Hallo! Meine Frage steht eigentlich schon im Titel. Ich schwanke immer noch zwischen VWL- und BWL-Studium. Mit welchem hat man denn später mehr Berufsaussichten? Und spielt es dabei eine Rolle, ob man an einer Uni oder an einer FH studiert hat? Ich muss aber auch gestehen, dass mir immer noch nicht so ganz klar ist, in welchen Berufen man sich als VWLer wiederfindet. Bei BWL habe ich da weniger Probleme. Also bitte helft mir ein wenig auf die Sprünge und danke schon mal. Lynni
Bessere Berufschancen mit BWL oder VWL?
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Lynni -
9. September 2005 um 23:38 -
Erledigt
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Hallo Lynni,
leider ist Deine Frage unspezfisch, so dass ich mir erlaube folgendes zu antworten:
Excellente Leute werden immer gesucht und benötigt. Excellence zeigt sich im Wettbewerb mit den Mitbewerbern gleicher Stufe (Berufseinsteiger, Young Professional, Professional, Senior.. usw).
Als VWL´er findest Du Dich (nicht nur - aber auch) in folgenden Berufsbildern mit speziellen Chancen wieder:
- Bewertung von Marktbewegungen
- Investmentbanking
- Unternehmenstransaktionen
- Operationsanalytiker
- Berater in Sachen Finanzen (Privatbanking)
- Risikobewertungen (Insurance)
- Universitätskarriere (Dok.-> Prof.)
Ansonsten kann man sicherlich auch einige der BWL-/wirtschaftsnahen Jobs mit einem VWL-Studium mit leicht erhöhten Aufwand aquierieren.VWL kann man mMn nur an wenigen FHs studieren. Sollte VWL Dein Ziel sein, rate ich von einer FH ab. Hintergrund: Wenige Absolventen, viel Risiko für den Bewerber, da er "anders" und nicht klar einordbar ist. Folge ist ein ggf. erhebliches Problem beim Finden eines passenden Berufseinstieges.
Wesentlich für das Studium ist bei einem VWL/BWL- Uni-Studium folgendes:
1.) Du musst extrovertiert sein.
2.) Du musst möglichst viele qualitativ hochwertige Kontakte machen. Reines Visitenkartensammeln bringt nichts.
3.) Du musst Dir einen möglichst effektiven Weg suchen an die Kontaktpartner heran zu kommen.
4.) Du brauchst das Glück des Tüchtigen.Ein weiterer großer Vorteil ist eine renommierte Uni: EBS, WHU, Mannheim, im Finanzbereich aber auch Goethe in Frankfurt sind hier zu nennen. Der Name der Uni ist dabei weniger für den Bewerbungsprozess wichtig als vielmehr für die Rate der Kontaktmöglichkeiten.
Es gäbe noch vieles mehr zum Thema Networking zu sagen, aber das würde wohl den Platz sprengen.
Wenn Du nichts von meinem Posting mitnimmst, dann vielleicht doch den folgenden Punkt: Beschäftige Dich weniger mit der Frage des genauen Studienganges als vielmehr mit der Kunst des Networking, einer Kunst, die man wohl nie perfekt beherrscht und in der man nie auslernt.By the Way:
Für mich ist der Top-Studiengang im VWL/BWL Umfeld ganz klar die HfB (Hochschule für Bankwirtschaft, FFM) mit Ihrem modularen, dualen FH-Studiengang. Bewerbung nur über die Partnerunternehmen, zB die Commscherzbank u.a.
Dies mag man kontrovers diskutieren, nur gibt es meiner Ansicht nach keine bessere Kombination aus Praxis/Theorie. Die pers. Belastung ist dementsprechend maximal, man benötigt ein steinhartes Nervenkostüm, viel Freiheit (und möglichst keine Beziehung *ggg*). Die Sechs-Tage Woche (vollzeit Vorlesung und Praktika) fordert einen durchaus... Wer dadurch geschleust wurde (+3 Jahre Berufserfahrung), wird von jedem Finance-Unternehmen mit Handkuss akzeptiert.
Wenn man während des Studiums bereits mit dem CFA (Chartered Finiancial Analyst) anfängt und nach ein paar Jahren noch einen sehr guten Master drauf setzt hat man / frau eine excellente Basis. Die Duale Kooperation und das Stipendium des Partnerunternehmens erlauben auch finanziell schwachen diese harte Kombi sauber abzuschließen.Kleine Warnung: Macht Dir Mathe keinen Spass, vergiss es lieber. Im Studium wird dabei gesiebt (ausser bei den o.g. Dualen Studiengang) und im Berufsleben ist das Portfolio Management bei vielen Berufsbildern Dein Handwerkszeug für das Tagesgeschäft...
Die Grundfrage des ganzen:
Was sind meine konkreten Beruflichen Ziele? Bin ich bereit viel zu investieren, um zu den Besten zu gehören? Beispiel Investmetbanking: Muss zu den Top5 Prozent gehören und Arbeitszeiten von 80+ (bei vielen Deals) als Standard akzeptieren?
Bin ich bereit für ein Duales Studium?
Will ich VWL, was steckt für mich dahinter? Was möchte ich als Berufsbild anstreben?
Will ich BWL? Was sind meine Optionen sind Fragen, die Du grundsätzlich vorher klären solltest.Erst nach persönlicher Gewichtung Deiner Ziele mit den einzelnen Berufsbildern, wirst Du Dir einen guten Weg im Studium aussuchen können,da Du weißt wo Du hin steuern möchtest.
Poste bei Rückfragen. Grüße aus Hamburg
EDIT: Ein paar Ungereimtheiten ausgemerzt.
Sry, eine saubere Struktur bei solch einem langen Beitrag bringe ich um diese Zeit wohl nicht auf die Schiene. Ich hols vielleicht am WE mal nach -
Diese Information ist schon mal gar nicht schlecht! Und ich danke dir seeeehr für deine ausführliche Antwort. Vom Studium her ist auf jeden Fall BWL leichter, besonders wenn man nicht so der absolute Mathefreak ist, oder? - Ich gehe zumindest davon aus, da das ja so viele studieren. Da ich mich aber so schwer entscheiden kann: Ist es nicht so, dass das Grundstudium bei VWL und BWL gleich ist? Ich könnte also mit VWL anfangen (weil mir das von den Orten - Heidelberg oder Freiburg - ganz gut zusagt) und zum Hauptstudium dann immer noch auf BWL wechseln - oder bin ich da falsch informiert? Würde mich über eine erneute Antwort wahnsinnig freuen. Lynni
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Hallo,
Heidelberg/Freiburg
verallgemeinerungen sind wie immer schwierig und wenig aussagekräftig. Wenn Du Studiengänge konkret miteinander vergleichen willst, rate ich Dir direkt Kontakt zu Studentensekretariaten, Studenten, Alumnis und weiteren Personen zu suchen.Mathe bei VWL
VWL ohne Mathestärken sollte ein "no go" bedeuten. Die Quälerei hat schon viele zum Abbruch getrieben.Grüße,
Con -
Dankeschön und Gruß.
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Gern geschehen.
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DU schreibst man sollte für BWL / VWL extrovertiert sein und in der Lage sein Kontate zu knüpfen. Würdest du tendeziellen intrivertierten Personen davon abraten eines der bedien Fächer zu studieren ? Woran genau machst du introvertiert extrovertiert fest ?
Gurß, ebenfalls aus hamurg
EKant
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Nlö, ich rate keinem von etwas ab
Es hilft halt, wenn man Networking betreibt, sollte man auf den Karrierepfad wollen....
Zum Ausprobieren empfehle ich einen Persönlichkeitstest z.B. den MBTI (MyerBriggsTypenIndikator).
Grüße,
Con -
Kann man diese Kompetenzen nicht erlernen ?
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Klar.
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ich kann nicht behaupten, dass die hfb in irgendeiner hinsicht große vorteile bringt. da verwechselt der consultant etwas - nicht unüblich für seine branche.
die hfb (- übrigens keine fh mehr) ist rein quantitativ ausgerichtet und wenn es ums m&a placement geht, gehört die schule nichtmal zu den top 20 in deutschland.