es geht aufrecht zu erhalten. Manche Dekane prüfen, ob sie für das nächste Semester ihren Fachbereich oder Studienschwerpunkte schließen müssen.
    • Der FH München werden im nächsten Semester keine so genannten Verstärkungsmittel zugesprochen, im Gegensatz zu allen anderen Fachhochschulen in Bayern (bisherige Höhe ca. 1,39 Mio Euro).
    • Unter dieser Finanzsituation werden zum Wintersemester 04/05 gravierende Umstrukturierungen- und Kürzungsmaßnahmen folgen müssen.
    • Es werden 1,3 Mio Euro Haushaltsmittel vom letzten Jahr zurückgehalten!!
    • Praktikums- und Studiengruppen werden zusammengelegt werden müssen.
    • Eine unweigerliche Konsequenz wir die Verschlechterung der Lehre sein.

    Edit: BBCode

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  • So so das Semester läuft offiziell, die Vorlesungen fangen trotzdem nicht an, what a wonderful world :(

    Ich führe obige Liste der Vollständigkeit halber mal weiter:

    • Im FB04 müssen im 8. Semester einige Vorlesung entfallen
    • Englischvorlesungen können durch Spenden aus der Industrie finanziert werden
    • Aus Gründen der Zusammenlegung von Vorlesungsgruppen und Mangel an großen Hörsälen werden im FB06 Vorlesungen mit über 100 Studenten in Räumen für 40 Studenten gehalten.
    • Vorlesungen aus dem fünften Semester im FB14 können nicht angeboten werden.
    • Das Sommersemester des FB14 (Tourismus) beginnt erst eine Woche später, auf Grund von Planungsschwierigkeiten
    • Die Vertiefungsrichtung Umwelttechnik des Studiengangs Physikalische Technik wird im kommenden Semester nicht mehr angeboten.
    • Der Normendienst der Bibliothek wurde eingestellt

    Edit: Mal wieder BBCode

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  • ohje armes deutschland.... :O ?(

    bei uns sind die sprachkurse auch reduziert worden, man kann jetzt VHS kurse natürlich gegen Zahlung belegen... tztz

    weiss ich was sonst noch so wegfällt....

    Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum! ;)

  • Und heute mal wieder eine nennenswerte Erwähnung auf Spiegel Online:

    Bettelbrief vom Dekan

    Haben Sie mal 125 Euro? - Von Jan Friedmann

    Die Studenten eines Masterstudiengangs an der Fachhochschule München bekamen ungewöhnliche E-Mails. Die Dekane des Fachbereichs pumpen die angehenden Wirtschaftsingenieure energisch um Geld an - denn ohne Spenden sehen sie für den Studienbetrieb schwarz.

    Das Rundschreiben richtet sich an die "sehr geehrte Studentin" und den "sehr geehrten Studenten" und kommt ohne Umschweife zur Sache: "Die problematische Finanzsituation der bayrischen Fachhochschulen und Universitäten ist Ihnen bekannt." Durch die Kürzungen seien Sachmittel und Gelder für Lehraufträge auf ein Niveau heruntergefahren, das "ohne Sonderaktionen" keinen geordneten Lehrbetrieb erlaube.

    Weiter unten folgt der entscheidende Satz, der auch erklärt, um welche "Sonderaktion" es sich handelt: "Unter dem Diktat der knappen Mittel sehen wir uns gezwungen, Sie zu bitten, durch einen freiwilligen finanziellen Beitrag den Studienbetrieb im Masterstudiengang sicherzustellen".

    Geldspritzen "selbstverständlich willkommen"

    Adressaten des Bettelbriefes sind die rund 175 eingeschriebenen angehenden Wirtschaftsingenieure im Masterstudiengang, die meisten von ihnen berufstätig, unter anderem bei renommierten Unternehmen wie BMW oder Siemens. Sie sollen, so der Wunsch der beiden Dekane Winfried Schauer und Wolfgang Döhl, zwischen 125 und 200 Euro abdrücken. Auch höhere Beiträge seien "selbstverständlich willkommen".

    Schauer begründet die Aktion damit, dass der Studiengang "noch gebührenfrei" sei und die meisten Studenten schon im Berufsleben stünden. "Wir erhoffen uns Einnahmen von rund 10.000 Euro", sagt der Dekan. Von den Almosen könne der Fachbereich die Hälfte der Lehraufträge finanzieren, die dem Masterstudiengang bislang zur Verfügung standen. Ohne Spenden stünden dem Fachbereich, so wird im Schreiben vorgerechnet, weniger als halb so viel Geld für Lehraufträge zur Verfügung wie vor den Kürzungen.

    Die Gelder sollen nicht direkt an die Fachhochschule, sondern auf das Konto des "Vereins zur Förderung des Wirtschaftsingenieurwesens" (VFWI) überwiesen werden. Über ihre Verwendung werde selbstverständlich Rechenschaft abgelegt, die Spenden seien "steuerlich voll abzugsfähig".

    Spendierlaune aus Notwendigkeit

    Mit der Gründung eines ähnlichen Fördervereines hatten unlängst die Wirtschaftswissenschaftler an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt auf sich aufmerksam gemacht. Sie sammelten seit Jahresanfang über 10.000 Euro für ihre Fakultät.

    Die wachsende Spendierfreudigkeit entspringt allerdings weniger einer Barmherzigkeits-Welle für die eigene Hochschule als purer Notwendigkeit. Laut der Münchner Rundmail sind die fünfprozentigen Mittelkürzungen des Landes für die leeren Kassen des Fachbereichs verantwortlich. Da bei den Personalkosten nicht von heute auf morgen gespart werden könne, kämen vor allem Sachmittel und Gelder für Lehraufträge unter die Räder.

    An den bayrischen Hochschulen herrscht nach wie vor großer Unmut über den Sparkurs der weiß-blauen Staatsregierung, mit dem diese an den Hochschulen 150 Millionen Euro einsparen will. Die Staatsregierung hatte Ende letzten Jahres angekündigt, die bayrischen Hochschulen müssten 2004 mit deutlich weniger Geld auskommen.

    Sollten die erhofften milden Gaben von den Teilzeitstudenten ausbleiben, sehen die Dekane der Münchner Fachhochschule schwarz: Der Vorlesungsbetrieb könne dann "nicht in vollem Umfange erfolgen". Mit negativen Folgen für die karriereorientierten Kunden - sie müssten länger studieren.

    Quelle:

    SPIEGEL ONLINE - 24. März 2004, 12:53
    URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,291416,00.html

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  • Das Thema allgemeine Studiengebühren klopft lautstark an die Tür.
    Tatsaechlich besteht die Moeglichkeit, dass diese früher kommen als gedacht.
    Wer gegen diese Studiengebühren ist, sollte zu folgender HP eilen und sich dort eintragen

    http://www.foruni.de/petition/indexpet.htm

    Es geht hier um den Versuch, 1.000.000 Stimmen zusammenzukriegen (bisher sind es 211599) - es gibt eine EU Richtlinie, wonach Petitionen, die von über 1.000.000 EU-Bürgern unterzeichnet werden, vom Gesetzgeber nicht übergangen werden koennen.

    Gestern standen wir noch am Abgrund, heute sind wir ein gutes Stück weiter