Über den schlechten Ruf der Lehrer...

  • Hi@all, insbesondere einen lieben Gruß an alle angehenden Lehrerinnen und Lehrer!

    Also: Mir gehts tierisch auf die Nerven, dass die LA-Studenten als faul und Lehrer als noch viel fauler bezeichnet werden. Ich muss sagen: Für mein Studium nehme ich mir sehr viel Zeit und mache es auch sehr gewissenhaft. Da stört es mich schon, wenn einige Professoren und Dozenten sagen, Lehrer hätten einen schlechten Ruf in der Öffentlichkeit. :haudrauf: Es gibt solche und solche Lehrer und ich kann nur sagen, dass ich meinen Job gerne und richtig, nein, richtig gut machen will.

    Wie seht ihr das? Freu mich über Feedback!

    LG Juna :fluch:

    "Think positively"

    :hand:<< Die Grundlage jeglichen menschlichen Denkens und Handelns ist der Egoismus. Es ist ein Überlebensprinzip. >>

  • Ich kann dazu auch nur sagen, dass es solche und solche gibt! Ich kenne zwei aus meiner ehemaligen Stufe, die auf Lehramt studieren und die sind voll engagiert und fleißig! Die eine fährt früh morgens zur Uni und kommt abends nach hause und muss dann noch nach- bzw vorarbeiten. Mit den Referendar/innen habe ich zur Schulzeit meist auch gute Erfahrungen gemacht, dennoch kann ich es verstehen, dass die Lehrer manchmal etwas belächelt werden, denn es gibt wirklich einige die ihr Leben sehr locker nehmen, sich einen 6 Stunden Tag einrichten, und das über über Jahre hinweg.

    Vielleicht liegt es auch daran, dass angehende Lehrer bzw junge Lehrer noch sehr viel mehr Willen und Kreativität besitzen als diejenigen die sich schon 20 Jahre mit den Schülern abgekämpft haben....

    Es kommt ebenso darauf an welche Erfahrungen ein Lehrer macht. Wenn er Glück hat, trifft er gleich in den ersten Jahren auf interessierte Schüler, die ihn fordern. Es kann aber auch sein, dass man gleich als Referendar vor einer gelangweilten Meute steht....

    Also, auch mein Fazit: Solche und solche... :rolleyes:

  • hmm, ganz genau. Solche und solche... :no:
    Es gibt eben welche, die möchten Lehrer werden, weil sie den Beruf wirklich machen wollen und er ihnen Spaß macht, aber es gibt auch welche, die studieren halt mal auf Lehramt... aber wissen eigentlich nicht, wieso.

    Und bei "fertigen" Lehrern habe ich persönlich auch die Erfahrung gemacht, dass es eben Lehrer gibt, die engagiert sind und Schülern etwas beibringen wollen, die "mit Herzblut" dabei sind und auch mal außerhalb des Unterrichts etwas machen, z.B. Projekte mit Schülern ect.
    Leider gibt es auch die anderen, die Jahrelang die gleichen Unterrichtsmaterialien verwenden, die ihre Unterrichtsstunden machen und es sich ansonsten zu Hause gut gehen lassen. :nope: irgendwie nicht der Sinn der Sache :thumpsdown:

    Ich muss aber auch sagen, Lehrer haben schon viel Ferien im Gegensatz zu anderen Berufen. Klar wird sicher auch davon ein Teil zur Vorbereitung usw. verwendet aber eben, wie gesagt, das macht nicht jeder Lehrer.

    Daher haben Lehrer auch bei uns so einen schlechten Ruf... Das ist echt schade, finde ich!

    "Gute Gedanken zu haben ist eine Sache, ihnen entsprechend zu handeln eine andere" (Mahatma Gandhi)

  • Ist wohl kein Wunder, in welchem Beruf kann man sich sonst so daneben benehmen und fliegt nicht raus? (Politiker mal ausgenommen ;))

    Ich kenne ca. eine Handvoll Lehrer die es drauf hatten, der Rest (und das sind mehrere Hände) kann einfach nichts, so siehts aus. Ich unterstütze den Ruf.

    Und Juna, so wie du das gerade beschreibst fängt es bestimmt bei vielen an, aber nach ein paar Jahren im Beruf sieht das ganz anders aus. Da ziehen die meisten einfach ihren Stiefel durch,
    dafür haben sie unheimlich viel Freizeit und einen der sichersten Arbeitsplätze des Landes.
    Klar beschweren sie sich immer über das geringe Gehalt, aber was will man bei einem 6 Stunden Tag und so viel Freizeit erwarten?

  • Zitat

    Original von Jörn
    Ist wohl kein Wunder, in welchem Beruf kann man sich sonst so daneben benehmen und fliegt nicht raus? (Politiker mal ausgenommen ;))

    Ich kenne ca. eine Handvoll Lehrer die es drauf hatten, der Rest (und das sind mehrere Hände) kann einfach nichts, so siehts aus. Ich unterstütze den Ruf.

    Und Juna, so wie du das gerade beschreibst fängt es bestimmt bei vielen an, aber nach ein paar Jahren im Beruf sieht das ganz anders aus. Da ziehen die meisten einfach ihren Stiefel durch,
    dafür haben sie unheimlich viel Freizeit und einen der sichersten Arbeitsplätze des Landes.
    Klar beschweren sie sich immer über das geringe Gehalt, aber was will man bei einem 6 Stunden Tag und so viel Freizeit erwarten?

    Siehst du. Leute wie dich könnte ich erschlagen. ;) Nun ja, du wirst sehen, ich werde nicht so, auch ein Lehrer lernt NIE aus.

    Und noch was: Du musstest ja auch erst mal zur Schule gehen, gell? Oder bei wem hättest du gelernt, wenns die Lehrer nicht geben würde??????

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  • Ich kenne 3 Lehrer, die waren motiviert, 2 davon waren kompetent. Von ungefähr 20. Darüber hinaus halte ich es für eine überaus tragische Angelegenheit, sein Humankapital dem Staat zur Verfügung zu stellen. Ich würde mir aber nie anmaßen, über jemanden, von dem ich nicht weiß, wieviel er tatsächlich leistet, ein Urteil zu fällen.

    Intoleranter sturer egoistischer kapitalistischer marktradikaler rechter Hippie.

  • Humankapital= Riesenabfuckwort! Gibt es zwar, aber man sollte es nicht benutzen finde ich.

    Und was wären die Bürger ohne Beamte? Auch die Unternehmen sind auf sie angewiesen. Und schließlich gibt es Lehrer, die das aus Leidenschaft machen.

    Irgendwie kein ziemlich gelungender Beitrag, sorry, Arthur...

  • Zitat

    Original von Dotze
    Humankapital= Riesenabfuckwort! Gibt es zwar, aber man sollte es nicht benutzen finde ich.


    Geschmackssache.

    Zitat

    Und was wären die Bürger ohne Beamte?


    Glücklich und wohlhabend.

    Intoleranter sturer egoistischer kapitalistischer marktradikaler rechter Hippie.

  • Es ist wirklich ärgerlich, dass über Lehrer und solche, die welche werden wollen, derart schlecht gedacht wird. Ich kann auch nicht sagen, dass es mir egal ist, sonst hätte ich vermutlich kaum diesen Thread hier eröffnet.
    Trotzdem kann ich natürlich niemandem seine Meinung verbieten.

    Ich wünsche mir nur etwas ´Respekt, da auch mein Studium hart ist und man als Lehrer täglich einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt ist. Leider ist es so, dass die Erziehung der Schüler an den Lehrern klebt, weil Eltern nicht mehr fähig sind, selbst etwas zur Erziehung der Kinder beizutragen. Ganz besonders in den Gesamtschulen wird der Beruf des Lehrers ein wenig falsch verstanden. Wir wollen zunächst mal Bildung vermitteln, nicht primär Erziehung.

    Dies ist für viele Lehrer enorm schwierig, stellt euch mal vor 30 pubertierende Teenies, und das mehrere Stunden am Tag, dann urteilt über uns angehende Lehrer! Kommt einmal heim, korrigiert auch noch die 30 Arbeiten dieser Teenies und kümmert euch NEBENBEI noch um die Anliegen von Eltern, die ALLES, aber auch ALLES auf die armen Lehrer schieben.

    Fazit: Lehrer leisten GENUG. Und ich werd nicht zu den faulen Lehrerinnen zählen, sonst brauche ich nicht 5 Jahre meines Lebens studieren, dann mache ich eine Ausbildung und wenn ich heim komme, lass ich alles fallen. X(

    "Think positively"

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  • Man muss es jetzt ja nicht gleich so übertreiben wie in Deutschland, wo man fürs falsch Parken 160€ blechen soll und 100€ davon auf Verwaltung fallen (selbst erlebt!)...

    Man müsste nur den ganzen Apparat effizienter machen, sodass es nicht mehr vorkommt, dass eine Aufgabe zehnmal hin und hergeschoben wird. Heißt: Weniger Beamte, die mehr arbeiten und dafür mehr verdienen.

    Aber wir kommen ein bisschen vom Thema ab ;)

  • Zitat

    Original von juna1986
    Siehst du. Leute wie dich könnte ich erschlagen. ;) Nun ja, du wirst sehen, ich werde nicht so, auch ein Lehrer lernt NIE aus.

    Manchmal denke ich, dass gerade Lehrer noch nie was gelernt haben ;)

    Zitat

    Original von juna1986
    Und noch was: Du musstest ja auch erst mal zur Schule gehen, gell? Oder bei wem hättest du gelernt, wenns die Lehrer nicht geben würde??????

    Es geht darum, dass ich wesentlich mehr hätte lernen können, wären die Lehrer kompetenter.
    Dieser beschissene Satz: "Ich muss nicht alles wissen, ich muss nur wissen wo es steht." kommt doch bestimmt auch von Lehrern, zumindest kommt es mir so vor.


    Tante Edit:
    Das mit der Erziehung sehe ich ein. Elternführerschein: :dafuer: ;)

  • Zitat

    Original von Dotze
    Man müsste nur den ganzen Apparat effizienter machen


    Das wird nicht reichen. Man muss ihn abschaffen.

    Intoleranter sturer egoistischer kapitalistischer marktradikaler rechter Hippie.

  • ... mit Recht.

    Also ich muss ehrlich sagen ich kann den Frust der teilweise über Lehrer herrsht schon ein bisschen verstehen, deshalb will ich es ja besser machen.
    Aber man kann auch von "unfähigen" Lehrern viel lernen, wenn man nur will, das nur mal so am Rande, natürlich will ich keine faulen und unkompetenten Lehrer entschuldigen. und nur so: Die gibts überall, die Leute, die ihren beruf nicht ernst nehmen und ihn evt. schlecht machen. Nicht immer nur Lehrer.

    Juna hat vollkommen recht, das Studium ist sicher nicht easy und auch der Lehrerberuf stellt viel mehr Anforderungen als man vielleicht glaubt.

    Jörn, was hast du gegen den "beschissenen" Satz? Da steckt viel wahres drin... aber bitte, wenn du ALLES weisst, ist ja gut...

    Außerdem: Lehrer haben heute auch keinen sicheren Arbeitsplatz mehr, man wid kein Beamter mehr! Nur so für alle, die was gegen Beamte haben.

    Also ich muss Juna echt unterstützen, Lehrer verdienen Respekt! In anderen Ländern sind Lehrer hochangesehene Leute, nur hier wird immer gmeckert. Unser Schulsystem ist sicher nicht das beste aber warum sind immer Lehrer an allem Schuld? Ein bisschen Respekt kann ja wohl jeder verlangen oder? Und Lehrer die sich immer nur anpflaumen lassen müssen haben es nicht immer leicht, denkt mal drüber nach.

    "Gute Gedanken zu haben ist eine Sache, ihnen entsprechend zu handeln eine andere" (Mahatma Gandhi)

  • Viele missbrauchen diesen Satz, weil die einfach keine Ahnung haben. So kommt es mir zumindest vor. Ich sag auch nicht, dass alle so sind, aber der Großteil schon.

    Und zum Thema Beamtenstatus: Vor 2 Jahren war ich noch an der Schule. Da wurde ein Lehrer (seit 10 jahrem im Dienst) nachträglich verbeamtet.

    Sein Statement: "Dann kann ich es jetzt erstmal ruhig angehen lassen."

    Da wundert ihr euch noch... o_O

  • Zitat

    Original von Zebemba
    Außerdem: Lehrer haben heute auch keinen sicheren Arbeitsplatz mehr, man wid kein Beamter mehr! Nur so für alle, die was gegen Beamte haben.


    [Selbstironie]Man lehrt aber immer noch an einer staatlichen Schule. Tipp: Geh an eine Privatschule und ich habe nicht mehr das Geringste auszusetzen.[/Selbstironie];-)

    Intoleranter sturer egoistischer kapitalistischer marktradikaler rechter Hippie.

  • Eine kleine Lanze muss ich für die Lehrer auch mal eben brechen, sooo viel Freizeit haben die nämlich auch nicht. Allein die Arbeiten zu korrigieren ist schon relativ Zeitintensiv.
    Natürlich gibt es auch viele Lehrer, die ihren Unterrichtsstoff nicht vorbereiten und jahrelang das gleiche Programm durchziehen, die haben dann natürlich unwesentlich mehr Freizeit ;)
    Aber dass die Lehrer hier von einigen so hochgelobt werden kann ich keineswegs nachvollziehen. Klar brauchen wir Lehrer, sonst würden wir nichts lernen, aber wir brauchen auch die Fleischereifachverkäuferin und den Dönermann, den man um 6Uhr morgens auf dem Nachhauseweg aufsucht.
    Fazit: Ich will das Engagement der LA StudentInnen hier nicht in Frage stellen, aber im Schnitt hat man als Lehrer sehr viel mehr Freizeit als in anderen Berufen, was man damit nun anstellt ist jedem selbst überlassen und spiegelt sich dann im Unterricht wieder.
    Und dass die Lehrer in Deutschland nicht unbedingt die aller aller besten sind, sieht man ja auch an internationalen Vergleichen.

    Gruß,
    Daemon

    Fighting for peace is like screwing for virginity

  • Die Frage muss anders herum gestellt werden, muss ein Lehrer Beamter sein?

    Einigkeit herrscht sicherlich dabei, dass Bildung eine zentrale Aufgabe des Staates ist, aber ist ein Lehrer von solcher strategischer Bedeutung für den Staat, dass er/ sie verbeamtet werden muss, oder sollte die Verbeamtung nicht auf die Träger "höherer" oder "spezieller" staatlicher Aufgaben beschränkt werden.

    Das ist eine Grundsatzzdebatte, die nicht nur Lehrer betrifft, muss ein Polizist ein Beamter sein, meiner Meinung nach ja, muss ein Postbote Beamter sein, meiner Meinung nach und der neuen Meinung des Staates nach der Privatisierung nach auch nein.
    Die Frage ist also bei welche Personenkreise müssen eine entsprechend hohe "Loyalität" gegenüber ihrem Dienstherren haben um ihnen die Priviegien und Verpflichtungen eines Beamten aufzuerlegen und bei welchen reicht ein Angestelltenverhältnis aus.

    Meine persönliche Meinung ist eben, dass im Bereich der Schule keine Verbeamtung notwendig ist, dass zeichnet sich ja jetzt bereits als Trend ab, meine Schwester studiert Lehramt Grundschule in Bayern, und dort zeichnet sich ja auch ab, dass man nicht mehr sofort verbeamtet wird sondern dass sich das drei vier Jahre hinzieht, also hat auch die Behörde begriffen, dass ein Lehrer nicht unbedingt Beamter sein muss um auf Kinder losgelassen zu werden.

    Was den schlechten Ruf der Lehrer anbelangt, da ich ja erst jetzt zur Diskussion stoße. Ich habe leider, leider viele Lehrer erlebt, die mit ihren Klassen von "30 pubertierende Teenies", wie es juna1986 so schön ausdrückt nicht zurechtkommen. ABER wenn ich mich für den Beruf des Lehrers entscheide weiß ich was auf mich zukommt, ich kenne die psychologischen Belastungen zumindest theoretisch und wenn ich dazu nicht in der Lage bin, dann sollte ich wohl einen anderen Beruf ergreifen und mich nicht auf den Standpunkt zurückziehen, dass das Lehramt der kürzeste Weg zur Verbeamtung ist.
    Ich habe leider zahlreiche, auch engagierte Lehrer kennengelernt, die ihren Stoff einmal in ihrem Leben, nämlich nach dem Studium, aufbereitet haben und jetzt 30 Jahre später immer noch den mittlerweilen wiederlegten Schwachsinn erzählen. Auf der anderen Seite habe ich auch zahlreiche fachlich sehr kompetente Lehrer erlebt, die persönlich 0 Eignung für den Schuldienst hatten. Das Problem ist also einen fachlich kompetenten Lehrer zu haben, der auch noch die entsprechende Persönlichkeit mitbringt, von diesem Idealtyp gibt es leider sehr sehr wenige, das Bild des Lehrers wird jedoch von der Mehrheit geprägt!

    Was den Ausspruch anbelangt, dass die Eltern den Lehrer die Schuld für die mangelnde Erziehung in die Schuhe schieben, nun dieses Bild ist durchaus korrekt und wenn man sich die politischen Anläufe für die Ganztagsschulen ansieht ja wohl auch politisch gewollt. Es reiht sich doch wohl ganz in die blödsinnige Aussage das FDP-Schwachkopfs ein "Kinder kriegen in Deutschland die Falschen" wenn man den Satz nun weiterführt bedeutet dies doch, dass der Staat in diesem Fall eben die Schulen die ausgleiche müssen.
    Ob dieser politische Anspruch mit der Realität in Einklang zu bringen ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.
    Auf einem ganz anderen Blatt steht auch, dass sich das gesellschaftliche Ideal geändert hat, die heile Familie, die ihre Kinder ganztags erzieht und genügend Zeit dafür hat, ist passe. Das Idealbild der heutigen Familie ist Mann und Frau gehen Arbeiten, die Kinder werden ist staatliche/ kirchliche Obhut gegeben (kindergarten, Kita, Ganztagsschule) und dort erzogen. Man kann mich jetzt altmodisch nennen, aber die ist sicherlich nicht der Idealzustand - aber es ist größtenteils der Ist-Zustand. Es ist also ein gesellschaftlicher Anspruch, der sich hier an die Lehrer stellt, wer dazu nicht in der Lage ist, muss einen anderen Beruf wählen. Ältere LehrerSemester sind da in meinen Augen etwas entschuldigt, da zu ihrer Zeit der gesellschaftliche Anspruch ein andere war, aber auch diese müssen sich anpassen.

    Was das Image des faulen Lehrers anbelangt, wie schon gesagt ich habe zahlreiche Beispiele erlebt, wo der Stoff eben genau einmal aufbereitet wurde und das zum Teil wohl noch im Referendariat. In diesem Fall beschränkt sich die tägliche Arbeitslestung wohl auf 6 Std. in der Klasse und dann zugegeben regelmäßig in einigen Korrekturarbeiten zu Hause. Deren Umfang hängt aber auch vom eigenen Anspruch des "Lehrkörpers" ab.
    Und da Weiterbildung in den Ferien wohl noch immer nicht vorgeschrieben ist, nunja lassen wir dass.

    Ergo, der schlechte Ruf in der Öffentlichkeit ist zu einem guten Teil begründet. Warum, da sich die Situation geändert hat, die Wahrheit aber ist immer noch, dass sich veränderte Rahmenbedingungen erst 20 - 25 Jahre später in der Ausbildung (der Lehrer) niederschlagen. Des Staates Mühlen mahlen langsam.

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  • Zitat

    Original von Daemon
    Aber dass die Lehrer hier von einigen so hochgelobt werden kann ich keineswegs nachvollziehen.


    "hochgelobt?" von wem???

    Zitat

    Original von Daemon
    aber wir brauchen auch die Fleischereifachverkäuferin und den Dönermann, den man um 6Uhr morgens auf dem Nachhauseweg aufsucht.


    sicher brauchen wir die auch. Ich glaube, es hat ja auch keiner gesagt, das Lehrer was besseres sind, oder? Jeder Beruf hat respekt verdient und jeder Beruf wird gebraucht, ganz klar!

    Zitat

    Original von Daemon
    Und dass die Lehrer in Deutschland nicht unbedingt die aller aller besten sind, sieht man ja auch an internationalen Vergleichen.


    *räusper* die Frage ist, liegt das an den Lehrern? An der Art der Ausbildung? Am Schulsystem? Du wirst wohl kaum sagen wollen, dass die Lehrer in Deutschland dümmer, unmotivierter o.ä. sind als Kollegen im Ausland?
    Meiner Meinung nach müsste einiges am Schulsystem und am Studium geändert werden, aber das kannst du nicht den Lehrern vorwerfen.

    Zitat

    Original von Strolch
    Meine persönliche Meinung ist eben, dass im Bereich der Schule keine Verbeamtung notwendig ist, dass zeichnet sich ja jetzt bereits als Trend ab, meine Schwester studiert Lehramt Grundschule in Bayern, und dort zeichnet sich ja auch ab, dass man nicht mehr sofort verbeamtet wird sondern dass sich das drei vier Jahre hinzieht, also hat auch die Behörde begriffen, dass ein Lehrer nicht unbedingt Beamter sein muss um auf Kinder losgelassen zu werden.


    Ich kann nur für Baden-Württemberg sprechen: hier werden "neue" Lehrer nicht mehr verbeamtet, oder zumindest bald nicht mehr, genau weiss ich es nicht.

    Zitat

    Original von Arthur
    [Selbstironie]Man lehrt aber immer noch an einer staatlichen Schule. Tipp: Geh an eine Privatschule und ich habe nicht mehr das Geringste auszusetzen.[/Selbstironie];-)

    was hat das damit zu tun, ob die Schule staatlich ist oder nicht?
    Und ich war auf ner Privatschule als Schüler. Glaubst du, die Lehrer da wären besser oder schlechter als an anderen Schulen? Oder was soll da für ein Unterschied sein? Es gibt nämlich keinen.

    "Gute Gedanken zu haben ist eine Sache, ihnen entsprechend zu handeln eine andere" (Mahatma Gandhi)

  • Holla, die Waldfee! Netter Thread hier, muss ich sagen.

    Irgendwie ist das Thema der Diskussion so ausgelutscht, wie ein altes Kaugummi. Wir waren alle in der Schule und keiner kann mir sagen, dass er nicht Phasen hatte, in denen er destruktiv war und die Lehrer am Liebsten sonstwohin gewünscht hätte. Und sicher haben da auch viele gedacht, dass Lehrer nichts zu tun haben und zuviel Greizeit und bla und blubb. Wie es schon andere User hier gesagt haben, es gibt auf jeden Fall solche und solche. Das ist ja wohl in allen Bereichen so, ob bei Lehrern oder Angestellten im Unternehmen. Verallgemeinern kann man das nicht, es gibt Lehrer, dich sich wirklich engagieren, wobei anderen wiederum morgens in die Schule kommen und froh sind, am Mittag wieder raus zu sein.

    juna

    Weisst du, wie ich das Ganze sehe? Ich meine, dass du diese ganze Sache einfach zu sehr persönlich nimmst. Du bist ein Lehramtsstudent von vielen anderen auch, du hast dich dazu entschlossen, dieses Fach zu studieren und Lehrer zu werden. Und wenn du wirklich so gewissenhaft arbeitest (wovor ich den Hut ziehe, denn das machen nicht viele), dann hast du dich doch genauso darauf vorbereitet nach deinem Abitur, was dich erwartet. Und dabei denke ich, dass der Ruf der Lehrer nicht schon seit gestern so ist, sondern schon seit etlichen Jahren. Und wenn du Lehrer werden willst, dann musst du auch mit diesen Meinungen umgehen, sie ist festgefahren in der Gesellschaft und jeder kann doch darüber denken, was er will. Glaube nicht, dass Lehramtsstudenten die einzigen sind, denen es so geht. Auch wir BWL-er (zumindest habe ich die Erfahrungen gemacht und ich meine, viele andere auch) haben uns schon genug anhören dürfen, wir sind eben dazu verrufen, nur BWL zu studieren, weil es andere machen und weil es "angeblich" so einfach ist. Ich habe mich zu Anfangs meines Studiums auch über diese Leute aufgeregt, aber glaub mir, mit der Zeit stehst du über der Sache, wirst quasi erwachsener und überhörst solche Sachen, denn wenn du hinter dem stehst, was du machst, dann sollte es dir wirklich egal sein, was andere sagen! Du hälst es für richtig und das sollte das Wichtigste sein!!!

    Das mal dazu! :)

    LG Trischa

    There are two things to aim at in life:


    first, to get what you want; and after that, to enjoy it.


    Only the wisest of mankind achieve the second.

    Dort wo Bayern ist, da ist oben!

    In Memory an Mehmet Scholl:


    "Die schönsten Tore sind diejenigen, bei denen der Ball schön flach oben rein geht."


    Vielen Dank für 15 Jahre schicken Fussball und geilen Humor!