ABC-Analyse+ weit. Materialwirtschaft !!!

  • Hallo,

    die ABC - Anlayse basiert auf den Pareto-Prinzip (auch 80:20 Regel genannt). Als idealtypisch gilt die sog. 80/20-Regel, d.h. mit lediglich 20% der Kunden werden bereits 80% des Umsatzes erzielt (A-Kunden = hohe Bedeutung)), mit 30% der Kunden 15% des Umsatzes (B-Kunden = durchschnittliche Bedeutung) und mit 50% der Kunden 5% des Umsatzes (C-Kunden = geringe Bedeutung).

    Die praktische Anwendung des Pareto-Prinzips erlaubt eine betriebswirtschafltich sinnvolle Bildung von Klassen, die Optimierungspotentiale besser und plausibler abbilden lässt.

    Die ABC-Analyse beeinhaltet in der betrieblichen Praxis folgende Prinzipien:

    - Pareto Prinzip (Vereinfacht 80% des Aufwandes, bringen 20% des Ergebnisses (und umgekehrt 20% des Aufwandes bringen 80% des Ergebnisses)
    - Hierachiebildung in Hinsicht auf Mitteleinsatz und Mittelerfolg (Effizienz)
    - Maßnahmenbildung auf Basis der Hierachiebildung
    - Tracking über Härtegrade zur Umsetzung der Maßnahmen

    Vorgehensweise kann wie folgt aus sehen:

    Zunächst werden alle Tätigkeiten bzw. Kosten, Teile, Kunden usw. aufgelistet.

    Sie werden nach ihrem Wert für die anvisierten Ziele geordnet.

    Anschließend werden sie nach dem ABC-Raster in drei Gruppen aufgeteilt. Die A-Gruppe beinhaltet die Elemente mit der größten, die C-Gruppe die mit der geringsten Bedeutung für den beabsichtigten Effekt.

    Der eigene Zeit- und Maßnahmenplan wird daraufhin überprüft, ob er sich bereits an der mit der ABC-Analyse ermittelten tatsächlichen Bedeutung der Aufgaben orientiert.

    Gegebenenfalls wird der Zeit- und Maßnahmenplan korrigiert

    Das heißt konkret auf Deine Frage: Die 83 % ergeben sich aus der vorhandenen Datenmenge und sind spezifisch auf dem untersuchten Ziel zu bestimmen. Bei einer anderen Unternhemung wären es z.B. 89% oder 64%
    Die Bewertung hängt von den vorher festgelegten Zielkriterien ab.

    Beispiel: ABC-Einkaufsuntersuchung (gleiche Kriterien, gleiche Branche)
    Z.B. für eine Priorisierung der Einkaufsaktivitäten, hier zwei vers. Sichten nach Aufbau einer ABC-Priorisierung:

    Bei Firma 1:(Wertigkeit der zuzulieferenden Teile: Komplexität, Entwicklungskosten, Ausfallplanung für Disaster-Fall, ...)

    A: 15 % (Hohe Bedeutung - Entwicklungspartnerschaft mit Systemzuliefern, hoher Aufwand für Selektion, Partnerschaftsmanagement, Einbindung in Kommunikatoin usw. Weitere Folgerung:Vielleicht Hoher Lagerbestand, mehrere Lieferanten, Continuity Konsignationslager usw.)
    B: 5 % (Weniger Hohe Bedeutung, notfalls kann schnell auf einen weiteren Lieferanten gewechselt werden)
    C: 80 % (Massenteile, ohne größere Wertschöpfung können auf dem gesamten Weltmarkt erworben werden)

    Bei Firma 2: Sog. Umsatzstrukturanalyse

    A: 12 % Anteil am Umsatz z.B. (share of wallet): 67% -> D.h. 12 % der Werkstoffe haben einen Anteil am Gesamtumsatz von 67 %. ALso macht es Sinn hier besonders auf die Situation angewandte Maßnahmen aufzusetzen
    B: 13 % -> 23 % Anteil am Umsatz
    C: 75 % -> 10 % ANteil am Umsatz, wenig bedeutsam für das Gesamtgeschäft

    Folgerung: Die ABC-Analyse hält sich nicht sklavisch an das 80:20 Prinzip, da die Spezifikation der Kriterien und der Unternehmung sich immer unterscheiden.

    Problematisch bei der ABC-Analyse ist die Transparenz und Verfügbarkeit der Daten, sowie die in der betrieblichen Praxis neben dem Regelbetrieb ablaufende Optimierung der Verbesserungsmaßnahmen in Projekten.

    Grüße,
    Con

  • Hi,

    Con hat dir ja die ABC-Analyse schon sehr gut erklärt.

    Alles zur ABC/XYZ - Analyse sowie zu den Bestellverfahren findest du auch in folgendem Skript:

    https://www.study-board.de/file/190/Mater…wirtschaft.html

    Btw. warum machst du das eigentlich? Da ich weiss das du FOS W machst, wundert mich das eigentlich ein bisschen ;) So viel Wissensdurst? Materialwirtschaft kommt eigentlich nicht explizit im Abitur dran.

    Gruß
    Markus

    I don't always know what I'm talking about but I know I'm right!


    E-Mail: markus at study-board.com


    Skype und MSN auf Anfrage

  • [Also zunächst mal, es heißt ja bei der ABC-Analyse, dass sie "eine Bewertung der Güter nach ihrem Verbrauchswert" angibt.
    Wenn es dann aber bei der Lösung heißt, "20% aller verbrauchten Materialien, machen einen wertmäßigen Verbrauch von ca. 83% aus" das versteh ich nicht ganz...
    Wer kann mir das ein wenig genauer erklären vor allen Dingen ein bisschen einfacher ???

    Aussage: für ca 20% der Menge (in Stk) hast du 83% deines Gesamteinkaufswertes verbraucht. (Teuere Sachen, von denen wenig verkauft wird)

    Ein Rohstoff wird nach dem Bestellpunktverfahren beschafft. Es gelten folgende Werte: Tagesverbrauch 30 Tonnen, Lieferzeit 15 Tage, Sicherheitsbestand 5 Tage, Höchstbestand 1.200 Tonnen

    SB= 5x30= 150
    BP= 150 + (15x30)= 600
    Wenn der Höchstbestand ein realisierter (und nicht nur potentiell möglicher Bestand) ist, ergibt sich als Bestellmenge 1.050 (= Höchstbestand - Sicherheitsbestand)

    Preis: 4,00 E/Kg
    Brutto: 2000 kg
    davon Tara 5%

    Hier fehlt eine Angabe, deine Rechnung ist richtig, wenn der Preis netto, also auf das tatsächliche Gewicht der Ware bezogen ist. Wenn brutto für netto gilt, müssen die ganzen 2000 kg mit 4,00 € bezahlt werden.

    Gruß
    Dörte

    :hae:

  • Steph:

    Okay das wusste ich nicht, ist aber mMn auch nicht weiter schlimm, da es ziemlich machbar ist. Bestellverfahren, ABC / XYZ Analyse, möglicherweise Kapazitäts und Bedarfsplanung vielmehr wird da nicht auf dich zukommen und es ist von der Schwierigkeit her nicht anspruchsvoller als andere Dinge. Blöd ist es einfach nur, dass ihr natürlich jetzt im Abitur eine Art von Versuchskaninchen seit. Aber das wird schon klappen.

    Gruß
    Markus

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