Hab da mal zwei recht interessante Artikel gefunden, ähneln sich beide sehr, manchmal kann man sich ein Schmunzeln aber nicht verkneifen
Uni & Sucht
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Hey,
also mal ehrlich - ich wusste es immer!! bei dem druck heutzutage ist das ja auch wirklich kein wunder, da muss man sich halt locker machen
:rastapimp: :weinnaja - die ganze studie kommt von einer KATHOLISCHEN Fh - wer weiss schon was die unter sucht verstehen...
Ne im ernst - es gibt sicher jede menge studies die "an der grenze" leben, aber die ganze sache wird mir ein bissel zu dramatisiert!
Ob student oder nicht, auch andere Gruppen/Leutchens sind genauso gefährdet wie wir!
Deswegen :trink4: Prost
*g* trischa20 :blume
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Bei Essstörungen hingegen liegen Hochschüler über dem Durchschnitt: 9 Prozent der Studentinnen leiden darunter (Bundesdurchschnitt: Frauen zwischen 15 und 35 Jahren: 4,5 Prozent).
In puncto Cannabis-Konsum zeigt sich, dass viele Studis Gelegenheits-Kiffer sind: 27,7 Prozent nehmen weniger als 16 Mal im Jahr THC zu sich, nur 7,8 Prozent mehr als 40 Mal pro Jahr. Es hänge vom Studienfach ab, was die Studenten konsumieren, sagt Pauly. Bei den Sozialwissenschaftlern sei es eher THC, bei Wirtschaftswissenschaftlern und Medizinern eher Alkohol.
Ein besonders auffälliger Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Hochschülern ist beim Alkoholkonsum zu erkennen: 14, 9 Prozent der Männer haben in den letzten 30 Tagen vor der Befragung mindestens zehn Mal Alkohol getrunken, während es nur 7,6 Prozent der Frauen waren. Auch beim exzessiven Rauschtrinken - mehr als fünf Drinks in weniger als drei Stunden - führen die Männer mit 23,5 Prozent. Nur 6,7 Prozent der Studentinnen legen dieses Trinkverhalten an den Tag. Der Alkoholkonsum hat durchaus Auswirkungen auf das Uni-Leben: circa 16 Prozent sind schon einmal zu spät zu einer Vorlesung gekommen, weil sie am Vortag getrunken hatten, 20 Prozent sind sogar wegen eines Katers gar nicht erst hingegangen. Trotz oder gerade wegen der Drogen - 21,6 Prozent aller Befragten fühlen sich psychisch nur mittelmäßig und zwei Prozent geht es sogar schlecht.
Rund ein Viertel der 1,8 Millionen Studis bringt es nicht bis zum Abschluss – nicht immer, weil ihnen ein lukrativer Job dazwischen gekommen ist. "Es ist kein Einzelfall, dass begabte Studenten aus psychischen Gründen weit hinter ihren Möglichkeiten bleiben"
AUWEIA!!!!!!!!!!!!!!!!
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Dazu gibts schon nen Thread: https://www.study-board.de/thread.php?threadid=5069
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- Offizieller Beitrag
ich merge die mal
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Neues aus Cambridge
"Begrabt mein Herz an der Biegung der Theke"
Von Benedikt Mandl, Cambridge
Der Engländer und das Bier sind beste Freunde. Uni-Städte wie Cambridge haben da eine besondere Tradition, gut ein Viertel der Studenten säuft sich gern und regelmäßig an die Komagrenze. Der Trend zum Kampftrinken bereitet der noblen Universität wie der Stadt ernste Sorgen.
Egal ob viktorianische Ziegelvilla oder Fachwerkbau im Tudorstil: Die alten Gebäude im Stadtzentrum von Cambridge mögen hübsch anzusehen sein, praktisch sind sie nicht. Oft haben sich Wände über die Jahrhunderte in wildeste Winkel verschoben, im Winter sind die Räume schwer zu beheizen, und auch zu anderen Jahreszeiten kann es problematisch sein, in einem historischen Studentenwohnheim zu leben. Denn manchmal im Sommer wird es sogar in Cambridge richtig heiß. Dann staut sich die Hitze in den alten Gemäuern, die Luft wird dick, auch die Nacht bringt nur wenig Abkühlung.
Solche Nächte quälen Samit besonders. Er wälzt sich von rechts nach links und findet doch keine Linderung. Der indische Chemiestudent wohnt direkt am Marktplatz und würde vor allem in den Sommermonaten gern das Fenster aufreißen. Das geht nicht - Frischluft oder Schlaf, Samit muss sich entscheiden.
"Jede einzelne Nacht ist es dasselbe", klagt er, "was gegen 19 Uhr mit gelegentlichen Schreien beginnt, steigert sich binnen vier Stunden auf seinen Höhepunkt: Kreischen, Johlen, zersplitterndes Glas. Nicht an einem Abend in der Woche herrscht Ruhe." Samit schläft also bei geschlossenem Fenster, zu jeder Jahreszeit - weil unabhängig von Wetter, Saison oder Wochentag beinahe jede Nacht betrunkene Horden lärmend durch Cambridge ziehen.
Dass Briten selten Nein zu einem Gläschen Bier sagen, ist kein Geheimnis. Und Universitätsstädte sind nicht nur auf den britischen Inseln für höhere Alkohol-Absätze bekannt. Cambridge weist aber auch im Hinblick auf die studentischen Trinkgewohnheiten überdurchschnittliche Leistungen auf: Praktisch jedes der 31 Colleges hat eine eigene Hausbar, die für Universitätsmitglieder offen steht. Viele Colleges subventionieren Wein, Port oder Sherry für wöchentliche "Graduate Drinks". "Formal Halls" - formelle Abendessen - gehen regelmäßig mit üppigem Weinkonsum einher. Dazu kommen noch die "normalen" Pubs, auf die man in Cambridge besonders stolz ist.
Schließlich heißt es, dass es in der Stadt an der Cam für jeden Sonntag im Jahr eine Kirche und für jeden Tag einen Pub gibt. Engländer trinken eben gern, und englischer als in Cambridge wird es kaum irgendwo. Aber ist das wirklich so schlimm?
Laut Premierminister Tony Blair durchaus. Seit vor fünf Jahren sein damals 16-jähriger Sohn Euan schwer alkoholisiert in London aufgegriffen wurde, als er gerade orientierungslos seinen Mageninhalt in die Freiheit entließ, scheint sich Blair besonders um die Trinkgewohnheiten junger Menschen zu sorgen.
Und er wird darin von Wirtschaftsexperten unterstützt: Geschätzte 35 Milliarden Euro kostet die Briten ihr Faible für Alkoholisches jedes Jahr - durch Arbeitsausfälle, Vandalismus oder zusätzliche Anforderungen an das Gesundheitswesen. Laut Regierungsstatistik trinkt ein durchschnittlicher Brite jährlich 8,6 Liter reinen Alkohols, das entspricht etwa 215 Litern Bier. Europaweit trinken nur noch die Iren mehr. Vor allem junge Menschen beutelt exzessiver Alkoholmissbrauch.
Dass die Lage in Cambridge besonders dramatisch ist, hat sich auch jenseits von Samits Schlafzimmer herumgesprochen. Im Juli letzten Jahres widmeten etwa die "New York Times" eine Reportage der englischen Crux mit dem Alk mit Hauptaugenmerk auf Cambridge. Im städtischen Krankenhaus Addenbrooks leiden an den Wochenenden 70 Prozent aller Patienten in der Notaufnahme an alkoholisch bedingten Beschwerden.
So beklagte der Arzt Paul Atkinson im Interview der "New York Times", dass quer durch alle sozialen Schichten getrunken werde. Atkinson erzählte von einem Fall, bei dem ein 90-Jähriger in einem Pub in Cambridge nach fünf Pints vom Hocker fiel und sich verletzte. Die meisten Betroffenen sind aber deutlich jünger und stürzen im Suff oder sind in Schlägereien verwickelt. "Kopfverletzungen sind sehr häufig - an Zähnen und am Kiefer. Ich hatte Patienten, die Zähne in ihre Lungen inhaliert hatten."
Auf Seiten der Universität kämpft der "University Counselling Service" an vorderster Front gegen den Alkoholmissbrauch. Die Zielgruppe sind vor allem jene 25 Prozent der Studenten, die sich regelmäßig beim "binge drinking" hervortun: Kampftrinken mit mehr als fünf Getränken innerhalb von zwei Stunden. Was als gelegentlicher Ausrutscher beschmunzelt würde, macht den Beratern angesichts der Häufigkeit Sorgen: "Eine Umfrage unter Undergraduates von Cambridge belegt, dass zehn Prozent ihre Trinkgewohnheiten auf solche Weise beschreiben, dass sie als problematisch angesehen werden müssen."
Und nicht nur die Universität sieht Handlungsbedarf, auch bei der Stadt Cambridge vernimmt man gelegentliches Murren. Fast schon scheint es, als würden die alten Gräben zwischen Stadtbevölkerung und Studenten wieder aufbrechen, die schon seit dem Mittelalter immer wieder zu Unstimmigkeiten bis hin zu bewaffneten Aufständen gegen die Universität führten. Auch wenn es ganz so schlimm noch nicht ist, rüstet die Polizei durchaus auf. Die Videoüberwachung an "hot spots" wurde verstärkt; Patrouillen kontrollieren vor allem an den Wochenenden das Stadtzentrum und die meistbesuchten Pubs, um Schlägereien und Vandalismus gezielter zu bekämpfen.
Unerwartete Hilfe erhält die Polizei ausgerechnet von jenen, die vom üppigen Durst auf der Insel am meisten profitieren: von Wirten und Brauereien. Interessenvertretungen und private Organisationen wie "Campaign for Real Ale" (CAMRA), eine Lobby von Biertrinkern, haben genug von allabendlichen Exzessen und Randalen. Zahlreiche Pubs verkaufen mehr alkoholfreie Alternativen im Angebot und stimmen die Mindestpreise für Bier untereinander ab, "vernünftiges" Trinken wird propagiert.
CAMRA wendet sich vor allem an Biergourmets, die ganz im Sinne britischen Nationalbewusstseins ein echtes Ale in Ehren schätzen, Alkopops und billiges Importbier dagegen entrüstet verweigern. Um seine Ideale ans Volk zu vermitteln, organisiert der Verband Bierfestivals und setzt auf Aufklärung unter den Konsumenten. Und hat damit durchaus Erfolg: In den letzten acht Jahren stieg die Mitgliederzahl von 25.000 auf stolze 75.000.
Wenn CAMRA dann im Sommer im Park "Jesus Green" im Herzen von Cambridge das jährliche Bierfestival ausrichtet, zeigen sich die britischen Trinker tatsächlich von einer anderen Seite: Urige Männer mit buschigen Vollbärten sitzen neben Gruppen von Studenten, allerorts kostet man sich friedlich durch über 140 Ales. Da kann ein einzelner Pub erheblich mehr Ärger verursachen.
"Die Menschen trinken hier nicht um des Getränks willen", sagt Samit resignierend, "sondern einzig, um betrunken zu werden. Unter Alkoholeinfluss verwandeln sich Engländer von Dr. Jekyll in Mr. Hyde. Angepasste, handzahme Leute benehmen sich plötzlich wie Tiere - und schieben es am nächsten Tag auf den Alkohol."
Helfen wird Samit diese Einsicht freilich nicht. Auch in diesem Sommer wird er noch viele Abende das Lärmen vom Marktplatz ertragen müssen. Im Herbst allerdings wird er in die Peripherie von Cambridge ziehen, in ein Wohnheim mit großem Garten und in Nachbarschaft zur Bibliothek. Eines war Samit bei der Wahl seiner neuen Unterkunft besonders wichtig: "Dort draußen gibt's keinen Pub und keine College-Bar in der näheren Umgebung!""
Quelle: http://www.spiegel.de/unispiegel/wun…-368317,00.html
Gruß
Markus -
Zitat
Original von nd21
Bei den Sozialwissenschaftlern sei es eher THC, bei Wirtschaftswissenschaftlern und Medizinern eher Alkohol.Der Mann hat so recht