Hallo zusammen!
Habe folgende Frage zu beantworten. Wäre schön, wenn ein paar Leute ein paar Antworten bzw. Denkanstösse für mich hätten:
"Beschreiben und begründen sie Regelungen um Nachteile der freien Marktwirtschaft zu reduzieren (mildern)."
Hallo zusammen!
Habe folgende Frage zu beantworten. Wäre schön, wenn ein paar Leute ein paar Antworten bzw. Denkanstösse für mich hätten:
"Beschreiben und begründen sie Regelungen um Nachteile der freien Marktwirtschaft zu reduzieren (mildern)."
Ich würde mich bei der Argumentation hauptsächlich auf z.B. das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, die Sozialversicherungen, die Staatspolitik, etc. stützen. Denn im Endeffekt geht es ja in der Frage darum aufzuzeigen wie sich die idealtypische Marktwirtschaft hin zur sozialen Marktwirtschaft entwickelt.
Vielen Dank für die schnelle Antwort.:idee
Wäre für weitere Vorschläge und Ausführungen sehr dankbar. Insbesondere in Bezug auf die Sozialversicherungen und die Staatspolitik.
In der reinen Marktwirtschaft, findet eine komplette Deregulierung statt, was natürlich ein Nachteil ist, denn die Unternehmen haben zu große Handlungsspielräume und werden nicht in ihrem Handeln eingeschränkt. In der Realität, z.B. in der sozialen Marktwirtschaft, die ja durch staatspolitische Maßnahmen von der reinen hin zur sozialen Marktwirtschaft konvergiert ist, findet keine komplette Deregulierung statt. So sind die Besitzrechte an Produktionsfaktoren nicht nur in privater Hand. Gerade infrastrukturelle Gegenstände sind in Staatshand, aber auch einige Unternehmen, die auch oft Staatsmonopole sind. Ein weiterer Punkt ist die sehr hohe Staatsquote. Der Anteil der Staatsausgaben am BNE/BIP beträgt in Deutschland 50 %. Somit greift er maßgeblich in das Wirtschaftsleben ein und reguliert mit. Was aber ein Vorteile ist, und eben typische Elemente der idealtypischen Marktwirtschaft aufhebt, die zuvor sicherlich nicht sozial verträglich und fair waren.
Das mit den Sozialversicherungen ist ja eigentlich klar und liegt auf der Hand. Im Modell gibt es so etwas nicht, es gibt nur eine reine Privatwirtschaft, d.h. es entsteht eine sehr große Kluft zwischen Arm und Reich. Wer Geld hat, wird gesund leben, wer nicht, der stirbt früher. Etwas drastische ausgedrückt aber so würde es laufen. Die Sozialversicherungen sind ein guter Anfang, durch kollektives Handeln werden Nachteile ausgeschaltet und Kosten externalisiert.
Gerade in den Wirtschaftsystemen/-ordnungen kann man sich alles ganz gut herleiten, man muss im Rahmen der Konvergenztheorie eben nur beachten von welcher Situation aus, es wohin konvergiert. Denn reine Formen sind realitätsfremd.
Ein weiterer Aspekt, die freie Marktwirtschaft einzugrenzen sind öffentliche Güter wie Schulen, Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr,...
Für diese Preise existiert kein echter Marktpreis, weswegen es für einen privaten Anbieter zu riskant ist, diese Güter herzustellen, da die Gefahr besteht, dass niemand bereit ist, dafür zu zahlen.
Ein weiteres Grundproblem der freien Marktwirtschaft ist das Leistungsprinzip, d.h. nur derjenige, der eine Leistung erbringt, erhält einen Lohn. Es ist jedoch in unserer Gesellschaft gewollt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen keine Leistung mehr erbringen sollen bzw. dürfen (Kinder, Renter, Schwerstbehinderte). Um diese durch die nicht erbrachte Leistung nicht mittellos zu lassen, ist ein staatlicher Eingriff zur Umverteilung von Einkommen und damit zur Einschränkung der freien Marktwirtschaft nötig.
Ich hoffe, dass hilft dir weiter!
Viele Grüße
Jens
ZitatOriginal von tekk
Ich würde mich bei der Argumentation hauptsächlich auf z.B. das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, die Sozialversicherungen, die Staatspolitik, etc. stützen. Denn im Endeffekt geht es ja in der Frage darum aufzuzeigen wie sich die idealtypische Marktwirtschaft hin zur sozialen Marktwirtschaft entwickelt.
Wenn nun noch Denkanstösse bzgl. des Gesetzes zur Wettbewerbsbeschränkungen kommen würnden, mit denen ich evtl. meine Ausarbeitungen erweitern könnte, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen und wäre sehr dankbar.:tuschel :blume :ha1
Also das GWB regelt hauptsächlich Unternehmenszusammenschlüsse / Unternehmensverbindungen und Fusionen, durch diese können ziemlich leicht die typischen Ungerechtigkeiten der freien Marktwirtschaft auftreten, wie eben Kartelle und Monopole.
Die entsprechende Kartellregelung findet sich in den GWB wieder, denn dort heisst es, Kartelle sind grundsätzlich zulässig, eine behördliche Aufsicht überwacht, dass Marktmacht nicht missbraucht wird -> Missbrauchsprinzip. Die Definition für ein Kartell ist: Ein Kartell ist eine vertragliche Absprache über ein best. Handeln zweier Unternehmen, die rechtlich und wirtschaftlich eigenständig bleiben, mit dem Ziel der Wettbewerbsbeschränkung. Es gibt auch Bereiche wo diese Regeln nicht gelten, nämlich in der Landwirtschaft, Kreditwirtschaft, Sport,etc. (§§ 28 bis 31 GWB).
Grundsätzlich sind Kartelle verboten, aber es gibt sehr viele Ausnahmen, eine wirkliches Verbot wird nur bestehen, wenn eine marktbeherrschende Stellung daraus hervorgeht.
Und marktbeherrschende Stellungen von Unternehmen, die mit der absoluten Gewinnmaximierung und Marktabschöpfung die kleinen Unternehmen quasi kaputt wirtschaften sind ein Nachteil der freien Marktwirtschaft.