Fern - Uni Hagen: Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

  • Hallo alle miteinander,

    Ich möchte zum Sommersemester 2006 VWL an der Fern Uni hagen studieren. Soweit ich das blicke handelt es sich um einen naormalen Studienganag mit einem Diplom, gleich dem einer Präsenzuni. Hat hier jemand schon dort stuidiert oder ist gerade dabei?
    Mich ineteressiert vor allem mit welchen Schwierigkeiten ich rechnen muss und wie die Reputation der Uni ist, d.h. ob der Abschluß nicht nur rechtlich gleichwertig ist mit einem "normalen", sondern ob das auch in der Wirtschaft so gesehen wird.

    Danke schonmal für evtl. Antworten.

  • Hallo,

    die Gleichwertigkeit hängt vom angestrebten Berufsziel ab.
    Gerade in sehr kommunikativen Berufen, geht man nicht davon aus, dass diese Soft Skills bei einem Fernstudium gefördert oder im gleichen Maße "erlernt" wird.
    Ergo ergeben sich bei einigen Berufsbilder dort mehr Schwierigkeiten. Ansonsten sind einige, andere Berufsbilder negativ gegenüber einem Fernstudium eingestellt. MIt einem Fernstudium bei einer großen Anwaltskanzlei oder bei einem großen Investmentbanker-Haus eingestellt zu werden, braucht ob der Dünkel, schon ein mittelgroßes Wunder, da Alters-K.O.-Grenzen und enge (Soll)-Uni-Auswahl dem ganzen einen Strich durch die Rechnung machen. Der Rest der Wirtschaft und das ist der überwiegende Teil erkennt die harte Arbeit, das Durchhaltevermögen und das starke Audidaktische Können der Absolventen an.

    Letzten Endes hängt die Anerkennung von der Person ab:
    - Lebenslauf
    - Tätigkeitsprofil/Berufsbild/Projektliste
    - Sonstige Fortbildungen
    - Branchenkenntnisse
    - Social Skills
    - Sonstige Hard Skills

    und das ganze immer im Bezug auf Branche, Berufsbild, Tätigskeitsbeschreibung und Unternehmen. Gerade Fernstudenten haben dort (praktisch immer) viel mehr zu bieten, als ein "frischer" Absolvent. Eine pauschale Bewertung ist also bei Fernstudenten (Uni) praktisch unmöglich, da meist mehr unterschiedliche Lebenserfahrungen und Kompetenzen mitgebracht werden. Wie diese honoriert werden, ist wieder ein ganz anderer Punkt. In der Beratung würdest Du, ohne Aquise taugliches Vorwissen, als Junior eingestellt werden. Dabei ist Dein Alter unerheblich und nur Dein Wissen wäre ein Verkaufsargument die Rollen in einen Consultant, Senior Con, Manager oder ähnliches zu steigern.

    Viel Erfolg beim Fernstudium.
    Grüße,
    Con

  • Hi,
    ich studiere zwar nur nebenbei an der Fernuni, aber nen bischen kann ich dir schon was erzählen. Ich glaube das diese Uni mindestens gleichwertig ist, wenn nicht sogar besser. In vielen Fächern an der Uni Essen z.B. wird auf Bücher von den Profs der Fernuni verwiesen. Das Lernen für die Fernuni ist nen bischen schwieriger, da mir der persönliche Kontakt fehlt und man sich nicht in einer Lerngruppe auf die Klasuren vorbereiten kann. Auch diese Studienzentren finde ich persönlich nicht so toll, aber das kann ja bei dir anders sein. Naja so ein richtiges Studentenleben hat man ander Fernuni nicht aber wenn man arbeiten muss ist das wohl besser. Wenn du noch mehr wissen willst, dann frag einfach.
    Marcel

  • Zitat

    Ich glaube das diese Uni mindestens gleichwertig ist, wenn nicht sogar besser.


    Warum? Besser im Vergleich zu welchen Instituten? Gleichwertig in Betrachtung zu welchen Berufsbildern...
    Etwas mehr Butter bei de Fische bitte, sonst kann ich Deine Aussage nicht wirklich nachvollziehen. ;)
    Danke vorab.
    Grüß,
    Con

  • Hi Nadin,

    freut mich, dass Du das Richtige für Dich gefunden hast.

    Zitat

    Original von nudgens

    Mangelnde Kommunikation ist von der Person selbst abhängig, ich z.B. verfüge über ein großes Netzwerk an Mitstudenten, über das ich per TElefon, ICQ oder Newsgroup etc. kommuniziere. Auch real gibt es Lerngruppen oder eben erwähnte Seminare. Außerdem darf man jederzeit Lehrstuhlmitarbeiter oder -inhaber per Mail oder Telefon persönlich mit Fragen "nerven". Und es wird einem immer geholfen.


    Nadin

    Zur Kommuikation:
    Ich bezog mich auf Offline Kommunikation also kein Telefon, kein ICQ oder Newsgroup... sondern reallive, Auge in Auge...
    Ich bezog mich auf offline-Projektarbeiten und auf Offline-Übungen und Lehrverantstaltungen. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass neben den positiven Aspekten der FU Hagen, diese auch einem Vollzeit Studium mit Präsenz entsprechen können.
    Wie o.g. halten diese Faktoren weniger Einschlag, da die meisten Absolventen berufserfahren sind. Ganz kompensiert werden diese meiner Meinung allerdings nicht. Gerne lass ich mich aber von Dir überzeugen ;)
    Viele Grüße,
    Con

  • Zitat

    Ich persönlich finde, dass ein gemischtes Verhältnis zwischen on- und offline Kommunikation ein sehr gutes Mittelmaß ist

    Hm, persönlich sowie in meinem Arbeitsumfeld strebe ich eher nicht danach. *grins*

    Zitat

    darf man jederzeit Lehrstuhlmitarbeiter oder -inhaber per Mail oder Telefon persönlich mit Fragen "nerven". Und es wird einem immer geholfen.

    Überzeugt bin ich allerdings nicht. Wenn Du die Fragen hier Board liest, die regelmässig von ILS und FU Hagen eintrudeln, habe ich so meine starken Zweifel...
    Weiterhin viel Erfolg beim Studium und Danke für die Konkretisierung Deines Standpunkts..
    Con

  • Nachdem die Vorteile ja schon dargestellt sind, möchte die Nachteile noch einmal konkretisieren. Inwieweit diese Nachteile bedeutsam sind, hängt vom Zielberufsbild, Zielbranche ab.
    Hier die Nachteile eines Fernstudiums bezogen auf Akzeptanz noch einmal konkretisiert:

    -weniger und kein unmittelbarer Kontakt mit dem Lehrkörper und Kommilitonen; man profitiert viel weniger von dem Wissen der anderen, das man kaum wahrnimmt

    - keine direkte und regelmäßige Zusammenarbeit und Freundschaften mit internationalen Kommilitonen; deshalb kein nennenswerter Erwerb von „kulturellem Know-how“

    - kaum direkten Kontakt zu Fachfremden Studenten mit unterschiedlichen Fächerkanon

    - Soft Skills, die durch Projektarbeit in Gruppen (wichtiger Bestandteil v.a. der MBA-Ausbildungen) gewonnen werden, bleiben auf der Strecke, Präsentationen und Moderationen fehlen häufig bzw. sind in stark verminderten Präsenzphasen zusammengeschrumpft

    - mündliche Fremdsprachfertigkeiten werden kaum verbessert

    - und am Rande bemerkt: Während auf dem Campus noch die Hoffnung besteht, rassigen Orientalinnen oder eindrucksvollen Italienern näher zu kommen, ist man beim Fernstudium auf vergleichsweise trostlose Blind’ Dates per Email zurückgeworfen :P :P

    Grüße,
    Con

  • Hallo nochmal und danke für die Antworten.

    Ich bin 21 und es wäre ein 2. Studium paralell zu dem was ich derzeit an der Verwaltungsfachhochschule ableiste, mich aber in keinster Weise fordert.


    Zu den Klausuren. Heißt das also, wenn man zu einem Termin nicht mitschreiben kann, muss man bis zum nächsten Semester warten? Muss dann auch der kurs wiederholt werden?

    Zu Wirtschaft: Was ist den eigentlich genau der Unterschied zwischen Diplom I und II, also dem 3 bzw. 5 semestrigen Hauptstudium?

  • Hi Nudgens,

    da scheine ich ja in ein Wespenest gestochen zu haben ;) Fühle Dich bitte nicht persönlich angesprochen, dies war nicht beabsichtigt.


    Also die hier aufgezeigten Nachteile stammen von Personalern und Entscheidungsträgern, mit denen täglich geschäftlich und teilweise privat Kontakte pflege ;)

    Zitat

    Hier die Nachteile eines Fernstudiums bezogen auf Akzeptanz noch einmal konkretisiert:

    Diese Nachteile sind meist im Hinterkopf bei Personaleinstellungsverfahren und wenn Du gute Argumente (Vereinsarbeit, Videokommunikation, internationaler Bekanntenkreis, etc) hast, auch überhaupt nicht tragisch, da die von mir o.g. Vorteile

    Zitat

    Letzten Endes hängt die Anerkennung von der Person ab:

    Zitat

    Der Rest der Wirtschaft und das ist der überwiegende Teil erkennt die harte Arbeit, das Durchhaltevermögen und das starke Audidaktische Können der Absolventen an.

    das absorbieren bzw. überkompensieren. Nur zu glauben, dass diese Probleme bei hochqualifizierten Stellen nicht auf Dich zukommen (könnten), ist vielleicht verfehlt ;)

    Meine Beurteilung beruht darauf, dass ich Personalauswahlverfahren, Diskussionen und Entscheidungsträger aus erster Hand kenne.

    Du irrst Dich hier->

    Zitat

    Wenn ich nicht irre kannst du das wohl auch nicht beurteilen, da du selbst diese Erfahrung nicht gemacht hast.

    Hab einen Master der Open University.

    Weiterhin habe ich das nicht so gesagt.
    Du schreibst:

    Zitat

    dass man nicht vom Wissen der anderen profitiert bei derart vielen Mitstudenten - ob ON- oder OFFLINE spielt dabei keine Rolle - finde ich absolut nicht angemessen.


    Ich schrieb:

    Zitat

    man profitiert viel weniger von dem Wissen


    Die Quantität der Kommunikation ist nicht entscheidend, sondern die Qualität des übertragenen Wissens, sowie das Aufbauen von Kontakten.

    Mir ging es darum, dass man beim Wissenstransfer deutliche Kommunikationsverluste hinnehmen muss, wenn man/frau keine weiteren Lernmittel (zB Präsenzveranstaltungen in hohem Maße) nutzt. Gerne kann ich Dir Literaturquellen dazu zukommen lassen, wie Kommunikation durch entsprechende Medien nicht 100%ig transportiert werden kann. Diese Probleme treten bei internationen Projekten häufiger auf, als man möchte. Die Reisekosten und das persönliche Einsschätzen und vor Ort arbeiten, hat sich als lohnende Investition erwiesen. Videokommunikation und ähnliches hat sich als nicht tragbarer Ersatz für komplexe Projekte erwiesen.

    Das entscheidende Fazit ist doch, dass man etwas "tut" und sich nicht wie Du schreibst zu Haus "einigelt" und das passiert vielen aufgrund der immens hohen Arbeitsbelastung (meist ja nebenberufl.) als vielleicht auch von diesen gewünscht.
    Darauf nicht hinzuweisen, halte ich für falsch. Das andere Lernsysteme neben Distance Learning (DL) auch Probleme habe, will ich gar nicht negieren. Hier ging es aber konkret um die Akzeptanz von DL-Angeboten.

    Gerne unterhalte ich mich auch weiter über dieses Thema, nur Begriffe wie "verzerrt", "Konzepte im Kopf geschaffen", "kann ich nicht beurteilen", "
    Erweitere deinen Horizont!" tragen nicht gerade zu einer Diskussionkultur bei.
    Gute Nacht,
    Con

  • gonegone:

    Nunja, so ganz kann ich deine Aufregung nicht verstehen ;)

    Zitat


    Ja, richtig, es gibt keine Nachholtermine. Man muss den Kurs nicht nochmal belegen, kann das aber kostenlos als Wiederholer tun, um aktuelle Einsendearbeiten zu erhalten.

    Naja Klausuren werden überall nur einmal pro Semester geschrieben. Nun einmal kurz zu den besagten Einsendeaufgaben, denn das frage ich mich schon lange: Wie weit gehen diese eigentlich in die Gesamtnote in einem Fach ein (prozentual)?

    Zitat


    Die Einwürfe von "consultant" finde ich von etwas begrenztem Horizont, denn davon zu sprechen, dass man nicht vom Wissen der anderen profitiert bei derart vielen Mitstudenten - ob ON- oder OFFLINE spielt dabei keine Rolle - finde ich absolut nicht angemessen.

    Doch das genau ist der Punkt. Es kommt immer auf die Transportation an. Im direkten Kontakt werden auch Formulierungs- und Kommunikationskompetenz sowie weitere softe Eigenschaften besser geschult. Die Quantität der Lehre muss nicht unbedingt divergieren da hast du recht, die Qualität konvergiert sicherlich nicht auf einen gemeinsamen Nenner, gerade wg. der medialen Onlinekommunikation. Videokonferenzen & Co sind Klasse, können aber meiner Meinung nach nicht alles ersetzen was man in der 1-1-Kommunikation lernen kann.

    Ansonten schließe ich mich Con an, pauschal kann man nichts behaupten, aber das sollte dem Leser auch klar sein. Persönliches zurückstecken und vernünftig Fakten bringen, das ist die Devise!

    Klar sollte man FU und ILS nicht vergleichen, aber gewisse Gemeinsamkeiten entwickeln sich auch leider im Laufe der Zeit. Einsendeaufgaben etc. pp.

    Gruß
    Markus

    I don't always know what I'm talking about but I know I'm right!


    E-Mail: markus at study-board.com


    Skype und MSN auf Anfrage

  • Nun gut, ich kann nicht wirklich viel zum Thema Fernstudium sagen, da ich damit keine Erfahrungen gemacht habe und auch niemanden kenne, der sowas macht...

    Allerdings kann ich die Auffregung von Nadin schon verstehen..... ;)

    Nunja, Consultant findet ja sowieso nur einige wenige Fh´s / UNi´s wirklich gut....:besserwisser:
    ( findet sich in diversen Posts wieder)

    von daher @ Nadin: mach dir nix draus! ;)

    Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum! ;)

  • Werte Kathy,

    Zitat

    Nunja, Consultant findet ja sowieso nur einige wenige Fh´s / UNi´s wirklich gut....

    Es ging hier um die Beurteilung und Akzeptanz von Distance Learning. Die Nachteile und Vorteile gelten für alle Programme dieser Art. Mit "gut finden" hat das rel. wenig zu tuen, sondern mit Erkenntnissen über die diversen Lernarten (DL, Blended Learning oder andere Mischformen, sowie Präsenzveranstaltungen).
    Aufregung benötigt man nicht, es sind schlicht bekannte Tatsachen der Arbeits- und Organisationspsychologie und der Lernwissenschaften.

    Mit Abqualifikation hat diese Bewertung überhaupt nichts zu tuen...
    Natürlich kann man sich als DL-Student darüber ärgern, oder daraus lernen...

    Empfehlenswert dazu sind:

    Blended Learning - Erfolgsfaktor Wissen

    Theoretische Grundlagen zur Konzeption von E-Learning und Distance Learning in der betrieblichen Weiterbildung

    Corporate E-Learning. Strategien, Märkte, Anwendungen

    Schönes Wochenende,
    Con

  • @Nadin:

    Danke für die Aufklärung. Zu den Wiederholungen: An Uni's ist das ziemlich normal, an FH's eher nicht die Regel, NRW ist für mich jetzt nicht so interessant, da sie im gesamten Hochschulsystem tlw. die größten Abweichungen von allen Mittelwegen haben ;)

    Zum Thema E-Learning sieht mein Standpunkt so aus, dass ich es für gut heisse, aber der Anteil so gering wie möglich gehalten werden sollte, nicht weil ich konservativ bin, sondern weil mMn auch die von Consultant angesprochenen Punkte gelten. Also immer die Beine still halten ;)

    Gruß
    Markus

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