Arthur: Ich weiß nicht, ob du es schon mal versucht hast, ohne Geld in einem Laden etwas zu kaufen (ev. Diebstähle ausgeschlossen)
Ich fürchte, da wirst Du keinen Erfolg haben, die werden DIr nix geben. Und wenn die Konsumenten nix im Laden kaufen, wird der Laden dichtmachen. d.h. der Produzent verkauft nichts mehr an den Laden und wird auch diecht machen.
Zu der Steuerquote von 25% wollt ich auch noch was sagen: Sie beträgt in der BRD aktuell 21,6 Prozent, es wären also noch 3,4% Spiel. Wenn man nun das tlw. Crowding out berücksichtigt, würde das noch immer schätzungsweise einen Wachstumseffekt von zusätzlichen 2 - 2,5% ergeben, wenn das Geld richtig eingesetzt und bei der richtigen Stelle abgeschöpft wird ( Börsenumsatzsteuer, Erhöhung des mickrig niedrigen Spitzensatzes von 42%).
Du hast - hab ich erst jetzt gelesen - (bin hie u. da ein wenig unaufmerksam) gesagt, dass an den Unis nur Keynes verzapft wird. Ich weiß net woher Du das hast, aber ich glaube zu wissen, dass es in der BRD nur einen bekennenden Keynesianer mit Lehrstuhl gibt: Prof. Dr. Peter Bofinger in Würzburg.
Oeconomicus: Ich meine, dass die Konsumzurückhaltung z.T. auf den stagnierenden Reallöhnen beruht. Die Lohnerhöhungen müßen immer im Gleichgewicht sein (Inflation+Prduktivitätszuwachs-ein paar Zehntel Prozent, da die Inflationsrate überzeichnet ist). Demnach müßten letztes Jahr die Löhne in der BRD etwa um 3,5 % gestiegen sein, tatsächlich warens glaub ich 1,9 %. Die Lohnzurückhaltung der letzten Jahre hat die Krise wohl erst so schlimm gemacht, wie sie ist. Gleichwohl dürfen die Lohnerhöhungen auch nicht viel höher als diese Formel sein, wie es Ende der 70er Jahre geschah.Die Zurückhaltung bei den Erhöhungen der letzten Jahre hat die Arbeitskosten für einen ausländichen Investor um ein paar Prozentchen billiger gemacht, aber die Euro Aufwertung hat sie um sagenhafte 35% verteuert. Das sollte man in dem Zusammenhang auch irgendwo einmal erwähnen.
Falls sich ein Gleichgewicht bildet wie Du es sagst, haben wir aber ein kleines Problem dabei: Ein keynessianisches Unterbeschäftigungsgleichgewicht, wenn ich mich noch recht an meine Makro-VO letztes Semester erinnere. :baby:
Euch allen ein schönes Wochenende!