Wi.-Ing. oder Maschinenbau

  • Hallo!

    So "kurz" vor dem Studienbeginn stell ich mir schon seit längerem die Frage Wirtschaftsingenieurwesen oder Maschinenbau.
    Da Wirtschaftsingenieurwesen ja im Endeffekt 2 parallele Studiengänge sind, kann man von einer höheren Belastung ausgehen, für die ich wohl zu faul wäre ;)
    Nun gibt es ja die Möglichkeit ein Aufbaustudium zum Wi.-Ing. zu machen.
    Soweit ich gelesen habe, bieten einige Unis auch an mit einem abgeschlossenen BoS dann den Master in Wirtschaftsingenieurwesen zu machen.
    Nun zum eigentlichen Frageteil ;)
    Wäre ein Master in Wi.-Ing. nach einem Aufbaustudium genausoviel Wert wie ein direkter Master, bzw. wäre es nicht vielleicht auch ganz vorteilhaft erstmal mit dem Bachelor in die Arbeitswelt einzusteigen und dann nachher das Aufbaustudium zu machen um schon Berufserfahrung zu haben?

    Würde mich über rege Beteiligung freuen :)

    Gruß,
    Daemon

    Fighting for peace is like screwing for virginity

  • glaube nicht, dass w-ing mehr aufwand ist als "nur" maschbau ...

    denke eher ganz im gegenteil, da technische fächer deutlich arbeitsintensiver sind, als die meisten wirtschaftlichen fächer (zumindest habe ich diese erfahrung gemacht)

    und w-ing ist immer noch 1 studiengang (semesterwochenstunden sind nicht mehr, als in jedem anderen studiengang auch) ... du hast nur halt andere fächer als bei reinem maschbau ... und es ist nicht nur technik (hatte in meinem studium nicht planmäßig ein bwl-fach)

  • Soweit ich gehört habe sind die Stundenplände der Wi.-Ing.s in der Regel voller als die der "normal" Studierenden.

    Außerdem ist Wirtschaftsingenieurwesen ja mit ein technisches Fach, im Grundstudium z.B. hast du ja auch Kurse wie ET, Physik, Maschinenwesen etc.

    Vielleicht meldet sich ja mal ein Wi.-Ing. und schwärmt vom Studiengang ;)

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  • naja maschbau ist vom arbeitsaufwand sicher auch nicht mit jedem durchschnittsstudiengang zu vergleichen ... wüsste nicht, wann ich das letzte mal freizeit/ urlaub gehabt hätte .... in den semesterferien, wo andere studenten frei haben, sind klausuren bis zum nächsten semesterbeginn ... kann in w-ing also auf keinen fall mehr sein

    naja hängt vielleicht auch nen bischen von der jeweiligen uni ab ... kann jetzt nur von mir ausgehen

  • Wiing ist im Gegensatz zum Masching breiter gefächert. Du hast im Grundstudium von Operations Research, Rewe und normaler Bwl/Vwl auch E-Tech. und Physik dann auch die klassischen Masching Schwerpunkte, wie Techn. Mechanik (Statik, Festigkeitslehre, Kinematik und Kinetik), Werkstoffkunde und Konstruktion.

    Ob Wiing nun mehr Aufwand als Masching zur Folge haben, kann ich nicht beurteilen, jedoch sind gute Mathekenntnisse beim Wiing für jede Klausur beinahe lebensnotwendig.

    Den Master würde ich, falls notwendig, nach gewisser Arbeitspraxis angehen. Wenn du kannst, würde ich auch nicht auf Bachelor, sondern auf Diplom studieren. In Berlin versuch´s mal für den Wiing bei der TU oder FHTW, alternativ den Masching ebenfalls an der TU oder TFH.

    Gruß Axel

  • Ich denke gute Mathekenntnisse sind für jedes Technische Fach nicht unerheblich, deshalb mach ich mir in diesem Bereich eher weniger sorgen.

    Die breite Fächerung ist für mich auch ein Punkt, der mich sehr an Wi.-Ing. interessiert, da man nicht nur den technischen Bereich abdeckt sondern eben auch den wirtschaftlichen.

    Das mit dem Diplom sehe ich eher andersherum, da ich evtl. auch im Ausland arbeiten möchte und auch die Wirtschaft hier mehr und mehr auf Master/Bachelor umstellen wird.
    Aber ich denke da werden sich die Geister immer scheiden.

    Danke erstmal für eure Hilfe! Wenn jetzt noch jemand von 'nem Aufbaustudium bzw. der späteren Anerkennung im Berufsleben berichten könnte wär ich vollends glücklich ;)

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  • Mach doch erst einmal deinen BSc. Ob du dann einen konsequitiven Master oder einen executive Master, und v.a. in welchem Bereich du ihn ablegen willst, machst/machen willst kannst du dann immer noch entscheiden, solche Entscheidungen eilen eigentlich nicht wirklich, denn 3 Jahre musst du so oder so erst einmal studieren.

    Gruß
    Markus

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  • Klar, aber die Frage ist ja womit ich erstmal anfange.

    Wenn der Master nach dem Aufbaustudium mir z.B. nicht die Möglichkeiten gibt wie ein direkter Bachelor und Master in Wi.-Ing. dann würde ich schon gerne direkt mit Wi.-Ing. anfangen. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann könnte ich auch erstmal mit Maschinenbau starten und dann nach dem Bachelor schauen in welchem Bereich ich den Master mache.

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  • Zitat

    Original von Daemon
    Klar, aber die Frage ist ja womit ich erstmal anfange.

    Wenn der Master nach dem Aufbaustudium mir z.B. nicht die Möglichkeiten gibt wie ein direkter Bachelor und Master in Wi.-Ing. dann würde ich schon gerne direkt mit Wi.-Ing. anfangen. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann könnte ich auch erstmal mit Maschinenbau starten und dann nach dem Bachelor schauen in welchem Bereich ich den Master mache.

    Ähm was meinst du eigentlich mit Aufbaustudium? An deiner Stelle würde ich natürlich einen direkten BSc machen, alles andere macht doch keinen Sinn. Die Frage ist, wie du schon gemerkt hast eben nur für welches Fach. Das musst du entscheiden, die grundelgenden Möglichkeiten:

    BSc MaschBau -> Master WIng
    BSc WIng -> Master WIng, Master BWL

    Dies wären jetzt für mich persönlich die beiden entscheidenden Optionen. Von den Chancen her muss man es relativ sehen, ob du eben als 100%iger Ingenieur arbeiten willst oder doch eher als Koordinator in technischen Projekten. Dies soll jetzt nur als Beispiel dienen :)

    Gruß
    Markus

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  • Ich hab immer vom Aufbaustudium geredet, weil ich mir nicht sicher war ob das wirklich so funktioniert erst den BSc zu machen und dann nen Master in WiIng. Aber wenn das so geht dann hilft mir das schon wieder einiges weiter :)

    Die Beiden optionen hatte ich mir dann auch so vorgestellt, für mich waren immer nur die bedeutenden fragen ob ein WiIng Studium von Beginn um einiges mehr Arbeitsaufwand erfordert als MaschBau und ob ich mit einem Master WiIng nach einem BSc (B.Eng.) MaschBau trotzdem annähernd gute Berufschancen habe, wie mit einem komplett durchgezogenen Master WiIng.

    Richtig entschlossen hab ich mich zwar immer noch nicht (warten wir mal die Zu-/Absagen ab ;) ) aber danke nochmal für die Hilfe, das hat mir schon sehr weitergeholfen!

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  • Unter Aufbaustudium verstand ich bisher eben immer einen postgraduierten Studiengang,sprich einen Master. MMn erfordert ein Maschinenbaustudium mehr Aufwand, WIng ist im Diplom auch nicht zu verachten, da es ungefähr 1,33 Studiengänge sind, aber ich denke einmal im Bachelor wird es sich einingermaßen normalisieren, wenn es denn ein 6 semestriger ist. Nunja und ein Ingenieursstudium mit BWL Weiterbildung ist sicherlich richtig, wenn nicht sogar pflicht, aber eine reine WIng Ausbildung ist auch nicht schlecht. Ich kann beidem Positives abgewinnen, würde aber persönlich eher zu der Wirtschafsingenieurvariante mit späterem Master (offen) tendieren.

    Gruß
    Markus

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  • Da tendier ich im Moment auch zu.

    Aber wie sieht das bei nem Diplom aus, welches ja an vielen Unis/FHen noch angeboten wird.
    Da könnte ich doch erst nach dem Diplom ein (diesmal passt der Term ;)) Aufbaustudium in Angriff nehmen.
    Abbrechen nach einem Vordiplom und dann im Wi.-Ing. weitermachen ist doch eher nicht möglich oder? Vorallem weil bis dahin wohl keine Diplomstudiengänge mehr angeboten werden.

    Gruß

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  • Nach deinem Diplom kannst du natürlich auch noch einen Master machen, das geht. Ein Abbruch mit einem Wechsel ist möglich, aber dann hast du eben Probleme mit der Anrechnung der Leistungen, einer längeren Studienzeit und wohl einer Nicht-Förderung beim Bafög. Im Endeffekt geht es nur um die Leistungsanerkennung, da ist es egal ob du in einen Diplom- oder Bachelorstudiengang wechselst. Das kommt dann nur auf die Laune der Professoren an.

    Gruß
    Markus

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  • Alles klar, ich wollte das Diplom sowieso soweit möglich umgehen, da imo Bachelor/Master die Zukunft sind.
    Dann muss ich jetzt nur noch hoffen, dass das alles so klappt :)

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  • Also ich studiere selber seit 2 Semestern Wirtschaftsingenieurwesen an einer FH und kann dazu folgendes sagen:

    Vom Lernaufwand ist es eigentlich machbar. Die großen Vorteile dieses Studienganges sind

    a.) breit gefächertes Studium (eben für jeden Geschmack was dabei), weil Du hast VWL/BWL, Elektrotechnik, Informatik, Mechanik, Buchführung, Werkstofftechnik, Englisch, Mathematik, Finanzmathematik, usw.

    b.) es ist nicht unbedingt schwere als andere Studiengänge, weil Du in den Fächern nicht so sehr in die Tiefe gehst (in Mechanik u. Mathematik z.B. ist Maschinenbau weitaus schwerer, weil eben viel mehr und komplexerer Stoff behandelt wird). Der WING kann sich vielleicht gut mit Technikern unterhalten, aber komplexere Maschinen konstruieren und berechnen könnnen dann doch nur die Maschinenbauer. Genauso sieht es natürlich bei BWL aus, wo Dir jeder reine BWL'er natürlich auch in manchen Dingen überlegen ist. Aber als WING hast Du eben Ahnung von beiden Seiten und das macht hebt Dich wieder von den anderen ab.

    Also ich würde immer wieder WING studieren! Und die Zukunftsaussichten sind ja auch optimal!

    Noch mal zu Maschinenbau: Wir haben viele Wechsler, die in Maschinenbau gescheitert sind (hauptsächlich wegen Mathe, Mechanik und Maschinenelemente, denn in diesen Fächern unterscheiden sich die Klausuren doch erheblich von denen der WINGer). Ich würde Maschinenbau keinesfalls unterschätzen, im Gegenteil: Ich halte Maschinenbau für noch schwerer und lernintensiver! Ist ja auch sozusagen der Elite-Studiengang unter den technischen Studiengängen (nagut, E-Technik ist auch nicht ohne ;-).

    MfG
    NIC-Brain

  • Zitat

    Und die Zukunftsaussichten sind ja auch optimal!

    Hmm, aus meinem Kollegenkreis bei einem recht großen Automobilhersteller kann ich nur sagen, dass Spezialisten langfristig wesentlich mehr gefordert werden als Generalisten. Die meisten Stellenausschreibungen gehen in den technischen Bereich, was aber natürlich von Branche zu Branche unteschiedlich sein kann...

    Prinzipiell ist es aber leichter, sich als Techniker in betriebswirtschaftliche Felder einzuarbeiten als umgekehrt!

    Gruß
    Katharina

    Die Welt verändert sich mit jedem Menschen, der nicht fragt, was ist, sondern was sein kann!

  • Das stimmt so nicht ganz. Bei wirklich sehr vielen Stellenanzeigen werden neben BWLern auch Wirtschaftsingenieure gesucht. Im techischen Bereich dagegen gibt es oft spezialisiertere Angebote, aber auch hier sind WINGer eigentlich nicht selten gefragt. Und es bleibt ja immer noch die Initiativbewerbung (und als WINGer kannst Du dich ja bei fast jedem Unternehmen bewerben).

  • @Katharina:

    Im Grunde genommen hast du recht, doch WIng's landen im Normalfall mehr in den Schnittstellenfunktionen oder im Wirtschaftsbreich, z.B. Logistik / Vertrieb, Projektmanagement, als Entwickler kann man im Normalfall nicht arbeiten. Also gerade im Automotivebereich sind die Chancen ziemlich gut.

    Gruß
    Markus

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  • NIC-Brain: Danke für den Beitrag, habe mich inzwischen auch für den Wi.-Ing. entschieden, eben auch aufgrund der weiten Fächerung und den Berufschancen.

    Das Thema Berufschancen würde ich gerne auch direkt nochmal aufgreifen, ich sehe das nämlich so wie NIC-Brain.
    Es kann zwar sein, dass sich Techniker auch schnell in den Wirschaftlichen Bereich einfinden können, trotzdem würde sich ein Unternehmen fast immer für den Wi.-Ing. entscheiden, da dieser eben in weiteren Feldern einsetzbar ist.
    Wenn natürlich für Konstruktion etc. direkt ein Maschinenbauer etc. gesucht wird, wird sich dieser, da er eben spezialisiert ist in dem Bereich natürlich durchsetzen.

    Gruß,
    Daemon

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  • Daemon:

    Zitat


    Es kann zwar sein, dass sich Techniker auch schnell in den Wirschaftlichen Bereich einfinden können, trotzdem würde sich ein Unternehmen fast immer für den Wi.-Ing. entscheiden, da dieser eben in weiteren Feldern einsetzbar ist.

    Mit dieser Aussage musst du vorsichtig sein, es kommt immer auf die spezielle Situation an. Man kann sich definitiv in wirtschaftliche Zusammenhänge schneller einarbeiten, wobei diese in der Praxis meist vom Studium abweichen. Es hat halt auch viel mit Persönlichkeit zu tun. Jeder kann seinen Weg gehen. Man kann keine allgemeingültigen Hypothesen aufstellen.

    Gruß
    Markus

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