Dublin, 1964: Die von Nonnen geleiteten Magdalenen-Heime nehmen Mädchen auf, die in den Augen der erzkatholischen irischen Gesellschaft gesündigt und ihre Familien mit Schande befleckt haben: Rose (Dorothy Duffy) hat beispielsweise ein uneheliches Kind zur Welt gebracht, während Margaret (Anne-Marie Duff) von ihrem Cousin vergewaltigt wurde. Die hübsche Bernadette (Nora-Jane Noone) hat sich indes des Flirtens auf dem Schulhof schuldig gemacht. Sie alle landen hinter den hohen Mauern des Magdalenen-Heims in Dublin, wo unbarmherzige Schwestern sie unter unmenschlichsten Bedingen und bei härtester Arbeit dazu zwingen "Buße zu tun". Der Gedanke an Flucht ist das einzige, das die Mädchen in dieser heiligen Hölle überleben lässt...
Es wird sparsam mit Dialogen umgegangen in diesem Film. Und doch wird alles gesagt. Allein durch ihre Mimik oder ihre Gesten drücken Peter Mullans Mädchenfiguren alle Gefühle aus, die sie in diesem klösterlichen Tempel der Grausamkeiten empfinden. Mit schonungsloser Offenheit hat der Regisseur sich des Themas der Magdalenen-Heime angenommen, die unvorstellbarer Weise in Irland noch bis Mitte der Neunziger Jahre im Namen Gottes ihre Insassinnen misshandelten. Mullans Tabubruch wurde in Venedig 2002 mit dem Goldenen Löwen geehrt. So sehr er jedoch die Gefühlswelt der Mädchen aufs Feinfühligste beleuchtete, so sehr hat er sich mit der Innenschau bei den "Tätern" - seien es Eltern, Priester oder die Nonnen - zurückgehalten. Zwar wird man aus heutiger Sicht ihr Verhalten wohl niemals nachvollziehen können, doch hätte ein Einblick in ihre Gedankenwelt dem zweifellos mutigen Film noch mehr Tiefgang verliehen.